Volltext Seite (XML)
8» süchftsch« ««MI«, «ett, ». ISO« Der Uebrrfallenr wurde durch IS Messerstiche schwer verwundet. Der Verbrecher entkam. — In Württemberg ist nun auch die Feuer bestattung erlaubt worden. Ei sollen Krematorien tu Heilbronn und Stuttgart gebaut Verden. — Ein Bauernhof brannte in Ahlen (Westfalen) ab. Da- Feuer war durch die Sonnen strahlen, die auf einen geschliffenen GlaSdachziegrl (GlaSpfanne) fielen, verursacht worden. — Bon einer LirbeStragödte wird au» Fulda berichtet. Der Schuhmachermeistrr Eugen Stark versuchte auf offener Straße seine Braut zu erschießen. Die Kugel ging ihr durch die Brust. Da- Motiv zur Tat ist Eifersucht. Das Mädchen ist lebensgefährlich verletzt. — Der Schnellzug Nr. 16 Frankfurt- Heidelberg durchfuhr am Donnerstag nachmittag 5»/. Uhr, angeblich wegen versagens der Bremse, dir Station BrnSheim und rannte von hinten in einen rangierenden Tüterzug; die Lokomotive, «in Postwagen und ein Packwagen des Schnell zuges wurden stark beschädigt. Bon dem Güterzug sind vier Wagen umgestürzt. Zwei find vollständig zertrümmert, ebenso wurde eine Bahnwärterbude zertrümmert. Der Lokomotiv führer und mehrere Reisende des Schnellzuges wurden leicht verletzt. — Vom 1. Januar bis 30. Juni d. I. sind in Deutschland 663 Einäscherungen von Leichen erfolgt, gegen 515 im ersten Halbjahr des Vorjahrs. — Freiburg i. Breisgau. (Uebrrsahren.) Bei Denzlingen wurde rin Bouernsuhrwerk von einem Schnellzuge überfahren; dabei wurden zwei in dem Gefährt fitzende Dienstmägdr getötet. — Innsbruck. (Feuersbrunst.) In Mitterolang im Pustertal find 32 Bauernhöfe abgebrannt. Ein Kind ist In den Flammen um gekommen. — Den 105. Geburtstag beging am Mittwoch der älteste Mann im Lande Tirol, der bekannte „Höggrr Jaggelr" (Jakob Pichler) im Bernuer. Zwar hält sich der alte Mann immer im Bette auf, er ist abet noch immer in recht guter Verfcssung. — Bodenbach. (Schleppenverbot.) Die Stadtvertrrtung beschloß ein Verbot des Klrider- schleppenS aus der Straße und setzte für Zu widerhandelnde eine Strafe von 1 bis 5 Kronen fest. — Wien, 22. Juli. AuS Sofia wird ge meldet, daß der große Wald von Bellova in Flammen stehe. DaS ungeheure Feuer kann trotz größter Anstrengungen nicht gelöscht werden, sodaß der Wald voraussichtlich gänzlich zerstörtwerden wird. — Triest. (Versuchter Betrug.) Die Weinhandlungkfirma Fratelli Luguirvich erstattete Anzeige von einem EinbruchSdirbstahl, bei dem 33,000 Kronen geraubt wurden. Beide Firmen- chess wurden verhaftet; sie werden beschuldigt, den Einbruchsdiebstahl fingiert zu haben, um den Abgang der genannten Summe zu maskieren. — Die Hitze in Italien. Die ganz furcht bare Sommerhitze, unter der Italien schon seit Wochen leidet, dauert ununterbrochen an. Am schlimmsten ist es in der Lombardei, wo den ganzen Tag über eine H tze von 36 bis 37 Grad Celsius im Schatten herrscht, während dir Hitze obnimmt, je weiter man nach Süden hinuntergeht. In Neapel steigt das Thermometer nur bis zu 30 Grad Celsius, eine sür diese Stadt kühle Sommer temperatur. Auf den Feldern verbrennen die MaiS- und FlachSpflanzrn in der Sonnenglut, während der Weizen glücklicherweise schon geerntet ist. Wenn eS nicht bald ausgiebig regnet, so sind dir Aussichten sür den Wein und daS Oel sehr schlimm. Die Weinbeeren fangen schon an rin- zutrocknen und abzusallrn. Jeden Tag veranstaltet die Landbevölkerung Bittprozesstonrn zu der oder jener wundertätigen Madonna, aber der heiß er sehnte Regen will sich nicht eiastrllen. Nur ver wüstender Hagel geht stellenweise nieder. In den meisten Städten herrscht arge EiSnot, denn ohne EIS zur Kühlung der Getränke und Erhaltung der Speisen vermag man kaum auSzukommen. Jnsolgrdissen ist der EiSkonsum außerordentlich gestiegen und mit dem Konsum auch der Preis. Da» Kilogramm künstliche» Ei» kostet 50 bis 60 Crntrstmi. In Venedig hat die städtische Ver waltung Verkaufsstellen sür Ei» eingerichtet, wo da» Kilogramm nur 30 Centrstmi kostet; aber niemand erhält mehr al» drei Kilogramm. Vor diesen Verkaufsstellen kommt r» täglich zu Prügeleien, so stark ist der Andrang von EiSkävsrrn. — Pari», 22. Juli. In CasowSnr bet Besai yon zogen mehrere hundert strriknder Arbeiter vor die Wohnung de» FabrikdirrktorS, um dort «ine Kundgebung zu veranstalten. Dieser feuerte mit einem Revolver zweimal auf die Arbeiter und verletzte einen derselben schwer. Der Direktor wurde verhaftet. Aus dem Geschäftsleben. — Für Zigarettenraucher! Der ge« samten deutschen Industrie waren bi» vor wenigen Jahrzehnten noch besondere Schranken in Bezug auf ihre Ausdehnung und Produktion gezogen. Die politische Zerrissenheit Deutschland» blieb auch auf dem Gebiete des Erwerbslebens nicht ohne die nachteiligsten Folgen, welche lähmend auf den Unternehmungsgeist wirkten; neu erstehende In dustriezweige wurden vorwiegend vom AuSlande auSgrbrutrt. Es hatte sich infolgedessen in den Kreisen de» konsumierenden Publikum» die Auf fassung herauSgebildet, daß alle gediegenen In dustrie-Erzeugnisse vom AuSlande ringrsührt werden müßten. DaS vom AuSlande ringrführtr Fabrikat hatte den Nimbus, das Interesse de» Fremdländischen sür sich; die deutschen Fabrikate waren in Deutschland am allerwenigsten akkre ditiert. Einer der vielen Artikel, welche bis vor wenigen Dezennien ausschließlich vom AuSlande importiert wurden, ist die Zigarette. Obgleich dem deutschen Zigarettensabrtkantrn genau dieselben Bezugsquellen für die benötigten Rohmaterialien dienen wie dem Ausländer, so hat sich die bedauer liche Erscheinung des Vorurteils in den maß gebenden Kreisen leider auch hier nur allzusehr geltend gemacht. Erst seit dem politischen Auf schwünge Deutschlands und der damit verknüpften Erkenntnis der Ebenbürtigkeit deS Deutschen mit dem Ausländer aus dem Gebiete der Kultur, der Industrie und deS Handels bringt man von Setten der Konsumenten auch den Z'garettenfabrikanten deutscher Herkunft mehr Vertrauen entgegen. Tat sächlich kann und muß der deutsche Zigaretten fabrikant ein qualitativ überlegenes Fabrikat gegenüber dem vom Auslande eingrsührten bieten können, schon auS dem Grunde, weil er in der Lage ist, infolge Wegfalles der hohen Einsuhrspesen, denen jedes importierte Fabrikat unterworfen ist, bei gleichen Qualitäten bedeutend niedrigere Verkaufspreise zu normirren. So bringt die „Orientalische Tabak- und Zigaretten. fabrik „Jenidze", Inhaber Hugo Zieh, Dresden-, die sich rnsolge ihrer streng reellen Grundsätze zu einer der ersten Unternehmungen dieser Branche in Deutschland HerauSgebildet hat (über achthunoert Arbeiter), unter der gesetzlich geschützten Bezeich nung ,, Salem Aleikum" eine Zigaretten marke in den Handel, die hinsichtlich der Preis würdigkeit als das Vollendetste in Zigaretten, welche orientalische Tabake enthalten, bezeichnet werden kann; sie bietet in ihren QualitätSabstusungen jedem, auch dem die höchsten Anforderungen stellenden Raucher zweifelsohne wirkliche Be friedigung und die Genugtuung, für ein bis dahin bevorzugte» ausländisches Fabrikat einen mindest ebenbürtigen, richtiger gesagt aber, einen überlegenen Ersatz gesunden zu hoben. Unter bewandten Umständen unterliegt eS keinem Zweifel, daß der deutsche Raucher sich immer mehr und mehr von den ihm keinerlei Vorteil bietenden ausländischen Zigaretten emanzipieren und so der deutschen Zigarette auch in ihrer Heimat zu einer wahlberechtigten Anerkennung in immer ausge dehnterem Maße verhelfen wird. Aus diese Weise wird die fitzt schon sehr respektable deutsche Ziga- retten-Jndustrie weiterblühen, sich zum Segen und zur Wohlfahrt einer großen Anzahl braver deutscher Arbeiter und Ar beiter innen entw ckeln, die in diesem Zweige, weil feine Zigaretten nur durch Hand arbeit hergestellt werden, einen lohnenden Verdienst finden. * Wo die gewöhnliche Marktmilch den be rechtigten Ansprüchen der Hausfrau auf Reinheit und Güte nicht entspricht — und da» ist leider, wenn e» sich um Krankenpflege und Ernährung der kleinen Lieblinge handelt, meisten» der Fall — da bietet sich in Pfund» Condenfirter Milch rin Nährmittel allerersten Range». Zur Konservierung sind bekanntlich nur die besten Roh produkte gerade gut genug, und so entstammt auch die zur Condensation verwendete Milch nur Kühen bester Rassen, welche sich unter steter tierärzt licher Kontrolle befinden. Auch für den Haus halt findet sie Infolge Ihrer Ausgiebigkeit und Billigkeit al« Kaffeesahne, zu Kochzwecken u. s. w. die mannigfaltigste Verwendung. Psund» Con der sirte Milch ist sehr rahmrrich, von jahrelanger Haltbarkeit und al» rin einheitliche» Troffo- Fabrikat von stet» gleichmäßiger Qualität. Der Versandt geschieht in Blrchsalzdosen (ohne Innen- lötunp); jede Dose ist mit einem Patrntöffner (Schlüssel) versehen, der die Verwendung von Schrere oder Messer zum Oeffmn derselben über flüssig macht und ein Verletzen der Hände auS- schltrßt. Hunderte von Anerkennungsschreiben» vielfache ärztliche Empfehlungen, eine Reihe voa Medaillen und Diplomen zeugen von der Güt^ der Ware. Auf der Ausstellung sür hygienische Milchversorgung Hamburg 1903, bei welcher die bedeutendsten Molkereien der Welt in Wettbewerb traten, erhielt die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund in Dresden die große silberne StaatS- mrdatlle. Vom Büchertisch. MeyerS «roße» Konsernations Lexikon Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeirete und vermehrte Auflage. Mehr als 148,000 Artikel und Verweisungen auf über 18,240 Seiten Text mit mehr als 11,000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text und auf über 1400 JllustrationStafeln <darunter etwa 190 Farbendrucktaseln und 300 selbständige Kartenbeilagcn) sowie 130 Textbeilagen. 20 Bände in Halbleder gebunden zu je 10 Mark. (Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien.) Als ein stattliches Werk ist soeben der siebende Band von Meyers Großem KonversationS» Lexikon der Oefsentlichkeit überwiesen worden. Textlich ein wahrer Wissensschatz und mit 10 Farbentaseln, Karten und Plänen, 38 schwarzen Tafel» und Hunderten von Text holzschnitten prachtvoll ausgestattet, reiht er sich würdig an seine Vorgänger an. Allen Gebieten deS allgemeinen Wissens trägt das Werk gleichmäßig Rechnung und ist tat sächlich ein unentbehrlicher Berater in jeder Lebenslage. Niederschlagsverhaltniffe der 50 Flußgebiete Sachsen» in der 2. Dekade deS Juli 1904. Anmerkung: Ein Strich bedeutet: „nicht beobachtet",, eine Null: „kein maßbarer Niederschlag", ein Punkt: „über haupt kein Niederschlag". Alntzgebiet beobacht« normal Ab weichung 1 Elstertal, u 25 — 25 2 „ , m. ... 27 , 27 3 „ , o. . . . 0 30 , 30 4 Parthe 26 „ 26 5 Schnauder .... — 27 — 6 Pleiße, ohne W. u. E. 0 27 „ 27 7 Wyhra u. Eula. . . 0 26 . 26 8 Göltzsch 0 29 „ 29 9 Vereinigte Mulden. . 26 „ 26 10 Zwick. Mulde, u. Tal. 1 27 „ 26 11 0 28 „ 28 12 - , , o. „ 0 31 „ 31 13 Freib. Mulde, u. Tal. 0 27 „ 27 14 » n , v- n 4 30 „ 26 15 Zschopau 2 27 - 2K 16 Flöha 2 31 „ 29 17 Pockau 0 32 - 32 18 Zschopau mit Sehma. 1 31 „ 30 19 Preßnitz u. Pöhlbach . 32 „ 32 20 Chemnitz 4 28 . 24 21 Würschnitz u. Zwönitz. 0 30 , 30 22 Lungwitz 1 28 „ 27 23 Schwarzwasser . . . 32 , 32 24 StriegiS 1 28 27 25 Bobritzsch 3 29 . 26 26 Zwodau 0 33 , 33 27 Elbtal 1 26 „ 25 28 Döllnitz 26 „ 26 29 Jahna 26 , 26 30 Lommatzscher Wasser . 0 26 „ 26 31 Triebisch 0 27 . 27 32 Vereinigte Weißeritz . 0 26 , 26 33 Wilde „ 2 30 „ 28 34 Rote 0 29 , 29 35 Lockwitzbach .... 28 „ 28 36 Müglitz 0 29 „ 29 37 Gottleuba 3 29 „ 26 38 Biela 4 29 „ 25 39 Prießnitz » 27 27 40 Wesenitz 0 28 „ 28 41 Polenz 0 28 „ 28 42 Sebnitz 1 28 „ 27 43 Kirnitzsch 2 28 , 26 44 Röder 26 „ 26 45 PulSnitz , . . . . 26 . 26 46 Schwarze Elster . . 0 26 , 2b 47 Spree 1 27 „ 26 48 Löbauer Wasser. . . 0 27 . 27 49 Mandau 1 29 „ 28 50 Neiße 1 27 . 26 Marktpreise in V«rtze» am 23. Juli iso«. 100 Kilo M. Pf. M.Pf. Wetzen 18 82 bi» 19 11 Korn 12 7b - 13 — «erste 13 30 - 13 b8 Hain 1« SO - 1b — Erbsen lv — » 21 — 100 Kilo M. Pf. M. Pf. Hirse 22-bi» SO — Kartoffeln b — » b SO Heu SO Kilo 280 - Sb» Butter 1 Kilo 2 SO - 28» Stroh (SOOd) 13— . 1b — Satt« l» 2 Mk. 20 Pf. bi« 2 Mk. 40 PK Ferkel 84» Stück » 3 bi» 12 «k.