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1VV4 Hz- Bhdt. Rätsclhafte Kriegsberichte und seltsame Friedensgerüchte. Die Lage aus dem ostasiatischen Kriegsschauplätze wird immer rätselhafter und seltsamer, und die poli tische Welt wird noch darüber in ein wahres Laby rinth von falschen Nachrichten geführt werden, wenn nicht bald eine große Entscheidungsschlacht zwischen den Russen und den Japanern geschlagen oder Port Arthur genommen wird. Das Schlimmste für die Berichterstattung besteht darin, daß die zirka 200 Berichterstatter, die auf den Kriegsschauplatz ge schickt worden sind, in Wirklichkeit so gut wie nichts über die Erfolge oder Mißerfolge der Japaner oder Nüssen melden können, weil sie nichts erfahren oder llit ihren Berichten drei Wochen zu spät kommen, stun ist man aber auch dahinter gekommen, daß er russische Generalstab, sowie auch der japanische inr daS über den Krieg berichten, was ihnen paßt, ch'o ist die Hälste aller Nachrichten vom KriegS- chauplatze zweifelhaft und direkt widerspruchsvoll, va man nun nichts weiß oder nichts wissen lassen nöchte, so legt man sich in Petersburg jetzt ans iesige StimmungSbcrichte, wonach die Japaner argen Mangel an Lebensmitteln und Geld den krieg bald nicht mehr weiter führen könnten. Dabei annm auch eine rätselhafte Meldung aus russischer l« vom Kriegsschauplätze selbst. Danach hätten wird vom II. b. m. 15. d. M. der von Großhähuchcn L. S. nach Uhyst a./T. führende Kommunikationsweg wegen Beschüttung und Walzarbrit. Der Verkehr wird über Pannewitz a./T. gewiesen. Bautzen, am 4. Juli 1904. Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t. von Kirchbach. Di«i« Zrittchrift «rfchrint wüchentlich drei Mal, VtevsN»»«, DomeerStaO» und Emmadenv«, und rmichliehlich der Sonnabend« erscheinenden „heva- VnfNschoi Bett«,»» vItrteljShrlich Mart 1.50 Pf. Nummer der ZrttungeprriSlipr 8587. Oeffentiiche Zustellung. Der Fabrikant Carl Kloberg in Leipzig — vertreten durch Rechtsanwalt Zieschang in Bischofswerda — klagt gegen den Redakteur Paul Buchner, früher in Bischofswerda, jetzt unbekannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß er dem Beklagten auf vorherige Bestellung am 16. Dezember 1903 Waren zu dem vereinbarten Preise von 85 M. 60 Pf. geliefert habe, mit dem Anträge auf Verurteilung des Beklagten zur Zahlung von 85 MI. 60 Pf. nebst 5 v. H. jährlich Zinsen von 83 M. 20 Pf. seit dem 17. Dezember 1903, das Urteil auch für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladtt den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Bischofswerda auf »en 26 Oktober 1904, vormittags 9 Uhr, Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Bischofswerda, an, 2. Juli 1904. - Der Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgericht- Sntmmte, wrlchr in diesem Blatte dir weiteste verbreittmg mär», «erd« bi« Montag, Mittwoch und Freitag stLH v Uhr angenommen und kostet die vtergespaltru« Corpuszeile Iv Psg-, unter.Eingesandt" 20 Ps. Geringster Jnseratrnirtrag S0 Ps. — Esti-rlnr Nummer 10 Ps. Der Gutsbesitzer August Alwin Grohmann in Frankenthal ist am 28. vor. Mts. als Standesbeamter für den Standesamtsbezirk Frankenthal verpflichtet worden. Bautzen, am 2. Juli 1904. Königliche Amtshauptmannschast. von Kirchbach Juli werden von allen Postanstaltcn und den Landbricfträgern, sowie der Ausgabestelle und Austrägern jederzeit entgegengenommen. Der .sächsische Erzähler" tostet monatl. 50 Pf. die Japaner die großen Gebirgspässe vor Haiping nur deshalb erobert, um den Rückzug der Generäle Kuroki und Oku auf Föngwangtfchöng zu ver schleiern, denn die Japaner fürchteten bei der großen llebermacht der Russen in der nördlichen Mand schurei abgeschnitten oder aus der Halbinsel Kwan- tnng eingeschlossen zu werden. Diese Nachricht erscheint unglaublich, wenn man bedenkt, daß die japanischen Heere bis jetzt stets gesiegt haben, vor züglich geführt werden und offenbar auch genügend Proviant haben, während die russische Kriegs führung große Schwächen und Fehler gezeigt hat. Dazu kommt, daß die dritte japanische Armee unter fortwährenden Kämpfen zwischen Dalny und Port Arthur bis dicht vor Port Arthur siegreich vor gedrungen ist. Die seltsamste Beleuchtung der Zu stände auf dem Kriegsschauplätze licsert aber der bisher sehr russcnfrcundliche Pariser. Matin", dessen Berichterstatter aus der Mandschurei meldet, die Russen „blufften" die Welt mit ihrem angeblich großen Heere in der Mandschurei, denn der General Kuropatkin verfüge nur über 70,000 Mann. An dieser Meldung kann etwas Wahres sein, da die Russen bis jetzt immer mit ungenügenden Streit kräften den Japanern gegenüber getreten sind. Da kommt nun aus diplomatischen Kreisen noch das Gerücht, die Russen würden sehr gern Frieden schließen, denn sie hätten cingesehen, daß ihr Heer und ihre Flotte sich in einem miserablen Zustande befinde und sich deshalb der Krieg endlos hin schleppen wrrde. Und wie als Echo dazu kommt rin Bericht aus Tokio, daß auch die Japaner gern Frieden schließen würden, da sie den Krieg nicht mehr lange auShaltrn würden, auch seien sic berctt, auf jede Ländererobrrung zu verzichten, wenn ihnen Rußland in Korea einige Vorteile einräume und volle Handelsfreiheit in der Mandschurei zugestrhc. Serafvrechftett« N*. Bestellung«» werden bei allen Popanstaltrn de» deutsche« Reiche«, für Bischofswerda und Nmgeaend bei unseren Zeitung-Koten, sowie in der Exped. d. M. angenommen. «chtaabfüafsiOfter Jahrga««. Donnerstag, de» 7. Juli. er sächsische Frzichler, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« v«d Umgegend. Amtsblatt der Sgl. AmlshanManMaft, da Sgl. Sihilmspeltum u. de« Sgl. HiU-tzollliMtcS zu Bautzca, sowie des Sgl. Amtsgerichts uud des Stodttates W Bischofswerda. Dies? beiden Berichte sind aber wohl nur Fühler und Versuche, um zu erfahren, wie die kriegführen den Parteien über die Lage denken, denn Rußland würde sein ganzes Ansehen als Großmacht ver lieren, wenn es ohne eine neue große Schlacht ge schlagen zu haben, schon Frieden schließen und Japans Wünsche erfüllen würde. Japan, das bisher erfolgreich war, wird aber schwerlich auf einmal auf halbem Wege stehen bleiben. Es hat sich jetzt auch hcrausgestcllt, daß die russische Flotte vor Port Arthur am 23. Juni aus dem Hafen lief, um die Rhede vor Port Arthur gegen die altdringenden Japaner zu verteidigen. Als aber die japanische Flotte angriff, und der russischen den Rückzug abschnciden wollte, hat sich diese wieder unter die Strandbatterien von Port Arthur zurück gezogen. Die Russen wagen also weder eine große Seeschlacht, noch eine große Landschlacht und sie verfolgen nach wie vor eine Verzögerungstaktik, bei der sie aber iminer den Kürzeren gezogen haben. Auf diese Weise kann es noch lange dauern, ehe in dem Krieg eine große Entscheidung fällt. - - Eine drohende wirtschaftliche Krisis in Rußland. Obwohl der Krieg Rußlands mit Japan im fernen Ostasien und fast nur auf chinesischem Ge biete geführt wird, so droht er Rußland doch in eine schwere wirtschaftliche Not zu stürzen, wenn die russische Regierung nicht bald Wandel schaffen kann. DaS ruffische Kriegsministerium hat näm lich znr Bewältigung der Truppentransporte und der notwendigen Proviantsendunaen für die sibirische Eisenbahn von den übrigen russischen Bahnen eine so große Menge Lokomotiven und Wagen ent nommen, daß in den meisten russischen Provinzen Die diesjährige am Bischofswerda - Drebnitzer- und Bischofswerda-Stolpner-Kommunikattonswege, an der Neustädterstraße vom Hcrrmannstist bis Station 0,6, sowie an der Dresdner- und Bautznerstraße soll Montag, den 11 Juli 1904, vormittags 9 vhr» in hiesiger Kämmerei cxpcdition öffentlich versteigert werden und wollen sich Erstehungslustigc zur gedachten Zeit daselbst einfinden. Bischofswerda, am 6. Juli 1904. Der S t a d t r a t. »m. Lange I. «leim IS. 3ult IdN4, I» vtim, sollen in Frankenthal IOOV Tt. Cigarren und L Baken Labak. II. v»Iit»gw IS Uli»- in Großharthau 3 Fässer Farbe — Oker nnd Grün — gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: zul. Erbgericht das., zu II. Rüdrich's Restauration das. Bisch ofswerda , am 5. Juli 1904. Der Gerichtsvollzieher deS König!. Amtsgericht-.