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«8. Donnerstag, den 16. Juni. 1904 >er säcMche Lrzähker, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshmptmimschast, da Kgl. Schulinspektion u. des Kgl. Hai-tzollamtts zu Bailtzcu, sowie des Sgl. Amtsgerichts und des Stadttater za Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Mlam-twOs , DmewerOtwUS und SomrabenbS, und WSest einschließlich der Sonnabends erscheinenden »büle» »utftifch«, vterteljöhrlich Marl 1.S0 Pf. Nummer der ZritungSpreiSlipr SSS7. Sermfprechftett« Nr. DA. Bestellungen «erden bei allen Postanstaltrn de« deutsche» Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei unser« ZeitungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. «chtmmtfgmktttftrr JmhrDM»«. Swsarwt«, welch« in diesem Blatte dir wetteste Berbrrttung Kd«, wer»«^» Montag, Mittwoch mtd Frei ag ftÜL v Uhr angenommen mid kostet dir virrarspalten« CoqmSzrü« IS Pfg-, unter „Eingesandt" 20 Pf. Seringstrr M«mt«bttr"g SV Pf. - EL^-lne Nummer 10 K Viv Da«Ipt8lw»88»I»HV»lL« des Unternehmers Philipp in Löbau wird voraussichtlich in nächster Zeit auf folgenden Staatsstraßen und Kommunikationswegen des amtshauptmann schaftlichen Bezirks verkehren: , . Am 16. oder 17. d. M. von Ebersbach kommend auf der Straße Oppach-Wendischsohland nach Wehrsdorf und Walzarbeit hier vom 17. ms mit 20. d. M., am 20. d. M. auf die Bautzen-Sohlander Straße bis Rodewitz und Walzarbeit hier bis 22. d. M., an diesem Tage weiter bis Groß postwitz und Walzarbeit daselbst bis zum 23. d. M., von hier aus nach Eulowitz auf die Bautzen-Neusalzaer Staatsstraße und Walzarbeit daselbst ms zum 27. d. M., vom 27. bis 28. d. M. Walzarbkit auf dieser Straße bei Großpostwitz, vom 29. bis 30. d. M. bei Rascha, den 1. und 2. Julr bet Ober kaina. Am 4. Juli Beförderung der Walze auf die Bautzen-Dresdener Staatsstraße und Walzarbeit am 5. und 6. Juli in Flur Seidau, am 7. und 8. Juli in Rittergutsflur Teichnitz. Beförderung der Walze auf die Bautzen-Kamenzer Staatsstraße in Flur Bloaschütz, Walzarbeit am 9. und 11. Jull. Am 12. Juli Beförderung über -Göda, Wölkau nach Demitz-Thumitz und Walzarbeit auf der Zufahrtsstraße nach dem Bahnhofe. Sodann Beförderung der Walze nach Niederneukirch und Walzarbeit vom 13. bis 15. in dieser Flur und vom 1b. bis 16. Juli in Flur Oberneukirch. Am 18. Juli Be förderung der Walze auf die Hilgersdorfer Zollstraßc, Walzarbeit daselbst bis 19. Juli, am 20. Juli weiter auf die Steiniatwolmsdorf-Neustädter Staats straße und die Bischofswerda-Neustädter Staatsstraße in Flur Ottendorf, am 25. Juli zurück auf dieser Straße nach Bischofswerda auf die Bautzen- Dresdener Staatsstraße und Walzarbeit daselbst, sowie vom 27. bis 30. Juli in Stadtflur Bischofswerda. Bautzen, am 14. Juni 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. vo« Kirchbach. Lö. wird vom 16. b. nr. 20. d. M. der Dorfweg in Burkau wegen Beschüttung. Der Verkehr wird über Taschendorf und Schönbrunn gewiesen. Bautzen, am 14. Juni 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. vo« Kirchbach H- Wegen Reinigung bleiben Areitag, de» 17. «ud Sounavens, Sen 18. J««i S I., sämtliche Expeditionen des unterzeichneten Stadtrats gefchlofse« und werden n«r dringliche, unaufschiebbare Polizrisacher» erledigt, beim Königlichen Standesamt aber nur Sonnabend von 11 bis 12 Uhr expediert. Bischofswerda, den 10. Juni 1904. DerStadtrat. »w. Lange. Lhm. Die kritische Lage auf dem ostasiatischen Kriegsschauplätze. Wenn man sich von den vielen Lügenberichten und den täglichen, meist ganz bedeutungslosen Nachrichten über die Vorpostengesechte und Plänke leien auf dem ostasiatischen Kriegsschauplätze nicht irreführen läßt, so muß man erkennen, daß die volle Machtentfaltung der beiden großen Gegner trotz mancher Erfolge der Japaner noch immer nicht erreicht, ja noch nicht einmal der ganze Auf marsch der sich gegenüberstehenden Heere vollendet ist. Es liegt dies an den gewaltigen Transport- und Berpflegungsschwierigkeiten, die Japan wie Rußland zu überwinden haben, um in der fern von ihren Ländern liegenden Mandschurei mit großen Heeren operieren zu können. Es kommt auch dazu, daß die Kriegsflotten sich bis jetzt ver hältnismäßig wenig leistungsfähig und auch wenig kampfesmutig gezeigt haben, denn eine große offene Seeschlacht, die eine Entscheidung zur See hätte herbeiführen können, hat in dem Kriege auch noch nicht stattgefunden, man hat sich vielmehr gegenseitig in der Hauptsache auf den tückischen Minenkrieg gelegt und manches Schiff vernichtet, ohne eine tapfere wirkliche Seeschlacht geschlagen zu haben. Soll nun diese Art der hin schleppenden Kriegssührung auch zu Lande in der Mandschurei fortgesetzt werden? Es ist dies zu nächst sehr wahrscheinlich, denn die nun in Ost- asten beginnende Regenzeit soll den Vormarsch der Truppen unmöglich machen. Außerdem befinden sich zwischAr Föngwangflchöng, dem japanischen Hauptquartiere, und Mukden, dem russischen Haupt- quartiere, mehrere Gebirgsketten, die den Vormarsch einer geschlossenen Armee erschweren, wenn sie nicht in einzelnen getrennten Linien marschieren will. Ein solches Vorgehen ist aber weder dem japanischen noch dem russischen Obergeneral zu- Wtrauen. Nun sollen die Japaner allerdings ein Heer von 300,000 Mann und 1100 Geschützen, darunter über 300 schwere Kanonen, bereits nr der Mandschurei gelandet haben, aber an ein rasches gemeinsames Vorgehen dieser Truppen massen ist wohl noch nicht zu denken. Sicher hat Rußland in der Mandschurei auch noch gar nicht das Heer zusammen, mit dem es die Japaner an zugreifen und zu schlagen hofft, denn sonst würde der General Kuropatkin nicht noch immer in Mukden stillsitzen. Die Russen haben sich im Kriege mit den Japanern offenbar riesig verrechnet und haben geglaubt, sic könnten mit einigen Armeekorps die Japaner zurückschlagen. Jetzt soll der Obergeneral Kuropatkin aber in Petersburg insgesamt 700,000 Mann verlangt haben, um den ganzen Feldzug gegen Japan erfolgreich beendigen zu können. Daraus ersieht man, weshalb Rußland nicht zum Angriff übergeht. Kritisch ist auch die Lage zur See, denn die russische wie die japanische Flotte haben schon stark vor Port Arthur gelitten, auch ist nicht gut anzunehmen, daß die Japaner durch einen nächtlichen Angriff zu Wasser und zu Lande I Port Arthur in nächster Zeit erobern. Sehr viel j in diesem schweren Krieg wird auch davon ab- ' hängen, ob Rußland eine zweite Flotte wirklich ! nach Ostasieu bringen und ob eS den Japanern ! gelingen wird, ihre Flotte zu ergänzen und zu i verstärken. Japan läßt mit fieberhafter Tätigkeit schon seit 8 Monaten in England zwei und auf japanischen Werften ebenfalls zwei große Linien schiffe bauen und von einer amerikanischen Gesell- i sqaft hat vor einigen Tagen Japan ein vorzüg- liches Unterseeboot angekauft Auch versucht Japan ' von Portugal, Chile und Argentinien Kriegsschiffe zu kaufen. So steht man, wie die beiden großen Gegner mit ungeheurer Kraftanstrengung sich für die letzte Entscheidung in diesem furchtbaren Kriege immer noch vorbereiten und schließlich diejenige Macht siegen wird, welche die Kriegsrüstungen am längsten aushält. Ein solcher Krieg kann aber noch ein Jahr lang dauern. H , Sachsen. Dresden, 13. Juni. Der Aufenthalt !« > Garten ist Sr. Maj. dem König gut bekommen. Die letzte Nacht war durch Atemnot weniger gestört. Se. Majestät hat mehrere Stunden ge schlafen. Auch heute hielt sich der Monarch längere Zeit im Freien auf. Da» Befinden war bi» zum Abend rin recht zufriedenstellende». Ihre Majestät die Königin-Witwe und Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg besuchten wiederum den hohen Patienten. Dresden, 15. Juni. Wie der gestern vor mittag ausgegebene Hosbericht sagt, war im Be finden Sr. Majestät de» König» auch gestern insofern eine Besserung zu konstatieren, al» in der Nacht zum Dienstag kein eigentlicher Anfall von Atemnot und Beklemmung auftrat. Der Kräfte zustand ist befriedigend. — König Georg weilt viel im Freien, nimmt auch da» Frühstück im Garten ein. Allerdings nimmt Se. Majestät noch meist eine halblirgende Stellung ein und jede» Gehen wird noch möglichst vermieden. Menschlicher Berechnung nach ist jedoch die Gefahr vorüber und auch ärztlicherseits wird an einen raschen Fortschritt in der Genesung geglaubt. Dresden, 15. Juni. Sr. Königliche Hoheit der Kronprinz, kommandierender General de» XII. (1. Königlich sächsischen) Armeekorps, wohnte Dienstag von 7 Uhr vormittag» ab der Be sichtigung de» 4. Jnfanterie-Regiment» Nr. 10S auf dem Garntson-UrbungSplotze bei. Bischofswerda, 1b. Juni. Ein Festtag für den seit de« Jahre 1896 allhier bestehenden Natnrhetlverrtn war der vergangene Sonntag. An diesem Lage fand die Weihe de» unter nicht geringen Opfern von genannte» Verein erbauten Licht«, Lust- und Sonnenbades statt. Der Platz war srstlich dekoriert und aufgrhißtt Flaggen verkündeten die weihe de» herrliche« Platze». Nachdem die Feier durch «inen Ehoral, die hiesige Stadtkaprllr begleitete denselben, rin-