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Ernst von Mejsa aus der Karriere warfen- so daß> dieser die Heimat verlassen mußte. Dem Baron war as zunächst ganz unverständlich) was diese Evzähluihg bezweckte. Erst als der Assqssor fortfuhr: „Der Unglückliche nahm die Gewißheit einer treuen Liebe mit sich, die ihn als Lentstörn durch 'hie -schwere Zeit her Prüfung! sühnte'', (gäng ihm em Licht auf. ,-Heur Assessor, wenn diese Erzählung, mich etwas angeht . . . Ist atwa mein Kind darein verflochten?" „Allerdings, Hqrr Baron". Buann sprang auf. Er wußte noch immer nicht, worauf sein Gast hinanswollte, aber schon der Gedanke, daß seine Tochter ihr Herz an den Unglücklichen ge hängt hatte, erregte ihm, Mit Mühe bezwang er sich, daß er den Assessor zum Weitersprechen, auffvrdern konnte. In gedrängter Kürze erzählte jetzt Burmeister, was er von den Schicksalen des jungen Mannes in der Fremde wußte, und fügte die Versicherung hinzu, daß er sich nun eine neue Stellung und mit ihr das Ver trauen seiner Vorgesetztem errungen Hape. Mit fühlbarer Zurückhaltung fragte der Baron, was denn imn eigentlich der Zweck des Besuches sei. Burmeister hatte diese Wendung erwartet. Er er hob sich. „Herr von Braun- ich hoffe in Ihren Augen als ein ernster Mann zu gelten, der jedem seiner Schritte nur nach reiflicher Ueberlegung tut". Auf die zustimmende Verdreigung des Freiherrn fuhr pr fort: „Hier handelt es sich um oas Lebens glück zweier Menschen, von denen einer Ihr Kind ist. Deshalb habe ich von Ernst von. Riesa- wenn auch mit einigem Bedenken- den. Auftxag übernommen, Ihnen die Bitte vorzutragen, einem brieflichen Verkehre der beiden Liebenden kein Hindernis in den Weg legen zu wollen. Ob und wann Ernst vom Riesa, sich Ihnen mit weitergehenden. Wünschen nähern wird, hängt von der Zukunft ab. Jedenfalls wird er es nicht früher! tun, als bis er Mit offener Stirn; vor Sie hintreten darf". Der tiefe Ernst, mit dem er gesprochen- hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Der Barow lud ihn wieder ,mit einer Handbewegung zum Sitzen ein. „Verzeihen Sie, wenn mir die Antwort schwer fällt! Sie werden verstehen- daß ich durch, Ihre Mit teilung überrascht bin- da Sie mich gleichzeitig vor eine schwere Entscheidung, stellen. Ich will in Ihre Ver sicherung, daß Ernst vom Riesa seine Schuld gesühnt hat, keinen Zweifel setzen. Vergessen Sie aber nicht, daß er ein Deklassierter ist und in den Äugender Menschen, mit denen wir hier zusammenleben, stets als solcher gelten wird. Er hat fehle Karriere als Jurist auf geben müssen, er ist als Reserveoffizier mit schlichtem Abschied entlassen worden; damit ist er für die Gesell- schaftsschicht, in der wir uns bewegen, unmöglich". „Zugegeben, Herr Barons obwohl ich betonen muß, daß dieser Umstand misch wicht nötigt, ihm meine Achtung vorzuenthalten, Es ist zudem nicht erforder lich, daß er Sn Ihren. Gesellschaftskreis zurückkehrt. Er wird in seinem jetzigen Berufe bleiben und sich so weit emporar,betten, daß er Ihrer Tochter eine ge sicherte, sorgenfreie Existenz zu bieten vermag". „Was die Zukunft bringt, kann niemand voraus sehen, Herr Assessor. Es liegt mir fern-, meine Toch ter beeinflussen zu wollen; denn ich weiß selbst, daß eine tiefe Leidenschaft mit dem Widerstande wächst. Ich kann mich aber auch nicht zu der Erlaubnis des Brief wechsels entschließen. Ist die Neigung zwischen den beiden so stark, wie Sie behaupten, dann wird sie auch ohne diesen fortdauern. Um Ihnen aber mein Ent gegenkommen zu beweisen- will ich gestatten, daß Ernst von Riesa mir ab und an über sein Ergehen Nachricht gibt. Ich behalte mir jedoch vor, davon meiner Tochter so viel mitzuteilen, wie ich für -gut befinde". (Fortsetzung folgt.) Cm neues Gemüse: Helianthi. Zweifellos stellen die Helianthiknollen, welche jetzt in so vielen gärtnerischen und landwirtschaftlichen Zeitungen besprochen werden, für die bürgerliche Küche ein wohlschmecken des Gemüse dar. Bon besonderer Wichtigkeit ist aber noch, daß die Helianthi zur Bereitung von Speisen für Zucker kranke und Fettleibige eine neue Bereicherung bedeuten. Ueber dieses Thema schreibt die Vorsteherin des Haus- haltungSlehrerinnen-SeminarS des LettevereinS in Berlin, Frau E. Hantkemann: Meine Erfahrungen in der Zuberei tung von Helianthi für die Krankenkost habe ich seinerzeit bei der Herstellung von Gerichten aus Topinambur gesammelt. Ich konnte daher gleich diese Rezepte, die ich sonst für die Herstellung von Gerichten für Zuckerkranke in Anwendung brachte, benutzen. Diese sind in den .Winken für die diätische Küche' enthalten, welche als Anhang zu den von Prof. vr. H. Strehns hcrauSgegebenen Vorlesungen über Diätbehand- lung innerer Krankheiten erschienen sind. DaS Helianthigemüse wird eine weite Zukunft haben. Es erinnert im Geschmack an eines unserer edelsten Tafel gemüse, an die Artischocke, und jeder, der einmal irgend ein Gericht davon gekostet hat, mag es nicht mehr missen. Ein kleiner Anbauversuch ist auch hier schon gemacht worden und dieser ist gut gelungen. Auf die Zubereitung von verschiedenen Speisen auS Helianthi für die bürgerliche, wie auch für feinere Küche, werden wir in kürzester Zeit zurück kommen. I^r. Vermischte Nachrichten. — Sturm in der Nordsee. Seit vorgestern herrscht in der Nordsee, wie aus Cuxhaven vom 11. November be richtet wird, ein orkanartiger Nordweststurm mit Hagelböen. Der Schiffsverkehr stockt. Alles liegt in der Elbmündung vor Anker. Wegen der unterwegs befindlichen kleineren Fahrzeuge herrscht ernste Besorgnis. — Ein Säugling von einem Fr'ettchen getötet. Ein schreckliches Unglück hat eine Familie in Wickede (West falen) heimgesucht. Dort hatten Eltern ihr kleines Kind al lein in seiner Wiege gelassen. In derselben Stube befand sich auch ein Frettchen im Käfig. Das blutdürstige Tier be freite sich aus dem Käfig und stürzte sich auf das arme We sen, dem es die Augen auskratzte und die Wangen zerfleischte. Das Kmd starb unter entsetzlichen Qualen. Die unglücklichen Elter kamen in dem Augenblick hinzu, als das Tier dem Kinde c >e Schlagader am Halse durchbiß. — Glasglocken für Gold- und ande>re> Zier fische sind der schlechteste Aufenthalt, der den Flossenträgern geboten werden kann«. In solchen engen Wasserkäfigen erleiden die Fische Torturen der schlimm sten Art, daäflle Mschglocken nach oben hin eng wer den und den Tieren in seht: kurzer Zeit aller zum Le ben unbedingt notwendige Sauerstoff entzogen wird. Schon nach ganz kurzer Zeit schwimmen sie Fische in solchen engen Behältern ängstlich nach dem oberen Was- serrand und schnappen nach Luft. Nicht selten stecken sie den halben Kopf aus dem feuchten Element und suchen begierig den entzogenen Sauerstoff aus der Luft zu entnehmen. Bei diesen gesundheitsschädlichen Gefängnissen für Zilm-merfische kommt noch hinzu, daß die Tiere in der Glaskugel immer eine recht häßliche und verzerrte Gestalt annehmen müssen und daher auf jedes tierfreundliche Auge unangenehm wirken. Ein anderer Uebslstand der Glasglocken besteht darin, daß in solchen engen Wasserbehältern das notwendige Ein setzen von Wasserpflanzen direkt unmöglich gemacht wird. Viereckige kastenartige Behälter können den Kalt blütern nur einigermaßen die Gefangenschaft erleich tern, über niemals die enghalsigen Fischglocken, die leider heutzutage aus Unkenntnis noch viel im Ge brauch sind. Die Besitzer von Gold- und anderen Zier fischen müssen sich immer mehr vergegenwärtigen, daß gefangenen Tieren die Erfüllung ihrer LebensbWing- ungen leicht gemacht werden soll. Viele wundern sich, wenn die Fische in Glasglocken plötzlich eingehen. — Wackere d e uts che Baue rn i n Galizien. Wo der Pruth die Grenze Galiziens und der Bukowina- betritr, liegt der südöstlichste Mnkel deutscher Zunge Galiziens, Augustdorf. Die deutschen Bauern dieses Oertchens feierten im verflossenen Monat ein Gar tenfest, das sich zu einer schönen Kundgebung echt deut schen Wesens gestaltete. Von den Einnahmen dieses Festes stifteten diese deutschen Bauern, deren Opfer willigkeit manche deutsche «(Stadt beschämen könnte, für ihre Verhältnisse nicht unerhebliche Beträge für die Ro seggerspende, für den Bund der Christlichen Deutschen in Galizien und für d»en Deutschen Schulverein in Wien. Ein Restbetrag wurde als Grundstock für ein Deutsches Haus in Augustdorf angelegt- Die Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland bemerken hierzu: Angesichts dea ständigen Versuche der polni schen Presse, das galizische Deutschtum als minder wertig und lebensunfähig hinzustellen, müssen sol che Nachrichten doppelt erfreuen. K» «itzt keine« bessere« und im Gebrauch billigeren Metallputz al» GlobuS Putz-Extrakt, daS seit Jahren bewährte und in Millionen Haushal tungen ständig gern benutzte Präparat von der Fritz Schulz iuu. Aktien gesellschaft, Leipzig. GloduS-Putz-Extrakt verleiht allen Gegenständen au- Gold, Silber, Nickel, Kupfer, Messing etc., schnell und mühelos einen herr lichen, langandauernden Glanz; er ist frei von schädlichen Bestandteilen, kratzt nicht und hinterläßt keine Schrammen. GlobuS-Putz-Exirakt verliert nie seine Putzkraft, schmiert nicht wie Putzpomade und ist bedeutend besser und spar samer al» die meisten im Handel befindlichen flüssigen Putzmittel. Kurzum: Globus Putz-Extrakt ist und bleibt der beste Metallputz, der in Anerkennung seiner hervorragenden Güt« und Putzkrast schon mehrfach hoch prämiiert, zu- ietzt aus der Weltausstellung in St. LouiS 1804 mit dem „Grand Prix", der höchsten Auszeichnung der Branche, bedacht wurde. Man benutze darum nur diesen, achte aber besonders darauf, daß viele wertlos« Nachahmungen existieren und verlang« immer den echten GlobuS-Putz-Extrakt in Dosen mit Schutzmarke Globus im roten Streifm, ä 10 und 20 Pf. überall erhältlich. Fahrplan der Ahemnitz-Uue-Ädorfer Eisenbahn. Von Chemnitz nach Adorf. Chemnitz Burkhardtsdorf Zwönitz Krüb Borm. 8,18 10,08 10,43 Nachm. 3,00 3,45 4,22 Abend- 4,28 5,17 8,00 6 28 7,16 7,53 8,0« 8^8 10 27 Lößnitz S,10 — !0,53 4,32 8,02 10,37 Aue lAnkunsts 6L6 — 11,08 4 48 8,17 10,52 Aue sAbfahrtj 7,14 8,05 11,30 5,08 8,23 10,5» Bockau 7 30 8.28 11,45 5,21 8,37 11.14 Blauenthal 7F8 8,38 11,55 5,30 8,45 11,22 WolfSgrün 7,43 8,42 11,58 5,35 8,48 ii^rs i. Eibenst. unt. »s. 7ä0 8,51 12,07 5,43 8.56 I I 88 a. Eibenst. ob. Bf. /,Zk> 1l,53 d,2v 8,28 11,1» i. Eibenst. unt. Bf. 7,48 8,48 12,06 5,41 8,42 11,31 a. Eibenst. unt. Bf. 7 58 8,54 12,13 5,50 8,01 11,38 . Eibenst. ob. Bf. 8.11 8,07 12.28 6.03 8,14 I1F1 a. Eibenst. unt. «f. i^>4 8,58 14,11 0 4/ 8,0>- Schönheiderh. 8,03 8,01 12,18 5,55 8,07 11,43 WilzschhauS 8,14 — 12^8 8,08 8,17 11^3 Rautenkranz 8,20 — 12,34 8,16 8,23 1IH» JägerSgrün 8,28 — 12,40 8,25 8,28 12,04 Muldenberg 8,43 — 12ch5 6.43 8,48 —— Schöneck 8,58 — 1,08 6,58 10,09 — Zwotental 8.06 — 1,25 7,18 10,35 — Markneukirchen 8,22 — 1,40 7,34 10,52 — Adorf 8,28 — 1,47 7,42 11,00 — Von Adorf nach Chemnitz. Früh Norm. Nachm. Abb Adorf — 5,00 — 8,30 2,28 6,45 Markneukirchen — 5,08 — 8,38 2,37 6,5« Zwotental — 5,35 — 8,15 3,02 7,28 Schöneck — 5,48 — 8,38 3,18 7,50 Muldenberg — 8,03 — 8,51 3 28 8,08 Jägersgrün 5,20 6,21 —— 10,05 3,43 8,18 Rautenkranz 5,25 6,28 — 10,10 3,48 8,24 WilzschhauS 5,31 6,38 — 10,16 3,54 8,33 Sckönbeiderb. 5,4> 8,53 8,18 10,25 4,03 8,45 i. Eibenst. unt. Bf. 5,46 6,58 8.24 10.30 4.08 8.51 a. Eibenst. ob. Bf. n,»t n,4« V,L2 1O,U» 8,52 8,24 i. Eibenst. unt. Bf. 5.44 8,57 8,25 10,26 4,05 8,42 a. Eibenst. unt. Bf. 5,55 7,04 8,28 10^6 4,13 8 01 i. Eibenst. ob Bk. 8.08 7,17 8.41 '0,48 4,26 8 14 a. Eibenst. unt. Bf. 5,du , ^4 4,12 ttb WolfSgrün 5,58 7,14 8,37 10.41 4,20 8,0» Blauenthal 8,02 7,21 8,42 10,46 4,24 8,11 Bockau 6,10 7,32 9,52 10,53 4,31 8,IS Au« lAnkunfts 8,23 7,48 10,06 U,06 4,44 8,32 Aue Abfahrts 6,32 8,15 — 11,16 4,54 8,53 Lößnitz 8,52 8,35 — 11,37 5,14 10,15 Zwönitz 7,05 8,50 — 11,53 5,28 10,28 Burkhardtsdorf ! 8,24 — 12,28 6,03 10.5g Chemnitz 8,00 10,08 — 1,06 6,44 N.14 real von -b, S«,t>nckt«Il,n ckar beste V?ascbmittel. L ?akek IS ?fg. Wende Manzen. Blattpflanze«, Aakmerr, Araucarieu usw. in größter Auswahl. Alle Vlumenbindereien u Blttmenznfammenftekungen empfiehlt billigst »«ruk. »riinnviie, Härtuerei, Telcph.-Anschl. 66. Arachtßriefe empfiehlt L. Hannrbohn A« die srche WM braucht man es nicht erst zu hängen, denn jede er fahrene Hausfrau weiß, daß Kathreiners Malzkaffee der wohlschmeckendste Malzkaffee ist. 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