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GoG getaucht die bunten Zuggapdinen. Doch auch Liese Herrlichkeit ist zu erhaben) mn von langer Dauer zu sein. Während sie einst in Sormnerzett keim Ein- schllummern noch lange diie Welt anlächelte, ihr der Abschisid f^ast schwer zu werden schien von all den fro hen Menschenkindern^, die sich an ihr erfreuten, geht sie jetzt so eillig heim ins bessere Ewigkeitsland) taucht sie so schnell hinter die sansfien Linien der Berge,, wie wenn sie all die Sehnsucht saugen der Menschen, die ihr nach schauen nicht ertragen! könne. Vielleicht auch eilt sie deshalb so schsnell davon, um in! der ewigen Heimat des Sommers denen, die uns hier verlassen haben, un seren Vögeln, Mit diine-n unsere Sommerträume da- hingezogen sind, so lange wie möglich mit ihrem Gold zu strahlen. Und wenn sie dann heimgegangen ist, denn senken sich violette Schatten ins Tal, und aus dar kurzen Dämmerstunde, in welcher sonst den fleißi gen Menschen in ihren Arbeitsstätten das Herz so weit wurde, wird gar «bald der Wend. Die Dämmer poesie kommt gar nichst mehr zu ihrem Recht bei die sem schnellen Ueberggng von Tag zum Wend. Wie gut ließ es sich, sonst bei dem weichen Wendschein ar beiten. Allerlei Gtzdankdn von Liebem und Schönem woben sich hin'ein in den selbst die rauheste Arbeit adeln den Schimmer,, doch jetzt tötet gar schnell das grelle Gas licht den letzten Rest von, Poesie. Ja, der Winter, die Zeit der fleißigen Arbeit,, läßt am Tage so wie so die Poesie nicht viel zu Worte kommen; und wie manchem Menschen wird durch die Arbeit die Poesie sogar ersetzt. In der Arbeit für Weib und Kind liegt ihm die Poesie. „Arbeit", so sagt eine moderne Schriftstellerin^ „ist das Beste, was wir kennen, ist höchster Lebensgenuß. Cs gibt garnichts Schöneres;, als arbeiten zu dürfen, so recht seiner Art entsprechend, nichts Schöneres, als seine Kräfte für solche Arbeit zu schulen und zu stählen. Reichtum ein,sammeln, um ohne Aüfhören geben und schenken zu dürfens ist etwas Wundervolles". Ja, so rocht seiner Art entsprechend, das möchte ich koppelt unterstreichen,, aber wie wenigen ist das vergönnt. Nur dann ist Arbeit! Gottesdienst, wie Friedrich Naumann sagt. — Indessen auch in den Feierstunden spricht in der Winterszeit von außen her die Poesie wenig zum Menschen. Da kommen dip rauschenden Vergnügen^, Festlichkeiten im glänzenden, Saale, kommt die Zeit des Gehrocks und Fracks;, auch die des Sports. Wohl kann auch hier, die Poesie wohnen,, besonders auf dem Gebiete des Sports. Hat doch sogar ein Klopstock den Eislauf verherrlichst Nur tanzen und „sport'n" die meisten Menschsen; zum großen Teil nur um des äuße ren Amüsements willen (das Wort mag hier erlaubt sein), nicht der diesen Dingen innewohnenden Poesie wegen. Und doch wäre es gerade iw Tanzsal so ein fach, die alte Poesie, welche den graziösen Tänzen unserer Altvorderen eigen war, wieder lebendig zu machen. Warum ist das Menuett, die Franyaise, wa rum sind die andern bodenständigen Tänze, die un fern Vorfahren in ihrer schlichten Schönheit wohl an standen, verschwunden,? Und wo sind die echten, guten Tanzweisen geblieben!? Noch vor, 50 Jahren, wie Ge org Göhler zu berichten weiß, hat man in der Leipzi ger Gegend nach Bach'schen Melodien, getanzt. Wie siehts dagegen heute aus? — Auch« in, unserm Eiben stock beginnt sich die „Saison" schon zu regen, obwohl der Winter noch Nsicht einmal sein wahres Gesicht ge zeigt hat. Die Dergnügungs,vereine und -Gesellschaf ten,, die 'Gesangsvepeine usw., rüsten sich; mit Macht zu ihren großen Festem der Kaufmännische Verein Hat schon seinen ersten Vortragsabend abgehalten, und auch die Eisbahn droben an, der Muldenjhammer Straße wird schon hergerichtet. Ein blanker See bedeckt be reits die Wiese, und wie lange währts, und es wim melt auf der glatten Fläche von frohen Menschen. Nun schwingt euer Szepter, Terpsichore, «Zuterpe! EusrbiuS Feldmann Der Sonntagsjäger. Roman von Fritz Skowronnek. (IS. Fortsetzung.) „Das sollte ich Jhniem eigentlich nicht erzählen, Herr GumbMes. Wer die Weiher werden Ihnen ja doch nicht glauben, deshalb will ich die Geschichte hier mitteiien. Ich habe mich jedses Jahr darüber geärgert, daß mlir die W,di,der aus der Schonung all die schönen Pilze wagschleppen. Ich bin leider zu gutmütig, um sie zu pfänden. Deshalb mußte ich zu einer List Zu flucht nehmen. (Sie wissen doch daß dieses Frühjahr in der Schonung die sterblichen Ueberreste einer Land streicherin gefunden wurden. Das arme Wesen ist im Winter,, um vor Kälte Schutz zu suchen, in das Dickicht gekrochen und hat sich aus einer Flasche Schnaps Trost zngesprochen,, bis der Tod sie von der Mühsal ihres jammervollen Daseins erlöste. Der Leichnam wurde erst im Frühjahr, als die Krähen darüber lärmten und schwärmten, gefunden uiffd auf dem Kirchhofe zur Ruhe bestattet. Ich habe sie aujfevstehen lassen". Er machte eine Pause und tat einen kräftigen Zug aus dem Glase. Sein Gesicht sah ganz unbewegt aus, nur an den Augen lauerte der Schatt. Unter allge meiner Spannung fuhr er fort: „Eines Abends, als ich beim Wendbrot säst erzählte ich, so laut, daß die Leute in der Küche es durch die geöffnete Tür hören konnten, ich hätte das tote Weib vor dem Kirch hof auf unjd ab wandern gesehen. Die Schnapsflasche habe sie in dex Hand gehalten und den Kopf im Korb am linken Arm getragen. Es sei kein Zweifel, Laß die arme Person im Grape keine Ruhe habe, denn ich hätte sie nun schon KUM zweiten Male gesehen. Der Zweck der Erzählung War erreicht. Die schau oerer regende Mär wurde noch an demselben Wend ins Dorf getragen. 'Seitdem wägt sich kein Weib in die Schonung^ und ich habe so viele Pilze, wie ich brauche". UM Mitternacht entfernte sich; der Assessor mit seinen Trophäen, nachdem er noch Vorsorge getroffen, daß der Kneipgesehlschdsft der Stoff nicht ausgehe. Erich begleitete ihn. Er freute sich herzlich über das Weidmannsheil des Kollegen- Diese Freude ließ ihn den Abstand zwischen sich und dem altern Kollegen, her jetzt sein Vorgesetzter war, vergessen. Er schob seinen Arm unter den des Assessors. „Ws« ist Ihnen, liebet Kollege? Ms ich den ersten Boll umhegte, habe ich; getanzt und gesprungen wie eich kleiner Junge, bis meine Erregung sich in einem Indian er,gehe ul Luft machte". „So ähnlich wag auch mir bei der Rückfahrt aus dem Walde zu Mute. Ich bch Ihnen sehr dankbar für idle Idee, mir den alten Adam zum Lehrmeister zu geben. Wollen Sie noch; ans ein Plauderstündchen; zu mir kommen? Ich kann doch noch nicht einschl.üen. Ich hätte nie geglaubt;, daß ein solcher Vorfall die Nerven derart erregen kann". „Na, erlauben Sie, lieber Kollege! Wenn man von einem Keiler angenommen wird uno das Glück hat, ihn kurz vor seinen Füßen durch; oen zweiten Schuß umzuwepfen, da kann man schon etwas aus dem Gleichgewicht kommen. Ach, und der Jagdneid, der .heute in den Mitgliedern der Tafelrunde vor handen war!" Der Diener des Assessors hatte seinen Herrn er wartet. Schnell wunde eine ganz erlesene Flasche al ten Rheinweins gebrachst uUd etwas kalte Küche aus getragen. Dor Assessor füllte die Gläser. „Lieber Erich! Sie haben mir in den Monaten unseres Zusammenlebens so deutliche Beweise einer treuen Herzensfrennoschsaft gegeben) daß ich a!s der Aeltere Ihnen den Vorschlag machen möchte, Schmollis zu trinken". Mit leuchtenden Auggen sprang Erich auf, schlang seinen Ahm durch den des Freundes und trank fein Glas mit feierlicher Rührung aus. Eng um schlossen sich die Hände mit festem Drucke, „Freund Paul!" „Freund Erich!" „Ich danke dir, Paul, ich habe schon vom ersten Augenblicke unserer Bekanntschaft dich in meinem Her zen du genannt. In deiner ritterlichjen Erscheinung, in deinem vornehmem» ruhigen Wesen verkörperte sich Mir das Ideal des Mannes". „Nur keine Uebewschw^nglichkeiten, mein Freund! Ich schätze dich ebenso als tadellosen Charakter und .guten Menschlein. Und damit wollen wir unsere Per sonalakten abschließen". „Du hast recht, Paul'. Und jetzt darf ich endlich, ohne eine, fälsche Auffassung, zu befürchten, eine Sache, die mich schon lange schmerzlich bewegt, zur Sprache bringen. Erinnerst du dich der ersten Fahrt am zwei ten Tage deines Hierseins, als ich dir schweigend im Wagen die Hand drückte»? Damals war mein Herz von einer frohein Hoffnung, erfüllt. Laß mich) bitte, einen Augenblick darüber sprechen. Ich; glaubte zu se hen. daß dir meine Schwester nicht gleichgültig war, obgleich sie sich in einer Weise von dir zurückzog, die ich unbegreiflich fand, Nun, habe ich euch beide bei jeder Zusammenkunft sehr genau beobachtet und kann die Empfindnnig nfcht los«, werden». als ob zwi schen euch etwas stecht,, was ich mir nicht erklären kann". /-Sprich weiter!" „Ja, ich muß sprechen, denn, es tut mir leid. Auf beiden Seiten sehe ich bei euch eine Zurückhaltung, d-ie durch die Verhältnisse njcht geboten ist. Versteh mich nicht falsch! Ich .meine: selbst bei oberflächlichem Verkehre könntet ihr freundschaftlicher zueinander sein. Jetzt, da wir eben das Bänd dar Freundschaft um uns geschlungen haben, kann ich dir offen sagen, daß ich über diese Entwicklung, sehr traurig bin. Und ich; komme zu dem Schlüsse, daß ihr euch; beide schon von früher Her kennt, und daß damals etwas Störendes dazwischen getreten ist. Sag's mir dach, vielleicht kann ich os aus dem Wiege räumsen! Ganz, ohne Hinter gedanken, wie ich dir nichst erst zu versichern brauche. M.r (tut es leid), daß zwei Menschsen, die mir beide gleich na he stehen, sich so ablehnend gegeneiander ver halten". Der Assessor hatte Mit ernster Miene ein paarmal (Ku den Morien seines Frjeundes genickt. „Du hast sehr richtig beohachtet, lieber Erich. Vor drei Jahren, als deine Schswiester einige Wochen bei ihrer Taute Mindheim in Berlin, weilte, habe ich sie kennen gelernt". „Davon hat sia zu Hause kein; Word erzählt". „Sie »wird wohl ihre Gründe dazu gehabt haben. Ich will noch hiuzuMgem, UM diw zu zeigen, wie lieb du mir bist, daß ich; deiner Schjwester gegenüber nicht gleichgültig geblieben bim Leider sah ich bald) daß mein Interesse gegenstandslos war, daß ich auf kein Entgqgeukommen zu hoffen) hatte". Er hatte die letzten Worte in dem Keifern Tone gesprochen, der Lei'großen seelischen Erregungen sich unwillkürlich emstellt. Erich schwieg betroffen». Diese Wendung hatte er nicht erwartet. Endlich; fragte er kleinlaut: „Milkst du nckr nicht wenigstens andeutcn, was dich zu dieser Annahme berechtigt?" „Sehr gern», Lieber Erich) wenn ich es könnte. Doch da spielt eine dritte Person» mit, deren Geheim nis ich nicht Lüften darf. Es ist mir durch traurige Er eignisse bekannt geworden und» ich bin nicht befugt, es einem andern gegenüber gu durchbrechen". (Fortsetzung folgt) Vermischte Nachrichten. — F ü r HO 000 Mk. Blusen und Stickereien gestohlen. In der Sonntagnacht drangen in Berlin Einbrecher in der Kantstraße 16l vom Keller aus in daS Geschäft von Ruben ein, indem sie aus der Decke ein mannS- großeS Loch herausschnitten. Sie räumten und luden gehö rig auf und reichten für 20000 Mark seidene Blusen und Stickereien durch das Loch in den Keller hinunter. Dort ver packten sie da» gestohlene Gut in Kisten und schafften eS dann auf einem Handwagen fort. — Ermordung eine» Deutschen in Neuguinea. Wie die ,B. Z. meldet, ist im Innern von Neuguinea der Deutsche Dammköhler, der eine Goldsucher-Expedition leitete, von Eingeborenen getötet worden. Dammköhler war mit einem Begleiter allein im Lager zurück geblieben, während seine Begleiter vorausgegangen waren. Diese Gelegenheit benützten Eingeborene zu einem Ueberfall auf das Lager. ES entspann sich ein heftiger Kampf, bei dem die beiden Weißen 15 Insulaner erschossen. Schließlich warf ein gut gezielter Speerwurf Dammköhler nieder. Seinem Begleiter gelang eS, zu fliehen. — Die Klosterräuber von Czenstochau sollen dem Kloster auf anonymem Wege die Wiedergabe der Kleino dien gegen Zahlung eines größeren Betrages angeboten haben, da sie die Kostbarkeiten nicht veräußern können. Das klingt unglaublich, aber in Rußland ist ja nichts unmöglich. — Der Nordpolentdecker in Nöten. Als vr. Cook kürzlich in dem nordamerikanischen Städtchen Hamilton einen Vortrag über seine Nordpolfahrt hielt, wurde er plötzlich durch die Zwischenrufe eines Mannes gestört, in dem er den Führer Barril erkannte, der ihm bei der Besteigung des Mac Kinley Dienste leistete. Barrill schrie in den Saal, er sei gekommen, um zu bezeugen, daß Cook den Gipfel des Mac Kinley nicht erreicht habe. Sofort erhob sich ein ohren betäubender Lärm. Cook verlor die Ruhe nicht, sondern sagte, Barrill habe sich durch Bestechungen zu falschen Aus sagen verleiten lassen, zum Schwur, daß er den Mac Kinley- Gipfel erreicht habe, erhebe er die Hand. Aber auch das half ihm nichts, und unter großem Specktakel mußte Cook schließlich das Rednerpult verlassen. Wettervorhersage für den 2. November 1909. Südostwind, heiter, kühl, trocken. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 24. bis mit 29. Oktober I90S. Geburten: 253) Dem ans. Landwirt Emil Blechschmidt in Neuheide l T. ' 254) Dem Buchhalter Adolph Johannes Emil Uhle hier I T. 255) Dem Eisengießer Emil Robert Unger hier 1 T. 258) Dem Feuermann an der Staatsbahn Moritz Paul Blei hier I S. Aufgebote: ». hiesige: 65) Oberkellner Ernst Karl Schmidt in Schön- heiderhammer mit Wieblerin Ida Elsa verw. Schmidt geb. Mädler in Schön- heiderhammer. b. auswärtige: keine. Eheschließungen: 62) Bäcker HanS Carl Heinrich Gierhahn in Güstrow in Mecklenburg-Schwerin mit Emma Anna Leich, ohne Beruf, in Güstrow in Mecklenburg-Schwerin. Sterbefäll«: 155) Christian Friedrich August Richter, Bürstensabrikar- beiter, ein Ehemann hier, 57 I. II M. 6 T. 156) Anna Lina Wolf geb. Klötzer, eine Ehefrau hier, 37 I. 3 M 21. T. 157) Jnvalidenrentner fr. Straßenarbeiter Karl Friedrich Oschatz, ein Witwer, hier, 78 I 4 M. 27 T. 2s» 3 netto. 1 Heu, neues - gebündeltes Stroh, Flegeldrusch » Maschinendi Langstroh 2 - Maschinendrusch Krummstroh 2 Kartoffeln, inländische 2 „ ausländische— Butter 2 Lhemnitzer «arkttzveise am 30. Oktober 1909. Weizen, fremde Sorten 12 M. — Pf. bis 12 Mk. 80 Pfg. pro 50 Kilo 10 8 8 8 9 8 8 S 8 8 8 11 Mahl- u. Futtererbsen 10 1 k 5 8 Roggen, rstederl^sächs. - preußisch cr . hiesiger - fremder Braugerste, fremde - sächsische Futtergerste Hafer, sächsischer, alt - preußischer - ausländischer Kocherbsen . 80 . . 10 . 9b . . - 70 - - 8 - 85 - - . 70 - - 8 - 85 - - . 15 . - 8 - 60 - . . 40 . . 9 - 60 . - - 95 . - ic - 50 - - . 45 - . 9 . 65 - - - 60 . . 6 . 75 . . . 25 . - 8 - 60 - - . 45 . - 8 - «0 - - « M - 8 . 75 - - . 50 . . 12 - — » - . 25 . . 10 . 75 - - . 20 - . 5 . 70 - - . 40 . . 5 . 90 - - . w - . 3 . 40 - - . 40 - . 2 - 70 - - - —. « . 2 . 40 . . . 60 . - 3 - — - - — M « - M - M B - 50 . . 2 - 70 . - Neueste Nachrichte«. — Berlin, 1. November. Die bisher in losem Zu sammenschluß stehenden Beamtenoereinigungen haben sich gestern hier zu einem Bunde der Festbesoldeten mit dem Sitze in Berlin vereinigt, der die Interessen der Reichs-, Staats-, Kommunal- und Privatbemnten vertreten soll. — Köln, 31. Oktober, Das Luftschiff „Parse- val III", das sich in inosftzielley Weife an der heutigen Nachtfahrt der drei Militchrluftsch iffe be teiligte, verließ Leichlingen um 11 Uhr 50 Minuten, und nahm den Kurs auif Wesel. „Zeppelin II" kehrte etwa 20 Kilometer vor Wefel um. „P. I" traf ungefähr um 4»/z Uhr, „M. II" um' 6 Uhsr in Wesel ein. Die Orientierung war wegen des herrschenden dichten Ne bels sehr schwierig nn!d die Luftschiffe hatten mit erheb lichem Gegenwind und zum Teil scharf sprühendem Regen zu kämpfen, wodurch an die Leitungen sämtlicher Schiffe sehr hohe Anforderungen gestellt wurden. Die Winde wehten aus Nordosten. ,„P. III" traf in We sel um 4 Uhr ein und umfuhr den 'Kirchturm. Dieses Luftschiff fuhr nicht, wie die Militärluftschiffe, den Rhein entlang, sondern in der Richtung auf Krefeld- Jülich. „P. III" sah guf dieser Fahrt den „P. I" süd lich von Wesel, ebenso das Luftschiff ,,M. II". Sie waren sich ans ungefähr 100 Mieter nahegekommen, sodaß sile sich gegenseitig Zeichen geben konnten. Die Luftschiffe fuhren in einer Höhe von 200—800 Me tern. „Z. II" und „M. II" stiegen auf bis ungefähr 700 Meter, ,-P. III" bis auf ungefähr 780 Meter Höhe, während sich. „Parseval I" am niedrigsten hielt und ungefähr 350 Meter Höhe erreichte. Ge kündet sind die Militärluftschiffe ap der Halle in Bicken dorf zu folgenden Zeiten: „Z. II" 7 Uhr 52 Min., „P. I" 9 Uhr 55 Min. und „M. II" um II Uhr 10 Min. vormittags. ,-P. III" geriet in der Gegend von Neuß iü sehr dichten Nebel, sodaß er zur Orientierung, tiefer heruntergehen mußte In der Nähe von Welldorf hielt man es für sicherer, zu landen^ nm besseres Wetter abzuwarten. Die Landu.erfolgte nm 9 Uhr 10 Min.; nur einige Dorfbewohner waren behilflich!. Nachdem das Wetter Lesser geworden war, stieg das Luftschiff ohne jede Hülfe um 11 Uhr 35 Min. wieder auf und lau-