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«icdl-'ch, grazlenhaft. Dir Arcadierln er. steint m ihrem Wollanzuge, trotz des rri. nen Promis und ihres lieblichen Lächeln, schwerfällig. Zu diesen äußerlichen Vorzügen gesellt sich eine Reinheit der Sitten, Ernst und Strenge. Als Zungfr.au keusch, als Weib treu, verheirathcl sich selten-eme Wittwe zum zweiten Male. Diese Re nheit der Pban. laste, diese zärtliche Stimmung des Gei. fies findet man in den Gesängen, die die Mävcben zu ihrer vielfältigen Leyer zu sin. gen pfl gen. Hier kommen nicht Klagen üb r Kalke oder Unbeständigkeit vor, fast immer ist von den Jünglingen die Rede, die für Liebe wie das Gras auf dem Dache verschmachten, die über Grausamkeit ih rer spröden Geliebten ln Derzwe flung sind. Bei allen tre fl chen Anlagen sind die Griechinnen doch nicht von Fehlern frei. Man legt ihnen Euelkeit, Stolz und Herrsucht bei — was sie dem weiblichen Ee- schlecht anderer Nationen gleichstes. Das beste Volk sind die AIbaneser, sie sind als Bewohner der Gebirge groß, stark, muskelhaft, mit blitzenden Augen, breiter Brust, kühn, muthvoll, kriegerisch, und von barbarischer Erhabenheit. Der Albancser ist fast unverwüstlich, selbst die Weiber machen hier keinen Unterschied. Keine Spur von Weichlichkeit. Er schlaft auf der Erde, er hungert und durstet, und ist dabei fröhlich und heiter. Ver- stellung «ins ihm unbekannt, er erklärt sei- n-n Haß ohne Zurückhaltung. Stolz auf s m Vaterland und auf seine Nation si-ht rr den Türken nur mit Verachtung an, suhl sich überall von ihm abzusondern, und bleibt überall seinen Sitten und seiner Lebensart treu. Er ist großmürhig und unwandelbar, wenn er einmal sein Wort gegeben hat. Aber er lebt vom Raube, und kennt nichts als das Recht der Star kern. Der albanesische Soldat, Aenaute, ist durch alle Welt bekannt Der Macedonier ist stark, thätig, betriebsam, von Ackerbau, Färberei und Handel lebend. 3« nördlichen Thtllt sind die Bewohner wilder, rauher und barba- rischer als alle andere Griechen. Oie Thessalier sind brav, kühn und überlegend, ohne wild zu seyn; sie find den Künsten hold, treiben auch Handel und Ackerbau. OleAkarnarlrr sind wild und roh z ewig« Fehden nölhigen alle, beständig be waffnet zu seyn, und Fremde können nur mit Gefahr bei ihnen vorüber kommen. Der Bäotier ist milder und gesitte ter, treibt auch Ackerbau und Handel. Die Athener unterlcheiden sich vou den übrigen Griechen, durch ihr gefälliges A-ußere, ihre Kleidung und wohlklingend« Sprache. Die Arkadier, in grobes, wolkneS Zeug gehüllt, fiechren Matten, pressen Oel, melken ihre Ziegen und Schafe. Abgeson dert von den Andern ln ihrem Gebirgslan« de, stehen sie den übrigen Griechen an Kul tur nach. Die Teg raten leben meist von Früch« ten, sind weniger gedrückt und haben etwa- EdleS in ihren Formen. Der Messenier lebt mehr von Fleisch und Fischen, ist lebendig und thätig, vor-> züqlich der Küstenbewohnrr, der viel auf den Wellen hrrumtreibt, auch die Ferne für seine Heimath hält und mit der Gefahr ver traut ist. Oie Bewohner des Berges TavgetuS in Lakonien schmieden Waffen, und kleiden sich im Zeuge, deren düstre Farben ihren Charakter bezeichnen. Frei und unabhängig leben die MFi- notten, dir sich von Jugend auf in den Waffen üben und immer bereit find, sich mit den Türken zu messen, die sie als ihre Erbfeinde bekriegen. Der Lakonier besteht Kampfund Tod, unterwirft fick unwillig den Türke» und verläßt oft sein Vaterland, um in frei», den Heeren fle zu bekriegen. Stolz darauf, ein Spartaner zu seyn, rühmt er sich auch in der Fremde damit. E 2.