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Nachkömmlinge eines vormals so berühm ten und glücklichen Volks. In der Thal war es mehr der Druck dieses Unterregen. len, die türkische Regierung selbst, wo. durch die Griechen nach und nach aufsAeit- ßerste gebracht und «ndl-ch zu dem verzwei. selten Entschluß getrieben wurden, entwe- der ihre Knechtschaft oder ihrem Leben ein Ende zu machen. Die Charakterzüge, welche uns von den gegenwärtigen Griechen geschildert wer. den, sind nicht überall vortheilhaft; aber man muß darum kein verdammendes Ur. theil über oieß Volk aussprechen, denn alle die Fehler und Untugenden, weiche ih. neu jetzo vorgeworfcn werden, sind die Folge ver Knechtschaft, welche den Geist demüthigt, die Sitte verdirbt und das Herz mit Trug und Hinterlist erfüllt. Ohne die Griechen in dieser Hinsicht mit andern zu vergleichen, sey es doch erlaubt hier den Zustand der Juden in Erinnerung zu bringen. Roms Herrschaft ließ den besiegten Griechen ihre Götter und die freie Ausü. bung des heiligen Dienstes; ja die Römer lernten Sitten und Künste von den Griechen und mit diesem auch andere Völker. Aber der Sieg der Türken legte auf sie den Stempel der völligen Unterdrückung, denn erst dann ist ein Volk ganz als Sclav zu be« trachten, wenn ihm die freie Ausübung feines Gottes- und Glaubensdienstes unter sagt ist. Die Türken sind die einzigen Bar baren, welche gebildete Nationen unter, jocht haben, ohne sich mit ihnen zu ver. mischen, ohne von ihnen zu lernen oder deren Sitten anzunehmen. Jene sind und bleiben die Erbfeinde der Christen, grausam Und unmenschlich in ihrem Betragen. Nur im kleinen Umriß stehe hier das Verhältniß der Griechen und Türken neben einander, um daraus rin richtiges Urtheil ver Gegenwart zu jassen. Das Volk der Neuer Kalender» Griechen steht im Glanze n»- Ruhm tausend, jähriger Vergangenheit, verbanden mit dem Gefühl der Achtung und Dankbarke t, die alle gebildete Völker der griechischen Vorzeit schuldig sind. Es hat die Sün- den seiner Weichlichkeit, Uneinigkeit und Schwächen übervoll gebüßt. I tzt erwacht es, um sich der Knechtschaft zu entledigen, und zu kämpfen für Glauben, Altar und Heerde Sollte Gott nicht mit ihnen seyn? Das Volk, die Türken, ihre Unter drücker, wissen nichtS von sich zu rühmen, was eine allgemeine Achtung verdient, seine politische Geschichte wird mit Blut beschrie ben, ihre Sitten und Cultur sind Barba rei, ihr Glaube lehrt die schrecklichen Wörter Fluch und Todt jedem Christenhunde. — Seine Herrscher glänzen als grausame An führer barbarischer Kriegöhorden, die gar keine Menschlichkeit kennen; sie beherrsche» Sclaven, und diese tyrannisiren unterge ordnete Paschas. Oie G-fahr des Kopf abschneidens und Sirangulirens schwebt alle Augenblicke über jedermanns Haupte. So bestand das Reich der Türken, so besteht es noch. Durch dieß wenige ist die Lage der Nationen in der Hauptsache dargcstellt; ob es nun recht ist, wenn die griechische Na tion sich erhebt und die schreckliche Schmach und Knechtschaft nicht mehr ertragen mag, darüber ist keine Frage. Ob sie aber sie- gen oder alle umkommen wckden, dieß muß erst die Zukunft lehren. Menschliches Wissen ist schwaches Wissen; der Aus gang einer jeden Unternehmung ruht in der Hand des Allmächtigen, das Schicksal der Völker in seiner Allweisheit. Darum sey der Mensch in allen seinen Urtheileie nicht zu voreilig, und schreit« auch '» sei nen Handlungen nie zu sicher, sondtrn bekenne seine Abhängigkeit von jener höher« Kraft. , Aus Morea verbreiteten die Griechen unttrm 2?. May röri folgende, Prvklama«