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baselbst. Wir lange zur See gewesen nud auf Helena nur zur Erholung anlandet, dem kann diese Insel schon gefallen; al lein ganz andere! ist es für «inen Gefane genen, der stets dort bleiben soll. In ei niger Entfernung von Lonqwood gtebt es tn einer Bergschlucht einen anmuthigen Garten, Der auch Wasser hat. Mehrere Umstände hatten Napoleon gegen den Gouverneur Sw Hudson Lowe aufgebracht; die Schlldvachen hielten, auf Befehl desselben, oft Offiziere, welche zu Napoleons Gefolge gehörten, auf ihren Spaziergängen an und nölhigtm sie, st'll zu halten, bis sie den Corporal herbei geholt hatten, dersieansab untersuchte und dann erst erlaubte ihren Weg fortzusetzen. Na poleon besorgte daher etwas Aehuhches für sich, uud ritt und fuhr deshalb gar nicht mehr 6ns. Ueberdieß war tn Longwood ein englischer, Offizier, welcher die besondere Aufsicht über Napoleon hatte, ihn des Ta ges wenigstens zwei Mal persönlich sehen, und wenn er krank war, auch tn sein Zim mer eintreken mußte; auch sollte der eng lische Le barzt über alles berichten, was er sah und reden hörte. Napoleon war dar über sehr mißgelaunt, und ließ selbst keinen Fremden mehr vor sich. Wenn ihn der Gouverneur fragen ließ, ob er erlauben wolle, daß ihm dieser oder jener Fremde vorgestellt würde, so gab er zur Antwort: „wer so gut als begraben scy, her könne keine Besuche annehmen." Durch diese Entsagung aller Leibesbe- tvequnq hatte er sich eine Lrbrrentjündung zuqezogen. Der Gouverneur blieb auch streng gegen den Patienten. Das Uebel in der Leber vermehrte sich, und am ly. Ian. I8i9 fü'chtete man, Napoleon werde an er em Schlaoflusse sterben. Der Doctor S'okö war jetzt sein Arzt; dieser erklärte, daß In diesem Himmelsstriche eine Leberent- jündung leicht tödlich werden könne. N-cht la^qe darauf ward vom Gouverneur Dr. Slvkö nach England zurück geschickt. Der Kranke war jetzt ohne einen bestimmten Arzt; bis der Dr. Antomarchi aus Italien an langte. Dom Jahre 1819 an Hing Napoleon fast gar nicht mehr aus. Sein Zustand verschlimmrrte sich hierdurch. Erprotestirtt und beschwerte sich über alles Harle, daS ihm geschah, er verlangte eine B rsetzung von Helena, allem die englische Regierung nahm daralif keine Rücksicht. Vom i/. Marz 1821 an konnte er das Zimmer gar nicht mehr verlassen; anfangs behandelte der Arzi Antomarchi den Patienten allein, als jedoch dir Umstände bedenklicher wuc- den, rufte dieser zwei andere englische Aerzte zur Derathung herbei, jedoch alle medictni- sche Kunst konnte nichts helfen und am F. April gab man jede Hoffnung zur Wieder genesung auf. Wenig« Tage vor seinem Tode hatte er sich die Büste seines Sohnes an das Bette stellen lassen, und seine Augen blieben dar auf geheftet, bis sie brachen. Seine letzten Worte waren: „mein Sohn!" Hierauf sprach er noch einiges, aber unverständlich. Kurz darauf sagte er noch r „Frankreich!" und versch-ed. Sein Tod erfolgte den A. May 1821, Abends 6 Uhr. Labei waren zugegen der Graf Bertrand und Montho- lon, die Doctoren Antomarchi und Arnott, und der dienstlhuende Captrain Crokat- Den Morgen darauf verfügte sich der Gouver neur, in Begleitung der fremden Commissaire uvd mehrerer hohen Offiziere, in das Zim- mer, wo die Leich« lag, um sich von der Wahrheit des T»deS selbst ju überzeugen. Den 6., um 2 Uhr, Nachmittags, wurde die Leiche geöffnet, und da zeigte es sich, daß der S tz der Krankheit nicht tn der Leber, sondern «m Magen war. DaS Rippenfell war mit den Rippen der linken Seite zusammen gewachten. D>« Lunge« waren gesund. Der Herzbeutels» natürli chem Zustande. Das Herz ebenfalls, aber dick mit Fett überzogen. Bei Eröffnung des Unterleibes fans man vaS Darmnetz E 2