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Jahrbuch f a - Freunde des Angenehmen und Nützlichen auf da« J-Hr 1S2Z. (Mit Kupfern.) Napoleons Ende auf der Insel St. Lelena» (Mit zwei 3n den früher» Jahrbüchern ist die Zelt« geschichte Napoleons, so wie sie sich nach und nach ereignet«, mitgerheilt worden, hier folgt nun noch das Merkwürdigste von seinem Aufenthalte und Ende auf der In. sel Helena. Es war am 22. Juny 1815, als Napoleon in Paris zum zweitenmale dem französischen Throne entsagte, er reiste darauf de« 29. von Malmaison nach Ro chefort ab, in der Meinung, von dortaus nach Amerika sich zu retten. Aber von eng. lischen Schiffen umgeben, war d>eß eine Un- Möglichkeit. Als er nun sähe, daß für ihm gleichsam alles verloren war, ergab er sich d. !Z. July den Engländern und begab sich den 15. auf das englische Linienschiff Bellervphon, als er daselbst anlangte, sagte er zum Kapitän: — „ich komme an Bord ihres Schiffs und nehme den Schutz Ihrer Nation und Ihrer Gesetze in Anspruch." — Er wollte dadurch zu erkennen geben, daß er k-in Gefangener, sondern ein Gastfreund sey. Das Schiff trat nun seine Fahrt an, als es den englischen Küsten gegenüber an. gekommen war, ging Napoleons Bemühen dahin, di« Gunst der Engländer für sich zu gewinnen; er war überaus herablassend vnd ffanst. Das Schiff ging nach Plymouth Neuer Kalender Kupfer». ab, wo sich auf jede Seite desselben ei» Kriegsschifflegte, um denAndrang der zahl, reichen Bote abzuhalten. Napoleon blieb mehrere Tage am Bord, weil die englische Regierung den Willen der verbündeten Machte noch nicht kannte. Diese schlossen d. 2. August zu Paris folgenden Vertrag ab; r) Napoleon Bonaparte wird von den verbündeten Mächten als ihr Gefange ner betrachtet. 2) Seine Bewachung wird der britkischen Regierung anvertraut. Z) Die Kaiser!. Höfe von Oesterreich und Ruß land, so wie der König!. Preuß.Hof werden Commissar« ernennen, die sich an den Ort begeben der zum Aufenthalte bestimmt wird. 4) Der König von Frankreich soll etngeladen werden, ebenfalls einen Commis sar an den Ort zu schicken, wo Napoleon Bonaparte fest gehalten wird. Als alles beschlossen war, erschien der Unterstaatssekrerär Bonbury vor Napoleon und machte ihm, als Abgeordneter der Re gierung, bekannt, daß er nach St Helena geschickt, da aufbewahrt und nur als Ee- neral behandelt werden sollte. Als Napoleon dieß vernahm, war er sehr ungehalten darüber, und b-rtef sich darauf, baß er sich freiwillig dem Schutze