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wachst war, oöez' ob, sich nur der Ehrgeiz regte, der ihn anspornte, konnte der Akte noch nicht unterscheiden. Nach einer kurzen Mittagpause brachte der Förster seinen Lehrling wirklich an ein Volk Hühner. Mitten, im dichten Gestrüpp stand Diaga, zog, noch einige Schritte auf den ermunternden Ruf ihres Herrn nach und stand bombenfest. Die Hühner purrten auf; der Assessor feuerte zweimal^ ohne zu treffen, in den Schwarm Hinefn, während der Aste zwei Hühner her unterhotte. Nun folgte eine kurze theoretische Beleh rung. dann ging's weiter. Die Salve hatte das Gute gehabt, daß die Hühner sich zerstreuten und einzeln entfielen. Sie wurden einzeln ausgemacht und zur Strecke gebracht. Als das letzte Huhn an der Jagdtasche hing, warf der Förster seine Minte über die Schulter. „Eigentlich müßte ich Sie jetzt mit dem Schrote beutel zum Gesellen schlagen und Sie mit einem alten Weidgeschrei in die Zunft aufneihmen, Im abgekürzten Verfahren will ich Ihnen sagen,, Herr Assessor, daß Sie alle Aussicht haben, ein ganz wackerer Weidmann zu werden". „Wirklich, ist das Ihr Ernst? Das freut mich. Und dafür will ich Ihnen verraten, daß mir die heu tige Jagd nicht nur Spaß gemacht, sondern auch die Lust zur Wiederholung geweckt hat. Wann darf rch wicderkommen?" „Sobald Sie Zeit haben". ,!Jch habe für Sie immer Zeit". „Dann wollen wir u<nD von ein paar Jungen einige kleine Schonungen durchdrücken lassen, damit Sie den Hasen schießen lernen". Langsam schritten sie über das Bruch zu der Stelle, wo sie den Braunen aus,gespannt hatten. Der alte Gaul, der sich dick und voll gefressen hatte, ließ sich ruhig am Stirnhaar nehmen und einfpannen. Als sie auf dem Wagen saßen, wies der Förster mit der Hand auf eine dunkle Rauchsäule, die sich über dem Wald erhob. Der Assessor fragte: „Isst das Wald brand?" „Nein, aber dort hinüber liegt das Bauerndorf Mostolten, da wird es brennen." Er ließ den Braunen ausgreifen, und es zeigte sich, daß der starkknochige Gaul eine -ganz respektable Schnelligkeit entwickeln konnte; wenn man es von ihm verlangte. Auf dem Hofe des -Forsthauses stand das Fuhrwerk des Assessors. Die Rappen davor, echte Tra kehner, scharrten schon vor Ungeduld mit den Hufen den Boden. „Kommen Sie mit, Herr Förster, Sie kennen den Weg." ^Selbstverständlich!" (Fortsetzung folgt). Landwirtschaftliche». — Ueber das Naßfiittern der Pferoe. Wohl mancher Merdebesitzer mag sich schon darüber gewundert haben», daß in dem Miste seiner Pferde noch immer eine Menge unverdauter Haferkörner sich be finden. Mangelhafte Zähne können dafür nicht die ei gentliche Ursache sein, wie dies vielfach behauptet wird; denn auch bei jungen Tieren beobachtet man dieselbe Erscheinung. Nein der eigentliche Grund dieser schlech ten Autterausnützung ist iU- dem leider weit und breit üblichen Naßfutter zu sehen. Bei demselben sind die Pfdrde der Mühe überhoben, das Futter vor dem Ver schlucken gründlich zu kauen und eiüzuspeicheln. In folgedessen gelangen die Körner tu ganzem Zustand und ohns Speichel in den Magen, Letzterer kann dann aber sdi»e Verdauung nur höchst unvollkommen ausführen und ein. Teil des Fptters wündert ungenützt in den Dünger. Versucht haben ergeben, daß dib Ausnützung des Futters bei TrockenfütterunA eine etwa lechsmÄl bessere ist. Freilich haben naßgefütterte Pferde ein rundes, blankes, wohlgenähvtes Aussehen, aber das ist nur trügerischer Augenschein und nur durch Wasser auftreibung, der GechAw verursacht. Solche Pferde schwitzen schon bei dex geringsten Anstrengung und sind auch wicht annähernd so leistungsfähig wie die trocken gefütterten. — Die beste Zeit zum Verfüttern der Kartoffeln an Rindvieh rc. ist von ihrer Ernte -bis in den Februar. Später fangen die Kartoffeln in den Kellern und- Müllen an zu keimen, verlieren dann an Nährstoff und können leicht Kolikanfälle erzeu gen, -wenn die Keime nicht sox-gfäitig entfernt werden. Auch von den Kartoffeln-, die von den Schweinen ge fressen werden, müssen die Keime entfernt 'werden, weit sie ihnen sonst schiechp bekommen. Durch dünnes La gern und tägliches 'Ums(häufeln kann das Keimen un terdrückt werden. — Behandelt die Geräte richtig! Gar viele Landwirte versündigen sich sehr gegen die Spar samkeit und machen sich einer unachtsamen Verschwen dung schuldig, indem sie ihre landwirtschaftlichen Ge räte, Wagen, Eggen, PMge, Karren rc., das ganze Jahr über draußen stehen haben, wo sie den Unbilden der Witterung ausgesetzt sind. Nach etwa 10 Jahren sind die Geräte damn wertlos,, was einen Verlust von 10 v. H. jährlich ausjmachb. Da wir diesen langsamen -aber ständigen Verlust nicht in ausfälliger Weise sehen, sbemevken wir ihn nicht sp, aber er findet trotzdem statt. Die Eiseniteile rosten, während die Holzteile bei nas ser, Witterung leicht faulen. Es sollte deshalb kein Landwirt versäumen., schon i'm Herbste seine Geräte unter Dach zu bringen, sie gut zu reinigen und oie Eisen teile mit Oel oder Kett zu bestreichem Man wird- dann nicht 10 v. H-, sondern, höchstens 1 v. H. Verlust zu tra gen haben. Abgesehen. ivon dem Nutzen, den das Un terschutzstellen der Geräte aber mit sich bringt, macht es auch .einen sehv schönen Eindruck beim Betreten eines Wirtsch-aftshoses, wenn alle Geräte nett unter Dach gestellt sind und! nicht ans dem ganzen Hofe oder gau dem Felde «Pflüge) durcheinander liegen und stehen. — Auslesen der, Saat k a r t o»sf el n. Der Größe nach eignen, sich zur Saat am besten die sogen. Mittelkartoffeln. Dieselben enthalten einmal soviel Nährstoffe, daß die Pflanze bis zur Entwickelung des Wurzelwerks davow zehren kann und- sind andererseits nicht so groß, daß ein zu großer Teil der Saatkartoffel im Bpden ungenützt verfault. Man tut nun gut, bereits im Herbste, bald nach- der Ernte, die Saatkartofseln, von denen welche zur, Verfütterung oder zum Verkauf gelangen sollen,, zu trennen. Das hat dann auch, de ns Vorteil, das man etwaige verfaulte Kartoffeln aus den Mieten entfernt,, solche, welche aber erst angefault sind, schleunigst verfüttert. Bleiben nämlich kaute Kar toffeln über Winter in den Mieten, so steckt jede einzelne alle in ihrer nächsten Nahe liegenden an. Durch ein' solches Durchlesen im Herbst kann.man solchen Verlusten durch- Faulen wesentlich Vorbeugen. Literarisches. — Der Berliner Tierschutz-Kalender ISIO ist erschienen. Diese« beliebt«, mit zahlreichen Abbildungen versehene Büchlein erscheint nun schon seit Jahren in der ungeheuren Auflage von I Million 800000 Stück. Hauptsächlich für die Kinder geschrieben, ist eS ein vorzügliche- und überau» wohlfeiles Mittel, um die Jugend tirrfreundlich zu machen und der rohen Tierbehandlung entgegenzuwirken. Aber auch Erwachsene lesen den Tierschutz. Kalender gern. Da» Heft hat 48 Seiten und 28 Textbilder. ES kostet l Stück franko zugesandt lO Pfg. — Kür Schulen und Vereine, auch für Weihnachtsbescherungen eignet sich daS billig« Büchlein sehr. Wer jüngst Gelegenheit hatte, die in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten in Berlin abgehaltene JubiläumS-Kochkunst» Ausstellung zu besichtigen, der hat sich ein Bild von dem jetzigen Stande der Beleuchtungstechnik machen können. Im friedlichen Wettstreit waren dort die beiden hauptsächlichen Konkurrenten auf dem Gebiete des Beleuch. tung-wesenS, da» GaSglühlicht und da» elektrische Licht, zu sehen. „Da neue Auerlicht", daS jahrelang bewährte hängende GaSglühlicht, wurde mit einer epochemachenden Verbesserung, dem sogenannten Aerostaten, gezeigt. Diese Verbesserung ermöglicht e», vorzügliche Brenner mit Lichtquellen von 38—60 Kerzen zu schaffen, welche einen Gasverbrauch von nur bi» 's« Pfg. pro Brennstunde haben. Besondere Aufmerksamkeit erregte auch die OSramlamp«, die bestbewährte, 70 °s, Strom sparende Metallfaden-Glüh lampe, deren wesentlichste Vorzüge darin bestehen, daß sie ein vollkommen rein Weiße» Licht spendet und über tausend Stunden Brenndauer besitzt. Bei der Verwendung der neuen lükerzigen OSram-Lampe zahlt man unter Zugrundelegung eine» Strompreises von beispielsweise 30 Pfg pro Kilo wattstunde nur 's, Pfg. die Brennstunde für elektrische» Licht. Ganz neu sind die Intensiv OSram-Lampen, welche bi» zu 1000 Kerzenstärken geliefert werden, und den besten Ersatz für die durch Kohlenersatz und Reparaturen lästigen Bogenlampen finden. Auf der Ausstellung hat ferner da» Pharo». PreßgaSlicht große» Aufsehen erregt. Dies« Lichtart wird jetzt vorzugsweise zur Beleuchtung ganzer Straßenzüge, großer Geschäfte und Lokalitäten be« nutzt und zeichnet sich durch blendende Lichteffekte und größte Sparsamkeit au». Die Deutsch« Gasglühlicht-Aktiengesrllschaft (Auer Ge sellschaft) ist auf der JubiläumS-Kochkunst-AuSstellung mit der goldenen JubiläumS-Medaill« und dem Ehrenpreis der Stadt Berlin, ebenfalls in Gestalt einer großen goldenen Medaille, für hervorragende Leistungen auf gewerblichem Gebiete ausgezeichnet worden. Name. Herr Oskar Müller „ Rudolph Hentzsch „ Otto Beier „ Otto Müller „ Richard Hauenstein „ Hugo Boitz Dorothea Beck Martha Leichsner Herr M. Bertholdt , Georg Naumann Berta Weitz Frl. Johanne Naumann Herr Richard Weitz „ Karl Stern „ Georg Gelbrich Constanze Lorenz Alma Grünzig Martha Naumann Liddy Putscher Herr Ernst Graicher Ella Körner Herr Ehregott Buchholz „ F. Hösemann „ Richard Molle „ Emil Nobis Lina Weise Herr Ernst Colditz „ Rudolf Rotzner „ Julius Große „ L. Kraft , Georg Mohr „ Arthur Niepraschk „ Otto Vorberg „ Ewald Nebe „ Georg Remler Minna Meyer Herr Max Kirchhof „ Emil Leistner , Emil Eckel , Max Löser Elisabeth Fiedler Berta Hammer Herr Bernhardt Hammer Olga Lippolt Johanna Ernst Herr Arno Taubert Theresa Rotzner Herr Ernst CalybauS „ Kurt Liebel Herr Richard Lehmann Ida Hundsdorser Herr Joß Hilpert . Georg Fischer ' Fritz Hahn , Ernst Morgner Stand. Privatier' Wagenbauer Kaufmann Oberpostsekretär Druckereibesitzer Ratsexpedient Oberbergrats-Gattin Fabrikant Hotelier Privata Haustochter Dekorateur Fabrikdirektor Baurat Haushaltlebrerin Rechnungssekretär Kaufmann Rechnungsrat Lehrer Kaufmann Privata Schneidermeister Kaufmann Kanzleirat Expedient ckmä. Mil. Doktor Bankbeamter Wirtschaftsgehilfe Landwirt Turnlehrer Kaufmann Lebrer Privatier * Schuhmachersehefrau Schuhmachrrmeister Kaufmann Beamter Kaufmann Kaufmann Privata Prediger Pfarrer Ingenieur Stadtbauinspektor Heimat. Zahl, Zwickau 2 Leipzig 1 Crimmitschau i Dresden 1 Altenburg 2 Zwickan 2 Freiberg 2 Limbacy i Dresden i Luisa (Finland) 3 Dresden 1 1 1 1 3 1 2 1 1 2 1 3 3 4 5 1 1 1 2 2 1 1 2 1 2 3 4 2 3 1 2 1 2 2 1 1 1 1 1 Zwickau Plauen Zwickau Chemnitz Zwickau Zwickau Chemnitz Wilkau TopfseiferSdorf b. Chemnitz OelSnitz t. B. Lengenfeld i. 8 Neustadt a. O. Leipzig 1 . Trlau 2 Grün i. V. Chemnitz Chemnitz Penig Potschappel Waldheim Meerane Leipzig Oberlötznitz-Dresden Leipzig Crimmitschau Leipzig Bauschlitz Zwickau Leipzig-Gautsch Chemnitz Leipzig Zwickau Leipzig Fuchhain Name. Herr Richard Stettner „ Hellmuth Rothfeld Frl. Fraia Backmann Herr Hugo Kittenberg Marta Büttner Anna Streubel Herr Paul Pöhle Maria Kästner Camilla Türpe Elisabeth Ingram Gertrud Blachs Ida Tlcate Luci Meerboth Therefe Meerboth Emilie Lorenz Johanne Lorenz Herr Heinrich Florey . Carl Beck Emma Egermann Herr vr. Petzold mit Frau „ vr. Busch mit Frau u. 2 Kind. „ C. Rohen mit Frau u. Mutter „ Alfred Seidel „ Paul Wolf und Frau „ R. Müller v. Bermchm.Mutter „ Fr. Weißbach mit Frau " „ Richard Stettner „ vr. Rud. Kirsten und Frau Stand. Akad. Buchhandlung vr. llwä. Haustochter Verlagsbuchhändler Verkäuferin KaufmannS-Ehefrau Fabrikinspektor Kontoristin Lehrerin Witwe Kontoristin Apothekers-Ehefrau Privata Kal. Baurat Pfarrer KaufmannS-Gattin Med.-Rat, BezirkSarzt Oberlehrer Dipl.-Jngenieur Lehrer Chemiker vr. xkil. Kaufmann Oberlehrer Heimat. Zahl. Freiberg 1 Chemnitz 3 . 1 Leipzig 6 Chemnitz 2 . 1 Altenburg 2 Leipzig 1 - 1 „ 1 - 1 Chemnitz 3 Leipzig 1 - 7 Chemnitz 1 . 1 . 2 Bergen i. V. 1 Schwarzenberg 3 Großenhain 2 Dresden 4 Chemnitz 3 Flöha 1 Dresden 2 Höchst a. M. 2 Annaberg 2 Tharandt 1 Annaberg 2 Sa.: 206 Ueberhaupt: 2069 Die «ibe«ft»»er «chülerherberge bes«chte«r K. Lüdecke, W. Haupt, sämtl. Universität Leipzig, A. Höppler, Wettiner Gymnasium Dresden, Koh. Rutzner, E. Reim, sämtl. Technisch« Hochschule Dresden. Sa.: 15k Aas Manzen der Mume im Keröste. Von Eugen Krüger. Rachdru« »erboten. Aus verschiedenen Gründen ist die Herbstpflanzung der Frühjahrspflanzung vor zuziehen. Im Herbste erhält man in den Baumschulen bessere Bäume. Dieselben er tragen dann auch besser den Transport und wenn sie frühzeitig gepflanzt werden und noch etwas warmes Wetter folgt, bilden sich im Herbste noch neue Wurzeln, so daß sich der Baum bedeutend schneller entwickeln kann. Wer Bäume im Herbste kaust und sie nicht sogleich pflanzen will, kann sie auch an einer nicht zu nassen, doch geschützten Stelle des Gartens dicht bei einander eingraben und io bis zum kommenden Frühjahre aufbewahren. Kaust man die Bäume im Frühjahre, so mutz man darauf achten, daß st« beim Transport nicht zu sehr der Frühiahrsluft ausgesetzt werden, da sie dann zu leicht auStrocknen. Im Herbste sind die auSgegrabenen Bäume nicht so empfindlich. DaS Verpflanzen darf nur dann geschehen, wenn die Bäume keine Blätter haben. DaS würde also nur im November und März der Fall sein, da vom Dezember bis Februar der Boden schon gefroren ist, im April wiederum schon der junge Trieb be ginnt. Beim Pflanzen eines BaumeS ist gar vieles zu beachten. Wer nur ein so