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gestört -er Pflege ihrer eigenen Angelegenheiten wio men kennten. Ihr friedlicher Charakter hat die sreund-- schaftlichen Beziehungen zu den außenstehenden Staa ten nicht nur gefördert, sie ist geradezu das fruchtbrin gende Erdreich gew-orden, aus dem die Friedensgedan ken ihre Nahrung gezogen haben. Der Abschluß des Bündnisses zählt zu den bedeutendsten politischen Ta ten Fürst Bismarcks. Bon seinen verdienstvollen Mit arbeitern weilt unter uns nur nach der setzt im Ruhe stand lebende Botschafter von Radowitz. Alle ande ren an dem Vertrags-Abschluß beteiligten Staatsmän ner sind dahin gegangen. Das große Werk des Bünd nisses aber lebt und wirkt fort und ist vom Tage seiner Vollendung an das Fundament der europäischen Po litik geblieben. Derselbe Ton klingt aus Wien zurück. — Die Rebe - es bayerischen Thronfol gers, -es Prinzen Ludwig, findet wegen des Passus über die Deutsch,O)ester.reichar immer noch viel Be sprechungen. Aber gerade in dieser Beziehung hat der Prinz, so meint die ,Francs- Ztg.", doch, nur sagen wollen, wir Deutsche aus dem Reich wollen uns nicht in ,die Verhältnisse Oesterreichs eingnischen, und die Deutschen in Oesterreich sollen fest zusammenhalten. Daß der Prinz unter Einmischung nur ein internationa les .staatsrechtliches Einmischen versteht, vor dem er eindringlich warnt, das geht schau daraus hervor, daß er seine Meinung über die Dinge in Oesterreich offen sagt, und auch mit seinen Ratschlägen nicht zurückhält. Daß aber der Rat gut und notwendig ist, das sehen wir jetzt alle Tage. Vielleicht hat er jetzt mehr Erfolg, nachdem der künftige König von Bayern ihn ausge sprochen hat. — Finanzreform und Sozialpolitik. In parlamentarischen Kreisen rechnet man damit, — so schreibt der „Neue politische Tagesdienst" — daß die Folge -er Reichsfinanzreform mit ihrer starken Ver mehrung indirekter Steuern und den Zollerhöhungen, -urch welche Gegenstände des Massenkonsums getroffen sind, eine gesteigerte Betätigung auf sozialpolitischem Gebiet von feiten der Parteien zu erwarten ist. Die ses Bestreben dürfte mit der Nähe der im Sommer 1911 bevorstehenden Reichstags-Neuwahlen im Zusammen hang stehen. Naturgemäß worden in erster Linie die jenigen Parteien bemüht Mn, durch soziale Reformen die aus großen Konsumsteuern unvermeidlichen poli tischen Nachwehen einzudämmen, die an dem Zustande kommen der Finanzreform besonders beteiligt waren und dabei für die Wahlen auf die Gefolgschaft der Arbeiterkrchse .angewiesen sind. Dies trifft in erster Linie auf das Zentrum zu,, das in dem westlichen Jn- dustriebezirkeu Anlaß hat, der sozialdemokratischen Agi tation auf Grund der Finanzveform durch erweiterte Arbeiterfürsorge.entgegenzuwirken. Daher haben sich schon namhafte Zentrumsparlamentarier für eine ver mehrte Betätigung in sozialpolitischer Richtung aus gesprochen. Daß aber die nationalliberale Partei, die früher in fast allen sozialpolitischem Aufgaben gemein sam mit dem Zentrum worgegangen ist, sich auch wei terhin dieser Mitarbeit nicht entziehen wird, darf man wohl annehmen. Und so wirjd denn die dem jetzigen Reichstag noch zur Verfügung stehende Arbeitszeit in besonderem Maße unter dem Zeichen der Sozialpolitik stehen. Dieser Umstand wird zunächst auf die Bera tung der Reichsvevsichevungsordnung nicht ohne Ein fluß sein; es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß auf anderen Gebieten noch Initiativanträge sozial politischer Art in die Erscheinung treten. — In der Oktober-Nummer des „März" veröffent licht der demokratische Abgeordnete Conrad Hauß mann einen offenenBrief an August Beoe l. Haußmann steht auf der äußersten Linken; seine Poli tik geht dahin, einen Zusammenschluß -er „entschie denen" Liberalen zu erzielen, durch ein Zusammengehen dieser linken Gruppe mit der.„revidierten" sozialdemo kratischen Partei hofft er die Politik in Deutschland umformen zu können. Haußmann will den Sozialis mus., nicht die revolutionäre Sozialdemokratie. — In dem Briefe heißt es zum Thema Volkserziehung: „Die Erziehung -es Volks., — „ein Ziel aufs innigste zu wünschen". In Dresden hat -er erste Führer der So zialdemokratie ausgerufen: .„Mehr Haß, mehr Gift und Galle!" Wir besitzen ein anderes Wort und Te stament, das lautet: „Mehr Licht", und weil Sie selbst dieses Wort Hochhalten^ darf ich sagen, daß sich diese beiden Programme, überhaupt nicht gleichzeitig durch führen lassen. Das „Mehr Licht" wird verdunkelt durch „Mehr Haß, Gift un- Galle" wie durch tiefe Schlag schatten, Die Gesinnung, welche die Sozial ¬ demokratie gegen andere in sich kocht und ausbreitet, strömt ihr als feindselige Gesinnung der anderen wieder entgegen .und erschwert die Geltendmachung, die Arbeit und das Leben der Arbeiterfamilien. So wird gerade auch Hei den Arbeitern noch mehr als schon vorher Lebensfreude, Frohsinn und Lachen erstickt, und das sind Güter, vielleicht so kostbar, wie die, die schließlich erkämpft werden, .... Ja, die heutige Methode der deutschen Sozialdemokratie weckt keine Freude, sondern Freudlosigkeit. Das ist die tiefste Schwäche der mäch tigen Partei, das ist der Grudd, weshalb sie bei dem deutschen Volkscharakter nicht die Aussicht hat, eine Mehrheit oder gar eine dauernde Mehrheit zu erobern". — Das ist gewiß bemevkenswert, daß aus oen Krebs schaden der Volkserziehrmg innerhalb der sozialdemo kratischen Partei mit allem Nachdruck hingewiesen wur de. Ob aber Haußmann einen Bebel damit zu sich be kehren wird? Wohl kaum. Bebel ist in seiner Art zu,groß und zu stark, der revolutionäre Sozialismus zu sehr ein Bestandteil seines Wesens geworden, als daß die kritischen o der lockenden Töne eines Conrad Haußmann ihn auf seine alten Tage zum Gespött ma chen könnten. — Die Ansiedlungskommission hat das 152 Morgen große Bauerngut Lissewo, Kreis Culm (Westpr.), aus polnischer Hand, ferner drei polnische Grundstücke aus Abrau, Kreis Tuchel, und ein Grund stück in Schlagenthin, Kreis Könitz (Westpr.), für Be siedelungszwecke angekanft. Im Kreise Culm hat die Ansiedelungskommission bis jetzt 25 000 Morgen an gekauft, die bis auf ein 2300 Morgen großes, noch nacht.ausgelegtes Gut besiedelt sind. In den Kreisen Duchel und Könitz besitzt die Kommission beroits 27 000 bezw. 12 200 Morgon. - Berlin, 6. Oktober. Generaloberst Frei herr von der Goltz beabsichtigt am l6. dieses Mo nats sich abermals nach dor Türkei zu begeben und hat hierzu einen dreimonatlichen Urlaub erhalten. — Fried richshason, 6. Oktober. Eine am 5. Oktober Lin Bureau des Grafen Zeppelin abgehaltene Konferenz, an der unter anderen auch Prinz Heinrich von Preußen teilnahn^, hatte die Uebernahme des „Z. III" nicht zum Gegenstand der Erörterung, sondern galt vielmehr der endgültigen Gründung eines Komitees der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Po- largebiates. — Die gestrigen Aufstiege des „Z. III", die sich bis spät nachmittags ausdahnten, hatten eine Erprobung der Funkentelegraphie zum Zweck. — Die deutsche Lu f t s chiff-P o l a r ex p e d iti o n wiro mit e-ner Vorexpedition, die die Bedingungen für den Betrieb von Luftschiffen in der Polargegend feststellen soll, bereits im Sommer nächsten Jahres eröffnet wer den. Während diese Borexpedition die Grundlage des Unternehmens schafft, sollen mit einem besonders stack gebauten Luftschiff, das sich für ausgedehnte Dauer fahrten eignet, Probeflüge, insbesondere über Meer gemacht werden. Das Luftschiff wird zu diesem Zweck in einem deutschen Seehafen stationiert werden und wird bereits im Frühling des Jahres 1911 seine ersten Uebungsfahrten machen. Bekanntlich handelt es sich bei dieser Polarexpedition nicht um einen Sportszweck, Iwie etwa die Erreichung -es Nordpols im Lenkballon, sondern um die wissenschaftliche Erforschung der Po larregion. Spanien. — Daß die Spanier nicht daran denken, sich damit zu begnügen, das bisher eroberte Gebiet festzuhalten, sondern.noch weiter gehende Pläne haben, geht deutlich aus -er Anhäufung, gewaltiger Kriegsoor- räte aller Art in Selman hervor. Dorthin wurden bis her zwei Millionen Mausergewehrpatronen, 12000 Schrapnells und außerdem 350 000 Portionen Lebens mittel für die Soldaten gebracht, und noch fortwährend treffen neue Transporte ein. Seluan wird stark be festigt und von der Division Tovar, besetzt gehalten, während die Division Oroczo in Nador bleibt. Aller dings .muß berücksichtigt werden, daß die Bergwerke noch zu erobern sind, die ja das Hauptziel des ganzen Feldzuges bilden. Aber auch die Kabylen sind.nicht müßig, sondern tun alles, um ein weiteres Vordringen der Spanier zu verhindern. Sie legen auf den Anhöhen, über die der Weg zu den Bergwerken führt, Befestigungen an, werfen Laufgräben und Schanzen auf; insbesondere die Höhen von Alt-Laban und Legangan werden vom ihnen stark befestigt. Man schätzt die Zahl der Mauren, die sich in der Nähe von Seluan .bisher angesammelt haben, auf etwa 15000, es muß aber bemerkt wer-en, daß täglich oiese Harka rmue bedeutende Verstärkungen erhält. Die Spanier ^werden daher noch harte Arbeit haben, bis sic sich in -en Besitz der Minen gesetzt haben werden. Bom Balkan. — Cetinje, 6. Oktober, Von amtlicher Stelle wird die Meldung, .es sei auf den Prinzen Max von Sachsen während einer Audomobilfahrt von Cetinje nach Cattar.o ein, Anschlag verübt worden, als vollständig aus der Luft gegriffen bezeichnet. England. — König Eduard interveniert in der inneren Politik, wie die Londoner Zeitungen es nennen, wieder einmal .aktiv und hat mit dem Premierminister As- quith zu diesem Zwecke lange Unterredungen gehabt. Es handelt sich darum,' die Meinungsverschiedenheiten zwischen -en beiden Häusern des Parlaments wegen -er.Finanz- und Bndgetfragen aus der Welt zu bringen. — .(Wollte der deutsche Kaiser nur die Hälfte von dem tun, svas sein königlicher Onkel heute vollbringt, dann hieße es sofort: persönliches Regiment. Aber beim englischen Könige ist es nur selbstverständliche aktive Intervention. Ueber eine hübsche Umschreibung geht nichts.) — London, 6. Oktober. Die in Leicester tagende Versammlung der englischen Eisenbahnangestellten be schloß gestern eine Resolution, worin die Verstaat lichung aller Eisenbahnen verlangt wird, da die Gesellschaften nicht in der Lage wären, ihren An gestellten hinreichenden Gehalt zu gewähren und ihnen befriedigende Ar-eitsbedingungen zu bieten. Amerika. — Newyorker Festtage. Der Deutsche Krie gerbund in Newyork, derselbe, der von Großadmiral von Köster kürzlich als die deutsche Wacht am Hudson strom gefeiert wurde, überreichte dem Großadmiral an Bord der „Viktoria Luise" ein silbernes Tafel service für Kaiser Wilhelm. — Zur Feier der Geburt -es Sohnes des.deutschen Kronprinzen legten sämt liche an der Hudson-Fulhon-Keier teilnehmenden Kriegs schiffe Alaggenschmuck an,un- feuerten Salut. China. — Das Ereignis im fernsten Osten ist der To des hervorragendsten chinesischen lebenden Staatsman nes pnd Gelehrten, des Groß-Sekretärs der Pekinger Regierung Tschang Tschi Tung, der seit 1907 die Seele des chinesischen Staatslebens war. Sein Tod findet deshalb besondare Beachtung, weil nun der Streit -er Parteiem von Neuem beginnen wird darü ber, ob größere Rqfovmen Platz gvelfcm oder die Dinge beim Alten bleiben sollen. Und an der Neugestaltung des alten China ist Europa ja sehr, stark interessiert. Lokale und sächsische KachrichLen. — Schönheide, 6. Oktober. Bei hiesiger Ge meindeverwaltung treten ab 15. dss. MlS. folgende Veränderungen ein: Die Stelle des nach Rodewisch 1. V. versetzten Steuereinnehmers Herrn MotheS wird der bisher bei der Sparkasse als Kontrolleur amtierende Herr Fuchs einnehmen. An dessen Stelle tritt der dieses Jahr vom Militär entlassene Herr Krippner aus Markneukirchen. - Unter-Stützengrün, 6. Oktbr. Vergangenen Sonntag vormittag wurde im StaatSforstreoier HundShübel, Flur Unter-Stützengrün, von einem Pilzesucher ein beinahe ganz verwester Leichnam gefunden. Die Fundstelle be findet sich seitwärts vom Wege Unlerstützengrün - Schönheide (über den Webersberg) und ist mit starkem Dickichl bewachsen. Die polizeilichen Feststellungen der Leiche ergaben, soweit einige noch vorhandene Kleidungsstücke, wie Stiefel, Mütze, Schürze usw. zu erkennen gaben, daß es der seit 29. Oktober 1903 vermißte Straßenarbeiter Karl Schubert auS Stützen grün (OrtSteil Neulehn) ist. Er hatte seinerzeit seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Sch. war verheiratet, wäre jetzt annähernd 60 Jahre alt und ist viele Jahre in Schönheide als Straßenarbeiter tätig gewesen. Die Ueber- reste des Leichnams wurden am Montag an Ort und Stelle beerdigt. In seiner letzten Lebenszeit soll er öfters geäußert haben, daß er einstmals nicht gefunden werden würde. Bis jetzt hatte man ihn auch für verschollen erklärt. — Sosa, 5. Oktober. Der Besitzer der sogenannten Hänelmühle, Herr August Wilhelm Unger hier, konnte am 2. d. M. mit seiner Ehefrau Wilhelmine Friederike geb. Bau mann im Kreise zahlreicher Kinder, Kindeskinder und Anver wandten das seltene Fest der goldenen Hochzeit kirch lich begehen. Dem Jubilar, welcher dem hiesigen Kirchen vorstande sowie anderen Körperschaften ein Menschenalter lang angehörte, wurden durch den Ortspfarrer die Wünsche des Landeskonsistoriums und dessen Ehrenbibel übermittelt. — Dresden. Der Wirkliche Geheime Rat Graf vr. OttoVitzthum v. Eckstädt wurde aus Anlaß seines 80. Geburtstags zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt. — Dresden, 5. Oktober. In der kürzlich unter dem Vorsitz des Herrn Fabrikbesitzers William Ernst Kaps statt gefundenen Vorstandssitzung der Gesellschaft de» Ver bandes sächsischer Industrieller zur Entschädiaung bei Arbeitseinstellungen wurde auf Antrag des Verbände« thüringischer Industrieller beschloßen, den Wirkungskreis der Gesellschaft auf das Gebiet des letzeren auszudehnen. — Leipzig, 5. Oktober. Wie kürzlich berichtet, traten nach dem Genüsse eines Gerichtes Huhn mit Pilzen bei den Mitgliedern und Dienstboten zweier in der Querstraße wohnen der Familien schwere Vergiftungserscheinungen auf, so daß 10 Personen für längere Zeit an das Bett ge- fesselt waren und zum Teil in Lebensgefahr schwebten. Eine zwanzigjährige Köchin, Olga Schlimm, ist nunmehr gestern abend der Vergiftung erlegen; die übrigen Personen sind mit Ausnahme eines noch kränkelnden «Dienstmädchens wieder hergestellt — Leipzig, 6. Oktober. Auf einem Neubau in der Vorstadt Reudnitz ereignete sich heute mittag 12 Uhr ein G er ü st e i n sturz, wobei drei Arbeiter in die Tiefe gerißen wurden. Einer davon ist an Kopf und Brust schwer verletzt, ein anderer hat einen Gliederbruch und mehrere Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten; der dritte ist anscheinend mit geringen Verletzungen davongekommen. Die Ursache des Unfalles soll in mangelhafter Konstruktion des Gerüstes zu suchen sein. — Chemnitz. Der durch die Stöcklin-Fälßchungen heroorgerufene Zivilprozeß zwischen der Nationalbank (Berlin) und der sächsischen Maschinenfabrik Hartmann endete durch einen Vergleich. Die Nationalbank erhält 80000 Mark. — Hainichen, 5. Oktober. Unsere Stadt erhält in den nächsten Tagen einen Brunnen, der nach Modellen des Dresdner Bildhauers Oskar Raßau von dem Bildhauer A. Schwarz in Dresden ausgesührt worden ist. Er ist in warmtönigem Postelwitzer Sandstein auSgeführt und stellt Jesus und die Samariterin am Brunnen dar: Jesus fitzend mit der Schale in der Hand lehrend, die Samariterin stehend an den Brunnen gelehnt und zuhörend. Ein offener Bogen wölbt sich hinter der Gruppe über dem Wasserbecken, auS dem das Waßer nach vorn in zwei Absätzen herniederfließt. Der Brunnen wird für unsere Stadt eine anmutige Zierde bilden. — Zwickau. Der Erweiterungsbau des Krüppel heims hat bereits begonnen. Die PauluS-Kirchaemeinde hat dem Krüppelheim eine Glocke ihrer alten Kirche ge schenkt. Diese Glocke hat historischen Wert. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. AuS dem Krüppelheim find bereits -19 Kinder als geheilt und erwerbsfähig entlaßen worden. — Plauen i. V., 5. Oktober. Das neue Realgym nasium, deßen Errichtung der Stadt rund eine Million Mk. gekostet hat, ist heute unter Teilnahme zahlreicher Ehrengäste, Vertreter der Behörden, der Lehrer und Schüler der Anstalt u. a. feierlich eingeweiht worden. Als Vertreter des am Er scheinen verhinderten Kultusministers sprach Herr Geheimrat vr. Seeliger herzliche Grüße und Glückwünsche au». Im Namen und Auftrage ehemaliger Schüler der Realanstalten, sowie von Vertretern jetziger Schüler überreichte Herr Paul Zöbisch-Plauen eine .EinweihungSsttftung' in Höh« von 12890 Mk., weitere 260 Mk. waren mit zu den Kosten der Orgel verwendet worden. Von den Zinsen der Stiftung sollen jährlich am EinweihunaStage bedürftige und besonder tüchtige Schüler und auch ehemalige Schüler, die sich auf der Universität befinden, Stipendien erhalten. — Mylau, 6. Oktober. Durch den Brand einer Feldscheune, der Dienstag nacht zum Ausbruch kam, ist dem Besitzer ein großer Schaden erwachsen, da nur zum Teil versichert war. Die Scheune war mit ca. 2000 Ztr. Stroh gefüllt. — Schwarzenberg, 5. Oktober. Da» Rettung»« hau» Prinz Albert Stift beging gestern den Gedenk tag de» vor 50 Jahren erfolgten Einzug» in da» eigene Heim. Die Festrede hielt der Vorsitzende de» Kuratorium«, Herr Pfarrer Haubold. Herr Bürgermeister vr. Rüdiger überreicht« al» Jubrlgeschenk der Stadt den Betrag von 500 Mk., Herr Amt»hauptmann Demmering stiftete 50 Mk. — Albernau, 5. Oktbr. Ein Zauberkünstler zeigte vor kurzem hier seine Geschwindigkeit im Hexen. Die Glanznummer führte er ohne vorherige Ankündigung au»: Da» Verschwinden einer lebenden Person ohne jeden Appa rat. Die Person, die verschwand, war er selbst Und zwar