Volltext Seite (XML)
Kam In gelahmte Thcile reibe man die flüchtige Salbe eichen ein, lege Senfteige auf, oder wer.de auch scharst, mit Senf versetzte Fußbäder an. DieErfrornen verdienen eine besondere Aufmerksamkeit und B«- kandlungssrt. Eie dürfen durchaus nicht in eine geheizte Stube, oder in ein auf eine anbereWeist erwärmtes Behältniß, z. B. in einen Viehstall oder Stube, welche durch Ausdünstung einer werden. Alles, was sie berührt, muß eiskalt seyn. h. 20. Es ist demnach der ganze Körper eines Er- frornen mit Schnee, Eis oder gefrornem Sauer kraute zu reiben, und wenn derselbe nicht gar zu steif gefroren, in eine mit eiskaltem Wasser ge füllte Wanne zu bringen, worein man von Zeit zu Zeit noch Stückchen Eis wirft. Doch darf das EiS oder der Schnee , womit man erfrorne Personen oder erfrorne Glieder behandelt , durch aus nicht mit Salz oder Salmiak verm scht wer den, werk diese Mischung rineu Hähern Grad von angelehnt sitzende Lage. §- 14- kk. Erd r 0 sse lte. .... müssen, nach hinweggenommenem Bande, sogleich bürsten, >n die freie Luft gebracht, alsdann können bei ih nen ebenfalls vorgedachte, bei den Ertrunkenen anzuwendende, Mittel gebraucht werden. Nur ist bei den Erdrosselten noch besonders zu bemerken, daß, wenn noch Lebensspuren im Zittern der GcsichtSmuskel» und der Gliedmaaße^ vorhanden sind, gar oft dasjenige hilft, was mau bei Ohnmächtlgen anwendet. Man bringe nämlich, nach gelösetem Würge bande, einen solchen Körper in die freie, küble Luft, bespritze ihn mit kaltem Wasser, reize die Nase und den Mund mit einer in Oel getauchten Feder und bediene sich flüchtiger Riechmittel. Ob kalte Um schlüge auf den Kopf anzuwcnden, auch Blutige! anzulegen seyn dürften? dieses wird, der Lage der Sache nach, der herbeigerufene Arzt oder Wund arzt bestimmen können. Das Aderlässen ist öfters zu wiederholen, und die zerquetschten Theile des HalftS sind mit scharfem Essig und Chinarinde, oder aromatischen Kräutern, zu bähen und zu belegen. i5- Erstickte Bei Rettung der durch erstickende Dämpfe Verunglückten, ist besonders denenjenigen, welche dergleichen Verunglückte aus der Stube, ö" wer, Keller, Grube und andern mit dergleichen gngefüll.en Behältn-ssen herauehvlcn, die Vorsicht anzurathen, daß sie sich Nase und Mund mit Tüchern verbinden, welche mit Kalkwasser ange feuchtet, oder mit Salmiakrhirituü besprengt, oder wenigstens in Essig und kaltes Wasser getaucht worden sind. h. 16. Die Erstickten sind schleunigst an die freie Luft, - . und im Winter bei strenger Kälte in ein nicht nur Menge Menschen e wärmt werden, noch viel mäßig gewärmtes und mit frischer gesunder Luft weniger in eia warmes oder laues Bad gebracht versehenes Behältniß, sondern auch in die §. 2."'"— -— mehr beschriebene Lage zu bringen. Es rst ihnen die Drvsselader oder eine Ader am Arme zu eröffnen, auch wohl Echröpfköpfe Hier und da anzusetzen, weshalb dann ein Wund arzt sofort herbei zu rufen ist. § 17. Der kalte Leib ist indeß mit warmen Tüchern gelinde und stufenweise zu erwärmen, auch das 4. bemerkte Einblasen der Luft, mit Anwendung des elektrischen oder galvanischen Reizes zu em- pfchlea. Um den Hals sind erweichende Umschläge 44 Auszüge aus den neuesten Churfürstlich Sächsischen Verordnungen. solche ^der Arzt verordnen wird, und «ine aufrecht zu legen, oder bei heftigem Krampfe der Kinnla ¬ den, Kampferöl oder thebaische Tinktur einzurei ben, die Glirdmaaßen mit ölgcrrctzren warmen 'Tüchern zu reiben, die Fußsohlen und Hände zn der Rücken durch gelinde elektrische Schläge zu reizen, und wenn durch dieses alles nicht binnen einigen Stunden die Wiederbelebung crfelgte, ein warmes Bad anzuwenden, wobei man sich erquickender Riechmittel bedienen kann. §. l8. Vom Blitze Getroffene oder B<- tä u b t e, sind ebenfalls ohne allen Verzug an die frische Luft zu bringen, mit frischem Wasser zu bcspriz- zen, der ganze Körper mit trocknen, erwärmten oder auch mit Salmiakgeist besprengten Tüchern zu reiben; es sind ihnen reizende Klnstiere zu ge ben, auch ist ihnen, sobald als möglich, ebenfalls Luft cinzublasen. Ein großes Mittel zu ihrer Wiederbelebung ist die künstliche Elektrizität selbst, die theils durch gelinde Schläge auf die Herzge gend, rheils durch Reibungen vermittelst einer Metallplatte angewcndet werden kann. Mit dem Aderlässen muß man hier sehr vor sichtig seyn, und es nur bei offenbaren Zeichen von großem Blutandrange nach dem Kopfe an wenden. Nach der Belebung flöße man dem Kranken ein erquickendes Mittel, z. B. io Tr opfen von Hofmanns Geist, einen Löffel Wein u. s w. cm.