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-8 »8 hauptrt worden. eS sei hierbei eine serbisch-bul garische Defensivalltanz abgeschlossen worden, waS indessen von den bulgarischen Staatsmännern, welche der Monarchrnbegegnung von Ntsch bei wohnten, stark bestritten wird. I« Wiener poli tischen Kreisen vertritt man die Anschauung, daß dem Ereignisse keine besondere Bedeutung zu komme; doch stehe vielleicht von der persönlichen Aussprache zwischen König Peter und Fürst Ferdinand eine freundlichere Gestaltung der bislang gespannten gegenseitigen Beziehungen ihrer Länder zu erwarten. Auffälltgerwetse ist fast unmittelbar nach der Monarchrnbegegnung von Ntsch der türkische Botschafter in Paris, Munir Pascha, mit einer Spezialmtsston in Sofia etngetroffen. — WaS den Aufstand in Türkisch-Armenien anbelangt, so liegt hierüber folgende offiziöse Mitteilung auS Konstantinopel vor: Nach Prtvatmrldungen auS Bitlis wurden während der militärischen Ope rationen im Bezirke Sassun 17 armenische Dörfer durch Feuer zerstört. — Die Banden AntrantkS sind unauffindbar. Es heißt, daß zahlreiche armenische und kurdische Familien auS dem Be zirke Sassun und Umgebung nach Musch geflüchtet seien, um den Verfolgungen seitens der armenischen Banden zu entgehen. England. Im englischen Unterhause erhielt die Regierung am Mittwoch nach einer großen politischen Rede des Premierministers Balfor rin Vertrauens votum. Der Oppositionsführer Campbell« Bannerman hatte rin Amendement beantragt, welches die Vermehrung der StaatSauSgaben tadelte; das Amendement wurde jedoch mit 297 gegen 213 Stimmen abgelrhnt. — Mißlich steht <S um die britische Tibetexpedttton; dieselbe wird in ihrem Lager bet Gyangtse von einer tibeta nischen Streitmacht förmlich belagert. London, 19. Mat. Heute tritt der Mintsterrat zur Erörterung der Lage in Tibet zusammen. Es verlautet, die Regierung werde beschließen, Tibet offiziell den Krieg zu erklären und da britische Expeditionskorps aus 10,000 Mann aller Waffengattungen zu erhöhen. Amerika. Dir drohende Kriegsgefahr zwischen Brasilien und Peru mindert sich zusehends. Nach einer vom peruanischen Gesandten in Washington dem Departement des Auswärtigen gemachten Mitteilung, haben die Verhandlungen zwischen beiden Ländern über die strittigen Punkte unter sehr günstigen Aussichten begonnen, welche die Hoffnung auf eine friedliche Regelung recht fertigen. Der Krieg in Ostasien. Auf dem ostastatischen Kriegsschau plätze wird eine große Schlacht in der Gegend von Ltaujang, dem russischen Hauptquartier, er wartet. Ueber allerlei Bewegungen der japanischen Truppen in dortiger Gegend berichten Depeschen der Generäle Kuropatkin und Safarow vom 18. d. M. Eine wettere Landung haben die Japaner bet Kaltschou südwestlich von Ntutschwang vollzogen. General Sassulttsch, der Besiegte in der Jaluschlacht, ist seines Postens als Komman deur der 2. Division der mandschurischen Armee enthoben und durch General Trafen Keller ersetzt worden. Tokio, 19. Mai. Der amtliche Bericht über die Tätigkeit der zweiten Armee vom 5. bi» 17. Mai lautet: Die Landung der 2. Armee geschah an dem dafür vorher festgesetzten Punkte am 5. Mat unter dem Schutze der Flotte. Sie begann um 8 Uhr vormittags. Bon dem Feinde war nichts zu sehen. Nach Mitteilungen Ein geborener standen ungefähr 300 Russen in Pulan» dtan, 100 auf dem Wege nach Gtnsuakowo, 300 in Pitsukowa, 600 an der Landungsstelle. ES wurden sosort Abteilungen nach Pitsukowa gesandt, um die Telegraphen und Eisenbahn zu zrrstören. Am 6. Mat verjagte eine Abteilung eine kleine feindliche Streitmacht von einer Anhöhe im Süden von Pulandtan und besetzte die Eisenbahnstation im Südwestrn der Stadt. Zu gleicher Zett zerstörten Genietruppen die Brücken und die Telegraphen, wir stießen dabei auf eine feindliche Abteilung von 300 Mann Infanterie und 100 Mann Kavallerie. Die Verlust« der Japaner betrugen einen Toten und vier verwundete. Eine russische Abteilung von 200 Mann Kavallerie, die in Gtnsuakowa stand, zog sich zurück und ließ ua» widerstands los di« Eisenbahnlinie zerstören und das Eisen« bahomaterial in Besitz nehmen. Sm 7. Mat zrr- störte eine Abteilung die Eisenbahnen und Tele graphen zwischen Pulandtan und Sanschlichtpu, wobei sie 100 Mann feindlicher Kavallerie zer streute. Diese Abteilung zerstörte ebenfalls di« LG01 Nachm Bovm. Boom. 'Dachin Früh Früb in eil bracht grhän Schuf ringet in be brfürt Keller zahlui schen diesem wortl! Nachm Mittw! Fr-ira, T Auf di noch Gerr Kau Gebt mau I L dem Mai dem e st i 40 ! Rachrn Festgei Borat. Gesanc Geta Sor 21 i alte 4 A Wa, Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Dresden, 20. Mat. In der gestrigen Stadt« verordnetrnsitzung wurde der Entwurf zu einer die Einführung einer Umsatzsteuer für Großbetriebe, Warenhäuser und Zweiggeschäfte im Kleinhandel betreffenden Gewerbesteuerordnung nach dem Mrhr- heitSgutachten mit dem AbänderungS - Antrag« Köhler die Steuer bei einem Jahresumsatz von über 300,000 Mk. beginnen zu lassen und dem AbänderungS«Antrag Ahlhelm, bet der Zwetg- geschästSsteuer die niedrigste Umsatzgrenze aus 100,000 Mk. bet 2 und mehr Filialen festzusetzrn, angenommen. Berlin, 20. Mai. Die in letzter Nacht be endeten Beratungen der vom Deutschen Handels tage rtnberusenen Konferenz zwischen Vertretern des deutsch-niederländischen und des russisch rumänisch«bulgarischen Getreidehandels haben zur endgültigen Feststellung des deutsch-niederländischen Vertrages für Teilladungen vom Schwarzen Meer, dem Asow'ichen Meer und von der Donau geführt. Rom, 19. Mat. „Popolo Romano" teilt mit, dir in der „HumantS" veröffentlichte Note sei nicht die vom Nuntius DelcassS zugestellte, sondern sei die von Merrt del Bal den Vertretern der beim heiligen Stuhl akkreditierten katholischen Mächte übermittelte, wodurch man ihnen inhaltlich die an Frankreich gesandte Depesche zur Kenntnis brachte. Letztere habe nicht den Satz bezüglich de- Nuntius enthalten. DaS Blatt fügt hinzu, rS sei in der Lage, auf Grund positiver In formationen zu behaupten, 1., daß die an die anderen Staaten übergebene Note, die in den Zeitungen veröffentlicht ist, authentisch sei, 2., daß keine Abschrift der Note an Preußen, Rußland und England zugestrllt wurde, da sie ausschließlich an katholische Mächte gerichtet war, um festzustrllen, oder von neuem sestzustellen, daß die Oberhäupter ihrer Staaten nicht würden vom Papst empfangen werden können, wenn sie gleichzeitig mit dem Papst und mit dem König von Italien in Rom Höflich keiten auStauschen wollten, 3., daß dies der wahre und einzige Grund besagter Dokumente sei. Der Vatikan begreife nicht die Erregung, die durch sie hervorgerufen worden sei. London, 20. Mai. Wie dem „Daily Ex preß" von Tokio aus privater Quelle gemeldet wird, ist der Kontreadmiral Nasiwa mit dem vor Port Arthur gesunkenen Panzerschiff „Hatlust" untergegangen. „Standard" und „Daily Tele graph" melden dagegen, daß Nasiwa mit 300 Mann der Besatzung de- Panzerschiffe- „Hatsuse" gerettet worden sei. — „Daily Expreß" meldet aus Weihaiwei: Das englische Kanonenboot „Espiegle" ging nach Niutschwang, um die eng lischen Interessen zu schützen. Wie e« heißt, sei Niutschwang von den Japanern, die von Kaitschou vorrückten, besetzt worden. — „Daily Telegraph" berichtet aus Tokio, nach dort eingrgangenen Nachrichten hätten die Japaner Kaiptng, 30 Meilen südlich von Niutschwang, am 17. besetzt und die Russen sich zurückgezogen. — Wie der „Standard" aus Tientsin meldet, wäre der Besetzung von Kaiptng ein heftiges Gefecht vor« au-grgangrn, bei dem die Russen gegen 2000 Mann verloren hätten. Petersburg, 20. Mai. Kaiser Nikolaus traf gestern Morgen in Orel ein und hielt eine Parade über da- 51. Tscherntgow'sche und da» 52. Njeschtn'iche Dragonerreatment ab, denen er die Zuversicht aussprach, daß sie als die einzigen Vertreter der regulären Kavallerie auf de« Kriegs schauplätze ihren alten KrtegSruhm aufrechterhalten würden. Mittag» verließ der Kaiser Orel und begab sich nach Tula, wo er am Nachmittag iur Lager de» 11. Plkow'schen und de» 12. Welt- koluzcki'schen Infanterieregiments eintras und eben falls eine Parade abhtelt. Abends verließ der kaiserliche Zug Tula. Mukden, IS. Mat. Nach den letzten Mit teilungen trat im Bormarich der japanischen Truppen eine Stockung eia. Mehrere Abteilungen der Vorhut sind zurückgegangen. Offenbar kon zentrieren sich die Hauptstrettkcäfte de- Feinde» zwischen Föngwangtschüng und dem Arlu. In Port Arthur herrscht Ruhe. Tokio, 19. Mat. (Reutermeldung.) Privat nachrichten zufolge hat «in kleines Scharmützel südlich von Kintscho« auf der Halbinsel Ltautung stattgrfunden. Die Linie der Japaner breitet sich von Tichttschatau nach Taulitsch aus. Tokio, 19. Mai. (Rrutermeldung.) Zum Untergang de» Panzerschiffes „Hatsuse" berichtet Admiral Togo, dasselbe fei 10 Knoten südöstlich vom Eingang des Hafens von Port Arthur auf eine Mine gestoßen, al- es bei hoher See vor Port Arthur kreuzte, um die Landung der Japaner zu decken. Der Panzer signalisierte um Hilfe, lief aber alsbald auf eine zweite Mine und sank binnen einer halben Stunde. Tokio, 19. Mai. General Kuroki berichtet die genaue Zahl der Verluste in der Schlacht am Ualu: JapanischerseitS sind tot 318 Mann, da runter 5 Offiziere, verwundet 783 Mann, darunter 33 Offiziere. 1363 gefallene Russen wurden von den Japanern beerdigt. 613 Russen wurden ge fangen genommen. Erbeutet wurden 21 dreizölltge Schnellseuergeschütze, 8 Schnellfeuer - Maschinen- grwrhre, 1021 Gewehre, 63 Pferde, große Mengen von Munition, Kleidungsstücken und Zelten. Auch in Füngwaugtschöag wurden Munitionsoorräte, Uniformen und Lebensmittel erbeutet. Tientsin, 20. Mai. (Rrutermeldung.) Noch Meldungen aus Niutschwang sind dort in Kreisen, die im allgemeinen gut unterrichtet sind, Gerüchte verbreitet, wonach die japanische Jalu- Armer eine ernstliche Schlappe erlitten hätte und gegen Föngwangtichöng zurückgedräagt worden sei. Washington, 2O.Mai. An Kontreadmiral Chadwick erging der Befehl, sobald das ihm unterstehende Geschwader in Trnerifa angrkomwen ist, rin Kriegsschiff nach Tanger zu senden. Vermischte s. — Hamburg, 19. Mai. AuS den Nachbar gebirten treffen HiobSposten über schwere Wetter schäden ein. In Billwerder wurden 2 Menschen, in Wedel drei vom Blitz erschlagen. In Harburg wurde ein Maurergrrüst umgestürzt, wodurch mehrere Maurer schwere Verletzungen erlitten. Im hiesigen Hasen lösten sich infolge des Sturmes mehrere große Schiffe, doch war der Schaden nicht groß. — Osnabrück, 19. Mai. Eine große Feuersbrunst zerstörte in Herzlatte 15 Gebäude. Zahlreiche Familien sind obdachlos geworden. — Ein TeburtStagSfest, wie eS viel leicht noch niemals begangen wurde, ist am 7. April in der kleinen Ortschaft HillSdale (Neu- braunschweig) gefeiert worden. Die „Geburtstags kinder" waren nämlich die am 7. April 1824 ge borenen Drillinge Richard, James und Deborah de Bow, letztere jetzt Frau Me Donald. Die drei Geschwister feierten den Tag, an dem sie ihr 80. Lebensjahr erreicht hatten, bei bester Gesund heit im gemütlichen Familien- und Freundeskreise, umgeben von einer Legion von Enkeln und Ur enkeln. Nachbarn und Freunde hatten eine statt liche Geldsumme zusammengebracht, die den drei Geburtstagskindern feierlich überreicht wurde. Der Redner unter den Drillingen erwiderte in seiner Dankrede, daß er und seine beiden Geschwister sich noch so wohl und munter fühlten, baß sie gedächten, ihren hundertsten Geburtstag auch noch gemein schaftlich zu feiern. — Graz, 19. Mai. Gestern abend ging hier ein furchtbares Unwetter nieder. Der Hagel schlag hat sämtliche Kulturen zerstört. — Lemberg. In Delatyn sind 200 Häuser abgebrannt. 500 Personen sind obdachlos. — Wie man Millionen transportiert. Kürzlich erhielt die Bank von Frankreich die erste Urberwrtsung amerikanischen Goldr» al» Abschlags zahlung auf die 160 Millionen Mark, die der französischen Panamakanal-Gesellschaft von der Regierung der vereinigte« Staaten gezahlt »erde«. Da» Geld kam mit dem Norddeutschen Lloyd- Dampfer „Kronprinz Wilhelm" an und wurde mit der allergrößten Vorsicht in Cherbourg auS- geschifft. Klriue Kisten, die 26,400,000 ML in Gold enthielten, wurden genau geprüft, ehe man sie übernahm, damit man sicher war, daß an Bord nichts damit vorgegangen war. Das Gold wurde Barm. Getar I-; Gerro Weh Schi Beer! K. Wtg! Schi üorl 18. Piet ä i. t Bonn. Kircher Mä, Aachin Abend« L« süchsifch-«r,echter, «ette «. Eisenbahn und Telegraphen nordöstlich von Sanschlichipu. Bet den beiden letzten Zu sammenstößen mit dem Feinde wurden ein Leutnant und drei Mann getötet, sowie neun Mann verwundet. Am 13. Mai wurde die Eisenbahn nordwestlich von Pulandian zerstört. Am 16. Mat wurde eine Hügelreihe besetzt, die sich vier Meilen zwischen Chtchaton und Chult« sch an au-brettet. Dort wurde der Feind in Stärke von drei bi» vier Bataillonen mit acht Kanonen nach dem Süden verjagt. Unsere Ver luste betragen 146 Tote und Verwundete. Tokio, 19. Mat. Admiral Togo meldet: Der Kreuzer „Kassuga" stieß in dichtem Nebel bei Port Arthur gegen den Kreuzer „Joschtno." Letzterer sank io wenigen Minuten. Nur neunzig Mann wurden gerettet. Am gleichen Tage stieß das Panzerschiff „Hatousa" gegen eine russische Mine und sank. 300 Mann wurden durch Torpedoboot« gerettet. Wie au» Petersburg unter dem 19. Mat gemeldet wird, entgleiste infolge Ausweichung des Bodens ein Militärzug nördlich von Mukden. Der Unfall erforderte 30 Opfer.