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Freitag, »en 13. Mai 1904, von vormittags '1-8 Uhr an, kommen die in den Abteilungen Nr. 1, 2, 4, 8, 9, 10 und 13 bis mit 20 des,Höllen-Revieres aufbereiteten Brennholz-Sortimente, als: 2 rm kieferne Brennscheite, 4 rm birkene und 65 rm kieferne Brennknüppel, 70 rm fichtene Brenn-Neste, 16 rm fichtene und kieferne Stöcke und 30 Wellenhunderte kiefernes Brennreisig unter den vorher bekannt gegebenen Bedingungen zur öffentlichen Versteigerung. Interessenten wollen sich zu obengedachter Zeit am Forsthause einfinden. Bischofswerda, am 5. Mai 1904. Der Stadtrat daselbst wa». Lange. Lhm. 8»ivu»l»ei>Ä, «le» 14. 1VV4, s Ultn«, sollen in Birkenrode folgende Gegenstände, als: t Nähmaschine, Wringmaschine und I Gofadecke gegen Barzahlung versteigert werden. Sammclort: Gasthaus von Bamsch. Bischofswerda, am 11. Mai 1904. Der Gerichtsvollzieher deS König!. Amtsgerichts. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, GtenStaaS, KmmerSta-S und GomradeadS, und kostest einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belle- triWfch«, tveUa»-" vierteljShrltch Mart 1 so Ps. Nummer der Zeitung-Preisliste SS87. Aernfprechftette »r. »» Bestellungen werden bei allen Postanstalten de» deutsch« Reiches, sür Bischofswerda und Umgegend bei unser« ZritungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenomm«. Achtandföas-ttfter Jahr,an-. Siaferatt, welche in diesem Blatte die wetteste Berbrettung Mm, werd« bi« Montag, Mittwoch und Freitag früh » Uhr angenomm« und kostet di« viergespalt«, CoqmSzrUe 16 Psg-, unter „Linaesandt" 20 Pf. Beringst« Jnseratmbrtrag SV Pf. — Emzelne Nummer 10 Pf- Freitag, am 20. dieses Monats, von vormittags I4IO Uhr ab, Sitzung -es Bezirksausschusses. Bautzen, am 9. Mai 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. Auf dem die Firma Max Röthig in Bischofswerda betreffenden Blatt 177 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß der bisherige Inhaber Georg Max Röthig in Bischofswerda ausgeschieden und der Kaufmann Johann Heinrich Berthold Eisenbeist daselbst Inhaber der Firma ist, sowie daß die Firma künftig: »ätlulg lVavLk. lautet. Bischofswerda, am 9. Mai 1904. Königliches Amtsgericht. Die vergrößerte Kriegsgefahr. Die Siege und Fortschritte der Japaner in der Mandschurei und vor und hinter der nun säst ganz cingeschlossenen Land- und Seefeste Port Arthur, ferner aber zumal der allgemeine Rückzug der Russen nach dem nördlichen Teile der Mand schurei haben sür die allgemeine politische Lage eine vergrößerte Kriegsgefahr heraufbeschworen. Nur mit Widerwillen haben die Chinesen in der Mandschurei und in Peking selbst die russische Vormundschaft ertragen, obwohl sie den Chinesen in der Gestalt eines Freundschaftsvertrages dar gebracht worden war, und die Niederlagen der Russen erwecken bei vielen chinesischen Vizekönigen, Offizieren und Beamten und vor allen Dingen bei dem fanatischen Teile des chinesischen Volkes die Lust, nicht nur den Russen, sondern überhaupt den Fremden in China in den Rücken zu fallen. Man nimmt in diplomatischen Kreisen auch an, daß trotz aller Ableugnungen zwischen Japan und China ein Geheimvertrag besteht, der den Chinesen für gewisse Fälle Vorteile verspricht, und es ist klar, daß diese Fälle sich vorzugsweise auf japanische Siege beziehen, denn bei japanischen Niederlagen - ist ja für die Chinesen nichts von den Russen zu gewinnen. Das Bedenkliche bei dieser kritischen Sachlage besteht nun darin, daß man in den diplomatischen Kreisen Rußlands selbst die Gefahr einer Einmischung Chinas in den Krieg jetzt sehr zu fürchten scheint, denn mehrere angesehene Petersburger Zeitungen fordern die europäische Diplomatie zu einer gemeinsamen Abwehrmaßregel gegen die von China her drohende Gefahr auf, und wird dabei besonders darauf aufmerksam ge macht, daß zwar die chinesische Regierung die Verträge mit den europäischen Großmächten zu halten willens sei, daß aber China ungehorsame Generäle besitze, die nicht mehr nach dem Willen der Kaiserin, sondern nach ihren Leidenschaften und persönlichen Machtgelüsten handeln. Tatsache ist cs ja, daß die europäischen Besitzungen in China den Chinesen »och immer ein Dorn im Auge sind, und daß gewisse fanatische Generäle und Volks führer in China noch immer nicht den Gedanken aufgcgeben haben, durch einen großen VolkSauf- stand nicht nur die Russen, sondern auch die Deutschen, die Engländer, die Franzosen und alle anderen Europäer aus ganz China und zumal «US ihren Besitzungen und Niederlassungen zu vertreiben. Eine gemeinsame Aktion der Groß mächte gegenüber chinesischen Kriegsgelüsten wäre daher zur Beschwichtigung einer neuen großen Kriegsgefahr wohl sehr am Platze, da durch eine Einmischung Chinas in den Krieg gegen Rußland offenbar großes Unheil auch für die allgemeinen europäischen Interessen in China zu befürchten sei. Hoffentlich fischt England in dieser kritischen Zeit nicht im Trüben, denn es wird behauptet, daß auch zwischen Japan und England ein geheimer, auf das Zurückdrängen Rußlands in Ostasien gerichteter Vertrag, bestehe. Ob diese Behauptung den Tatsachen entspricht, wird man allerdings nicht so leicht erfahren, dazu sind die Engländer und die Japaner zu schlau. Zeigt sich aber England in der Frage der Beruhigung Chinas lau, so könnten doch die übrigen Großmächte entsprechende Schritte tun. Es kommt dabei in Betracht, daß die Japaner selbst die Chinesen gegen die Russen aufhetzcn und kriegstüchtig zu machen suchen. Die Japaner allein sind für Europa nicht gefährlich. Zur größten Gefahr aber werden sie, vereinigt mit den anderen Mongolen, hauptsächlich mit den Chinesen. Nicht ohne Zweck werden die letzteren jetzt von den japanischen Instrukteuren in Kriegs künsten unterrichtet. Ebenso zweckmäßig ist die Tätigkeit der japanischen Lehrer und Agenten, welche das chinesische Reich systematisch vorbereiten, den Weg zu betreten, den Japan jetzt wandelt. Sachsen. Himmelfahrt. Wie wunderbar und herrlich ist daS Walten des großen Himmel-lichte», der Sonne. Die Erde in ihrer Frühling-Pracht mit dem frischen jungen Grün, mit den Blüten und Blumen legt davon Zeugnis ab. Mitten in diese schöne Zeit tritt das Himmelfahrt-sest. Gleichwie am frühen Morgen die Blume den Strahlen der Sonne ihren Kelch öffnet, um die Sonne einzu lassen, so will da« HimmelfahrtSsest uns lehren, daß auch wir den Kelch unser- Herzen- der Sonne Gottes erschließen, damit sie tn unsere Herzen ein dringen kann. E» will da- Licht von oben un« nach oben ziehen. Wir ohne Licht kein Leben ist, so ist auch ohne Gott kein Leben de» Menschen. In uns drängt alle» nach oben. Die Sehnsucht sprengt die Fesseln und muß nach oben dringen. Und wo der Mensch sich obwendrt vom Himmel, muß er verkümmern und elendiglich umkommrn. Der Himmel im Herzen! Da» ist da» Drängen unsrer Zeit. Die soziale Frage bezweckt nicht» anderes al» der Menschheit den Himmel auf Erden zu bringen. DaS menschliche Herz will glücklich sein. Freilich so oft will rS nur rin falsches Glück haben und trachtet nicht nach dem wahren einzigen Glück, da« wirklich beglückt, welches da» Sehnen zu stillen vermag, welches uns den Himmel in» Herz bringt. Wollen wir aber auch den Himmel im Herzen behalten, so muß daS Herz im Himmel sein, muß noch auf Erden wandelnd schon im Himmel leben, darf nur HtmmrlSluft atmen. Da» Herz im Himmel! Doch nur darum allein, weil der Heiland JrsuS Christus im Himmel wohnt und zur Rechten TotteS des allmächtigen Vater» thront. „Er fuhr gen Himmel", daS ist die Parole des Himmelfahrt-festes. Zunächst rief Christi Himmelfahrt bet den Jüngern Trauer hervor. Sie sollten nun fortan ohne ihren geliebten Meister leben, ohne ihn ihre LrbenSstraße dahinztrhen. Nicht mehr sollten sie ihn sehen und hören. Der- strhen wir nicht diese Traurigkeit nur zu gut? Aber r» mußte die Jünger auch mit Freude er füllen. Der innere Mensch mit seiner Sehn sucht nach oben muß jubeln ob der Himmelfahrt. Nun ging der Heiland hinauf zum Vater die Stätte zu bereiten von der er gesagt hatte: in meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. End lich liegt auch ein großer Trost sür die Jünger de» Herrn aller Zelten tn dem Worte: „Er fuhr gen Himmel." Der Meister ist nicht ganz von un» gegangen, er ist nur vorangegangen. Wir werden nicht allein sein, sondern er ist und bleibt bet un» bis an» Ende der Welt, unsichtbar sür jedermann. Er wird un» zu sich tn den Himmel emporztehen. Ach daß wir immer mehr und immer besser ver stehen lernten den Ruf de» Himmelfahrt-feste»: Die Herzen tn die Höhr! — DaS HimmelfahrtSsest ist zu einem echten Naturfeste geworden. Tausende von Bäumen und Sträuchern stehen im bunten Schmucke ihre» Blütenklrtdr»; Myriaden von kleinen Kelchen schweben im leichten Winde-wehen hernieder, sich über Nacht mit kiystallenem Tau süllrnd und durstigen Käsern ersehnte Labung be reitend. Die Roßkastanie trägt auf rrnstgrüurn Fächern stolz aufstrebende Leuchter; aromatischer Hauch entströmt dem jungen leben-frohen Grün und erfüllt die ltchtdurchflutete Luft. Kein Wunder daher, wenn wir heute, sobald da» Wetter e» nur einigermaßen erlaubt, dem Rufe 54 Donnerstag, dm 12. Mai. ISS» Arr sächWe Frzähler, Bezirksaozeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««- Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmamschast, da Kgl. SchulinstMon u. des Sgl. HauptzollauitkS z» Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des StadtrateS zu Bischofswerda.