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»t Der süchftsche Erzähle». Geile ». »SGL tu Ptrna 3 Uhr 41 Min.; ab Ptrna 5 llkr 6 Min.: in ArnSdors S Uhr 1 Min.; täglich ob ArnSdorf 6 Uhr 40 Min. noch«., tu DÜrrrÜhrS- darf 6 Uhr 57 Min., ab DürnöhrSdors 7 Uhr 10 Min. nach«., in ArnSdorf 7 Uhr 28 Mia. — Dir Feier de» 2vjährtgen Bestehen der vootfahrten aus der Oberen Schleuse km Gebiete der Sächsischen Schweiz findet Donnerstag, den 12. Mat, statt. Der Zentral- au-schuß de- BebirgSverrtn- für die Sächsische Schweiz ladet zu diesem Jubelfeste rin. Dir Mit- glikdrr drr Srktionrn vrrsammrln sich mittag» 12 Uhr in HinterhrrmSdorf; von dort rrsolgt mittag» 1 Uhr drr Abmarsch nach der Oberen Schleuse. Au der Bootstation beginnt »/.2 Uhr die Feier lichkeit, wobei Herr Stadtrat Professor vr. Leh« mann-DreSdrn namrn» de» BootSauSschusse» eine Ansprache hält, die durch Ltrdrrvorträge de» HinterhermSdorser Gesangvereins umrahmt wird. Die Schlußworte spricht der Vorsitzende de» ZentralauSschusseS, Herr Profrssor vr. Muth- Pirna. Hieran schließt sich eine Fahrt auf drr Oberen Schleuse und später eine Geselligkeit im Gasthos zum Erbgrricht in HinterhrrmSdorf. — Die Jdre der Ausstellung eines BootrS auf der Oberen Schleuse ist Herrn Oberlehrer Hugo Friedemann in Dresden zu danken, der im Jahre 1878 das Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden der Sektion Dresden de» GebirgSvereinS bekleidete. Am 24. Mat 1879 kam der erste Kahn, „Saxonia benannt, den Friedemann in Schmilka sür 90 Mk. erworben hatte, an der Schleuse an, und tags darauf erfolgte die festliche Weihe. Von Jahr zu Jahr haben sich die Bootsfahrten auf der Obere« Schleuse zu immer größerer Bedeutung entwickelt, immer weiter ist der Ruf ihrer Schön heit gedrungen, und heute gilt eine solche Fahrt als der Glanzpunkt einer Reise in die Sächsische Schweiz. Bezüglich der Erträgnisse der Boot fahrten wurde bestimmt, daß sie zu wohltätigen Zwecken Verwendung finden sollten, und zwar eine Hälfte speziell zur Begründung und Aus stattung einer Hilfskasse für die Waldarbeiter deS StaatSforstrevierS HinterhrrmSdorf unter dem Namen „Schlegel-Stiftung" zu Ehren des damaligen Oberförsters Schlegel in HinterhermS- dorf. Der Reinertrag auS den Bootsfahrten bezifferte sich im ersten Jahre schon aus 132 Mk., wovon also die Hälfte der Schlegel-Stiftung zu floß, der bis Ende 1903 insgesamt 18.997 Mk. 50 Pfg. überwiesen worden sind. Der Reinertrag im Jahre 1903 erreichte die Höhe von 3884 Mk. — Die Einkommen vom Grundbesitz, auS Renten, aus Geholt und Lohn und auS Handel und Gewerbe im Königreiche Sachsen haben sich von 1880 bis 1900 wie solgt vermehrt: Grund besitz: 1880 73 Mill., 1900 160 Mill, (-s- 119 Prozent); Handel und Gewerbe: 1880 213 Mill., 1900 495 Millionen (-j- 130 Prozent); Renten: 1880 76 Mill., 1900 199 Mill, (-s- 162 Prozent); Gehalte und Löhne: 1880 187 Mill., 1900 652 Mill, (-s- 248 Proz.). Die höchste Steigerung hat somit innerhalb dieses Jahrzehnts das Einkommen au» Gehältern und Löhnen erfahren. LOL. Bei der Handels- und Gewerbe kammer zu Zittau gingen vertrauliche Mit- tetlungrn ein über die Aussichten für deutsche Kapitalanlagen im chilenischen Soldbergbau, über das deutsche Ausfuhrgeschäft nach Algerien, über den Absatz von Seidenstoffen in China, über den Absatz von Dampfmaschinen, Dezimalwagen und eisernen Srldschränkrn in Shanghai und über den amrrikanischen Wettbewerb im Nähmaschinenhanbrl mit China. Diese Mitteilungen können von In teressenten auf dem Bureau drr Kammer, Lessing« straße 2<-, in den üblichen GrschäftSstunden rin- gesehen werden. In Goldbach wurde der Gemeindevorsteher und BauergutSbesitzrr Ernst Roch verhaftet. Grund hierzu war das Fehlen einer größeren Summe in den von ihm verwalteten Mündel- und Krankrnkassengeldern. Ll. Serltgstadt, 3. Mai. Der im hiesigen unteren Frrtgute bedienstete Knecht Kockel hatte gestern mittag da» Unglück, bei« Schließen eine» großen Hostorr», da» dabet durch einen orkan ähnlichen Windstoß au» den Fugen gehoben wurde, von demselben so getroffen zu werden, daß er unter da»srlbr zu liegen kam, wobei er nicht nur eine empfindliche Kopfwunde, sondern nach Aussage de» herbrtgrrusrnen Arzte» auch eine nicht uner hebliche Gehirnerschütterung davongrtragen hat. Der bedauernswert« Fall «acht« «och an demselben Tag« seine Ueberführung in da» Großröhrsdorfer Krankenhaus nötig. V Reuktrch, 2. Mai. Bet der Sparkasse u ybrrnrukirch fanden im Monat April 34S ötuabltmaen im Betrage von 39,840 Mk. 35 Pfg. statt, dagegen erfolgten 97 Rückzahlungen im Betrage von 25,498 Mk. 48 Pfg., drr Kassen bestand betrug am Schluffe de» Monat» 20,153 Mk. 49 Pfg. Bautzen, 3. Mai. Auf dem am 2 Mai abgehaltenen Provtnztallandtagr der Stände de» Kgl. sächs. Markgraftums Oberlausttz legte der Herr LandeSältrste v. Zrzschwttz auf Deutsch- baselitz da» LandeSältrstrnamt, daS er seit dem Jahre 1885 mit großer Hingebung und von reiche« Erfolge begleitet, inne hatte, nieder, um sich in den wohlverdienten Ruhestand zurückzuziehrn. Zu seinem Nachfolger wählten die Stände deS Landkreise» nahezu einstimmig den bisherigen LandrSbestalltrn Herrn Regierungsrat a. D. Grasen und Edlen Herrn zur Ltppe-Birsterfeld-Wetßrnfeld auf Döberlitz und zum LandeSbestallten Herrn Frei herrn v. Vietinghoff-Riesch, Majoratsherrn auf Neschwitz. (Btzn. N.) Bautzen, 1. Mai. Personalbewegung in drr TesängniSstrasanstalt Bautzen im 1. Vierteljahr 1904: Anwesend am Anfang de» Vierteljahres waren 335 (männliche) Gefangene. Versetzt au» anderen Straf- oder KorrrkttonSanstalten (Zwickau und Hoheneck) wurden 155,, vom Urlaub oder sonstiger Abwesenheit kehrten zurück 5, Neuein- lirserungen fanden nicht statt. Abgänge: 6 durch Beurlaubung oder sonstigen zeitweiligen Abgang; zur Entlassung kamen 173; zusammen 179 Ab gänge. Anwesend am Schluffe des Vierteljahres waren noch 314 Gefangene. (Btzn. N.) Zittau, 1. Mat. Erschossen hat sich gestern früh 6 Uhr in der Mandau-Kaserne der Soldat Schröder der 8. Kompagnie des hiesigen In« fanterie-RegimrntS, der aus Dresden gebürtig ist. Der Beweggrund zu drr Tat ist noch nicht fest gestellt. * HauSwalde. Das schöne Sängerfest mit der stattlichen Zahl von auswärts kommender Gäste und Grüße steht noch in lebhafter Erinnerung,— da helßt's wieder zum Feste rüsten. Am HtmmelfahrtStag feiert der Zwetgveretn Pulsnitz und der Rammenauer Verband für christliche LtebeStätigkeit gemeinsam Gustav-Adolffest in Hauswalde. Es soll auch zeigen: Wir Evangelischen haben Grund zum Singen! Wohl grollt'S durchs deutsche Land: „Der alt böse Feind mit Ernst er's jetzt,meint", aber die Botschaft fehlt auch nicht: „Es'streit für uns der rechte Mann, den Gott selbst hat erkoren" — so sichtbar, daß eine ganze Menge Leute dir Augen aufriffen, weil sie gar nicht dachten, daß in dem Ding „Glauben" heutzutage noch eine solche Kraft stecke. Wir müssen wieder einmal Hinsehen, damit wir an große Dinge glauben lernen. Das Gustav-Adolffest am Himmel- fahrtStag will helfen dazu. Nachm. 3 Uhr beginnt der Festgottesdienst in der Kirche. Zum Zug dahin soll sich vor der Pfarre ausge stellt werden, v. Löbrr auS Fremdiswalde bei Grimma wird predigen, k. Satlow auS Kremmel-Obersedlitz bet Aussig in der Nach versammlung — nachm. 5 Uhr in Hartmann'» Gasthof — über daS Evaugrltum in Oester reich sprechen. Er ist ein guter Redner, denn er hat Stoff zum reden, denn er steht mitten in drr evangelischen Bewegung. Davon etwa» zum nächsten Mal. Für heute herzliche Einladung, zahlreich zum Gustav-Adolffest nach HauS walde zu kommen. O Neustadt. Am vergangenen Sonntag fand in hiesiger Turnhalle TurnauSschußsttzung und Turnwartturnen der Turnwarte de» Meißner Hochland-TurngaueS statt. Sauturnwart Ftscher-BischofSwerda eröffnete 10 Uhr vormittag» die TurnauSschußsttzung und begrüßte die Er schienenen. Nachdem nachträglich die TurnwartS- versammlung genehmigt, stellt man die Turnordnung für die Gauturnfahrt «ach Putzkau, den 10. Juli, wie folgt auf: „Jeder Verein hat zu dieser Turn fahrt eine Stunde Marsch zurückzulegen. Infolge- deffrn sammelt sich drr 1., 2. und 5. Bezirk in Neustadt bez. Ottendorf, Abmarsch von Neustadt */,10 Uhr, von Ottendorf */,11 Uhr, der 4. Bezirk und einige Vereine des 3. Bezirk» in Bischofswerda „Hotel zur Sonne", Abmarsch r/,11 Uhr, die übrigen Vereine de» 3. Bezirk- in Obernrukirch. Um 12 Uhr Fahnenweihe de» Turnverein» Putzkau, hierauf Stellen zum Frstzug und Umzug im Orte. Um 2 Uhr Turnen, 1., Freiübungen, 2., (bezirksweise) Geräteturnen, Freiübungen, volkstümliche» Turnen und Turn spiele. Hieran reihen sich Turnspiele aller Turner de» Gaue» und Kürturnen. Um 6 Uhr Schluß de» Turne«»." Infolge de« um 11 Uhr beginnenden Turnwartturnen» wird die Sitzung für diese Dauer unterbrochen. Punkt 11 Uhr, wir angesetzt, ließ Gauturnwart Fischer zum Turnen antreten. Er schienen Warrn 38 Turnwartt au» 28 Vereine«, i 12 Vereine fehlten. Zurrst wurde» die Gau freiübungen zur Gauturnfahrt durchgrturnt, de« ein bezirksweise« Geräteturnen folgte. Ein ge meinschaftliche» Geräteturnen aller Turnwarte an allen Sprunggeräten bot ein abwechselnde» Bild. Mehrere Turnspiele bildeten den Schluß de» praktischen Teil». Nach vorangegangrnrm 2»/,- stündigen Turnen eröffnet der Sauturnwart V,2 Uhr die Sitzung, begrüßt die hrrbeigreilten Turnwarte und gibt die Tagesordnung bekannt. E» wird in die Besprechung über da» stattgr- fundene Turnen eingetrrten. Mängel in bezug auf die aufgestellten Freiübungen kamen nicht zur Geltung, hingegen wird die Art der Aus führungen gerügt. Uebrr Geräteturnen und Turnspstle hat niemand etwa» einzuwrnden, sodaß die vom TurnauSschuß ausgestellte Turnordnung zur Gauturnfahrt genehmigt wird. Gauturnwart Fischer gibt hierauf den Turnplan deS Gaur» für 1904 bekannt, derselbe kommt in Druck und wird de« einzelnen Vereinen zuzrsandt werden. E» folgte nun ein kurzer Bericht über den 13. deutschen Turntag, dem der Gauturnwart al» Abgeordneter deS GaurS in Berlin beigrwohnt hatte. Seinen Ausführungen folgte man mit Interesse. Eine Sammlung zum besten drr Unterstützung-kaffe ergab 3 Mk. Der frühere Gauturnwart war erschienen, die Versammlung brachte demselben, sowie denen, die durch Kartengrüße an die Ver sammlung gedacht, Tauvertretrr Gebier, Turnwart Kern-Schandau, rin dreifaches „Gut Heil" au». ES kamen nun noch verschiedene Eingänge zur Er ledigung, worauf V,4 Uhr nach Verlesen drr Nieder schrift die Sitzung geschlossen wurde. Nach Schluß de» Turnwartturnen» wird die Beratung de» TurnauSschusseS fortgesetzt. Die s. Z. in Hohnstein vorgeschlagene Bezirkseinteilung soll in Zukunft betbehalten werden. Da sich mehrere Punkte in drr TurnwartSvrrsammlung erledigt hatten, erfolgte um 4 Uhr Schluß der Sitzung. „Gut Heil!" V. Schandau, 3. Mai. Betreffs des Elb« Verkehrs von Böhmen nach Deutschland ist von hier zu berichten, daß derselbe den bisherigen leb haften Charakter beibehält und namentlich der Monat April einen sehr regen Verkehr aufzuwetsen hatte, indem 706 beladene Schiffe und 208 Flüße nach Deutschland eingefahren sind. Vom 1. Januar bis mit gestern Abend sind in diesem Jahre ins gesamt 1889 Schiffe und 278 böhmische Floßholz- transporte «tngefahren, die vor Hirschmühle, Krippen und Schandau zur Revision gelangten. Mit Freuden begrüßt man eS hier, daß seit einigen Tagen der bisher hohe Wasserstand des ElbstromeS so im Rückgang begriffen ist, daß die Elbdämme endlich wieder frei geworden. — Die hiesigen Maurer und Zimmerleute sind seit Donnerstag in Ausstand getreten, doch hofft man, da Arbeits geber und Arbeitsnehmer zur Stunde in Verhand lung getreten, daß die Arbeiten nächster Tag« wieder ausgenommen werden. Dresden. Der Großindustrielle Kommerzien rat Karl Lindemann, Präsident deS Exportvereins für da» Königreich Sachsen, ist gestorben. Dresden, 2. Mat. Nach einem Bortrage de» Professor» vr. Horst Kohl-Leipzig über das Thema: „WaS fürchten wir von der Rück kehr der Jesuiten?" im Evangelischen Bunde gelangte gestern folgende Resolution zur An nahme: „Wir erklären die Aufhebung von 8 2 de» Jesuitengrsetzr» für einen Abfall von dem Geiste drr Politik der großen Gründer de» Deutschen Reiches, für eine ernste Gefährdung feine» inneren Frieden» und sür eine schwere Schädigung der evangelischen Kirche. Wir danken dem deutschen evangelischen KtrchenauSschuß, daß er gegen die unheilvolle Maßnahme der RrichSregterung männ liche» Zeugnis abgelegt und drr tiefen Entrüstung de» gesamten evangelischen Deutschland» beredten Ausdruck verliehen hat. Wir geloben, im Sinne der Kundgebung de» KirchrnauSschussr» sür den evangelischen Glauben, da» höchste Gut de» deut schen Volke», etnzutreten und zu wirken. Wir er warten, daß der Unwille de» deutschen evangelischen Volke« über die vor den Forderungen de» Ultra- montaniSmu» zurückwetchrnde Politik der Reichs regierung durch dir zuständigen Stellen zur Kenntnt» Sr. Majestät de» Kaiser» komme." Dresden, 2. Mai. Die au» 4 Köpfen be stehende Familie Renner, Luifenstraße wohnhaft, ist seit Ende März verschwunden. Sie ist ge meinsam in den Tod gegangen. Da» 8 Jahre alt« Mädchen wurde bei Lorenzkirchen au» der Elbe gezogen. Die Ehefrau schwamm in Lofchwttz am Winterhafen an, der Ehemann und da» 3jährige Mädchen werden noch vermißt. Di« Eltern litten an Schwermut infolge Typhu». Leipzig. Drr Rat der Stadt hat mit einem Kostenaufwand« von 750,000 Mk. den Umbau de» alten Rathaus«» beschlossen. U. a. sollen