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1994 « S8. Donnerstag, dm 10. März. »WWt S-r«spr-chft-ll« Nr »» BrsteLungm werdm bei allen!. , . Reiche», für Bischofswerda und Umgea« ZeitungSbotm, sowie in der Exped. d. Bl. angmommen. Uchtuudfünf-lnfter Jahr«««». er sächWe Fqähter. Bezirksanzeiger str Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amishau-tmanuschsst, da Sgl. Schuliiispektios s. des Sgl. Hau-tzollamics zu Bachen, siwie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtratcs zn Bischofswerda. WlettDtna». DounerStaaS und EouuabenbS. und kostest etnfthlkßlich der Sonnabend» rrscheinmdm ^b«Se- trtßttsch«, Beilage" vierteljährlich Marl 1 so Ps. Nummer der ZeitungSpreiSliste SL87. l!« Nr »V Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung Postanstalten de» deutsch« Md«, werd« bi» Montag, Mittwoch wrd Freitag md Umgegend bei unser« früh » Uhr angenommen und lostet die virraesM«, - TorpuSzeile l S Psg., unter „Eingesandt" 20 Ps. Beringst« Jnseratenbetrag SO Ps. - Emzeln« Numm« 10 Ps. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsmanns Wilhelm Hermann Augustin in Schmölln ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf de« 8. April 1994, vormittags 19 Uhr, Vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Bischofswerda, den 8. März 1904. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts . «I«m 11. MLrm 1v<»4, »mvkiidlttmgs« S vkr, sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 1 Bettstelle, 1 Matratze, 1 Deckbett mit Zubehör, 1 Zinkbadewanne, 1 eiserne Badewanne und S eiserne Reservoirs, sowie 1 Motorfahrrad gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: König!. Amtsgericht. Bischofswerda, am 4. März 1904. Der Gerichtsvollzieher deS König!. Amtsgerichts 8»an»I»»»ck, <Iv» IS. SISrw 1»O4, « lllar, soll in Schmölln I Vertiko gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: Steglich's Gasthof. Bischof swerda , am 9. März 1904. Der Gerichtsvollzieher deS König!. Amtsgerichts. Der neue Aufstand in Kamerun. Die revolutionären Bewegungen und Erhebungen in den deutschen Kolontalgebieten machen sich in letzter Zeit leider wieder stärker bemerklich. Kaum war der Ausstand der BondelSzwart« im Süden Deutsch-SüdwrstafrikaS wieder niedergeschlagen, so flammte in dieser Kolonie der entschieden gefähr lichere Ausstand der Hereros empor, mit dessen Niederwerfung die dortige Schutztruppe und das eigens nach Südwestafrika entsandte Expeditions korps noch Immer beschäftigt sind. Inzwischen ist nun auch aus Kamerun die Kunde von einer dort schon seit längerer Zeit unter den Eingeborenen ouSgebrochenen aufrührerischen Bewegung gekommen, deren Hauptsitz am Croßflusse ist und die doch eine größere Bedeutung erlangt hat, als Berliner offiziöse Meldungen dies Wort haben wollten. Nicht nur die Niederlassungen der emporblühenden Gesellschaft Nordwest-Kamerun, sondern auch die RegierungSstationrn im ganzen Gebiete südlich vom Croßflusse sind zerstört worden; insgesamt ver breiten sich die von den Rebellen angrrichteten Verwüstungen auf eine Strecke von ungrsähr 80 Kilometer. Große Massen der Eingeborenen aus weitem Gebiete müssen daran beteiligt ge wesen sein. Als Ursache deS Aufstandes wird angegeben, daß Leutnant Graf Pückler einen Zug gemacht habe, um die Eingeborenen für einen ge ringfügigen Diebstahl zu bestrafen. Das ein solcher Vorgang einen Aufstand von einer so großen Ausdehnung hervorgerufen haben könnte, muß bezweifelt werden. Der Zündstoff Ist schon vorher vorhanden gewesen; man hat offenbar nur einen Anstoß erwartet, sonst hätte nicht das ganze Land ausstehen, und so weitgehende Verwüstungen und Mordtaten anrtchten können. Wie immer, wird dir Habsucht der Eingeborenen durch das begehrenswerte Besitztum der Weißen vor ihren Augen gereizt. Dann legen ihnen dir Europäer einen Zwang auf, den sie früher nicht kannten. Dabei wirken die Srrnzverhältnisse mit und die vielfachen Beziehungen zu der Bevölkerung jenseits der Grenze. Das ganze Kulturwrrk unsererseits am Eroßflusse ist zerstört, wir müssen von vorn anfangen und mit größeren Schwierigkeiten infolge de» gegenseitigen Mißtrauen». Dauernd ist dort eine sehr starke Besatzung zu halten, um un» zu sichern. Also auch bet der jüngsten revolutionären Erhebung in Kamerun tritt dieselbe Ursache hervor, wie sie offenbar schon bei der Rebellion der Herero» ringewirkt hat, die falsche Behandlung der Eingeborenen von deutscher Gelte in Ver bindung mit der unnötigen Reizung der Habsucht derselben. Kamerun ist aber wie Südafrika doch wahrlich schon hinlänglich genug tn deutschem Best-, daß man deutscherseits Muse gehabt hätte, sich mtt den Eigenheiten und Gewohnheiten der Eingeborenen genügend bekanut zu machen und falsche Maßnahmen zu vermeiden, welche schließlich Erbitterung unter den Eingeborenen gegen die deutsche Herrschaft und die Weißen überhaupt Hervorrufen mußten. ES kann daher nur dringend gewünscht werden, daß mit der bisherigen Politik in den Schutzgebieten den Eingeborenen gegenüber, wie sie zuletzt manchmal zu einer förm lichen wirtschaftlichen Aussaugung derselben führte, gebrochen werde, und daß man an den maßgebenden Stellen einem System rin Ende mache, welches immer wieder Unzufriedenheit unter der einge borenen Bevölkerung mtt der deutschen Herrschaft Hervorrufen muß. Sachsen. Dresden, 14. Februar. Se. Majestät der König hoben Allergnädtgst geruht, den Oberlehrern Paul Johannes Müller am Gymnasium in Zittau, vr. xkil. Karl Johannes v. Vieth am König!. Gymnasium in DrrSden-Neustadt, vr. xkil. Eduard Hermann Robert August RhodtuS am Gymnasium in Bautzen, vr. pdil. Ernst Walter Hofs mann am Gymnasium tn Wurzen, vr. xkil. Martin Gustav Broschmann am Gymnasium in Zwickau, vr. plul. Ernst Theodor Fürchtegott Tischer an der Nikolaischule in Leipzig, vr. xdil. Moritz Albert Spieß an der Kreuzschule tn Dresden, Franz Hör nicke! am Gymnasium in Schneeberg,' vr. xdil. Karl Wilhelm Rudolf Overbeck an der Fürsten- und Landesschule tn Meißen, vr. pdil. Johannes Oswald Schmidt an der Fürsten- und LandeSschule tn Grimma, dem Direktor der Realschule tn Frankenberg vr. xlül. Heinrich Emil Schmer! er, dem 1. Oberlehrer an der Realschule in Löbau Richard Karl Wilhelm Heinrich Lindemann und dem 1. Oberlehrer an der Realschule tn Rochlitz Reinhard Hoffmann den Titel und Rang als „Professor" in der vierten Klasse der Hofrangordnung zu verleihen. Dresden, 8. März. Im Allerhöchsten Auf trage Sr. Majestät de» Königs wird der dienst tuende General L I» nuits Sr. Majestät, General major d'Elsa, der BrilrtzungSfeter Sr. Exzellenz deS Seneralseldmarschall» Grafen v. Waldersee bei wohnen und am Sarge de» verewigten einen Kranz nirderlegrn. lk. Bischofswerda. Am Montag versammelte im kleinen Saale de» Schützrnhause» Herr Kantor Fritsch letztmalig die Mitglieder der Kantorei gesellschaft und deren Angehörige zu einem gemüt lichen Beisammensein, da» «inen recht harmonischen Verlauf hotte. Nach eingenommenem kalten Imbiß tn Verbindung mit einem Trunk vortrefflichen Gerstensaftes wurden einige Thorgrsänge und Damenterzette zu Gehör gebracht und tn den da zwischen liegenden Pausen munter getanzt. Bet Tisch« nah« Herr Kantor Fritsch Gelegenheit, den Mitgliedern für trene Unterstützung den herzlichsten Dank auSzusprrchen mit der Bitte, auch seine« Nachfolger im Amte mit gleicher Hingebung dienen zu wollen, er schloß mit einem Hoch auf da fernere Blühen, Wachsen und Gedeihen der Kantoreigesrllschaft. In gleich herzlicher Weise wurde von einem Mitgliede Herrn Kantor Fritsch für seine gehabte Mühewaltung gedankt und ihm ein langer Lebensabend in körperlicher und geistiger Frische gewünscht und ihm rin dreifaches Hoch dargrbracht. Erst noch Mitternacht fchied man. — Die Oster- musikaufführungen wird Herr Kantor Fritsch noch persönlich leiten. — Der landwirtschaftliche Verein hält nächsten Sonnabend die letzte Versammlung für diese» Winterhalbjahr ab, tn der Herr Ober lehrer Manskopf - Bautzen sprechen wird über: „Frühjahrsbestellung und Auswahl bewährter Sorten." — Vor der Konfirmation! Nun ist der Tag nicht mehr fern, an welchem für unsere Heranwachsenden Kinder die feierliche Erneuerung und Bestätigung deS TausbundeS stattfinden soll, ein Festtag zugleich für die Gemeinde, die ihre hrrangrretsten Glieder voll heiliger Freude be grüßt. Noch einmal wird e» jetzt den Konfir manden In den VorberettungSstunden etngeschärft, eine wie ernste Sache eS um daS chrtstltch- evangelifche Bekenntnis ist und nicht minder um da» KonfirmationSgrlübde. Dem Glauben gemäß zu wandeln und darin bis ans Ende zu ver harren, TotteS Wort und Sakrament hochzuhalten und treulich zu benutzen — so ist'» dir Pflicht eine» jeden evangelischen Christen, dem die Kon firmation nicht bloß rin weihevoller Tag, sondern rin Sporn fürs ganze Leben ist! In jedem Hause, wo ein Konfirmand ist, sollte auch etwa» von etorr besonders herzlichen Vorfreude sein; 'S ist doch schon ein freudiges Gefühl, wenn Vater und Mutter schauen dürfen, wir sich der Junge oder da» Töchterchen hrrauSgemacht hat — wieviel Sorgen und Tränen waren da vielleicht in flührrrn Jahren gekommen! E» ist ja so natürlich, daß Eltern mtt allen Fasern an ihren Kindern hängen, daß sie am Bette de» kranken Liebling» lange Nächte durchwachen und ost die schwersten Opfer für eine gute Erziehung bringen. Wir sollte da rin Eltrrnherz nicht von dem Kon- firmation»tage bewegt werden, der tn da» Leben de» Kinde» einen so bedeutsamen Markstein setzt! Ein rechte» Kind wiederum wird gerade zur Kon- firmatton»zrit von herzlichem Danke gegen die erfüllt sein, dir e« so treulich behütet, gehegt und gepflegt haben. Da» Erwachsensrin mit und nach der Konfirmation soll nu, da» Kindische, nicht aber da» Kindlich, oushebrn. E» ist auch nicht der geringste «rund zum Eingrbildrtsrin vor- Händen, denn erst jetzt deginnt ja die eigentlich« Lernzeit, die Rüstung auf den praktischen Beruf. Wohl dem Kinde, da» auch nach der Konfirmation noch eine Weil« «m Vaterhaus« bleiben kann, und e» die Verhältnisse ander» gebieten, da soll doch der Elternsrgen da» svrtziehrnd« Kind ge-