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MW4i WU »tthvater- Vkr. mvu. Zlatz 60 Pfg" Tage der Vor satz 50 Psg-' Zahn- N8. kürz, t «rill« V>u8ill, »u». WiMI» Sa. samrnlunK >en 6. März, m 8. Ä. nslokal statt, i erwünscht. ervin sveräa. i v,9 Uhr^ MlM cht entgegeir »r»1. l. Von. lmckö" L NIi»8 5. März„ lllülis i /indau en bittet »Immck. ^61'tzillK r. hm. 5 Uhr. n g : n. n. tgenossen- Dr. Oräkv inen von Zweite Anlage zu Ar. 26 des sächsischen Lrzählers. Bischofswerda, -e« 8. MSrz 1V04. Ein neuer Bund gegen die Sozialdemokratie. Die Erkenntnis der dem Staate und der Gesell» schäft von heute seitens der Sozialdemokratie drohenden Gefahren hat schon längst zu Be strebungen in dem leider so vielteiligen Lager des Bürgertums geführt, der Umsturzpartei durch feste, eigens zu solchem Zweck gegründete Ver einigungen und Verbände aus den Reihen der bürgerlichen Parteien kräftig entgegen zu treten. Obwohl alle diese Bemühungen noch keinerlei greifbaren Erfolg gezeitigt haben, hauptsächlich infolge der bedauerlichen politischen Zersplitterung und Zerrissenheit unter den Parteien des Bürger tums, so machen sich doch immer wieder Versuche geltend, der übermütigen Partei der Bebel, Singer und Genossen ein Paroli zu bieten und ihr Ver einigungen reichstreuer Männer ohne Unterschied der speziellen Parteistellung und des religiösen Bekenntnisses entgegen zu setzen. Die neueste Erscheinung auf diesem Gebiete ist der geplante „Rcichsverband gegen die Sozialdemokratie", welcher nach einem vorläufigen Programm seinen Sitz in Berlin hat und das Reichsgebiet umfaßt. Er will die Sozialdemokratie als politische Macht be kämpfen und hierzu alle Gegner der Umsturzpartei zu vereinigen suchen; er kennt keinen Unterschied der Parteistellung. Der Neichsverband verfolgt lediglich politische und nationale Zwecke, er will der Vaterlandslosigkeit und republikanischen Ge sinnung der Sozialdemokratie entgegentreten und wird sich bemühen, auf die Wahlen im nationalen Sinne einzuwirkcn. Er will die arbeitende Be völkerung durch Wort und Schrift aufklären, daß die Sozialdemokratie nur selbstsüchtige Zwecke ver folgt, um ihre politischen Führer zur Herrschaft zu bringen, und daß sie die angebliche Interessen vertretung der Arbeiter in dem Streben nach politischer Macht mißbraucht. Der Reichsverband will die reichstreue Arbeiterschaft und den werk tätigen Mittelstand gegen die sozialdemokratische Einschüchterung schützen und durch Gesetzgebung und Selbsthülfe vor materiellen Schädigungen be wahren. Die bestehenden Organisationen gegen die Sozialdemokratie sollen unterstützt und in enge Beziehung zum Reichsverband gebracht werden. Der Jahresbeitrag ist mindestens eine Mark, für korporative Mitglieder mindestens zehn Mark Wer eine einmalige Zahlung von mindestens hundert Mark leistet, erwirbt sich die Eigenschaft als stiftendes Mitglied. Der Vorstand besteht ans 25 Mitgliedern. Es sollen Ortsgruppen und möglichst bald auch provinzielle Landesverbände geschaffen werden. Es kann gewiß nur mit Genugtuung fcstgestellt werden, daß diese Anregung in den verschiedensten Teilen Deutschlands lebhafte Zustimmung gefunden hat, und es darf darum wohl mit Bestimmtheit auf die baldige Ausführung des gesamten Planes gerechnet werden. Schon ist ein vorläufiger ge schäftsführender Ausschuß gewählt worden, der in einer kürzlich abgehaltenen ersten Sitzung Vor schläge hinsichtlich des Zweckes der Organisation und des Arbeitsplanes des „Reichsverbandes" entworfen hat. Die sozialdemokratische Presse nimmt spöttisch Kenntnis von dem entsteheüden neuen antisozialistischen Bunde und glaubt die Sache mit allerhand höhnischen Phrasen abtun zu können. Um so mehr ist es aber Pflicht aller wahrhaft reichstreu gesinnten Männer, der neuen Vereinigung ihre Unterstützung zuzuwenden und hiermit endlich die konsequente Bekämpfung der Sozialdemokratie von einem geeigneten festen Punkte aus zu erleichtern und zu fördern. Frei lich ist da die Vorbedingung, daß die bürgerlichen Kreise aus ihrer vielfach zu beobachtenden Gleich gültigkeit in politischen Dingen, namentlich in Bezug auf die Sozialdemokratie, endlich aufge rüttelt und zu Taten angespornt werden. Sollte dies deni „Reichsverband gegen die Sozialdemo kratie" gelingen, so würde er sich ein ganz er hebliches Verdienst um die Gesundung unserer inneren politischen Verhältnisse erwerben. Sachsen. lH Bischofswerda. Der Gautag de» Meißner Hochland»Turngaue» findet Sonntag, den 6. März, mittag» 12 Uhr, im Schützenhause zu Hohnstein statt. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Feststellung der Anwesenheitsliste. 2. Jahres berichte de» Gauvertreter» und de» Sauturnwart» bezw. Anmeldung des Turnvereins Dittersbach. S. Kassenbericht. Hierzu: Vorschlag de» Gauturn- rat», al« Beitrag zur Saukasse 1905 25 Pf. für jedes Mitglied zu bestimmen. (Dieser Betrag wird wie folgt verteilt: 5 Pfg. Steuer für dir deutsche Turnerschaft, 5 Pfg. für die Krriskasse, 6 Pfg. für die Unterstützungskasse und 9 Pfg. für die Taulasse. Außerdem sind 6 Pfg. für jeden Zög ling in dir Unterstützung-kaffe zu zahlen.) 4. Fest lichkeiten. Hierzu: ») Antrag de» Turnvereins Putzkau, am 12 Juni eine Gauturnsahrt zur dortigen Fahnen- und Turnhallenweihe abzuhalten; d) Antrag de» Turnvereins Demitz-Thumitz, an läßlich des 25jährigen BerrinSjubiläumS eine Tauturnfahrt nach dort zu veranstalten; e) Antrag des Turnverein» Neustadt, die Uebertragung eine» TauturnfrsteS 1905 betr. 5. Wahlen, a) Wahl der auSscheidrnden GauturnratSmitgliedrr; d) Wahl zweier Vertreter und deren Stellvertreter zum deutschen Turntage am 4. und 5. April 1904 in Berlin; o) Wahl von 4 Abgeordneten und deren Stellvertretern zum KreiSturntage in Reichenbach im Bogtl. am 29. Mai 1904. 6. Bestimmung des Ortes zur Abhaltung des nächsten Gauturn- tage«. Hierzu: Anträge der Turnvereine „Jahn"- BischofSwerda und Schmölln, den nächsten Sautag nach dort zu verlegen. 7. Allgemeines; die Bor- rinlavungen zum Gautage nur im „Turner aus Sachsen" bekannt zu geben. Nach der Statistik vom 1. Januar 1904 zählt der Gau 32 Vereine an 30 Orten, die 30 Orte haben eine Einwohner zahl von 71,551. Die 32 Vereine haben eine Gesamtzahl der BereinSangrhörigen von 3700 (Erwachsene über 17 Jahre 3027, Zöglinge von 14—17 Jahren 594, Frauen und Mädchen über 14 Jahre 79). An den Turnübungen nahmen teil 1783 (Erwachsene über 17 Jahre 1262, Zög linge von 14—17 Jahren 602, Frauen und Mädchen 77). Steuern zahlende Mitglieder zählt der Gau 3027, Vorturner 190, Borturnerinneu 3. Vorturnerstunden wurden 255 abgebalten. Geturnt wurde an 3191 Turnzeiten von 77,223 Turnern (Erwachsene 49,239, Zöglinge 26,189, Frauen und Mädchen 1898). Frauenabteilungen bestehen im Gau 5. DaS Turnen schulpflichtiger Kinder wird in 2 Vereinen gepflegt und zwar beteiligen sich daran 65 Knaben und 98 Mädchen. 5 Ver eine benutzen Schul- und Gemeinde-Turnhallen, 5 haben eigene Turnhallen und 5 eigene Turn plätze. 121 Turner traten Im Herbst 1903 in» Heer ein. — Vormittags Uhr findet im SchützenhauS Hohnstein eine TurnauSschußsttzung statt, in welcher die Neuetnteilung der Bezirke vorgrnommen werden soll, damit der 3. Bezirk wieder durch den Austritt der 4 Vereine von anderen Gauveretnen ersetzt wird. „Gut Heil!" — Für Lotteriespieler dürfte von allge meinem Interesse sein, daß von nun an die Ziehungen der fünf Klaffen der königlich sächsischen Staats- lotterte nicht mehr, wie seit langen Jahren, Mon tags beginnen, sondern In die Mitte der Woche verlegt werden. Die dritte Klaffe der laufen den Lotterie wurde Donnerstag und Freitag dieser Woche gezogen und die 4. Klaffe Mittwoch, den 23. und Donnerstag, den 24. März. Die 5. Klaffe beginnt bereits Mittwoch, den 13. April und bauert bis zum 3. Mai. Diese schnelle Aufeinanderfolge der einzelnen Klaffenztehungen findet nur ausnahms weise in dieser Lotterte statt, weil die nächsten Lotterien im Juni bez. im Dezember (statt Juli und Januar) beginnen sollen. — Bauernregeln für den Monat März. Märzenstaub ist das Pfund einen Taler Wert. — Aus Märzenregen folgt kein Sommerfrgen. — Joseph klar gibt ein gute» Hontgjahr. — Auf Märzrndonner folgt ein fruchtbar Jahr, viel Frost und Regen bringt Gefahr. — Regen zu Anfang oder zu End, oder März sein Gift send't. — Zu frühe» Säen ist nicht gut, zu späte» Säen auch übel tut. — Wie die 40 Ritter (9.) da» Wetter gestalten, so wird e» noch 40 Tage anhalten. — Märzgrwttter zeigen an, daß große Winde ziehn heran. — Ein feuchter, fauler März ist der Bauern Schmerz. — Märzenschnee tut Frucht und Wein stock weh. — Schreckt dich Donner im März, wird fröhlich beim Ernten drin Herz. — Ist Kunigunde (3.) tränenschwer, dann bleibt gar oft die Scheune leer. — Friert'» an Gertrud (17.), der Winter noch 40 Tage nicht ruht, — Auf St. Benedikt! Tag (21.) man Gerste und Erbsen säen mag. — Mariä Berkündigüng (25.) hell und klar, gibr gewiß ein gute« Jahr. — Ist an Ruprecht (27.) der Himmel rrta, wird er'» auch im Jult sein. — Im Monat März ist z« entrichten: bi» mit 31. der erste Termin der Landrenten und Lande»kulturrentrn für da» Jahr 1904. — Die diesjährigen Manöver (Brigade-, Division--, und dreitägige KorpSmanövrr) des XU (1. K. S.) Armeekorps finden vorausstchtlich in den AmtShauptmannschaftrn Bautzen und Kamenz statt, mit Ausschluß de» Teile» südlich der Eisenbahn Ober-Neukirch—Bischofswerda und der Straße Bischofswerda—Rammenau—Röder brunn-Ohorn. E» werden überwiesen: der S. Division Nr. 32: die SmtShauptmannschaft Kamenz und von der AwtShauptmannschast Bautzen da« Gelände westlich der Linie Dobranitz—Sroßhähnchen —Wölkau—Drmitz—Nieder- und Ober-Schmölln (die genannten Orte ausschließlich), der 1. Division Nr. 23: der übrige Teil der Amt-Hauptmann- schäft Bautzen. Da» Manöver wird voraus sichtlich am 12. September beginnen und am 24. September enden. Bor dem 12. September werden voraussichtlich abgehalten: vom 29. August bi» 2. September Exerzieren deS 13. Infanterie regiments Nr. 178 und vom 3. bis 9. September Exerzieren der 5. Jnfanteriebrigade Nr. 63 (4. Infanterieregiment Nr. 103 und 13. Infanterie regiment Nr. 178) im Gelände bet Kamenz, sowie vom 30. August bis 5. September Regiment»- und vom 6. September bi» 9. September Brigade übungen der 1. Feldartillerieblizade Nr. 23 (1. Feldartillerieregiment Nr. 12 und 4. Feldarttllerte- regiment Nr. 48) und der 3. Feldartillertebrigade Nr. 32 (2. Frldartillerieregiment Nr. 28 und 5. Feldarttllerierrgiwrnt Nr. 64). Während dieser Geländeübungen wird von den Frldartillerie- regtmentern je an einem Tage rin Schießen mit scharfer Munition abgrhalten werden. Sollten die Erntrverhältnifle zu dieser Zeit noch ungünstig liegen, so werden diese Schießen erst nach Be endigung deS Manöver» (also nach dem 24. Sep tember) abgrhalten werden. — Der Deutsche Werkmeister-Verband (Sitz Düsseldorf) zählte am Schluffe deS Jahres 1903 rund 42,000 Mitglieder, die sich au» dem Bergbau und allen Industrien rekrutieren. Für Strrbefälle wurden in dem gleichen Jahre 524,000 Mark zur Auszahlung gebracht, während 4300 Witwen mit 170,000 Mk., bedürftige, kranke und stellenlose Mitglieder mit 135,000 Mk. unterstützt wurden. Der BrandversicherungSverein, den der Verband für seine Mitglieder ins Leben rufen will, liegt der Aufsichtsbehörde zur Genehmigung vor, ebenso eine Pension-kaffe. An Vermögen verfügt der Verband zurzeit über 5 Millionen Mark, während er seit seinem Bestehen (1884) insgesamt 8 Millionen Mark an Sterbegeldern und Unterstützungen zur Auszahlung brachte. H Neukirch, 3. März. An demselben Tage, an dem vorige Woche da» Wobst'jche Ehepaar in Oberneukirch da» goldene Ehejubiläum beging, feierte auch der Maurer und Hausbesitzer Karl Barthel in Ntederneukirch mit seiner Ehegattin in noch guter geistiger und körperlicher Frische im Kreise seiner Lieben und Freunde dasselbe Fest. Im Laufe des Vormittag» erschien der OrtS- geistliche Herr Pastor Lehmann in der Wohnung de« Jubelpaares und überreichte Ihm, nachdem er e» eingesegnrt hatte, im Auftrage deS hohen LandeSkonststoriumS mit einer entsprechenden An sprache und unter den herzlichsten Segen-Wünschen eine prachtvolle Ehrrnbibel. — Auch da» Sauer- s ch e Ehepaar in Oberneukirch M. S., da» wenige Tage zuvor ebenfalls diesen Ehrentag durch Gotte» Güte festlich begehen durfte, wurde mit einer solchen Bibel von Seite der obengenannten hohen Kirchrnbrhörde nach der Einsegnung und nach einer ergreifenden Rede de» Herrn Pfarrer v. d. Trrnck beehrt. Möge auch diesen beiden be tagten Jubelpaaren durch Gotte» Gnade ein un getrübter Lebensabend beschieden sein! — Bei der Sparkasse zu Oberneukirch wurden im Monat Februar Mark 53,536.57 in 442 Einzahlungen geleistet. Dagegen erfolgten 132 Rückzahlungen im Betrage von Mark 17,812.44. Der Bar bestand betrug am Monatsschluß Mk. 34,143.02. Bautzen, 29. Febr. Sr. Maj. der König hat den Oberlehrer am hiesigen Gymnasium vr. Rhodiu» zum Professor mit Titel und Rang in der vierten Klaffe der Hosrangordnung zu ernennen geruht. Löbau, 2. März. Gestern vormittag V,12 Uhr wurde durch Herrn KreiShäuptmann von Sch lieben au» Bautzen der vom 1. ds». Mt». ab zum Vorstände der htefigen Amtshauptmann schaft ernannte bisherige RegierungSrat und Interim-Verwalter dieser Behörde, Herr Amt»- Hauptmann vr. jur. Walter Sigi»mund von Pflug, in Gegenwart der Mitglied« de» Bezirk»- a«»schuffr», der mit der Amt-Hauptmannschast i« Geschäftsverkehr stehenden Einzel beamten, sowie de»