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so Der sächsische «r»ayler Seite » IAV4 feuer au» der Richtung von Otjimbingwe nach Barmen zu gehört. Da» Feuer stammt vrr- mutlich von drr Kolonne de» Kapitänleutnant« Gyga« her, bet der auch die Oberleutnant» Kühn und Ritter von drr Schutztruppr sich befinden. Uokohama, 16. Febr. Die innere Anleihe Non 100 Millionen Jen hatte vollen Erfolg. Die Nachrichtenzensur wird auf» Strengste ge handhabt. Niutschwang, 16. Febr. (Reutermeldung.) Die hiesigen Befestigungen werden von den Russen verstärkt. Au» Port Arthur wird gemeldet, Statthalter Alixejiff fei mit seinem Generalstab nach Charbin adgerrist. Port Arthur, 17, Februar. Drr Statt halter Alexejeff hat folgenden Befehl erlassen: Heldenmütige Armer und Flotte, die ihr mir aller höchst anvertraut worden seid, jetzt, wo drr Blick de» Kaisers, Rußlands und der Welt auf un» gerichtet ist, müssen wir daran denken, daß un» die heilige Pflicht obliegt, den Kaiser und da» Baler- land zu schützen. Rußland ist groß und mächtig. Wenn unser Feind stark ist, muß un» die» neue Kräste und die Macht geben, ihn zu bekämpfen. Groß ist der Geist der russischen Soldaten und Matrosen. Unsere Armee und Marine kennt viele ruhmvolle Namen, welche uns als Beispiel in diesen Minuten dienen müssen. Unser Herrgott, welcher stet» die gerechte Sache begünstigt hat, tut rS auch jetzt. Vereinigen wir uns für den weiteren Kampf und es bewahre jeder seine GeisteSruhe, um besser seine Pflicht zu »füllen, und auf die Hilfe des All mächtigen hoffend, tue jeder Monn seine Arbeit, und erinnere sich daran, daß da» Gebet zu Gott und der Dienst für den Kaiser nicht vrrloren sind. GS lebe der Kotier und da» Vaterland! Gott Mit unS! Hurra! Vermischtes. — Berlin, 15. Febr. Wegen jahrelang fort gesetzter Veruntreuungen und Fälschungen zum Schaden der Viktoria - Speichergesrllschast wurde der frühere Bodrnmeistrr dieser Gesellschaft, Jakob Mattes, verhaftet. Die Veruntreuungen werden auf eine Million Mark geschätzt. — Berlin, 15. Februar. Der Vater de» von dem Fähnrich z. S. Hüffen» erstochenen Einjährig - Freiwilligen Hartmann, Hotelbesitzer Emil Hartmann in Essen, ist einem Herzleiden »legen, das ihn nach dem Tode seines Sohnes befallen hatte. — Berlin. Dem „Lokalanz.- zufolge sind in Aalesund jetzt drei Wochen nach dem Brande 140 neue Gebäude aufgrsührt worden oder im Bau begriffen. — Breslau, 15. Febr. Eine große Feuers brunst wütete in Dziergowitz im Kreise Kosrl. Das Feuer brach in der Scheune des Gerber, meister» Kusch aus, die ganze Besitzung brannte nieder. Die Spritze von Dziergowitz fing eben- soll» Heu» und verbrannte. Der starke Südwind übertrug das Feuer auf zehn weitere Besitzungen, die mit allen Nebengebäuden niedrrbrannten. Gerettet wurde fast nichts. Die Besitzer sind teilweise gar nicht, teilweise sehr niedrig vnsichert. Ihre Lage ist um so schlimmer, al» sie stark ver schuldet sind, da sie durch die großen Ueber« schwemmungen geschädigt wurden. Der «Schief. Leitung- nach sind 30 Erwachsene und 38 Kinder obdachlos. — Halle a. S. Die Frau eine» Eisenbahn, beamten versuchte ihren Mann im Schlafe durch Revolvrrschüsse zu töten, um Beziehungen zu einem andern anzuknüpfen. Drr Mann ist schwer verletzt. Die Frau wurde verhaftet. — Zusammrngebrochen ist der Leucht turm auf den Molen im Haff bet Elbing gegen über ReimannLfelde - Panklau. Durch den ge waltigen Andrang einer Eisfläche von 5800 Quadratmetern geriet da» massive Fundament de» Turme» in» Wanken; einige Ei»schollrn gingen über da» Fundament hinweg und warfen den Turm um. Der Turm hatte Blinkfeuer, welche» dazu diente, den vom oberen Haff nach Elbing und Danzig fahrenden Schiffen den Weg zu «eisen. — Stuttgart, 16. Febr. Die in den letzten Woche« hier und in der Umgebung vorgenommenen Unterluchungrn haben Wetnfälfchungen und Verfehlungen gegen do» Weingrsetz tu große« Umfange zu tage gefördert. InSgefamt stad über 100,000 Liter Wein beschlagnahmt worden. Zu« Teil wurden die Keller polizeilich grschloffrn. -(Schrecken aus der Eifeudahn.) In dnu großen Tunnel zwischen Aachen und -Hrrzraroth fielen von der Tnaoeldecke Striae 4wtz Mörtel auf die Vagen. Vie Insassen wurden ^MtMUnck; doch tst zu« Glück utcht» «etter sofort genau «utr^ncht. . — Bonn, 15. Febr. Die hier vrrstorbrne Rentnerin WenzeliauS vermachte ihr Vermögen von 135,000 Mark der Stadt Bonn zu wohl tätigen Zwecken. — «Soll ich Dich mal in den Wurst kessel wrrseü?- Mit diesen schrrzhast ge sprochenen Worten hielt ein Arbeiter in Blicker». Haufen bet Hann.-Münven seine Nichte, do« drei jährige Töchterchen de» Schuhmacher» A., während de» Wurstmachrn« über den dampfenden Wurst- kessel. In demselben Augenblick entglitt du» Kind feinen Armen und fiel vor den Augen der ent setzten Mutter, einer Schwester des Arbeiter», in die kochende Brühe. Da» Kind konnte zwar noch lebend herauSgrzogrn werden, war aber gänzlich verbrüht und starb nach kurzer Zett. — Prag. Der Stadtrat hat den Beschluß gefaßt, durch eine Poltzriverordnung da» Tragen von Schleppen in den Straßen und öffentlichen Parkanlagen au» Gesundheitsrücksichten zu vrr- bieten. Da» Verbot tritt mit 1. März in Kraft. — (Eifenbahn-Unglück.) Am Montag früh r/z9 Uhr erfolgte in der Nähr des Nord- bahnhms in Brüsfel ein Zusammenstoß zwischen einem Zuge, der von Namur kam, und einem andern, der nach Antwerpen fuhr. Sechs Personen wurden getötet. — Warschau. Gelegentlich einer Kundgebung am Montag, an der zahlreiche Studenten, sowie eine große Volksmenge teilnahmen, schoß der irrsinnig gewordene Graf DembSky, der sich in der Wohnung eingrschloffen hatte, vom Balkon aus die Menge, wobei drei Personen getötet und 20 verwundet wurden. Erst nachdem rS gelungen war, den Grafen selbst durch einen Schuß zu ver- wunden, konnte er frstgenommen werden. — (Großer Kirchrnroub.) Madrid, 15. Febr. AuS der historischen Kirche von Santil- lano bei Santander sind mehrere hundert Kilo an goldenen und silbernen Kirchengerätea von un schätzbarem Kunst- und hohem Altertumswert ge stohlen worden. Die Diebe entkamen aus einem Automobil. — (Fünf Kinder in einem glühenden Ofen.) AuS Palma, der Hauptstadt der spanischen Insel Majorka, wird gemeldet, daß in dem Dorse LSporlaS süns Knaben aus entsetzliche Weise ver unglückten. Sie kletterten beim Spielen aus einen geheizten Backofen und sprangen auf der steinernen Berschlußplatte herum. Plötzlich stürzte diese zusammen und die fünf Kinder fielen in da» glühende Innere deS Ofen» hinein. Der Bat» eine» der Verunglückten wagte sich trotz der Flammen, die auS der Oeffnung herausschlugen, in den Oien hinein und zog die fünf Kleinen der Reihe nach heraus. DaS letzte gerettete Kind war ! fein Sohn. Die Brandwunden der Knaben sind derartig, daß keine Hoffnung vorhanden ist, dir armen Jungen am Leben zu erhalten. Auch der Rett» befindet sich in lebensgefährlichem Zustand. Oeffentliche Verhandlungen darauf hin, daß beim Stadtrat bekannt geworden sei, daß zur Zeit auch im Stadtv.-Kollegium eine große Neigung für den Fortbestand der Schule bestehen solle, hebt hervor, daß seiner Zeit die Platzfrage in ganz anderer Weise geschildert und daß damals auf den Bau einer neuen Schule hin gewiesen worden sei. Zur Zeit der Beschlußfassung der Aushebung der Schule sei er persönlich der Meinung gewesen, gern ein Opfer bis zu 2000 Mk. zu bringen und zu versuchen, -die Schule zu er halten und etwas daraus zu machen. Nachdem aber heute erklärt worden sei, daß gegenwärtig 8 Zimmer zur Verfügung stünden, sei die Sachlage eine ganz veränderte. Er betont ferner, daß dadurch die Möglichkeit gegeben sei, in weitere Verhandlungen einzutreten mit Rücksicht darauf, daß jetzt ein beschränkteres Risiko und Stellung der Räume verlangt werde. Er fordere aber Stellung von Sicherheit und Erfüllung aller anderen Garantien, insbesondere Genehmigung des Ministeriums, und sei der Meinung, daß der Fortbestand der Schule im Sinne der heutigen Verhandlungen zur Hebung und Weiterentwickelung der Stadt dienen werde. Herr Stadtrat Täubrich gibt seiner Meinung darüber Ausdruck, daß jetzt auf einmal Platz ge nügend vorhanden, während das früher nicht der Fall gewesen sei, daß der Schulausschuß in dieser Frage nicht gehört worden sei, und erklärt, daß die Raumverhältnisse, die Lehrkräfte und der ge forderte Zuschuß nicht lange ausreichen werden. Herr Stadtverordneten - Vorsteher Gräfe tritt den Ausführungen des Herrn Stadtrat Huste bei und weist darauf hin, es möge die Gelegenheit ergriffen werden, die Schule unter günstigen Be dingungen fortzuführen und derselben eine Ingenieur schule anzugliedern Herr Stadtverordneter Keller fordert, daß zunächst bei den Anstalten, wo der Bewerber Gehring gewirkt habe, Anfrage über die Persönlich keit gehalten werde. Herr Bürger erläutert, daß es sich seiner Meinung heute nur darum handeln könne, lediglich über die Grundsätze der Fortführung der Schule sich klar zu werden und betont, daß auch ihm unter den heutigen Verhältnissen ein lebhaftes Interesse der Bürgerschaft am Fortbestehen der Schule zu Ohren gekommen sei. In einer mit dem herzugcrufenen Ingenieur Gehring geführten Unterredung erklärt sich letzterer bereit, daß mit ihm und der Stadtgcmeinde folgen der Vertrag abgeschlossen werde: I. Herr Gehring übernimmt die in Bischofswerda bestehende, bisher von der Stadtgemeinde Bischofs werda auf ihre eigene Rechnung betriebene Bau- gewcrken-, Tiefbau- und Steinmetzschule auf seine eigene Rechnung vom 1. April 1904 ab bis zum 30. April 1907. II. Herr Gehring hat die Verpflichtung, die Schule in der bisher von der Stadtgemeinoe Bischofs werda betriebenen Weise nach einem von der der Gewerbeschul- flichtet, für tüt den Betrieb der und bestreitet die der städtische« Kollegien, Sonnabend, den 13. Februar 1904. Die auf heute geschäftsordnungsmäßig ein berufene öffentliche gemeinschaftliche Sitzung der städtischen Kollegien wird nachmittags kurz nach V,5 Uhr vom unterzeichneten Bürgermeister er öffnet. Gegenstand der Tagesordnung ist die Beratung und event. Beschlußfassung über den Fortbestand der städtischen Baugewerkenschule. Der unterzeichnete Bürgermeister berichtet an der Hand der ergangenen Akten, daß in neuerer Zeit ein Gesuch in Bezug auf die Uebernahme und Weiterführung der Baugewerkenschule ein gegangen ist und daß ver Rat beschlossen habe, die Bauschulfrage wieder aufzunehmen, nachdem dem Rat ganz andere Mitteilungen über die Raum frage in der Schule gemacht worden sind, als wie es zur Zeit der Beschlußfassung bezüglich der Aufhebung der Schule geschehen ist. Die Gründe für den Fortbestand der Bau schule erscheinen für die Stadtgemeinde so beacht lich, daß der Rat eine Prüfung der Frage nicht hat von der Hand weisen können, vielmehr zu einer Geneigtheit deS Fortbestehens der Schule gelangt ist und vorschlägt, diese Angelegenheit in einer gemeinschaftlichen Sitzung zu behandeln. Der Unterzeichnete berichtet ferner über die angestellten Erörterungen bezüglich der Raum verhältnisse in der Schule, trägt weiter da» ein gereichte Gesuch de» Ingenieur Gehriny nebst Voranschlag vor und erläutert sodann die einzelnen Bedingungen de» mit Gehring abzuschließenden im Entwurf vorliegenden Vertrag». Stadtgemeinde und ihm aufzustellenden Lehrplan weiterzuführen, sich auf seine Kosten die Ge nehmigung der vorgesetzten Schulbehörde zu ver schaffen und in allen Dingen den Weisungen der vorgesetzten Schulbehörde und inspektion nachzukommen. III. Herr Gehring unterhält Schule, bezahlt die Lehrkräfte Anschaffung neuer Lehrmittel und die erforderliche Reklame auS eigenen Mitteln. IV. Die Stadtgemeinde Bischofswerda dagegen über läßt Herrn Gehring für die Zwecke seines Schul- betriebeS auf die Zeit bis zum 30. April 1907 ohne Entgelt die von ihr bisher für die Bauge werken-, Tiefbau- und Steinmetzschule in Bischofs werda gehaltenen Räume und alle jetzt vorhandenen Lehrmittel. Die Stadtgemeinde übernimmt die Instand haltung, Heizung, Beleuchtung und Reinigung der erwähnten Schulräume, sowie die Bezahlung der der Bauschule durch den HauSmann anteilig zu leistenden Dienste und sonstigen Arbeiten. Weiter gewährt die Stadtgemeinde Bischofs werda Herrn Gehring auf die Zeit bi» zum 30. April 1907 und solange Herr Gehring den geaen- wärtigen Vertrag ordnungsmäßig erfüllt, «nen jährlichen Zuschuß von 3000 Mark — in Buchstaben: Dreitausend Mark — zahlbar in monatlichen Ratenzahlungen am Ende leden Monat».