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-V SV. D« »Schach« «»»ich»«. GrUe 4. 1V«4 hierzu, den mißglückten Ueberfall einer japanischen Flotte durch da» russische Kreuzer-Geschwader aus Wladiwostok, wobei drei russische Kreuzer durch japanische Torpedo» in die Luft gesprengt worden sein sollen, über einen mißlungenen LandungSver- such der Japaner bei Talienwan, der sür sie mit empfindlichen Verlusten verknüpft gewesen sein soll usw. in den letzten Tagen berichtet wurde, dir» beruht offenbar auf Phantasie. Die Land operationen aus dem ostastatischen Kriegsschauplatz wolle» auch noch nicht in Fluß kommen; höchsten» wäre da eine Tokioer Meldung der »Daily Mail" zu verzeichnen, der zufolge die Russen 37,000 Mann in Foeng-Hwa-Tichoeng zusammenziehen, welcher Platz zu einer Hauptsestung an der mand schurischen Seite de» Jalu gemacht werden soll. Eifrig bereiten sich Rußland wie Japan auch in finanzieller Beziehung auf die Fortsetzung de» Kriege» vor. In Petersburg sind am 13. Februar 50 Millionen Kreditbillets, die durch Gold sicher gestellt sind, emittiert worden. Eine Verordnung de» Kaisers von Japan verfügt die Ausgabe einer sünfprozentigen Kriegsanleihe in Höhe von 100 Millionen Mark, die in fünf Jahren getilgt werden soll. JapanischerseitS herrscht Erbitterung über die Jngrundbohrung harmloser japanischer Handels fahrzeuge durch russische Kreuzer; die Japaner wollen eS den Russrn gegenüber auch so machen. Zwischen England und Rußland gibt sich eine wachsende gereizte Stimmung kund, wie jetzt auch wieder bezüglich der Zurückhaltung englischer Schiffe in Port Arthur. EnglischerseitS ist man mit der hierüber gegebenen Entschuldigungserklärung de« Statthalters Alrxejeff nicht zusrieden. Alexej,ff hat olle Zivilpersonen und alle Ausländer auS Port Arthur ausgewiesen. Ueber die japanischen Material verluste bei dem nächtlichen Angriffe auf Port Arthur herrscht noch immer keine Klarheit. Neuer dings behauptet die russische Telegr. - Agent., es seien hierbei 3 japanische Torpedoboote gesunken. — In London ist soeben ein Blaubuch veröffentlicht worden, welches den Schristenwechlel zwischen den Kabinetten von Petersburg und London betreffs der Besetzung der Mandschurei und NiutschwangS durch die Russen enthält. — Die japanische Regierung hat von China ziemlich unverblümt verlangt, daß bei der Proklamierung seiner Neu tralität Maßnahmen zur Sicherung seiner Grenzen und zur Verstärkung seiner Armee an der Großen Mauer treffen müsse. Man scheint demnach in Tokio auf eine noch mögliche Frontstellung China» gegen Rußland zu rechnen. Tokio, 14. Februar. Der japanische Konsul in Tschifu meldet, daß der Kapitän des ameri kanischen Dampfschiffs »PliadrS", das von Port Arthur etngelausen ist, berichtet, daß der durch japanische Granaten beschädigte russische Kreuzer »ASkold", der im inneren Hafen lag, am Vormittag des 13. Februar gesunken ist. Die russischen Verluste sollen sich, soweit bekannt, aus 29 Tote und 60 Verwundete auf den Schiffe» und zwei Tote in den Befestigungen des Golden Hill belaufen. Vom Landtage. Die zweite sächsische Kammer nahm am Montag den Gesetzentwurf, betr. Abänderung der Bestimmung in Absatz 2 des § 84 der revidierten Städteordnung, wonach gegenwärtig mindestens rin RatSmitglied in den Städten mit revidierter Stävteordnung die Befähigung zum Richteramte haben muß, sowie Ttt. 13 de» außerordentlichen Etat» (I V, Million Mark al» siebente Rate zur Erfüllung der reichSgrsetzlichen Sicherung-Vor schriften) in der Schlußberatung an. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Berlin, 16..Febr. Gouverneur Leutwein telegraphiert heute folgende»: Am 16. und 19. Januar hatte die Kompagnie Outjo Gefechte süd lich und östlich de» Platze»; der Feind wurde zurückgeschlagrn. Verwundet stad: Hauptmann Klirsoth und Feldwebel Tlazrl, al» ermordet werden gemeldet: die Ansiedler Karl Behre au» Eutin; Peter Farm von PetrrSdorff; Franz Böttcher au« Hamburg; Schwarz, Farm Savanne»; Paul tzoy, früherer Eisenbahnunteroffizier. Frau Hoy ist gerettet. Outjo ist nicht direkt bedroht, vobabi» ist infolge Rückzug» de» Feinde« frei. — Rach Outjo ist die geplante Expedition im Gange. Die nach Sobabi» entsandte Expedition setzt ihren Marsch dorthin behufs Säuberung de» ganzen Distrikt» fort. Göttingen, 16. Frbr. (Verl. Tgbl.) Bet Lurbselde stürzte ein Automobil tu die Wiler. Der Chauffeur ertrank. Die zwei Insassen wurdeu gerettet. land ab. Dir Tabakernte eine« Jahre- und Tausende Stück Vieh sind verloren. O e st e r r e i ch. Salzburg, 16. Februar. Bet der General versammlung de« katholischen UnivrrsttätSverein« hat der Festredner, Domdrchant vr. Schädler, bairischer Abgeordneter, da« oft schon erwähnte Zitat erneuert: »Los von Rom!" sei gleich bedeutend mit »LoS von Oesterreich!" Alle Evan gelischen de« österreichischen Staate» weisen diese böswillige Anschuldigung de» ZrntrumSabgeordneten al» eine ungebührliche Anmaßung und grundlose Verdächtigung mit Entschiedenheit zurück und be zeichnen obige Behauptung als eine völlig haltlose, durch nichts begründete Verleumdung. Der Aus tritt auS der römischen Kirche und der Eintritt in eine andere, sei rS evangelische oder altkatholische Gemeinschaft, hat mit einem angeblichen »Los von Oesterreich!" nicht vaS mindeste zu tun. Die evangelische Kirche ist eine vom Staate gesetzlich anerkannte, mithin unmöglich staatSgrsährltchr, religiöse Gemeinschaft. Frankreich. Paris, 15. Februar. Die Gesamtzahl der bisher in Korea gelandeten Japaner wird auf über 20,000 Mann angegeben. Dies war daS Programm für die erste Woche, in der zweiten sollen ebensoviel auSzeschifft werden. Durch einen Vormarsch nach Norden, wenngleich langsam, will man Platz für die Nachrückenden schaffen. Paris, 16. Febr. Es heißt, General Möiütrrz, der Direktor des JnfanteriewesenS im Kriegs ministerium, sei seines AmtS enthoben worden, weil er daran schuld sein soll, daß eine Beförde- rungSliste in einem Blatt veröffentlicht wurde, ehe sie die Genehmigung deS Krirgsmmisters erhalten hatte. Belgien. Die Regierung des KongostaateS, welche bekanntlich zu Brüssel ihren Sitz hat, verwahrt sich in einer Note gegen die ungünstige Kritik des britischen Konsuls Casement an den Zuständen im inneren Kongogebiete. CasementS für die Regierung ungünstig lautender Bericht ist in einem dieser Tage zu London veröffentlichten Blaubuch über die Kongostaatangelegenheit enthalten. Serbien. Belgrad, 15. Febr. Im Gebiet von Djakova wird heftig gekämpft. Seit heute früh ist der telegraphische Verkehr mit Djakova unterbrochen. Die Albanesen zündeten daS Haus deS Steuer erhebers an, wurden dann von regulären Truppen von Djakova zurückgetriebrn, bereiteten aber bet dem Dorfe Batuscha dem Schemsi Pascha, der sie verfolgen wollte, eine schreckliche Niederlage. Der Mali von UeSküb Schuchri Pascha ist seit heute früh mit bedeutenden Truppen auf dem Wege nach Djakova. Balkanhalbinsel. Rußland will trotz seiner Inanspruchnahme durch den Krieg mit Japan die Balkansrageu scharf im Auge behalten. ES verlautet bestimmt, die russische Regierung habe nach Sofia die Er klärung gelangen lassen, sie werde ungeachtet der Verwickelungen Rußlands im fernen Osten noch energischer als bislang auf Durchführung der mazedonischen Reformen bestehen und jedem Ver suche der Pforte zur Vereitelung derselben ent- gegentretrn. England. Im englischen Unterhause hat die Bal- foursche Regierung nach den Niederlagen der Regierungspartei bei den Ersatzwahlen der letzten Zeit einen entschiedenen Steg errungen. Nach srchStägtger Debatte lehnte daS Unterhaus am Montag da» oppositionelle Amendement Morley zur Adresse, welches rin TadrlSvotum sür die Regierung tnbezug auf die Vorbereitungen zum südafrikanischen Krieg enthielt, mit 326 gegen 276 Stimmen ab. London, 15. Februar. Die ,St. Jame» Gazette" meldet au» Kobe vom Freitag, den 12. d. M.: Infolge de» Angriffs der Russrn auf unbewaffnete Kauffahrteischiffe beschloß die japanische Regierung, alle ihr in die Hände fallenden russischen Schiffe ohne Rücksicht auf da» Datum ihre« Abgang» wegzunrhmen. Fünf in Sasrho beschlagnahmte Kauffahrteifahrer, die man in einigen Tagen fretgrben wollte, wurden nun dem Prtsengericht überwiesen. O st a s i e n. Die Hochflut der Nachrichten au» Ost- aften dauert zwar fort, tndrffrn über tatsächlich neue Vorgänge wichtigeren Charakter» wird hier- bet nicht» gemeldet. Den« va« über die angebliche Ueberrumprlung eine» japanischen Tranbport- geschwadert durch «in russische» Geschwader und de» hierbei erfolgten Tod von 7000 oder gar 14,000 Japanern, ferner über da» Gegenstück Essen a. d. R., 17. Febr. Wie durch Au" schlag an den Krupp'schen Werken bekannt gegeben wird, stellte Frau Geh. Rat Krupp am heutigen Geburtstage ihre» verstorbenen Manne» 50,00» Mark zum weiteren Ausbau der Javalidenkolonie »Altenhof" zur Verfügung und stiftete gleichzeitig für jeden Krupp'schen Arbeiter mit 25jähriger Dienstzeit — es stad dir» z. Zt. in Ess-v und den anderen Krupp'schen Werken rund 2000 Per sonen — ein Gnadengeschenk von 100 Mk. und ein Erinnerungszeichen. Gladbach, 16. Februar. (Lokalanz.) Bei der Verhaftung eine» au» Deutz desertierten Kürassiers wurden Polizisten von einer Anzahl infolge deS Karnevals maskierten Personen ange griffen und erheblich verletzt. Der Kürassier stieß auf der Polizeiwache den Kommissar mit dem Fuße an den Unterleib, sodaß dieser dienstunfähig wurde. Wien, 17. Febr. Die »Wiener Zig." ver öffentlicht die Neutralitätserklärung Oesterreich- UngarnS im russisch-japanischen Konfl kl. Kopenhagen, 16. Februar. Der dieser Tage unterzeichnete SchiedSvertrag zwischen Dänemark und den Niederlanden enthält keine einschränkenden Bestimmungen hinsichtlich der Angelegenheiten, welche durch de» H»ager SchiedSgenchtshof zur Entscheidung gebracht werden können, sondern nur den Vorbehalt, daß private Forderungen gegen einen der verrraglchließ-nden Staaten auf den gewöhnlichen Prozrßweg verwiesen werden. Eine Bestimmung des Vertrags eröffnet anderen Mächten die Möglichkeit, demselben beizutreten. Zur Ratifikation deS Vertrags ist die Genehmigung der holländischen Generalstaaten erforderlich. Petersburg, 17. Februar. Der Regierung sind die Neutralitätserklärungen Englands und Dänemarks zugegangen. Petersburg, 17. Febr. Der „Ausstichen Telegraphenagentur" wird au» Port Arthur von heute gemeldet: Nach dem Kampfe bei Port Arthur hat sich da« japanische Geschwader mit einem Ver luste von 3 Schiffen nach dem Süden und nach Chemulpo zurückgezogen. In Gensan sind 60,000 Mann zulammengezogen worden, die dazu bestimmt sind, in die Mandschurei etnzurückrn. Fortgesetzt treffen Truppen ein. Unsere Mobilisierung geht vorzüglich vor sich. In der Festung Port Arthur ist der Belagerungszustand erklärt worden. Sie ist bereit, Rußland als unzugängliche Veste zu dienen. Der Kommandant Stöffel hat an die Bevölkerung eine beruhigende Kundgebung erlassen. London, 16. Februar. Nach einer Meldung aus Jokohama verlautet in Söul gerüchtweise, daß drei russische Schiffe in Dangampho von japanischen Kriegsschiffen eingeschlvflen seien. London, 16. Februar. Das »Reutrr'sche Bureau" meldet auS Tokio von gestern: Flücht linge erklärten, daß Wladiwostok nicht darauf vorbereitet sei, einem Angriff Widerstand zu leisten. Es seien dort weder Torpedo» noch Minen und 10 Torpedoboote seien vom Eise eingeschloffen. Die Russen führen fort, Truppen nördlich vom Jalufluß zusammenzuziehrn, da sie dort den Haupt zusammenstoß mit den Japanern erwarteten und fürchteten, daß der Versuch gemacht werde, die Verbindungen zwischen Port Arthur und Wladi wostok abzuschneiden. London, 16 Februar. AuS Tientsin wird gemeldet, die Japaner hätten nunmehr die Landung aller nach Korea bestimmten Truppen beendet, die auf 100,000 Mann berechnet lei. Sie seien in zwei Heeren aufgestellt, die eine südlich vom Jalu, die andere nördlich von Söul. London, 17. Frbr. Ein Telegramm de« »Daily Chroniclr" auS Tokio vom 16. Februar besagt, daß japanische Torpedozerstörer an der Nocdwestküste Japan» auf dec Suche nach dem russischen Wladiwostok-Geschwader seien. — Wie dem »Daily Telegraph" über Shanghai auS Tokio von gestern gemeldet wird, will man dort wissen, daß die russischen Kreuzer »Bogatyc", „Gromoboy", „Rossija" und „Rjurtk" nach Wladiwostok zurück gekehrt seien. Washington, 16. Febr. (Reutermeldung.) Au» dem Staatsdepartement erfährt man an gesichts de» Umstande», daß die Mächte im Prinzip den amerikanischen Vorschlag auf Wahrung der Neutralität Chinas angenommen haben, f« diese Angelegenheit erledigt. Man halte dafür, daß eine in» Einzelne gehende Erörterung de» Vorschläge» zum verfall de» gegenwärtigen be friedigenden Abkommen» führen würde. New-Kork, 17. Febr. Nach eine« au» Panama «ugrlaufenea Telegramm ist Manuel Lmador einstimmig zu« Präsidenten gewählt worden. Okahaudja, 16. Febr. Gestern amMMU, S Uhr morgen» ab «tu fortfchreWWMW