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1904 20 Donnerstag, den 18. Februar. iNg. er WWe Lrzähker Bezirksanzeiger Mr Bischofswerda, Stolpe« «ud Umgegend. cn chm. ert" Roß- und Viehmarkt in Neustadt in Sachsen an» AK W « l»i u»r LSO4 wobei Diese Zrttschrist erscheint wSchrntlich drei Mal, »ienstag«, Donnerst«»« und Eonnabeu»«, und kostest einschließlich der Sonnabend- erscheinenden „belle tristischen Beilage" virrtrljithrlich Mark 1 vo Pf. Nummer der Zeitung-pretSliste SS«7. bet den Handelsbeziehungen Japans mit Korea in den letzten Jahren zu verzeichnen gewesen sind. Die AuSiuhr japanischer Waren nach Korea ist von 1895 bis 1900 von 3,600,000 Dollars auf rund 10,000,000 Dollars gestiegen, der Wert der Ein fuhr koreanischer Waren nach Japan von rund 3 Millionen auf 8 8 Millionen Dollars, die Edelmetalle nicht eingerechnet sind. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß der bisherige Schutzmann Emil Richard Schädlich zu Eich bei Treuen von dem Unterzeichneten als Schutzmann hiesiger Stadt am heutigen Tage in Pflicht genommen worden ist. Bischofswerda, am 17. Februar 1904. - DerStadtratdaselbst. Idi». Lange Amtsblatt der Kgl. AmtshaoptmannWfi, der Sgl. Schulias-eMin u. des Kgl. HaWzollamtes z» Bachen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des StadtnUes zu Bischosswerda. Umgegend hielt am Montag im Hotel zur „Goldnen Sonne" seine statutengemäße General versammlung ab, die von Mitgliedern und Damen derselben gut besucht war. Herr RittergutSpachter Schuhknecht eröffnete und leitete dieselbe. Nach dem Herr PrivatuS Adolf Richter den Kassen bericht erstattet, wurde daS Rechnungswert ge prüft und für richtig befunden. Zwei auSscheibende Vorstandsmitglieder wurden durch Zuruf auf neue, und zwar nunmehr auf 3 Jahre, wieder gewählt. Eine längere Aussprache knüpfte sich an die Frage: „Soll der Verein rin selbständiger BezirkSobstbauverrin werden oder soll er weiter als Zwetgverrin von Bautzen bestehen?" Im Hinblick auf die höhere Steuer und die damit zu sammenhängende Möglichkeit, Mitglieder zu ver lieren, beschloß man, das bisherige Verhältnis weiter sortbestehen zu lassen. Um aber weitere» Jnteresse für den Obstbauverein in der Umgegend zu gewinnen, werden in Zukunft Wanderversamm lungen in Gemeinden der Umgegend abgehalten werden, deren erste für Anfang März in Pohla stattfinden wird. Herr Wanderlehrer Ocklitz wird den FrühjahrSichnitt an Obstbäumen mit nach folgendem Vortrog behandeln, der sicher ebenso ungeteilte Anerkennung finden wird wie der am Montag gehaltene über „Obstverwertung im Hause". Leider können wir hier nicht näher auf ihn ein- gehen. Ein zuletzt gefaßter Beschluß ging dahin, nicht mehr unter den BereinSmitgliedern der einzelnen Orte die VereinSzeitung zirkulieren zu lassen, da erfahrungsgemäß damit überall sehr trübe Erfahrungen gemacht worden sind. ES wird aber den Mitgliedern anhetmgegrben, die Zeitung allein oder etwa mit einem Nachbar zu halten, da der Betrag für Mitglieder pro Jahr 1,36 Mk. doch sehr gering ist. Bestellungen find nur an den BeretnSschriflführer Herrn Lehrer Jllgen recht bald per Postkarte zu bewirken und werden die Herren Vertrauensmänner gebeten, durch Umfrage den Bedarf frstzustellen und an obige Adresse umgehend abzuschickcn. Zum Schluffe fand noch die Vorführung einer Tischlampe mit SpirituSglühlicht statt, die allgemein ob ihre» mildra Lichtes sehr gelobt wurde. Den Allein vertrieb für Stadt und Umgegend hat Herr Klempnrrmstr. Robert Werner. — Aschermittwoch! Der heutige Tag, auch Sschrntag, oder Sschtag genannt, ist der erste Tag der Fastenzeit. Seinen Namen hat er von dem katholischen Brauche, wonach den Gläubigen vom Priester ein Kreuz aus geweihter Asche ans die Stirn gezeichnet wird, wobei die, an die Ver gänglichkeit alles Irdischen gemahnenden Worte gesprochen »erden: „Gedenke, o Mensch, daß du Asche bist und wieder zu Asche werden wirst!" Ja diesem Zusammenhänge darf daran erinnert werden, daß es schon bei den alten Israeliten hieß: „In Sack »nd Asche Buße tnn." Der BolkSbrauch hat sich der „Einäscherung" in seiner Weise bemächtigt, nicht ohne dabet diesen oder jenen humoristischen Zug hiozuzntua. In unserer Gegend ist da» „Aschekehren" eia Hauptvergnüaeu für die Kinder, die mit Taonrnznxtgrn ob« Die wirtschaftlichen Ursachen des russisch-japanischen Krieges. Urber dir Ursachen deS großen, zwischen Ruß land und Japan entbrannten Krieges ist man durch die Diplomaten in Petersburg und Tokio herzlich schlecht unterrichtet worden, ja die russischen Diplo maten stellen sich sogar so, als ob Japan den Krieg frevelhaft vom Zaune gibrochen habe. Die Dinge liegen aber anders und müssen zumal die wirtschaftlichen Ursachen zu dem großen Kriege vom japanischen Standpunkt aus richtig gewürdigt werden. Japans auswärtiger Handrl und Verkehr hat sich nämlich in den letzten dreißig Jahren der artig entwickelt, daß rS den größten Teil deS Handels in Korea und auch einen guten Teil de» Handels in Ostasten, oliv auch in der Mandschurei, in den Händen hat. In allen koreanischen Hafen- und Handelsstädten, ferner auch in der Mandschurei und selbst in den russischen Städten OstasienS leben japanische Kaufleute, Handwerker und Arbeiter zu Tausenden und sorgen noch persönlich für den Handels« und VerkehrSauStausch zwischen Japan und dem ostasiatischen Festlonde. Japan hat also für seine wirtschastliche Existenz in Ostofien daS Schwert gezogen und zwar wird unS dir» um so verständlicher, weil Rußland den Japanern in der Mandschurei den Handel »erbieten will, und des halb Japan befürchten muß, auch seinen Handel in Korea zu verlieren. Japans Handel und Ver kehr mit Korea ist aber ganz enorm. Japan sendet nach Korea Baumwolle und Baumwollwarrn, Zigaretten und ReiSbranntwrin, Streichhölzer, Eisen und Eisenwaren, Porzellan, Salz, Strohsrile und Strohmatten. Umgekehrt schickt Korea nach Japan Lebensmittel, darunter besonders RriS, Bohnen, Getreide und Salzfleisch, ferner Gold barren, Häute und Dünger. Di« Verkehrsmittel in Korea befinden sich zum größten Teile in den Händen der Japaner, ebenso der Schiffoerkehr zwischen Korea und den übrigen Ländern OstasienS. Auch bestehen neben den koreanischen Postaostalten japanische in Korea selbst sowohl für Brief- al» für Geldvrrkrhr. Im besonder« ist die wichtige Eisenbahn, die die Hauptstadt Söul mit der Hafen stadt Tschrmulpo verbindet, in japanischer Ver« waltung, und auch die Eisenbahn von Söul nach Fasan, die eine Länge von 460 Lm haben wird, wird von den Japanern gebaut. Die Unterstützung der koreanischen Eisenbahnen hat an die japanische Staatskasse große Anforderungen gestellt, deren Befriedigung rin Beweis dafür ist, einen wir hohen Wert dir Japaner seit den letzten Jahren auf dir Stärkung ihre» wirtschaftlichen Einflüsse» in Korea gelegt haben. In dem Schiffsverkehr mit Korea besitzt Japan ebenfalls rin erdrückendes Uebergewtcht über alle anderen Nationen mit 3420 Schiffen zu fast 1 Million Tonnen, etwa da» 6sache von de« Anteil der koreanischen Schiffe. England schickte 1902 nur vier Dampfer mit 12,000 Tonnen nach Korea, Rußland 117 Schiffe mit 100,000 Tonnen Deutschland 1 Dampfer zu 1370 Tonnen. Shina S39 Dschunken zu 3500 Tonne», «ou besonderer MMflMMetu« Betrachtung der Fortschritte, die Sachsen. Sr. Majestät der König hat dem Kirchschul lehrer Kantor Karl Benjamin Müller in Fisch bach das AlbrechtSkrruz und dem Pfarrer Karl Adolf Traugott Müller in Lauterbach das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Albrechtsorden verliehen, sowie die Versetzung deS Oberförsters Spindler vom Grünhainer auf da» Karlsfelder Revier ge nehmigt und die Revterverwalterstrllen auf SpechtS- hausener und Grünhainer Revier den seitherigen Forstassessoren Trän kn er und Lochmann unter Ernennung derselben zu Dbersörstern übertragen. Der König hat ferner genehmigt, daß der Spediteur Teucke in Dresden die ihm von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen verliehene China-Denkmünze au» Stahl annimmt und trägt. ^.Bischofswerda, 12. Februar. Am heutigen Tage wurde der öffentlichen Einladung entsprechend Im Hotel „König Albert" die Haupt versammlung de» hiesigen Zweigverein» deS Evan- grlischen Bunde» abgehalten. Nach Begrüßung der Erschienenen, besonder» der au» der Ferne Gekommenen, durch den Vorsitzenden trug Herr Pastor Hennig die JahrrSrechnung vor, die mit einer Gesamtrinuahme von 1087 Mk. 46 Pfg. gegenüber einer Ausgabe von 773 Mk. 20 Pfg. und einem Kossenbestande 314 MI. 26 Pfg. schließt. Die Rechnung ist von Herrn Zolleinnrhmer Gebler geprüft und richtig gefunden worden und wird von der Versammlung richtig gesprochen. Der Vorschlag, 300 Mark zur Verteilung zu bringen, nämlich 250 Mark für die evangelischen Gemeinden in Böhmen, 2b Mark für die Protestationskirche in Sprier und 2b Mark für da» AuSiätzigen-Aiyl in Paramaribo wird einstimmig angenommen. Die Schriften de» Evangelischen Bunde» sollen bei einem geeigneten Geschäft in Kommission gegeben, da» vortreffliche „Korrrspondenzblatt de» Evan gelischen Bunde»" auf Kosten de» Verein» in einigen Restaurant» auSgrlrgt werden und zwar im Hotel König Albert, zur Sonne, zum Engel, Bahnhof, AmtShof, Schützenhau», Deutscher Krug, Bürgrrgarten. La jedem dritten Montag im Monat soll rin Familienadrnd gehalten und unter den „kirchlichen Nachrichten" mit bekannt gegeben Verden. An Stelle de» au« dem Vorstände aus getretene» Herra k. Gerisch wird Herr Amt»- gerichtSrat Dost, zum Schriftführer tzerr Kauf mann A. Böhme gewählt, von der Austritt»- Erklärung de» Herra Pfarrer Dittrich wird Kenntnis genommen. «l. vtschoflwerda, 29. Fedr. Der Obst- «ab Garttaban-Zweigvereia sür Bischofswerda und gmseratt, welche in diesem Blatte die wettest» Verbreitung stiden, werden bi» Montag, Mittwoch und Freitag früh s Uhr angenommen und kostet die vierarspaltm, Corpuszrilr IS Pfg., unter „Eingesandt" 20 Ps. Serinast« Jnseratenbetrag SS Pf. — Edyrlne Nummer IS Pf. S-rnfpr-chft-U- «r Besteiungen werden bei allen Postanstalten de» deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend bei unsere» ZeitungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. AchtnnbfSuf-l-fter Jahr«,««.