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, ' 17 befähigt erscheinen lassen, dir zur Verwaltung einer Stelle nötigen Kenntnisse während einer äuge« «essen«» Probrdirnstzrtt sich anzueignen. — Die Hrrbstmonöver de» XII. Armee» lorp» werden voraussichtlich Mitte September in der Umgebung von Bautzen und Kamxnz stattfinden. Endgültige Bestimmungen liegen natürlich noch nicht vor. — Der Pfarrrrvrrein für das König reich Sachsen hat in seiner erweiterten Sitzung de» Vorstandes zum „Fall Fregr" nach eingehender Beratung im geschäftsfahrenden Vorstand folgende Erklärung angenommen: „Herr Kammerhrrr vr. von Frege hat in der ersten sächsischen Kammer a«2l. Dezember 1903 gesagt: „Bi» auf die un» . doch allen heilige Kanzel ist die Sozialdemokratie gedrungen wie ein bösartiger Schwamm, der au» dem Untergründe der Gebäude alles schädigt und zerstört." Diese Aeußerung ist vielfach auch in Laienkrrisen dahin aufgefaßt worden, daß sich unter den sächsischen evangelischen Geistlichen Anhänger der Sozialdemokratie befänden. Gegen eine folche Anschuldigung legt der Gesamtvorstand de» Piarrer» Vereins für da» Königreich Sachsen entschieden Verwahrung ein." Nrukirch a. H., 8. Februar. Dem Herrn GutSauSzügler Karl Eduard Petsche! zu Nieder« nrukirch, welcher seit 1854 ununterbrochen da» Amt als Kirchvater hier treulich verwaltet, und bereit» im Februar 1894 für 40jährige treue Dienste eine Anerkennungsurkunde de» hohen evang.- lutherischen Landeskonsistoriums erhalten hat, wurde gestern nach Schluß de» BormittagSgotteSdirnstrS in der Sakristei vor versammeltem Kirchenvorstande rin von der Kgl. KceiShauptmannschast als Kon fistortalbehörde zu Bautzen auSgesrrtigte», sehr schön ouSgestatteteS Belobigungsdekret für treues Verhalten in 50jährigem Kirchendirnst durch den Pfarrer v. d. Trenck unter herzlicher Ansprache und allseitigen Segenswünschen überreicht, wofür der Jubilar, der im 86. Lebensjahre steht, aber noch mit erfreulicher Rüstigkeit seinen Dienst versieht, ebenso überrascht al» erfreut dankte. (Btzn. N.) Nrukirch, 10. Februar. In der Nacht vom 8 zum 9. d. MtS. wurde im Bahnhos-restaurant Nieder-Neukirch ein Einbruch verübt. Durch Auf sprengung einer Kassette fielen dem Einbrecher 500 Mark bares Geld, sowie 4 Sparkassenbücher mit 1800 Mark Einlage, ferner 50 Stück Künstler postkarten u. a. m. in die Hände. Ein unbe kannter zirka 25 Jahre alter Mensch, mit dunklem Jacket und Automobilmütze angetan, kommt in Verdacht, den Einbruch verübt zu haben. Löbau. Der am 19. Januar hier ver storbene Kaufmann Emil Bruno Hermann hat der Stadtgemeinde 10,000 Mark für Errichtung eine» Freischwimmbades, welches den Namen „Hermannbad" führen soll, vermacht. AuS Neustadt bei Stolpen wird dem „Pirnaer Anzeiger" geschrieben: Am Donnerstag wurde Herr Bürgermeister vr Jrmer zum Bürgermeister in Frankenberg gewählt und hat derselbe diese Wohl bereits angenommen. Die hiesigen Bewohner sehen Herrn vr. Jrmer ungern von hier scheiden, da er sich insolge seine» liebenswürdigen Wesens und seine» Gerechtigkeitssinnes die Sympathien aller Kreise in hohem Maße erworben hat. Der 4jährigen Amtstätigkeit des Herrn Bürgermeister vr. Jrmer ist manche schöne Schöpfung, so be sonders das Gaswerk, zu danken. Sein Aus scheiden aus der hiesigen Stellung dürste bald erfolgen und werden ihm in seinen neuen Wirkungs kreis dir Glück- und Segenswünsche der hiesigen Bevölkerung folgen. Kohlmühle. Wie man hört, sind un verzüglich alle Maßnahmen getroffen worden, um die Fabrik, die seit Monaten außer Betrieb ist, für alle Fälle sofort herzurichten, um möglichst bald zu vollen Leistungen zu gelangen; man rechnet bei Ausnutzung der Anlage auf eine Tages produktion von ungefähr 1000 Zentnern Rotations druckpapier. I- Schandau, 9. Febr. Auch in unserem oberen Elbtale hat sich seit vorgestern die Witterung derartig verändert, daß dieselbe al» eine frühjahr»« ähnliche zu bezeichnen ist. Im Elbtale ist der Schnee vollständig verschwunden, nur die Elbufrr weisen die bei der letzten EtSfahrt auf da» Land geschobenen EiSmassen auf, die sich aber von Tag zu Tag verringern, hingegen finden sich Schnee flächen auf den höchsten Höhen der sächsisch« böhmischen Schweiz vor. Au» Böhmen heraus ist der SchiffiahrtSverkehr für diese» Jahr noch nicht ausgenommen, doch hat man im hiesigen Elbgediet« vor einzelnen Orten mit dem Verladen von Sandsteinen und Brettern auf Elbkähnen be gonnen. Heute herrschten hier -s- 4 ° Reaumur. Scharfe Kritik übt da» Organ de» Lande»- Der fiichsische Grzühler. Seite ». verbände» sächsischer Feuerwehren „Dir Feuer spritze" an dem Verhalten der Königsbrücker Feuerwehrleute gelegentlich de» schrecklichen Unglücks am 28. Dezember 1903. An diesem Abend fand ein Wintervergnügrn de» „Musikalischen Kränzchen" statt; die Darstellerin de» Winter«, rin Frl. Zirbich, geriet durch die Lichter de» Christbaumes in Brand und wurde lebensgefährlich verletzt. Wir haben hierüber seinerzeit ausführlich berichtet; die „Feuerspritze" bemerkt dazu: „Wenn die al» Wache bestellten Feuerwehrleute, wie bi» jetzt unwidersprochen geblieben ist, den Kopf gänzlich verloren, statt sofort das Nötige zur Löschung des Brandes zu unternehmen, so ver dienen sie unter allen Umständen den schärfsten Tadel. Haben denn diese Wachmannschaften ge glaubt, rS genüge schon die einfache Tatsache ihrer Anwesenheit, um jeden Unfall unmöglich zu machen? Haben sie sich nicht von vornherein klar gemacht, waS bet einem etwaigen Unfälle zu tun fein würde? Haben sie keine Löschdeckm, keinen Eimer Wasser, keine Handlpritze oder dergleichen zur Hand gehabt? Wie eS scheint, hat e» an allen derartigem gefehlt, sonst würden doch wohl Versuche gemacht wordru sein, irgendwelche Hilfe zu bringen. — Für olle unsere Kameraden ist der Unfall in Königsbrück eine recht ernstliche Mahnung, sich der Verpfli chtungen stet» zu erinnern, welche wir mit dem Eintritt in eine freiwillige Feuerwehr übernehmen. Es genügt nicht, in kleidiamer Uniform und mit blankem Helme auf dem Haupte herum zustolzieren; wir müssen dessen eingedenk sein, daß unsere Mitbürger ihre Sicherheit unfern Händen anvertrauen, und Ehren- und Gewissenpflicht muß eS un» sein, diese« Vertrauen nach besten Kräften zu rechtfertigen . . . ." Dresden. Dir Vorbereitungen zu dem Kostümfest (SubskriptionSball) deS Vereins „Dresdner Presse", der aus Anlaß seines 20jährigcn Bestehens diese Ballsestlichkeit am 12. dsS. Mts. zum Besten feiner Witwen- und Waisen kasse in sämtlichen Räumen des ZmtraltheaterS veranstaltet, sind im Gange. Es sei besonders aufmerksam gemacht, daß keinesfalls Kostümzwang herrscht. Im ersten Rang wird dasselbe bunt farbige, belebte Bild wie im Saal herrschen. Alles ist daraus zugeschnitten, Frohsinn und Freude zu verbreiten; echte Karnevalstimmung soll das Presse fest beleben, zu dem die Teilnehmerlisten (Herren 20, Damen 15 Mk) tagsüber in der Zentraltheater kasse ausliegen. Am 21. Juni d. I soll, laut Beschluß de» Ausschusses für die Errichtung einer BiSmarck- Säule in Dresden, die Grundsteinlegung auf der FranzenShöhe hinter dem Moreau-Denkmal stattfinden. Zur Bausumme von 40,000 Mark sind bereits über 30,000 Mark vorhanden. Riesa, 9. Febr. Nachdem infolge der an haltenden Niederschläge und der Schneeschmelze im Gebiete der Oberelbe und ihrer Nebenflüsse der Elbwasserstand im langsamen Steigen begriffen ist — der Elbpegel zeigt heute hier nur noch — 50 am unter Normal —, hat heute der erste Kahn die Fahrt talwärts angetreten. Die Ladung besteht in nahezu 10,000 Ztrn. Rohzucker. Leipzig. Für die 500jährtge Jubelfeier der Universität werden schon jetzt Vorbereitungen insoweit getroffen, als ein Fonds angelegt wurde, welcher bereits zu ansehnlicher Höhe gediehen ist. — Welchen kolossalen Umfang die Leipziger Innere Mission gewonnen hat, zeigt die Tatsache, daß dieselbe einen monatlichen Kassenumsatz von etwa 80,000 Mark hat. Bor 2 Jahren wurde eine Schreibstube iis Leben gerufen, in welcher im Jahre 1903 über 600 Personen vorübergehende Beschäftigung fanden mit einem Verdienste von über 15,000 Mark. Leipzig. Die Ausschreibung für die in den nächsten Jahren auszuführenden Stampfbeton- und Granitarbeiten zum Völkerschlacht-Denkmal hat ganz überraschende Ergebnisse gezeitigt. Für die ersteren wurde von den Bewerbern ein Niedrigst gebot von 164,870 Mk. und rin Höchstgebot von 478,140 Mk. abgegeben. Für die Sranttarbettrn stellte sich da» Niedrigstgebot auf 65,961 Mk. und das Höchstgebot auf 148,800 Mk. Der Vorstand des Deutschen Patriotenbundes beschloß, die Stampfbetonarbeiten der Firma Rudolf Wolle in Leipzig und die Granitarbeitrn den Herren R. Günther und H. Hempel zu übertragen. Auch in diesem Jahre sollen dir Arbeiten mit allen Kräften gefördert werden. — DaS Kriegs gericht verurteilte den Feldwebel Krüger vom 139. Infanterie - Regiment wegen Soldatenmtß- Handlung In 37 Fällen zu 1 Jahr Gefängnis und Degradation. Meerane. Ein schändliche» Verbrechen haben die in dec Bergstraße wohnenden Maler Schmidt',chen Eheleute, welch« beide stumm sind, , .......... LSGL verübt^ indem sie ihr eigene» etwa 4 Monate alte» Kind in der Absicht, r» zu töten, in eine Wann« mit heißem Wasfer legten. Da» arme Geschöpf erlitt so schwere Verletzungen, daß r» bei der Aufnahme im Krankenhau» verstarb. Beide Ehe leute wurden verhaftet. Schmidt hat die Tat ringrstanden, während die Frau al» Mitschuldige gilt. Die Leute sind noch nicht lange verheiratet. Schmidt stammt au» Kirchberg bei Zwickau. — Der unter dem Verdachte, sein 4 Monate alte» Kind zu Tode mißhandelt zu haben, verhaftete Malergehilfe Schmidt ist, ebenso wir feine gleich fall» dem Amtsgerichte zugesührte Ehefrau vor läufig wieder au» der Haft entlassen worden. Die im Beisein eine» Vertreter» der Staatsan waltschaft Zwickau vorgrnommene Sektion de» Kinde« dürste da» nähere ergeben haben. Chemnitz, 9 Februar. Der Privatmann Karl Loui» Schwarz feierte am Sonntag mit seiner Ehefrau Auguste geb. Brunn da» seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Da« hoch betagte Ehepaar wurde im Kreise seiner Kinder, Enkel und Urenkel rtngesegnrt und zwar in der St. Nikolaikirche. Bei dieser Gelegenheit über reichte Herr Pfarrer Michael dem Jubelpaar ein von Sr. Maj. König Georg gespendete» Gnadengeschenk. Zwickau, 8. Febr. DaS Eisenbahn-Unglück von Rothenkirchen vom Juli v. I , welchem zahlreiche Mitglieder eine» Planitzer VergnügungS- BereinS zum Opfer fielen, wird, wie die „Zwickauer Neuesten Nachrichten" hören, in den ersten Tagen de» März vor dem hiesigen Landgericht rin Nach spiel finden. Angeklagt ist der Lokomotivführer de» UaglückSzuge» Lohse aus Culitzsch. Dieser ist damals selbst schwer verletzt worden; deshalb hat der ursprünglich auf den 24 Februar ange setzte Termin vertagt werden müssen. E» sind etwa 25 Zeugen und sechs Sachverständige ge laden. — Der Postverwaltrr Voigt in Breiten brunn im Erzgeb. ist plötzlich seine» Amte» ent hoben und verhaftet worden. Er hat seit einer Reihe von Jahren raffinierte Fälschungen und Unterschlagungen verübt. Zwickau. AuS dem Fenster gesprungen ist kürzlich hier au» einer im ersten Stock gelegenen MannschastSstube de» 177. Regiments ein Soldat, der infolge fortgesetzter Unreinlichkeit auf Ver anlassung seines Korporalschastssührer» sich von Kameraden den Hal» waschen lassen sollte. Der Soldat hat sich hierbei nicht unerheblich verletzt. Gegen den betreffenden Unteroffizier ist das gericht liche Verfahren eingeleitet worden. Neustädte!, 9 Februar. Herr Geheimer Bergrat Edelmann vom Königlichen Blaufarben werk zu Oberschlema überreichte am Sonnabend Herrn Maschtnen-Obersteiger E. Starke das ihm von Sr. Maj. dem König verliehene AlbrechtSkreuz, Herrn Obersteiger K. Hahn die Urkunde seiner Ernennung zum Schichtmeister und 16 Arbeitern des hiesigen konsortschaftlichen Bergbaues da» Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit. Die Arbeiter erhielten von der Grubenverwaltung außerdem ein Geldgeschenk. Klingenthal. Zu einem zweiten Freiberg entwickelt sich das jüngst erstandene Kupferberg werk Hierselbst. Der Betrieb des letzteren nimmt immer größere Dimensionen an. Nachdem die Fördereinrichtung nunmehr fertig montiert ist, können von jetzt an auch mehr Leute beschäftigt werden. Zunächst werden nun aus dem Freiberger Bezirk hundert erprobte Häuer herangezogen, deren Zahl im Oktober auf vierhundert erhöht werden soll. Mit der Montage der Erzaufbereitung ist bereit» begonnen, so daß dann gleich nach deren Fertigstellung die ersten Produkte auf den Markt kommen werden. Vom Fichtelberg e. Die PosthilsSstrlle auf dem Fichtelberge hatte im Jahre 1903 folgen den Verkehr: Briefe, Drucksachen eingrgangen 1703, aufgegrben 296, Postkarten 661 und 31,881, Pakete 142 und 9, Telegramme 61 und 423. Da» Fichtelberghau» hat Fernsprechanschluß. Deutsches Reich. Der Kaiser hat seine geplante Mittelmeerreise, wie privatim gemeldet wird, in Hinblick auf die drohende KrirgSgefahr in Ostasien nunmehr auf gegeben. Im Laufe de» Sonntag nachmittag hatte der Kaiser eine längere Besprechung mit dem Staatssekretär de» Auswärtigen Amte», Freiherrn v. Richthofen, mau nimmt allgemein an, daß die selbe der plötzlich zum äußersten zugrspitztrn Situation in Ostasien gegolten hat. Der Reichstag nahm in seiner MontagS- sttzung zunächst die Mitteilung de» Präsidenten vom Ableben de» Abgeordneten Rosenow (soz.) entgegen; da» Hau» ehrte bissen Andenken in der übliche» Weise durch Erheben von