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Dienstag, den 26. Januar. 100^ >er sächW LrziiUer Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« u«d Umgegend. Amtsblatt der Kgl. AmtshauM-mschast, der Kgl. Schulmspektion u. des Kgl. HaodtzMmteS z« Baichcn, , sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates W BWOAcrdli. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, WtoStaa», Dnrmerstag» und Gonuabeuv», und kostest eveschltehlich der SonnabmdS erscheinrndm -belle- Mftffche« «eUage« vierteljtlhrlich Mark 1 so Ps. Nummer der Zeitungspreisliste «S«7. Ferufprechstette Ar. »» BestrKungm wrrdm bei allen Postuistalten des deutsch«« Reiches, sür Bischofswerda und Umgegend bei unsere» Zeitungsboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. Acht««» fSarfzk-fter Jahr««««. Nukerat*. welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung mrden, werden vir Montag, Mittwoch und Freitag sM 9 Uhr angenommen und kostet dt« viergelpaltm« EoqmSzelle IS Psg., unter „Eingesandt" 20 Ps. Geringster Jnseratenbetrag 30 Ps. - Ebrzelne Nummer 10 Ps. 2ur k'eier äss 6r6durt8taA68 8r. NazosiM des VvulsokOQ XÄiLors MilllGlW II.. Hittvovk, äe» 27. 4avuar 1904, soll ü-ült 7 IIKi- ^Vselrruf 6ureli 616 8tra886ü äsr 8ta<jt, mittaA8 von 12 bi8 1 vlir ^68tmrl8ik, LtU8A6Üilirt von äsr Ltnätlrapslls, auk äsm Altmarkt 8tatt6n66n nnä adsaä8 äsr Narktxlatr: ksMioli dslsnolitst ^vsräsn. 6l8uo1i6n 6le LnrZsr- nnä Linvvodn6r8olinft un86?6? 8ta6t, an ilirsn 8äv86in ^la§A6U86dwuok aU!Lnl6A6N. L i 8 0 1l o f 8 vv 6 1 ä a , am 25. dannar 1904. - D«r8taätrat<1a86ld8t. vr. I.nnM. ErgSnzungswahl für die Bezirksversammlung. An Stelle des verstorbenen Herrn Gustav Pietsch in Tröbigau ist Herr Gemeindevorstand Haufe in Stacha als Bezirkstagsabgeordneter der Landgemeinden im 6. Wahlbezirk gewählt worden. Bautzen, am 18. Januar 1904. KöniglicheAmtshauptmannschaft. von Kirchbach Sch. Religiöse Erziehung von Kindern betreffend. Kinder aus gemischten Ehen, d. h. unter Personen evangelischen und katholischen Glaubensbekenntnisses geschlossenen Ehen, sind in der Regel in der Confession des Vaters zu erziehen. Es ist jedoch den Eltern gestattet, durch einen vor Gericht abzuschließenden Vertrag unter Beobachtung der in 8 7 folgende des Gesetzes vom 1. November 1836 angegebenen Erfordernisse hierüber unter sich etwas anderes festzusetzen, solange die Kinder daS «. Lebensjahr «och nicht erfüllt haben. Die unterzeichnete Königliche Bezirksschulinspektion macht hierauf mit dem Bemerken aufmerksam, daß der Abschluß derartiger Verträge, ebenso wie die Aufhebung und Veränderung derselben, auf die religiöse Erziehung derjenigen Kinder, welche das «. Lebensjahr bereits erfüllt haben, ohne Einfluß ist. Bautzen, am 18. Januar 1904. Königliche Bezirksschulinspektion. von Kirchbach. Schulrat Schütze. Löffler. Bekanntmachung. 1. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes erhalten die Kriegsbeorderung oder Paßnotiz in der Zeit vom 1. bis 1b. März 1904 und zwar in Bautzen durch das Hauptmeldeamt Bautzen, in den übrigen Städten, Dörfern rc. durch die betreffenden Ortsbehörden (Stadtrat, Gemeinde vorstand) zugestellt. 2. Etwaige noch nicht zur dienstlichen Kenntnis gebrachte Wohnungsveränderungen sind dem Hauptmeldeamt Bautzen sofort zu melden. 3. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes haben in der Zeit vom 1. bis 15. März 1904 — falls sie nicht selbst zu Hause sein können — eine andere Person des Hausstandes oder den Hauswirt mit Empfangnahme der Kriegsbeorderung oder der Paßnotiz zu beauftragen. Eine Quittung des Empfängers ist nicht erforderlich. 4. Jeder Mann, der bis zum 15. März 1904 keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz erhalten hat, hat dies dem Hauptmeldeamt Bantzen umgehend schriftlich oder mündlich zu melden. 5. Die vom 1. April 1904 ab nicht mehr gültigen alten Kriegsbeorderungen oder Paßnotizcn sind an diesem Tage zu vernichten. Am 20. Januar 1904. Königliches Hauptmeldeamt Bautzen. Lebensfragen zum Kriege treibt, und diese Situation ist offenbar zwischen Rußland und Japan vor handen, mag man auch jetzt in Petersburg und Tokio und spaßhafter Weise auch in Pari mächtig Friedenspfeifen schneiden. Schenken wir uns doch einmal da» ganze kleinliche Gerede und Geflunker von den bald größeren oder geringeren Frieden-- oder Kriegsaussichten in Ostasten, und behalten wir fest das Streben Japans Im Auge, die Halbinsel Korea zu gewinnen, um sür seine Weltmachtstrllung festen Fuß aus dem asiatischen Festlande zu soffen. Japan muß dieses Ziel im Auge haben, wenn rS in seiner Entwickelung nicht rückwärts gehen will. TS kommt dazu, daß die Koreaner den Japanern stammverwandte Mongolen stad und daß da» koreanische Reich altersschwach und morsch ist, und jeden Tag unter einer Revo lution zusammrnbrrchen kann. Rußland dagegen muß wegen seiner großen sibirischen Hinterländer im Osten an da» Meer zu gelangrn suchen, muß deshalb auch die Mandschurei samt Korea besitzen oder doch zu bevormunden trachten, denn auch Rußland kann in Asien nur vorwärt» streben, wenn iS nicht rückwärts schreiten will. Au» dieser wechselseitigen Lage ergibt sich für Japan und Rußland ein so schwerer Konflikt der Interessen, daß er nur durch einen Krieg gelöst werden kann, wenn man die Mandschurei- und Korrafrage nicht versumpfen lassen will. DaS ist nun ja Rußlands und Japans Sache, wenn sie einen faulen Frieden machen wollen. Aber damit ist unter keinen Umständen das letzte Wort über da» Schicksal Koreas gesprochen, zumal da» koreanische Reich sich selbst nicht mehr lange halten kann, und am Hose des Kaiser- von Korea schon seit Jahr und Tag ein grsährlicheS Ränkespiel sein Unwesen treibt. Wie ernst dir russische Regierung trotz aller friedlichen Wünsche die Lage in Ostasten an- sieht, geht auch wohl daraus hervor, daß in dieser Woche 11 russische Kriegsschiffe und einige Kohlen schiffe durch den Surzkonal in der Richtung nach den ostosiatischen Gewässern gefahren sind. Ruß land verfolgt Offenbar die kluge Taktik, in Ostoflrn seine Machtmittel immer «ehr zu stärken und ab- zuwartrn, ob e» von Japan angegriffen wird. Im Warten sird ja die russischen Diplomaten Meister, und schließlich gewinnen sie lediglich durch die großen Rüstungen und da» lange tzinziehrn der Streitfrage die Mandschurei und Korea ohne Schwertstreich, wenn nämlich Japan den Mut ver lieren sollte auf Korea Truppen zu laude«. ——— Die Friedensaussichten und die Kriegsgefahr in Ostasien. Seit dem der Zar Nikolaus selbst seinen Wunsch, den Frieden mit Japan zu erhalten, kundgrgebrn, und nun alle russischen und japanischen Diplomaten sich beeilt haben, ebenfalls die Friedens- schalmeien zu blasen, und so auszutun, als wenn überhaupt niemals ernstlich an einen Krieg zwischen Japan und Rußland gedacht worden wäre, glaubt natürlich alle Welt, daß sich die FriedrnSauSstchtrn in Ostasien bedeutend gebessert haben. Dem Wunsche nach mag die» auch bei Rußland wie bei Japan der Fall sein, denn beiden Staaten fehlt eS zu einem großen Kriege am Nötigsten, nämlich an Geld. So rin Krieg zu Wasser und zu Lande kostet täglich mehrere Millionen, und dauert er monatelang, so droht in allen russischen und japanischen Staat-kaffen rin, surchtbare Ebb« rinzutrrtrn, und diese grausige Aussicht stimmt die Staatsmänner in Petersburg und Tokio friedlich. Aber bei starken rmporstrebenven Staaten haben KrirdroSwünsche und Geldmangel noch nie aus die Dourr rlnra Krieg zu verhindern vermocht, wenn ß^MÜA^Lag« der Dinge selbst in staatlichen