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s. Var auch da» Auftreten klar« Quartett», da» in seiner Zusammensetzung sowohl, al» auch tu der Ausführung zweier Lieder nicht» zu wünschen übrig ließ. Zum Schluß aber geht unser« Meinung dahin: Der Verein und sein Dirigent sind zu ihrem gegenseitigen Besitz nur zu beglück« wünschen. * Bischofswerda. (Landwirtschaftliche» Ge nossenschaftswesen im Königreich Sachsen.) Nach einer Mitteilung de» Verbände» der landwirtschaft lichen Genossenschaften sind während de» Monat» Dezember im Königreich Sachsen 4 landwirtschaft liche Genossenschaften gegründet worden, die sich dem genannten Verbände angeschlossen haben. ES sind die» die Spar-, Kredit- und Bezug-Vereine zu Reichenbach bei König-brück. ReinhardtSdorf bet Krippen und Lauterbach bet Crimmitschau. Ferner hat sich am 28. Dezember in Burkau, wo be reit» seit 10 Jahren ein DarlehnS« und Spar- kassenvrrrin besteht, eine Geflügelzucht- und Ber- Wertungsgenossenschaft gebildet. Diese Genossen« schastSart war bisher im Königreich Sachsen noch nicht vertreten, wie ja überhaupt der Geflügel zucht und Haltung säst überall von den Land wirten noch viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die Burkauer Genossenschaft hat sich die einheitliche Züchtung und Haltung einer einzigen Hühnerrosse, der Mechrlner KuckukSsprrbrr und die gemeinsame Verwertung der Erzeugnisse zur Auf gabe gestellt. Dieser Rasse wird von ollen Seiten da» Zeugni» eine» hervorragenden Nutz huhne» ausgestellt, zum Beispiel von der Ve- flügelzuchtgrnossrnschast in Lohrhaupten im Spessart, die mit derselben in wenigen Jahren beträchtliche Erfolge erzielt hat. Es ist sehr zu wünschen, daß da» unberechtigte Mißtrauen, da» man in land wirtschaftlichen Kreisen vielfach gegen die Ren tabilität der Geflügelzucht hegt, überwunden wird, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß die Geflügel zucht, richtig ungefaßt und betrieben, einen nicht unerheblichen Gewinn abzuwerfen im Stande ist. — Große Kälte herrschte nach chrono logischen Aufzeichnungen in Sachsen im Januar vor 350 Jahren. Bielen Menschen erfroren Anfang des Jahres 1554 Hände und Füße. Ent gegengesetzt war da» Wetter vor hundert Jahren, 1804. Die Chronik berichtet darüber: Der Januar war warm und mild, daß die Felder bestellt werden konnten; aber der Februar brachte einen strengen Nachwinter, dessen Kälte bis in den April anhielt. Die Ernte war gering und die Teuerung steigerte sich. — 24 kritische Tage soll unS daS Jahr 1904 bringen. Nach der Falbschen Voraussage sollte sogar der 3. Januar schon ein kritischer Tag erster Ordnung sein. Das neue Jahr, das so gut anfing, bringt dann noch kritische Tage am 1. Februar, 2. März, 17. März, 13. Juli, 11. August, 9. September, 9. Oktober. Im ganzen sind 8 kritische Tage erster Ordnung, 10 kritische Tage zweiter Ordnung und 6 dritter Ordnung zu verzeichnen. Ganz besonders zur Beachtung empfohlen werden der 17. März und der 9. Sep tember, die als kritische Tage mit „Verschärfung bezeichnet werden. Allzuviel Hoffnungen auf gute» Wetter braucht man sich also vom neuen Jahre nicht zu machen. — Falsches Geld. In der letzten Zeit ist die Wahrnehmung zu machen gewesen, daß sehr viel falsches Geld kursiert. Die Falsifikate sind hauptsächlich Taler-, Zweimark- und Einmarkstücke. Erst vor einigen Tagen hat in Nossen rin unbekannt gebliebener ca. 20 Jahre alter Mensch, welcher «inen braunen Kaisermantel getragen hat, mehrfach versucht, falsche Zweimarkstücke mit dem Bildnis de» Königs Albert, der Jahreszahl 1901 und dem Münzzeichen L an den Mann zu bringen. In einem Falle ist ihm dies auch gelungen. DaS Publikum wird daher gut tun, beim Empfang obenerwähnter Geldsorten sich diese genau zu be sehen, Falschstücke greifen sich in der Regel etwas fettig an. Im allgemeinen und eigenen Interesse ist e» erwünscht, sich stets die Person zu merken, von der man das Falschstück erhalten hat; hat man eS mit einer fremden Person zu tun, so ist schnelle Herbeiholung eine» Polizeibeamten dringend Zu empfehlen. — Die Ferien der sächsischen Lehran stalten sür 1904 sind wie folgt festgesetzt: DaS Schuljahr endet Sonnabend, 26 März, und daS neue Schuljahr beginnt Montag, 11. April, und dementsprechend dauern die Osterferien vom 26. März bis 11. April. Die Pfingstserien beginne» Freitag, 20. Mai, und am Montag, 30. Mai, wird der Unterricht wieder ausgenommen. Für dir Sommerferien ist der Schluß der Schule aus Freitag, 15. Juli, und die Wiedereröffnung auf Montag, 15. August, festgesetzt. Der Schluß de» Sommer - Halbjahre» tritt Sonnabend, Le» sächsische Grzü-ler Lett» si. 21. September, und der Beginn de» Winterhalb jahre» Montag, 3. Oktober, rin. Für die Weih- nacht»ferirn 1904 endet der Unterricht Freitag, 23. Dezember, und beginnt Montag, 2. bezw. Montag, 9. Januar 1905. — Die sächsischen Sparkassen, deren Zahl sich auf 318 beläuft, hatten im Manat Oktober Einzahlungen im Gesamtbeträge von 23,189,500 Mk. aufzuweisen. Die Rückzahlungen betrugen 18,016,945 Mk., so daß sich kür die Einzahlungen ein Mehrbetrag von 5,172,555 Mk. ergab. In dem gleichen Monat bezifferten sich die Einzahlungen bei den Sparkassen der Stadt Leipzig auf 1,927,896, die Rückzahlungen auf 1,738,777 Mk.; da« Mehr der Einzahlungen be trug demnach 189,119 Mk. Bei den 16 Spar kassen der AmtShauptmannschait Leipzig beliefen sich die Einzahlungen auf 1851,331 Mk., die Rückzahlungen auf 894,640 Mk.; es ergab sich also sür die Einzahlungen rin Mehr von 956,691 Mark. —* Die Landwirtschaftliche Feuer-Ver sicherungs - Genossenschaft im Königreich Sachsen zu Dresden hat nach ihrem vorläufigen Ausweis im verflossenen Jahre 15,510 Polizen über Mk. 105,027,845 Versicherungssumme aus gestellt. Der Nettobestand an Versicherungssumme beläuft sich nun auf Mark 738,018,933. Die Prämien- und Tebührrn-Einnohme betrug Mark 1,200,849.32, während Mk. 61,668.— für Frei- jahre erlassen wurden. Hinsichtlich der Brand schäden war das Jahr 1903 wieder für die meisten Feuerversicherungs - Gesellschaften sehr ungünstig. Auch die Genossenschaft hatte für Schäden erheblich mehr al» im Vorjahre, nämlich nach Abzug drS ihr von ihren Rückversicherung» - Gesellschaften erstatteten Anteils Mk. 467,192.83 zu veraus gaben. Dennoch verblieb rin Urberichuß von Mk. 123,981.88. Den versicherten Mitgliedern wird auf ihre ohnehin schon mäßigen Prämien wieder die gewohnte Dividende von 15 <>/, in Aussicht gestellt. Die Genossenschaft verfügte im abgelaufenen Jahre über mehr als 3 Millionen Mark Barmittel und besitzt gegenwärtig Über 2 Millionen Mark Reserven. Die überaus vor teilhafte Versicherungsgelegenheit wird nicht nur Landwirten, sondern auch Nichtlandwirten auf dem Lande wie in den Städten geboten. * — Das diesjährige Bundesfest des Sächsischen Radfahrer-Bundes findet im Juli in Plauen statt. Der Festausschuß hat sich bereits zusammengetan und sind alle nötigen Schritte unternommen, die Behörden zu dem Feste zu gewinnen. Den getroffenen Vor- kehrungen nach, verspricht das Fest eines der glanzvollsten zu werden und sind alle diesbezüg lichen Anfragen jetzt schon an die Geschäftsstelle Otto Sehrig, Stickmaschinenbesitzer, Plauen, zu richten. — Der Verband deutscher KriegS- veteranen hat sich mit einer Petition an den Reichstag gewendet, in der unter Hinweis auf die zahlreich dem Berbandsvorstand zugehrndeu Hilfs- und Notschreie aus dem Kreisen der alten Krieger die Bitte ausgesprochen wird, auch für dieses Jahr eine entsprechende Summe zur Unter stützung der Kriegsvetrranen zu bewilligen. Es wird gebeten, die zu gewährende Pauschalsumme höher zu bemessen, sodaß die StaatShilfe von 120 Mk. jährlich nicht nur den völlig erwerbs unfähigen, fondern auch den noch zu einem Drittel erwerbsfähigen bedürftigen alten Kriegern gewährt wird. Ferner soll den Hinterbliebenen solcher Veteranen noch auf die Dauer von drei Monaten (sogenanntes Gnadenvierteljahr) die vom Ehemann und Vater bezogene Unterstützung gezahlt werden. Diese Eingabe ist gleichzeitig dem Reichskanzler und dem Kriegsminister v. Einem mit der Bitte um Unterstützung zugegangrn. — Die Feldartillerie-Regimenter Nr. 12 und Nr. 48 werden am Sonnabend, den 16. Januar, von vormittags 9^/, Uhr bis nachmittags 1 Uhr aus dem Gelände zwischen Langebrück, Srünberg, Diensdorf, Ottendorf, Lomnitz, Seifers- dorf und Schönborn ein Scharfschießen ab halten. — Auf deutschen Eisenbahnen, ausschließ lich der bairischen, kamen im November v. I. 30 Entgleisungen (19 in Stationen) und ebensoviel Zusammenstöße (25 in Stationen) vor. Dabei wurden 3 Bahnbedienstrte getötet, 23 Reisende, 18 Bahnbedienstete, 2 Postbeamteten und 1 fremde Person verletzt. Ll. Seel Igstadt, 12. Januar. Unter der Leitung seine» neugewähltrn Sesamtvorftaade» hielt am vergangenen Sonntage der hirs. königlich sächs. Militärvrrrin seine 1. Hauptversammlung in diesem Jahre ab. Der neue BeretnSvorstrher eröffnete dieselbe mit einem kameradschaftlichen Neujahr»- Isi0L grüße, sowie mit eine« Hoch auf den hohen Protektor Se. Maj. den König Georg. Hierauf verschritt man zur Tagesordnung, welche al» Hauptgegenstand die Ablequng und Justifikatton der JahreSrrchnung auf 1903 in sich schloß. Au» der Rekapitulation derselben war al» Einnahme dir Summe von 403,79 Mk. und al» Su»gabe die Summe von 329,16 Mk. ersichtlich. Darnach erfolgte die Ueberreichung de» Ehrenzeichen» „für treue Mitgliedschaft* an 6 dem Verein 25 Jahre ununterbrochen ängehörende Kameraden. Den 3 im Vorjahre zur großen Armee abberufrnen Veteranen wurde durch Erheben von den Plätzen die letzte gebührende Ehre zu teil. Den Schluß der Tagesordnung bildete die Besprechung über da» am 24. Januar mit Tafel und Ball ab zuhaltende Stiftungsfest. N tedernrukirch. Am 15. Januar wird der an der Linie Schandau-Niedrrnrukirch zwischen den BerkehrSstellen Ulbersdorf und Kohlmühle errichtete neue Haltepunkt „Mittelndorf* dem öffentlichen Personen- und Gepäckoerkrhr übergeben werden. An der neuen BerkehrSstelle halten nur die talwärts fahrenden, von Neustadt i. S. früh 4,45 Uhr, vorm. 9,36 Uhr, nachm. 1,30 Uhr, 3,37 Uhr und abend» 6,25 Uhr abgehenden Per- sonenzüge. Den Fahrkartenverkauf in Mittelndorf besorgt der Zugführer. Wilthen, 8. Januar. Der allgemein beliebte und rührig« Bergwirt auf dem MönchSwalder Berge, Herr Emil Gröschel, tritt am 1. April als Pächter der BahnhofSrrstauration Wilthen rin an Stelle des hiesigen langjährigen BahnhofSwirteS Herrn A. Kittner, der sich in den Ruhestand begibt. Eibau. Ein gemeingefährlicher Ver brecher, der aus Mttteloderwitz gebürtige Arbeiter Gustav Heinrich Linke, ist am Sonn abend in unserem Orte von der Gendarmerie ver haftet und dem Amtsgericht EberSbach zugesührt worden. Dem Linke fallen eine ganze Anzahl Diebstähle zur Last, u. a. der Pserdediebstahl beim Gutsbesitzer Förster in Mittelherwigsdorf, sowie verschiedene Einbruchsdiebstähle in BertSdorf und Oberoderwitz. Seifhennersdorf, 11. Januar. Durch Se. Königl. Hoheit den Großhrrzog von Hessen wurde der Privatdozent an der Technischen Hoch schule in Darmstadt, Herr vr. Bernhard Neumann, ein Sohn unseres Orte», zum „Professor* er nannt. Herr Professor vr. Neumann ist der älteste Sohn unseres früheren, jetzt in Bautzen lebenden Herrn Kantors smsr. Neumann. Zittau, 11. Januar. Die Deutsch-Ameri kanische Petroleum-Gesellschaft ist hier jetzt am Werke, den Straßentankwagen - Verkehr ein« zuführrn. Die hiesigen Grossisten sind bereits von der Gesellschaft gewonnen worden, die Kleinhändler dagegen befürchten, daß durch diese Einrichtung der ganze Zwischenhandel auSgeschaltrt wird und daß die Gesellschaft bezweckt, den gesamten Petroleum handel an sich zu reißen. Eine von 100 Inte ressenten besuchte öffentliche Versammlung, in welcher Prokurist Müller von der Aktiengesell schaft Wachs L Flößner in Dresden einen Bor trag hielt, faßte eine Resolution an den Stadtrat, in welcher gebeten wird, der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft die Genehmigung zu dem geplanten Straßentankwagen-Verkehr zu versagen, wie daS auch in Dresden, Chemnitz, Leipzig, Dübeln und KottbuS geschehen sei. Zittau. In der letzten Stadtverordneten« Sitzung haben die Herren Stadtverordneten vr. Uhlig und vr. Oppermann nach scharfen Aus einandersetzungen mit dec Mehrheit de» Kollegium- ihre Mandate nieder gelegt. . Jonsdorf, 12. Januar. DaS im Jahre 1902 gewählte sozialdemokratische TcmrinderatS- mitglied Hausbesitzer H. Schmidt ist wegen zu viel Steuerrrsten auS dem Gemeinderate aus geschlossen worden. Kamenz, 7. Januar. Zu der Bewegung in . der Ofenbranchr ist weiter zu bemerken, daß, nach dem nun auch in Fürstenwalde der Streik endgültig beigelegt ist, seitens der Fabrikanten wieder mit Einstellung der entlassenen Gehilfen begonnen wird. Ob alle Gehilfen ihre innegehabten Arbeitsplätze wied-r werden einnrhmrn können, ist fehr fraglich, da in den meisten dem Fabrikanten-Verbände an gehörenden Etablissements nicht organisierte Ge hilfen angetretrn sind und arbeiten, auch in erster Linie weiter berücksichtigt und nicht entlassen werden. — Dir Aussperrung der Töpfer in Meißen ist ebenfalls beendet. Die Arbeit ist wieder auf- genommen worden. Vermißt wird seit 9. November v. I. die 20jährige Köchin Marie Wrinelt, bis dahin ln Kamenz l. S. in Dienst. DaS Polizeiamt Trplitz - Schönau, wo der Vater der Vermißten wohnt, bittet um sachdienliche Mitteilungen.