Über die Gliederung der tertiären Bildungen zwischen dem Mannhart, der Donau und dem äusseren Saume des Hochgebirges Untersuchungen über den Charakter der österreichischen Tertiärablagerungen
Titel
Über die Gliederung der tertiären Bildungen zwischen dem Mannhart, der Donau und dem äusseren Saume des Hochgebirges
Bei aller Mannigfaltigkeit der tertiären Ablagerungen dieses Gebietes gehören sie dennoch vornehmlich jenen älteren Abtheilungen an, auf welche erst die Reihe von marinen, brackischen, lacustren und endlich fluviatilen Bildungen gefolgt ist, welche ihre hauptsächliche Entwickelung in der östlichen, alpinen Hälfte unseres Beckens findet. Die Hauptzüge der Gliederung dieser jüngeren Ablagerungen sind bekannt, und werden dieselben daher hier nur kurze Erwähnung finden; in Bezug auf die älteren Ablagerungen aber sind es zwei schwebende Fragen, welche auf die Bildungsgeschichte derselben von wesentlichem Einflüsse sind, und welche ich durch eine Anzahl spe- cieller Untersuchungen ihrer Lösung näher zu bringen getrachtet habe. Die erste betrifft das Alter der von Rolle unter dem Namen der „Horner Schichten“ zusammengefaßten Gruppe von Tertiärbil dungen am Fuße des Mannhartsgebirges, und die andere bezieht sich auf die Verschiedenheit der fischführenden Schichten. Beide Fragen sind in getrennten Abschnitten behandelt; ein dritter Abschnitt liefert * die Übersicht der gewonnenen Resultate. 1. Abschnitt. Die tertiären Ablagerungen am Fusse des Mannharts. Der östliche Abhang des Mannhartsgebirges ist bereits der Gegenstand der Studien mehrerer trefflicher Beobachter gewesen. Ohne auf ältere Arbeiten zurückzugreifen, erwähne ich die geolo gische Karte und ihre Erläuterung vonCzjzek >) und die Abhandlung Roll e s : Über die geologische Stellung der Horner Schichten inNieder- Osterreich 2 ). Der erstere hat das Verdienst, mit sehr großer Gewissen haftigkeit so weit es nur der damalige Zustand der Erfahrungen über die Gliederung des Tertiärgebirges erlaubte, die verschiedenen Vor kommnisse dieser Gegend kartographisch verzeichnet, und die später zu besprechenden Lagerungsverhältnisse bei Gräbern südlich von Meißau richtig erkannt zu haben. Der zweite Autor hat zuerst es gewagt, die Ablagerungen dieser Gegend, hauptsächlich auf paläon- tologisehe Gründe hin, unter dem Namen der „Horner Schichten“ von *) Sitzungsber. VH, IHM auch Hörn cs. Jahrb. G. R. A. I. S. 662- 2 ) Ebendas. XXXVI. S. 3? u. fF.