Im Tagebau Burghammer des VEB Kombinat „Schwarze Pumpe“ wurden zur Entwässerung der Aufschlußfigur bis Ende 1959 96 Filterbrunnen mit Durchmessern von 350, 500 und 600 mm und Teufen bis 70 m gebohrt. Bis Ende 1960 sind von diesen Brunnen 31 Stück entsprechend 32,4% durch Zubruchgehen ausgefallen. Der Bruch trat meist gleich nach Fertigstellung oder der Inbetriebnahme ein. Dabei wurden Brunnen mit größeren Durch messern häufiger zerstört als solche mit kleineren Durchmessern. Ähnliche Erscheinungen sind auch in anderen Tagebauen zu beobachten gewesen. Im Tagebau Meuro gingen 47,4%, im Tagebau Phönix 57,2%, am Schacht Lippen des BKW Glückauf 25,0%, im Tagebau Welzow-Süd 23,6% der gebohrten Brunnen zu Bruch. Abgesehen von dem ökonomischen Schaden durch das Zubruchgehen von Brunnen, treten durch den Ausfall der Brunnen erhebliche Verzögerungen in der Entwässerung auf. Aus diesen Erscheinungen kann geschlußfolgert werden, daß die zur Zeit im Braunkohlenbergbau verwendeten Filterarten nicht mehr den Anforderungen für tiefe Filterbrunnen größeren Durchmessers genügen. Es ist daher erforderlich, zu untersuchen, welchen Beanspruchungen die Filter im Bohrloch ausgesetzt sind. Weiterhin muß untersucht werden, welche Festigkeit die verschiedenen Filterarten besitzen und ob diese Festigkeit aus reichend ist, den Beanspruchungen standzuhalten. Aus diesen Untersuchungen müssen Schlußfolgerungen für eine ordnungsgemäße Dimensionierung gezogen werden. 3.2. Die Beanspruchung der im Bohrloch eingebauten Filter In ein Bohrloch eingebaute Filter müssen so formsteif ausgelegt werden, daß sie nicht durch den Erddruck der Bohrlochwandung, den Seitendruck der hinterfüllten Kiesmassen, den hydrostatischen Druck bzw. den Strömungs druck bei in Betrieb befindlichen Filtern verbeult oder zerstört werden können. Der Druck, der die Filtersäule von außen belastet, ist rechnerisch sehr schwierig zu ermitteln, da die o. g. Faktoren sich teils summieren andererseits jedoch auch aufheben. 3.2.1. Theoretische Ermittlung des räumlichen Erddruckes Terzaghi [20] leitet den räumlichen Spannungszustand in der Umgebung von Bohrlöchern aus der Coulomb’schen Gleichung und den Mohr’schen Bruch bedingungen für den plastischen Grenzzustand ab. Dabei setzt er bei zylindri schen Schachtwänden in kohäsionslosem Boden voraus, daß die Art der Ver formung des den Schacht bzw. die Bohrung umgebenden Erdstoffes auf ein Abscherenin zylinderförmigen Schnitten, also in lotrechten Gleitflächen, zurück-