Nach der Ansicht von Busch, die durch Laborversuche untermauert wurde, liegen sämtliche ermittelten Werte zu tief, so daß vorgeschlagen wurde, den mittleren Wert aus den Versuchen bis zum Beharrungszustand mit e — 5,0 • 10“ 5 m/s anzunehmen. Der aus der „Nichtgleichgewichtsbetrachtung“ ermittelte mittl. s Wert liegt höher bei e = 10,2 • 10 -5 m/s entspr. 1,02 • 10“ 4 m/s . Der Wert der Auswertung eines Pumpversuches nach der Nichtgleich gewichtsbetrachtung liegt darin, vollkommen unabhängig von den nach dem Thiem’schen Dauerpumpversuch (Beharrungszustand) ermittelten Durch lässigkeitswerte ebenfalls Durchlässigkeitswerte zu erhalten, die in die Mittel bildung einbezogen werden können. Das Verfahren nach der „Nichtgleichgewichtsbetrachtung“ kann dabei einige Fehler und Ungenauigkeiten ausgleichen, die während des Versuches nach der klassischen Methode gemacht worden sind. Weiterhin ist bemerkenswert, daß das entwickelte Verfahren, allein angewen det, bedeutend billiger sein kann, da zu dieser Auswertung nur ein Pegel er forderlich ist, da als eine meßbare Variable der Faktor Zeit in die Rechnung eingesetzt werden kann. Genauso wie bei dem Thiem’schen Verfahren emp fiehlt es sich jedoch, mehrere Pegel zu benutzen, um eine gute Mittelwert bildung zu erhalten. Es erscheint noch erwähnenswert, daß Ferris [10] das von Theis 1935 ent wickelte „Nichtgleichgewichtsverfahren“ als ein geophysikalisches Hilfsmittel zur Ermittlung der geologischen Strukturen anwendet. 2.8. Pumpversuch ohne Beharrungszustand für nicht gespanntes Grundwasser Die von Theis [9] entwickelte Nichtgleichgewichtsformel für gespanntes Grundwasser unter den Bedingungen einer völlig homogenen isotropen Boden art lautet allgemein = s 2 — Sj = C • y • 1g . (24a) Untersuchungen bei Pumpversuchen im nicht gespannten Grundwasser haben ergeben, daß die Absenkungsgeschwindigkeit in Pegeln bei einer halblogarith mischen Darstellung ebenso eine Gerade ergibt wie bei gespanntem Grund wasser. Folglich kann, ohne einen strengen mathematischen Beweis geführt zu haben, angenommen werden, daß die Nichtgleichgewichtsformel für nicht ge spanntes Grund wasser ähnlich lauten muß. Bei diesen Untersuchungen stellt es sich jedoch heraus, daß, im Gegensatz zu Versuchen im gespannten Grundwasserstrom, die Entfernung x des Pegels von der Brunnenachse in Erscheinung tritt. Durch die in Richtung des Brunnens geringer werdende Mächtigkeit des Grundwasserstromes y ist diese Erscheinung durchaus verständlich.