Im gewählten Beispiel war eine Zeit von 5 Tagen für die erste Pumpstufe erforderlich, um den Beharrungszustand einspielen zu lassen. Bei 2 Pegeln wird bei einem Pumpversuch nur ein Wert errechnet. Um evtl. Meßfehler bzw. Ungleichmäßigkeiten in der Ablagerung (Schwanken in der Mächtigkeit oder Inhomogenität des Wasserträgers) auszuschalten, müssen mehrere Versuche mit unterschiedlichen Wassermengen bei einer größeren Anzahl von Pegeln in verschiedenen Entfernungen gefahren werden. Jede Pumpstufe ist sehr zeitraubend, da jeweils immer der Beharrungs zustand abgewartet werden muß. Aus den Messungen an zwei Pegeln erhält man nur einen Meßwert. Die Absenkung in Brunnen selbst zu messen, ist nur bei kleineren Wasser mengen zweckmäßig, da bei größeren Wassermengen der Brunneneintritts widerstand in Erscheinung treten kann. Die Pumpversuche in o. a. Beispiel wurden im Zusammenhang mit der Er arbeitung des Gutachtens für den Tagebau Nochten gemacht. Sämtliche Er gebnisse wurden durch Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Busch freundlichst zur Verfügung gestellt [12]. Die Auswertung sämtlicher Meßwerte führte zu folgenden Ergiebigkeits koeffizienten. 1. Berechnung zwischen LP II und LP I 1. Versuch e = 5,58 • 10~ 6 m/s (Beispiel) 2. Versuch e = 1,17 • 10~ 8 m/s 2. Berechnung zwischen LP II und Brunnen 1. Versuch e = 1,63 • 10 -8 m/s 2. Versuch e = 6,13 ■ 10 -8 m/s Die Ergiebigkeitskoeffizienten 5,58 • 10“ 6 m/s bzw. 1,17 • IO 5 m/s erscheinen als zu niedrig. Der Wert e — 6,13 • 10 -8 m/s scheint dabei der Wirklichkeit näher zu kommen. „Aus der Anlage des Gutachtens [12] „Isohypsen des Liegenden bei Schacht II“ muß geschlossen werden, daß die Liegendbrunnen und -pegel mit dem Hangenden in Verbindung stehen und durch den hohen Druck des Grund wassers in das Hangende einspeisen. Das Hangende selbst aber war während der Beobachtungszeit durch die Flachbrunnen gestört. Die Auswertung der Pegelliste läßt ebenfalls eine Gestörtheit der hydrologischen Verhältnisse er kennen. Die wahren Durchlässigkeitsbeiwerte des Liegenden müßten demnach höher liegen. Entsprechend der Bohrergebnisse und Bohrlochprofile soll der Ergiebigkeits koeffizient mit e = 5 • 10“ 5 m/s angenommen werden“ (Auszüge aus dem Gutachten, [12]). Aus dieser Betrachtung ersieht man, daß bei diesen Versuchen bis zum Beharrungszustand solche Fehler ebenfalls auftreten können, so daß größere Erfahrung dazu gehört, diese Versuche auszuwerten.