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Anekdoten. Die Polizei zu Ä. hatte befohlen, man solle den Straßcnkoth auf Haufen zusammen kehren. M er schon mehrere Tage gelegen hatte, faud VM auf einem dieser Haufen folgenden Zettel: Ich armes Häufchen Dreck Leg'so, wie du-bcfohlen, Seit Montag, wie auf Kohlen, Und Niemand holt mich weck; Kaum bin ich noch ein Häuf! O, Mutter Polizei, muß ich auf deinen Karren Noch ein Paar Tage harren, S.o löset sich in Nichts mein ganzes Wesen auf. Ein reicher, aber sehr geiziger Herr gab fei nem Bedienten so selten Livree, daß besonders ein Schuhmacher, bei welchem der Herr oft vorbei ging, jedesmal darüber lachte.— Was lacht er! über die Livree meiner Leute? fuhr ihn der Herr einst an. — Ich lache gar nicht über die Livree, versetzte dec Schuster, sondern nur über die Stellen, wo sie nicht ist, über die Löcher. „ , LSLMe, vs» ewigen Vesüchen bestürmt, NdZ nutzen Brifteu sagen.- er- .fey tvdtkrgük- Sie bitten um die Erlaubnis;, ihn Nur zu se hen. — Ich fey gestorben, sagt ihnen. Nun, so wollen wir wenigstens die Leiche sehen. Sagt ihnen, der Teufel habe mich geholt! Villeroi, Erzieher Ludwig XV., schrieb sehr unleserlich. Einst schrieb er den Cardinal Fleu» cy, Lehrer des jungen Prinzen, ein Biller. Fleury konnte es nicht entziffern, und bat ihn, sein Begehren auf eine deutlichere Weise mitzü- cheilcn. Der Marschall schrieb ein zweites Bll» let. Fleury antwortete: „ Ihr zweites Schrei ben ist mir nicht viel lesbarer als das erste. Ur, berhaupt bitte ich Sie, zu unserer beiderseitigen Ehre, mir nicht mehr zu schreiben, damit dk Welt nicht sagen könne: der König habe einen Erzieher, der nicht schreiben, und einen Lehrer, wrlcher.nicht lesen könne." Ein Engländer hatte sich zweimal ersäufen wollen, war aber jedesmal wieder herausgezo gen worden. Nun hing er sich. Ein in der Nähe arbeitender Mann wurde darüber -zur Rede gesetzt, daß er ihn nicht abgrschnitte« habe. — „Ich glaubte, Lr habe sich nur aus» gehangen- sich M trocknen,^ versetzte dieser.