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GV L«r fAchfifche Erzichl«. Sette 4. s bis zum 8. d. M. 58 eingegangen, darunter sehr i tag, den 18. Juni, bildet den Gegenstand de» wertyvollr, jedoch ist noch eine größere Anzahl I lebhaftesten Interest« feiten» aller betheiligtea i . i 5 8 1 3 viertel Rindfleisch. — Am letzten Dienstag ver- ««glückte auf dem Schulneubau im nahen Otten« - darf ein Maurerlehrling dadurch, daß er au» - einer Höhe von 8 Metern abstürzte. Glücklicher Weise erlitt derselbe hierdurch nur unbedeutende 6 Verletzungen. — Bei seinem Transport von L: Ottendorf nach Neustadt suchte am letzten Diens tag ein Arrestant dadurch wieder seine Freiheit zu erlangen, daß er vom Wagen sprang und da» Weit« suchte. Doch hatte der Entwichene die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Schnell entschlossen sprang der Polizist gleichfalls vom Wagen und brachte den Fliehenden mit Hilfe einiger in der Nähe beschäftigter Bahnarbeiter wieder zurück nach dem Wagen. — Der hiesige Schützenhau-wirth Herr Langer hat vor wenigen Tagen da» Erbgericht von HinterhermSdorf käuflich erworben. — Am Freitag Nachmittag unternahm der hiesige Frauenverein einen Aus flug nach dem MönchSwalder Berg bei Wilthen. — Heute Sonntag veranstaltete der hiesige Zwrigverein der Suftav-Adolf-Stiftung im Ober gericht zu LangburkerSdorf eine öffentliche Ver sammlung, bei welcher Herr Pfarrer Pultar au» Rosendorf in Böhmen über die religiöse Beweg ung in Oesterreich sprach. Dresden. Da» neue Rathhau» soll nach dem nunmehr vom Rathe genehmigten Entwürfe auf dem städtischen Areale an der Kreuzstraße, an der Ringstraße und der Schulgasse erbaut werden. Die TewandhauSstraße soll zum Theil überbaut werden. Der Bau soll in reiner Sandsteinmanirr auSgeführt werden und drei Stockwerke erhalten. Dresden. Dem langjährigen hochverdienten Präsidenten de» Kgl. Sächs. Militärvereins, bunde», dem Kgl. KommissionSrath A. Tanner, ist eine hohe und seltene, aber auch wohlver- diente Auszeichnung zu Theil geworden: Se. Majestät König Albert, der huldvolle erste Schützer des K. S. Militärvereinsbundes, Aller- höchstwelchem seitens des Bundespräsidenten schriftlich darüber Bericht erstattet worden war, daß Herr Tanner mit der nächsten General versammlung sein Amt als Präsident de» K. S. Militärvereinsbundes, welche» er nunmehr 26 Jahre verwaltet, seines vorgerückten Alters wegen niederzulegen gedenke, hat an Seinen «lieben Tanner" ein Allerhöchste» huldvolle» Handschreiben gerichtet, in welchem Allerhöchst- derselbe den Rücktritt Kam. Tanner» von der Spitze der BundeSorganisatiou, mit der er von Anfang an verwachsen sei, lebhaft bedauert. WaS Präsident Kam. Tanner seit einer langen Reihe von Jahren für den Bund und mit ihm für Sein thrureS Sachsenland gethan, sei Sr. Majestät wohlbekannt und sichere dem Kam. Tanner für alle Zeiten Seine Königliche Dank- barkeit. Schließlich wünscht Se. Majestät noch, daß die Kräfte Kam. TannerS recht lange währen möchten, damit er auch fernerhin dem ' Bunde mit Rath und That zur Seite stehen könne. Unterzeichnet ist das Allerhöchste Hand schreiben mit „Ihr wohlgeneigter König Albert." Dresden. Im Alter von 75 Jahren ist Herr Gendarmerie-Inspektor Bruno Fichtner, Kreiö-Obergendarm a. D., hier gestorben. Fichtner erfreute sich in den weitesten Kreisen allgemeiner Werthschätzung. Im deutsch-französischen Kriege erwarb er sich für seine Tapferkeit die St. Heinrichs-Medaille und das eiserne Kreuz 2. Klasse. Dresden. Der 26. deutsche GastwirthS« tag hat u. a. beschlossen, den einzelnen Vereinen zu empfehlen, keine Kellnerinnen unter 25 Jahren anzustellen. Hotelier Herold-DreSden theilte mit, daß im Jahre 1901 eine deutsche Kochkunst- Ausstellung im Ausstellungspalast veranstaltet werden soll. Zum Schluffe gelangte ein Antrag des Bezirks Zwickau zur Erledigung, nach dem man bei den Behörden um die Konzesstonirung de» Flaschenbierhandrl» vorstellig werden soll. ES wurde hierzu besonder» betont, daß die Re gierung vor allem überzeugt werden müsse, daß im Flaschenbierhandrl eine große Gefahr in ge- sundhritlicher Hinsicht liege. Man beschloß, der geschäftsführende Ausschuß möge dahin wirken, daß eine behördliche Kontrolle beim Flaschenbier handel eingrsührt werde. * Dresden. Für da» am 17. d. Mt». beginnende S. sächsische Gau-Kegelfest ist nun mehr Alle» bereit. Die Kegelhalle mit den vier neuen Pahnen, wie auch die Neuasphaltirung der fünf vorhandenen Bahnen ist fertiggestellt. Die Festkarten sind an die Theilnehmer versandt worden. An Ehrenpreisen sind von Kraelverbänden und «Klub», sowie Freunden de» Kegelsportes Kreise. Programme und Anmeldescheine sind au» allen Gegenden Deutschlands verlaagt «nd r» berechtigt zu der Hoffnung, daß die Aus stellung guten Erfolg haben und Aussteller und Besucher befriedigen wird. Ehren- und Special- preise sind dem Jagdklub von Freunden «nd Gönnern in unerwarteter Zahl zugrflossea. Hainichen, 10. Juni. Während de» hier abgehaltenen VerbandStage» de» sächsischen Bäckrreivrrbande» „Saxonia" wurde folgende vom Obermeister Simon-Leipzig eingebrachte Resolution angenommen: Die in Hainichen versammelten Vertreter de» gegen 6000 Mit glieder zählenden Zweigverbande» „Saxonia" halten auch nach Durchführung der Neu organisation des Handwerk», ganz gleich, ob Zwang»- oder freie Innung, den Maximal- arbeitStag für eine schwere Schädigung de» Bäckergewerbe«, welche nur geeignet ist, da gute Einvernehmen zwischen Meister und Ge sellen zu stören. Sie beauftragen ihren Vor stand, Schritte zu unternehmen, daß der zwölf stündige Maximalarbeit-tag in eine achtstündige Minimalruhezeit umgeändert werde. Leipzig, 9. Juni. DaS Reichsgericht ver warf die Revision der Angeklagten im Simpli- cifsimuS - Prozesse, nämlich de» Kunstmalers Theodor Heine, der wegen MajestätSbel«idigung zu sechs Monaten Trsängniß, und der Druckerei, besitze! Hesse und Becker, die wegen fahrlässigen PreßvergehenS zu je 300 Mk. Geldstrafe vom Landgericht Leipzig am 19. Dezember v. I. ver- urtheilt worden war. Die Verhandlung über die Revision fand unter vollständigem Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Leipzig. AuS Anlaß eines besonderen Falles hat da» König!. Ministerium de» Innern entschieden, daß die Mitglieder, der ärztlichen Bezirksvereine in ihrer Entschließung, unter welchen Bedingungen sie mit Krankenkassen einen Vertrag über die ärztliche Behandlung von Mitgliedern derselben abschließen wollen, völlig frei sind und darin vom ärztlichen Bezirks verein nicht beschränkt werden dürfen. — Die Aufkündigung seiner Stellung ging einem 36- jährigen Markthelfer derart zu Herzen, daß er sich durch zwei Schüsse in den Mund zu tödten versuchte. Schwerverletzt kam der Mann nach dem Krankenhaus. — In einem berüchtigten Hauke der Sporergasse nahm ein Mädchen eine so starke Dosis Morphium zu sich, daß sie im Krankenhaus« verstarb. In diesen Häusern ist e» nicht allzuselten, daß die dort weilenden weißen Sklavinnen ihrem elenden Leben ein ge waltsames Ende bereiten! Leipzig. Leichtsinnige» Wegwerfen von brennenden Streichhölzern richtet alljährlich, namentlich in der Sommerszeit, viel Unheil an. Zur Warnung sei deshalb mitgetheilt, daß am Donnerstag der Schuhmachergeselle B. aus Groitzsch vom hiesigen Landgericht zu zwei Wochen Gefängniß verurtheilt wurde, weil er durch achtloses Wegwerfen eines Zündholzrestes einen Waldbrand verursachte, der einen Schaden von 1415 Mk. nach sich zog. — Bor einem heranbrausenden Zuge scheute am Freitag daS Pferd eines Ulanen, welcher in einer Abtheilung auSritt. DaS Thier setzte über die Bahn schranken, wobei glücklicherweise der Reiter ab geworfen wurde, und stürmte direkt gegen einen Wagen, durch welchen es zur Seite geschleudert wurde, tödtliche Verletzungen aber nicht erlitt. Der Ulan kam mit kleinen Schrammen davon. Die Zahl der Studirenden an der Uni versität Leipzig beträgt zur Zeit 3270, nämlich 1737 Sachsen, und 1533 Nichtsachsen, und vertheilt sich auf die vier Fakultäten wie folgt: Theologische Fakultät: 301 (224 Sachsen und 77 Nichtsachsen, darunter studiren 31 zu gleich Philologie bez. Philosophie; juristische Fakultät: 994 (612 Sachsen und 382 Nicht sachsen); medizinische Fakultät: 568(302 Sachsen, 266 Nichtsachsen); Studirende der Zahnheil kunde: 49 (15 Sachsen und 34 Nichtsachsen); philosophische Fakultät: 1358 (584 Sachsen und 774 Nichtsachsen). Außerdem haben noch 331 Personen, ohne iascribirt zu sein, die Erlaubniß zum Besuch der akademischen Vorlesungen er halten, daher die Vesammtsumme der Hörer 3601. Meerane. Am Donner-tag gelang unsrer Polizei ein recht guter Fang: Ein berüchtigter Einbrecher, der bereit» 44 Jahre 6 Monate Zuchthaus verbüßt hat, wurde dingfest gemacht. Der Festgenommene, ein 1835 zu Annaberg ge borener Handarbeiter Namen» Hütterer, der e» bei seinen Einbrüchen hauptsächlich auf Pfarrhöfe abgesehen, machte sich hier beim Verkauf «ine» Pelze» verdächtig, woraus er festgenommen wurde. Dabei stellte «S sich dem» Hera«», daß der Bursche in Aussicht gestellt. Auch die übrigen Preise sind eingekauft und wird der Gabentempel sehr reich auSgestattet sein. Auf zwei Bahnen wird da» Ehrenbahnkegeln abgehalten, auf »wei anderen kommen nur bessere Jndustriegegenstände, aus einer nur au» echtem Silber bestehende Preise zum AuSkegeln, und auf drei Baharn findet veldkegeln und auf einer Dauerkegeln statt. Ganz besonder» ist die eine Geldbahn hervor- zuheben, bei welcher der erste Preis in 150 M., der zweite in 100 Mt., der dritte in 80 Mk. rc. baarem Gelde besteht. Da» am Sonntag, den 18. Juni, beim Festkommer» aufzuführende, von Herrn Th. Kabelitz-Berlin verfaßte Festspiel ver spricht einen großartigen Erfolg; bei demselben wirken nur erste Kräfte mit. Ueberhaupt haben sämmtliche Ausschüsse so gut gearbeitet, daß alle» klappen und den Kegelbrüdern ein frohe» Fest bereitet wird. Meißen. Die Nachbarstädte Meißen und Großenhain scheinen nicht immer in Fried' und Freundschaft mit einander zu stehen. Da» „Großenh. Tagebl." schreibt jetzt: „Meißen hat Alle» vom Größten und Besten. Nicht nur die größten Kartoffeln, auch die größten Aehren wachsen dort, wenn da» „M. T." recht berichtet ist, da es schreibt: Auf Gröbernscher Flur, auf einem Felde an der Berliner Bahn, wurde eine Kornähre gefunden, welche eine Länge von 2 Metern 20 Centimetern hatte. Ja der Großen hainer Pflege werden nur die Halme so lang!" I,. Schandau, 11. Juni. Am heutigen Sonntag vollzog sich hier und im Gebiete der sächsisch-böhm. Schweiz wiederum ein ungemein lebhafter Touristenverkehr, hervorgerufen durch die vielen großen Vereine, die schon frühzeitig per Bahn und Schiff eintrafen. — Der 26. deutsche GastwirthStag in Dresden fand durch einen gemeinsamen Ausflug mittelst dreier Extra schiffe nach der sächsischen Schweiz, an welcher sich 1460 Personen und 3 Musikchöre betheiligtea, einen fröhlichen Abschluß. Die Gastwirthe und Frauen langten Nachmittag« abtheilungsweise von Rathen auS auf der Bastei an, speisten da selbst und zogen dann durch den Uttewaldergrund etwa gegen 5 Uhr nach Wehlen hinunter. Der Wehlner Marktplatz war in einen großen Bier garten verwandelt worden, das Bier hatten die Dresdner Brauereien gratis geliefert, nämlich 110 Faß, welches auf den Schiffen gleich mit genommen wurde. Im Uttewaldergrunde lagerte ein Zigeunerchor, da« Nationaltänze aufführte und später auch auf dem Marktplatz in Wehlen erschien. Die Rückfahrt nach Dresden erfolgte Abends ^9 Uhr. Auf der Bastei hatten in dieser kurzen Zeit 1216 Personen gespeist. Dippoldiswalde. Auf Vorschlag des SchulauSschusseS ist einstimmig eine neue Se- haltSstaffel für die Bürgerschullehrer beschlossen worden. DaS Gehalt der ständigen Lehrer be trug bisher 1250 bis 2500 Mk. ES wurde er höht auf 1300 bis 2700 Mk. Dazu tritt noch eine Wohnungsentschädigung von 300 Mk. für die verheiratheten, von 200 Mk. für die un- verheiratheten Lehrer. Das Höchstgehalt von 3000 Mk., WohnungSzuschuß eingeschlossen, wird mit dem vollendeten 52. Lebensjahre er reicht. Trotz der bedeutenden Anziehungskraft der großen Städte Leipzig und Dresden ist in den letzten zehn Jahren hier noch kein Personen wechsel in den ständigen Lehrerstellen vor gekommen, ein Zeichen für die lehrerfreundliche Fürsorge der städtischen Verwaltung. Freiberg. Eine an die sächsische Regierung eingereichte Eingabe, die österreichisch - slavischen Studenten vom Besuche der Bergakademie au«- zuschließen, wurde damit begründet, daß in den letzten Semestern durch mehrere österreichische Hörer czechischer Nationalität eine Provokation der deutschen Studentenschaft versucht worden sei, welche die Ruhe der Schule und deren Ruf ernstlich gefährde. Oschatz. Die Stadtverordneten beschlossen einstimmig, den Stadtrath zu ersuchen, da» Nachtwächter-Institut aufzuheben und dafür Schutzleute anzustellen. — Die Realschullehrer Sachsen» werden in den Michaelis-Ferien diese» Jahre» hier ihre JahreS-Versammlung abhalten. Mittweida, 10. Juni. Do» Stadtver ordnetenkollegium genehmigte die Aufnahme eine» Darlehn» von 850,000 Mk. bei der Ver sicherungsanstalt für da» Königreich Sachsen zum Baue eine» neue» Büraerschulgebäude» und Ankäufe der hiesigen Gasanstalt. Die Ausstellung von Jagdhunden aller Raffen in Nossen, veranstaltet vom Jaadklub Weidmannsheil für Nossen und Umgegend, Sonn-