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D« tüchßffch« Grzäkstr». Grit« A LGGL^ noch im Entstehen durch hiesige Waldarbeiter ge- dämpft «erden konnte. Die Feuerwehr vom Weißen Hirsch, welche alarmirt worden «ar und al-bald am Brandorte einträf, brauchte nicht ein« zugreiseu. Radebeul. In unaufgeklärter Weise entstand am Pfingst-Sonnabend in Petsch'S Aepfeltherfabrik ein bedeutende» Schadenfeuer, wodurch die ganzen Fabrikräume mit fämmtlichen Maschinen vernichtet wurden. Der Schaden ist beträchtlich. Deuben. Freitag voriger Woche wurde da» 4jährige Kind de» Glasschleifer» Lehmann au» Döhlen von einem Wagen, dessen Pferde scheu geworden waren, tödtlich überfahren. Wilsdruff, 25. Mai. Nach schweren Leiden verstarb vorgestern im Krankenhause zu Dresden- Friedrichstadt Herr Schuldirektor Gerhardt, der sich in den 20 Jahren seiner Wirksamkeit hier große Berdirnste um unsere Schule und unseren Ort überhaupt erworben hat. Au» der sächsisch.böhmischen Schweiz, 28. Mai. Vom Sonntag bi» mit DieuStag Abend vollzog sich in unserem Gebirgsgebiete rin ungemein lebhafter Fremdenverkehr, welcher vom besten Wetter begünstigt wurde. Derselbe erstreckte sich über alle Theile de» Gebirge», so daß auch die entlegentsten Gründe und Felsengrbilde, soweit solche zugängig sind, ausgesucht wurden. Wehlen, Rathen, Königstein, Schandau, Schmilka, Herrn»« kreischen und Bodenbach > Tetschrn wiesen den stärksten Zugangsverkehr auf. Die elektrische Straßenbahn im Kirnitzschthale bi» zu dem Lichtrnhainer Wasserfall wurde stark srcquentirt. Wie stark der Verkehr an einzelnen Punkten gewesen, ersteht man daraus, daß z. B. die Post Schandau allein von den beiden Wasser fällen und vom Kuhstall b:S mit heute Vormittag 30 Kilo Postkarten enthob, vom Winterberg 17 Kilo und die Post HerrnSkrelschen beförderte an beiden Feiertagen 26 Kilo Postkarten. Riesa. Donnerstag Nachmittag verschied nach kurzer Krankheit der Kommandant der 4. Feldartillerie-Brigade dir. 40, Oberst Han» Gäbe, im Alter von 49 Jahren. Er war in Leipzig geboren, trat im Jahre 1869 in die Armee ein, nahm am französischen Feldzuge theil und wurde unter dem 17. April 1898 Oberst und in diesem Frühjahre Brigadekommandeur. Oschatz. Am Freitag Vormittag ereignete sich bei der Besichtigung der 4. Ulanen-Eskadron durch Se. Kgl. Hoheit den Prinzen Friedrich August rin bedauerlicher UnglückSsall. Beim Auf sitzen zum letzten Ritt schlug ein Pferd hinten auS und traf an den Lanzenschuh eine» Ulanen so stark, daß sich die Lanzenspitze in die linke Brustseite eine» Vordermannes bohrte. Mit den Worten: „Es ist auS!" sank derselbe zu Boden. Der sofort herzugeholte Oberarzt stellte indessen eine vrrhältnißmäßig nicht allzuschwrre Verletzung fest; der Verunglückte wurde in's Lazarett gebracht. Burgstädt, 25. Mai. Eine Wittwe in Hartmannsdorf, die ihr ganze», über 1700 Mk. betragende» Vermögen in der Sparkasse nieder gelegt hatte, mußte jetzt die niederschmetternde Entdeckung machen, daß eine bei ihr wohnende Enkelin ihr ganze« Besttzthum nach und nach ab gehoben und verpraßt hatte. Crimmitschau, 25. Mai. Nach der neuen Gehaltsordnung steigen hier die Lehrergehälter von 1650 Mark bi» 3450 Mark, erreichbar im 53. Lebensjahre. Werdau, 28. Mai. Gestern Nachmittag wurde die 40 Jahre alte Ehefrau de» Weber» Goetze in Trünzig in ihrer Wohnung vom Blitz erschlagen. Zwei andere in demselben Zimmer befindliche Personen blieben unverletzt. Zwickau i. S. Die Arbeiten zu dem vom 7. bi» 14. Juli hier stattfindendrn 19. Mittel deutschen BundeSfchießen gehen ihrer Vollendung entgegen. Se. Majestät der König von Sachsen, welcher bekanntlich da» Protektorat über diese» Schießen übernommen hat, hat seinen Besuch in Aussicht gestellt, auch hat Se. Majestät einen Ehrenpreis gestiftet. Werthvolle Ehrengaben und Geldpreise sind in großer Zahl eingegangen, u. A. hat die Stadt Zwickau 2000 Mark baar gestiftet. Zwickau, 28. Mai. Im Schachte „Ber einigt Feld- in Hohndorf sind zwei verheirathete Bergleute durch Einathmung giftiger Gase tödtlich verunglückt. Eibenstock. Freitag früh nach 2 Uhr brannten Scheune und Schuppen de» Gutsbesitzer» Mühlig mit fämmtlichen Vorräthen nieder. Inner halb srch» Tagen sind nunmehr drei Scheunen durch böswillige Brandstiftung ringeäschert worden, ohne daß man dem Thätrr auf die Spur ge kommen wäre. Auerbach i. V., 28. Mai. In den Tagen vom 24. hi» 26. Mai beging da» hiesig« König!. Lehrerseminar die Frier seine» 25jährigen Be stehen», zu der sich etwa 400 Lehrer, ehemalige Zöglinge der Anstalt, etngrfunden hatten. Der Kaiser und die Kaiserin sind, ersterer au» Westpreußen, letztere au» Baden-BadG zurückkrhrend, am Pfingstsonntag früh, resp. am Pfingstsonnabend früh im neuen Palais bei Pots dam eingetroffen, wo berntS am Abend de» 24. Mai die Prinzen Eitel Friedrich, August und OSkar au» Plön angekommen waren, um da» Pfingstfest im bevorzugten sommerlichen Heim ihrer erlauchten Eltern zu verleben. Aus der Rückreise von Baden-Baden nach Potsdam hotte die Kaiserin einen Abstecher nach Bonn zum Be suche de» Kronprinzen gemacht. Aus der weiteren Heimreise traf dann die hohe Frau in Sachsen hausen mit den bislang in Urville zurückgebliebenen kaiserlichen Kindern zusammen und setzte mit ihnen gemeinsam die Weiterfahrt nach Potsdam fort. Potsdam, 27. Mai. Heute fand das Stiftungsfest de» Lehr-Infanterie-Bataillons in Gegenwart deS KaiferpaareS, der kaiserlichen Prinzen und der Generalität, statt. Nach der Parade fand eine Tafel für die Mannschaften statt. DaS Kaiserpaar machte einen Rundgang um die Mannschaftstafeln. Der Kaiser brachte ein Hoch auf die Armee au». General der In fanterie von Bock und Polach dankte im Namen der Armee und brachte ein Hoch auf den Kaiser au«. Sodann fand im Neuen Palais eine Früh- stückStafel statt, worunter unter Anderen die Herzogin von Albany, die Prinzessin Alice von Großbritannien, der englische AttachS WaterS und der französische Generalmajor Bannal theilnahmen. Die beiden Letzteren und der französische Oberst leutnant Galtet hatten auch dem Schrippenfest brigrwohnt. Potsdam, 27. Mai. Prinz Adalbert ist heute Abend nach Flensburg abgereist. Der Reichskanzler Gras Bülow verlebt seinen kurzen Pfingsturlaub im badischen Schwarz wald, an den Gestaden de» so romantisch gelegenen Titifre's, wo der Kanzler Wohnung im „Hotel Faller- genommen hat. Doch vernachlässigt er durchaus nicht die laufenden Geschäfte, da ihm täglich Kuriersrndungen zugehen; in ihrer Auf arbeitung wird Graf Bülow durch den vortragen den Rath Baron Lindenau und zwei Geheim sekretäre unterstützt. Der Ches des kaiserlichen Civil- kabinettS, Geheimrath vr. v. LucanuS, welcher am 24. Mai sein 70. Lebensjahr voll endete, nahm auS diesem Anlaß zahlreiche münd liche wie schriftliche und telegraphische Glückwünsche von den verschiedensten Seiten entgegen. Der Kaiser ließ Herrn v. LucanuS durch den Komman- deur des kaiserlichen HauplquartierS, General von Plrssen, beglückwünschen. Die auSgesprengten Gerüchte über die angeblich sür August zu erwartende Auslösung de» preußischen Abgeordnetenhauses werden nunmehr von unterrichteter Berliner Seite als grundlos bezeichnet; sie trugen ja auch gleich von Anfang an das Gepräge haltloser Kombinationen. Die durch da» abermalige Scheitern der Kanal vorlage geschaffene Lage ist für die Regierung zwar gewiß nicht besonders erhebend und erquick lich, aber die Aussichten darauf, daß jetzt durch Neuwahlen die bisherige kanalfeindlichr Mehrheit in der preußischen Volksvertretung im Hand umdrehen in eine Minderheit umgrwandelt werden könnte, sind so geringfügige, daß e» begreiflich er scheint, wenn di« Regierung vor dem gewagten Experiment einer Auflösung de» Abgeordneten hauses und der Vornahme von allgemeinen Neu wahlen mit dem Rufe sür oder wider den Mittel landkanal al» Wahlparole zurückschreckt. Freilich ist e» noch keineswegs ausgemacht, daß die gegen wärtige Legislaturperiode de» preußischen Land- tage» in normaler Weise endet; e» dürfte hierbei viel von der weiteren Gestaltung de» Verhältnisse« zwischen der Regierung und den Konservativen abhängen. Berlin, 26. Mai. Der „ Reichsanzeiger- veröffentlicht die Verleihung de» Schwarzen Adler orden» an den königlich großbritannischen Feld marschall Earl Robert»; verliehen wurde ferner der Rothe Sdlerorden erster Klasse dem groß britannischen Generalmajor Sir John Mc. Neill und dem Earl of Kintore. Bekanntlich find diese Auszeichnungen während der Anwesenheit vr» Kaiser» in England anläßlich de» Ableben» der Königin Viktoria erfolgt. Die amtliche „Londoner Gazette- hat erst vor Kurzem, etwa drei Monate nach ihrer Verleihung, di« Genehmigung zur An legung der Orden veröffentlicht. , Die geplante ReichSfinanzreform schein nun doch allen Ernste» ausgenommen werden zu ! sollen. In der württembergischen Abgeordneten- kammer wurde vom Finanzminister v Z her bei der Berathung der Matrikularbeiträge die Mit- thrilung gemacht, daß jetzt innerhalb der verbündeten Regierungen die Hindernisse, die bislang der Reform der ReichSfinanzru entgegengestandea hätten, be seitigt seien. Die verbündeten Regierungen hegten den festen Entschluß, diesen Plan mit allen Mitteln zu betreiben, und hofften, daß auch der Reichstag den ReichSfinanzru die nothwendtge Stärkung und Sicherheit geben werde. Schließlich erklärte der Minister, von neuen ReichSstruerprojrkten wisse er nicht». — Nebligen» wird Finanzministrr von Zeyer Württemberg aus der bevorstehenden Ministerkonserrnz in Berlin vertreten. Die Vor arbeiten für die letztere werden an den zuständigen Berliner Stellen eifrig fortgesetzt. Im Reichs amte de» Inneren hat man die Zolltariffätze, welche als Grundlage sür die Berathungen der Ministerkonfrrenz dienen sollen, bereits fertiggestrllt; dem Vernehmen nach sind hierbei sür 31 Tarife Doppeltarife aufgestellt worden. In Berlin starb Ferdinand Haasenstein der Begründer der weithin bekannten Annoncen firma Haasenstein und Vogler. Ahlwardt hat sich seit undenklichen Zeiten im Reichstag nicht sehen lassen. Nach der„Nordh. Ztg.- weilt derselbe in Weimar und will dort sür seinen besonderen Antisemitismus eine besondere Organisation schaffen, welche mit dem Mittelpunkt von Weimar daS Großherzogthum Weimar und die Herzogthümrr Meiningen und Koburg-Gotha umsassen soll. Darmstadt, 27. Mai. Als Vertreter Hessens begeben sich der Staatsminister Rothe und der Präsident deS Finanzministeriums Gnauth zur zollpolitischen Konferenz am 4. Juni nach Berlin. Sparkassengelder dürfen in Preußen nicht mehr in Pfandbriefen der Hypothekenaktiea- banken angelegt werden, da eine solche Anlage den Vorschriften einer alten, noch gültigen KabinettS- ordre widerspricht. Berlin, 25. Mai. Saatenstandsbericht im Deutschen Reiche Mitte Mai. Winterwrizen 3,5 (3,6); Sommerweizen 2,5; Winterspelz 2,3 (2,2); Winterrogrn 3 (2,8); Sommerrogrn 2,3; Sommergerste 2,4; Hafer 2,5; Klee 3 (2,9); Luzerne 2,8 (2,6); Wiesen 2,5 (2,5). Wegen Auswinterung beträgt der umgepflügte Prozent- theil der Anbaufläche bei Winterweizen 38,1 (22,6); Winterspelz 0,9 (0,1); Winterroggrn 9 (2,9); Klee 10,8 (4,4); Luzerne 9,4 (1,8). Die ein geklammerten Zahlen sind diejenigen vom April. 1 bedeutet sehr gut, 2 gut, 3 mittel und 4 gering. In den Bemerkungen zum deutschen Saatenstands bericht heißt eS: Winterweizen zeigt nur deshalb leichte Besserung seiner recht unbefriedigten Note, weil im April und Mai die umgepflügten Flächen nun aus der Beurtheilung aurgeschieden sind und unter Berücksichtigung dieses Umstandes ist die jetzige Note als Anzeichen von weiteren Ver schlechterungen deS Standes de» Winterweizens anzusehen. Im April und Mai zusammen sind rund 1,471,200 Hektar wegen Auswinterung uw- grpflügt, davon Winterweizen 726,400, Winter roggen 524,400 Hektar. Die großen auS- gewintertrn Flächen de» leichten Boden» bleiben unbestellt liegen. O e st Erreich. Der österrei chisch- ungarische Minister de» Auswärtigen Graf GoluchowSki hat nun auch im BudgrtauSschusse der österreichischen Delegation nochmals Erklärungen allgemein politischer Natur abgegeben, wie er dies schon im ungarischen DelegationSauSschusse durch sein be deutsame» Expos» gethan hatte, vorwiegend be handelte Gras GoluchowSki vor den österreichischen Delegirten dir Balkänangelegenheiten, hierbei die Abmachungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland vom Jahre 1897 bezüglich der Balkan halbinsel al» eine werthvolle Friedensbürgschaft bezeichnend. Zugleich ließ GoluchowSki eine scharfe Verwarnung an die Adresse der mazedonischen Verschwörer einflirßrn. Die Beziehungen Orstrr- reich-Ungarn» zu Serbien charaktertflrte er al» ganz vortreffliche, er fügte hinzu, daß Oesterreich- Ungarn mit Italien wegen Albanien» vollkommen im Reinen sei und im Orient nicht» al» die Auf rechterhaltung de» Status quo wünsche, ver schiedene Bekrittelungen der Balkanpolitik Oester- reich-Ungarn» und seiner Stellung im Dreibund seilen» de« Czechrn Kramarcz wie» Graf GoluchowSki energisch zurück. — Im Polenllub de» Abgeordneten hause» gab e» vorige Woche eine von den demokratischen Mitgliedern herbrigeführte Dreibund»-