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schlüssen de» BundeSrathe» ist zu ersehen, daß im deutschen Reiche unter Mitwirkung der Kunde» - staatlichen Regierungen die Reinhaltung der Fluß- läuse aus da» Gründlichste bttrieben und kontrolliert werden soll, und r» bleibt nur zu wcknschrnj daß diese Nachrichten bald guten praktischen Erfolg haben mögen. Deutsche- Reich. Dresden, 27. Mai. Die Königliche Familie empfing während der Pfingstseiertage in Sibyllen- ort mehrfach Besuche und unternahm Ausflüge in die Umgcbung. DaS Befinden beider Majestäten ist ein recht gutes. Dresden, 28. Mai. AuS Sibyllenort wird berichtet: DaS Befinden Ihrer Königlichen Maje stäten ist fortdauernd ein gutes, wie Allerhöchst- denselben überhaupt der Aufenthalt daselbst recht gut bekommt. An den beiden Pfingstfeiertagen Vormittags besuchten Ihre Königlichen Majestäten, sowie die Prinz Johann Georg'ichen Höchsten Herrschaften den Gottesdienst in der Schloßkapelle zu Sibyllen ort bez. der Kirche zu Langewiese. Dresden, 25. Mai. Se. königliche Hoheit der Generalseldmarschall und Generalinspekteur der II. Armee-Inspektion Prinz Georg hat von Schloß Falkenberg i. Oberschl. auS am 23.und 24. Maiden BataillonSbesichtigungen der Infanterie-Regimenter Nr. 22 und 62 auf dem Truppenübungsplätze LamSdors beigewohnt und ist heute Morgen 3 Uhr 40 Minuten wieder in Dresden ringetroff-n. Dresden, 25. Mai. Ihre königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg stad heute Vormittag V,11 Uhr zum Besuche Ihrer Majestäten deS Königs und »der Königin nach Sibyllenort obgereist. Se. Majestät der König hat dem Präsidenten deS evangelisch-lutherischen LandeSkonsistoriumS Johann Alfred v. Zahn das Komthur 1. Klasse vom Verdienstorden verliehen. Mit Genehmigung Sr. Majestät deS Königs erhält die EScadron Jäger zu Pferde des 12. (1. königlich sächsischen) Armeecorps von jetzt ab die Bezeichnung: 1. königlich sächsische Escadron Jäger zu Pferde Nr. 12. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem am 1. Juli lfd. IS. in den Ruhe stand tretenden Sekretär Mönch bei der Staats schulden - Verwaltung daS Berdienstkreuz zu ver leihen. Bischofswerda, 29. Mai. Die Kollekte zu Pfingsten für den „allgemeinen Kirchenfonds" dieses Jahres für arme Gemeinden unseres engeren Vaterlandes hat in Bischofswerda den immerhin erfreulichen Ertrag von 38 Mark ergeben und zwar 10 Mk. in Gold, 6 Mark in Silber, 14 Mk. in Nickel und 7 Mk. 47 Pfg. in Kupfer, zur Abrundung 53 Pfg. Für daS Betklehemstift sind wieder 5 Mk. von N. N. ge schenkt und an Herrn Apotheker Menzner, den Kassirer der Anstalt, abgeliefert worden. Wer einen Ausflug nach dem Baltrnberg unternimmt, sollte nicht versäumen, daS am Fuße des Balten berges, nur 15 Minuten von der Station Nieder- neukirch entfernt gelegene Stift zu besuchen. Die Anstalt wird Denen, die sich dafür interesstren, gern gezeigt. Die Lage derselben ist geradezu malerisch, der Anblick der fröhlichen Kindrrschaar, die sich aus dem Spielplatz vor dem Hause tummelt, herzerfreuend, die Ordnung und Sauber keit der inner» Einrichtung musterhaft. Das Bethlehemstift ist bekanntlich ein Werk der „innern Mission" und der LiebeSthätigkeit der christlichen Kirche. Gaben für dasselbe werden gern entgegen genommen vom Obrrpfarrer vr. Wetzel-BischofS- werda. Nach soeben ringegangener Mitthrilung werden von den 40 aus Bischofswerda an gemeldeten Kindern, nachdem bereits im Monat Mai 7 Kinder Aufnahme gefunden hatten, wieder fünf Kinder im Monat Juni ausgenommen werden. Bischofswerda, 29. Mai. In dir herr lichste Zeit des Jahres fällt das liebliche Pfingst fest. Die Natur prangt im schönsten Frühlings schmucke und ein Jeder ergreift daher, wenn irgend möglich, den Wanderstab, um sich in diesen Festtagen draußen in der schönen Natur an «eist und Körper zu erholen und zu stärken; da» Wetter war in der That dazu angrthan, nach lang anhaltender staubiger, trockener Witterung herrschte während der Feiertag« da» denkbar fruchtbarst« Wetter, ohne den Genuß an Gottes freier Natur trotz mehrfachen Gewittererscheinungen irgendwie zu beeinträchtigen. Die Reiselust in der Pfingst- woche war daher groß und überall waren die Eisenbohnzüge reichlich mit Passagieren besetzt. Auch unsere Gegend, die so viele anmuthige Punkte in der Nähe aufznwrisen hat, wurde in den nun vorübergegangenen Festtagen sehr zahlreich von Fremden besucht. Die nächsten BergeShvhen unserer Stadt, wie der Butterberg, der Baltrnberg, waren zahlreich von Einheimischen, und Fremden besucht und von allen Griten sand man den Aufenthalt daselbst angenehm und die Aussicht lohnend. Unsere Stadt selbst war besonders am 2. Feiertage sehr zahlreich von Fremden besucht, da an diesem Tage der festliche Auszug der hiesigen Schützengarde stattfand. Der Festplatz war infolgedessen außerordentlich belebt. Dienstag, den 28. Mai, Abends 9 Uhr, fand der Schützen einzug statt, bei welchem als König auf beiden Scheiben Herr PrivatuS Franz Pohland; Marschall auf der Adlerscheibe Herr PrivatuS Ernst Neu mann und auf der zweiten Scheibe der Kommandant deS Schützenkorps, Herr Goldarbeiter Ernst Bauer, festlich eingesührt wurden. -r. — 25. Mai. (Neuer Fernsprech- anschluß.) An daS Fernsprechnetz in Bischofs werda ist angeschlossen worden: Nr. 59 Rehnert, Carl, Baumeister, Neustädter Straße 5. — Es wird erneut auf die am 1 Juni d. I. in Kraft tretende Verordnung, nach welcher Rad fahrer, welche in Sachsen ihren Wohnsitz haben, eine aus ihren Namen lautende, von der Polizei behörde des Wohnortes auszustellende Radfahr- karte bei sich führen müssen, hingewiesen, und hierbei bemerkt, daß derartige Karten beim hiesigen Polizeiamt bereits abgegeben werden. Die Gebühr für eine Karte beträgt 25 Pfg. Auch verweisen wir auf die stadträthliche Bekanntmachung in Vieser Nummer. — Zur Bewältigung des Pfingstverkehrs waren aus den sächsischen Bahnlinien vom Freitag vor bis Mittwoch nach Pfingsten neben den fahrplan mäßigen Zügen nicht weniger als 965 Sonder fahrten, Vor- und Nachzüge, vorgesehen. — Am 1. Juni d. I. wird ein neues Fahr- scheinverzeichniß für zusammen stellbare Fahrscheinhefte nebst UebersichtSkarte zum Preise von 95 Pfg. bei den Ausgabestellen für Reifeheste und bei allen sächsischen Stationen aus gegeben. Durch das neue Berzeichniß werden, insoweit sächsische StaatSbahustrecken in Frage kommen, folgende neue Fahrscheine eingesührt: Dresden (Hauptbhs.) oder Wettiner Str. oder -Neustadt-BreSlau, Adorf-Eger, Adorf-Plauen i. V. oberer oder unterer Bhs., Werdau-Hof und Alten burg-Leipzig. Nach Eröffnung der neuen Staats- I bahnlinie Altenburg-Langenleuba wird auch ein Fahrschein Altenburg-NarSdorf oder Penig auS- gegeben. —* Zur Erleichterung deS Besuche» der in Berlin eröffneten internationalen Ausstellung für Feuerschutz und FeuerrettungSwesen gewährt die Sächsische Staatsbahnverwaltung den Mitgliedern der freiwilligen und Berussfeuerwehren eine Fahr preisermäßigung in der Weise, daß für die Hin- und Rückfahrt innerhalb 10 Tagen in II. und III. Klasse aller Züge nur der Preis der einfachen Fahrt zu Personenzügrn zu zahlen ist. Die Be nutzung von V-Zügen ist gegen Entrichtung der tarifmäßigen Platzgebühr gestattet. Die gleichen Ermäßigungen gewähren auch die Preußischen Staatsbahnen. Boa sächsischen Stationen werden durchgehende Rückfahrkarten nach Berlin nur in Dresden und den Zwischenstationen bis Röderau und Elsterwerda, ferner in Leipzig Baier. Bf., Riesa und Gröditz auSgegeben. Bon allen übrigen sächsischen Stationen werden zunächst Rückfahr karten II. und III. Klasse bis Dresden oder Leipzig Baier. Bf., oder Riesa oder der sächsisch preußischen UebergangSstation verabfolgt, wo Weiterlösung von Fahrkarten nach Berlin statt zufinden hat. Fahrtunterbrechung ist auf der Hin- und Rückreise je einmal gegen Bescheinigung gestattet. Auf jede Fahrkarte werden 25 kg Frei gepäck gewährt. Zur Erlangung der Ermäßigung haben sich die Feuerwehrleute durch entsprechende äußere Abzeichen und eine ortspolizeiliche Beschei nigung über ihre Eigenschaft als Feuerwehr- Mitglieder auszuweisen. Die Ausweise werden bei der Hin- und Rückfahrt abgestempelt. Den Empfang der Fahrkarten zum ermäßigten Preise haben dir Feuerwehrleute dem Schalterbeamtrn zu bescheinigen. ES wird daher den Betheiligten empfohlen, sich rechtzeitig zur Entnahme der Fahr karten einzufinden. — (Kreuzottern.) In Forstkreisea wird die Befürchtung laut, daß in diesem Jahre die Kreuzottern besonder» stark auftreten werden. Schon jetzt sollen sich diese lästigen «ad höchst gefährlichen Reptilien gezeigt haben. E» ist daher wohl angebracht, wenn wir nachstehend ««geben, wie man sich gegen den Biß dieser Giftschlange schützt und wie man den üblen Folgen eine» Bisse» begegnet. Maa findet die Kreuzotter häufig an Hellen, sonnigen Waldrändern, unter Steinen und Hridelbeergestrüpp. Die sonnigen — —— Waldränder werden nun gar zu gern von Au»- flüglern zu Ruheplätzen erkoren. Bevor »au einen solchen Platz einnimmt, sollte man mit dem Spazierstock oder Regenschirm den Platz soudiren, denn dadurch wird die scheue Kreuzotter ver trieben, Will man im Walde umherspazieren, so bekleide man den Fuß mit Schuhwerk, da» hohe Schäfte hat; tritt man dann auf eine Kreuzotter, so kann ihr Biß doch nicht Schaden anrichtea, da sie da» Leder nicht durchbeißen kann. Sollte Jemand von einer Kreuzotter gebissen werden, so sauge man die Wunde auS oder lasse sich dieselbe aussaugen, doch müssen die Lippen heil sein, weil sonst da» Schlangengift sich mit Kem Blute ver einen kann, alsdann unterbinde man die Wunde, damit daS Gift sich nicht unter da» gesunde Blut mische. Die Wunde muß alsdann erweitert werden, damit sie tüchtig auSblutet, später lasse man sie auSbrennen; in jedem Falle aber ist möglichst rin Arzt zu Rathe zu ziehen. Wer Wald touren macht, sollte stet» ein Fläschchen Rum oder Cognac bei sich führen, denn der Genuß desselben hat sich ost als bestes Gegenmittel gegen den Biß der Kreuzotter erwiesen. DaS Gefährlichste an der Kreuzotter ist, daß sie von so Bielen für ungefährlich gehalten wird. — Die Prämie der 139. König!. Sächs. Landeslotterie im Betrage von 400,000 M. ist der Nummer 46,062 zugefallen, die am letzten ZiehungStage mit einem 40,000 Mark-Gewinn gezogen wurde. Die Kollektionen von Zeuner in Hohenstein (Chemnitz) und Ritter in Lobenstein theilen sich in den Gewinn. GM" Bestellungen auf den „Gächfischerr Erzähler" für den Monat Juni, zum Preise von 50 Pfg., nehmen alle Postanstalten und Land briefträger, sowie unsere ZeitungSbote« und Aus träger entgegen. x. Großharthau. Der hiesige Turnverein veranstaltete am HimmelsahrtStage im schönen Saale deS herrschaftlichen Gasthofes hier ein Konzert, bestehend auS Jnstrumeatalvorträgen, Theaterszenen und turnerischen Vorführungen. Jede einzelne Nummer des Programm» wurde von dem zahlreichen Publikum mit vielem Beifall ausgenommen. Ein animirter Ball schloß sich an da« Konzert an und hielt noch lange die hiesigen, sowie auswärtigen Turner zusammen. x Großharthau. Am 1. Pfingstseiertage konzertirte im Gasthofe zur „Erholung" der ge mischte Gesangverein „Frohsinn" au» Seeligstadt. Auch hier hatte sich eine dankbare, zahlreiche Zu hörerschaft eingefunden. Die Gesänge und Vor träge zeugten von unermüdlichem Fleiß und der Ausdauer deS Dirigenten sowie von der Lust und Liebe, die den Verein beseelt. Völlig be friedigt kehrte man aus dem Konzerte zurück. Dresden, 25. Mai. Der frühere national liberale Reichstagsabgeordnete für Plauen i. B. Superintendent a. D. und Kirchenrath Landmann aus Plauen i. V. ist gestern Abend hier gestorben. Der Verstorbene war Ehrenbürger der Stadt Plauen. Dresden, 27. Mai. Am Sonnabend Nach mittag wurde ein 4 Jahre altes Mädchen von einem Straßenbahnwagen tödtlich überfahren. Dresden, 28. Mai. Bei der Beerdigung de» Kommandeurs der 4. Feldartillerir - Brigade Nr. 48 , Obersten HanS Gäbe (Riesa), aus dem hiesigen inneren Neustädtrr Friedhöfe erschien in Vertretung des Prinzen Friedrich August Adjutant Hauptmann v. Zeschau, die kommandirrnden Generale beider sächsischen Armeekorps, v. Hausen- Dresden und v. Treitschke- Leipzig, General v. Kirchbach u. A. Generalleutnant v. Raben horst widmete dem Verstorbenen einen tief empfundenen Nachruf. — Die Stadtverordneten hatten den Rath ersucht, da« Schleppen und Schleifen der Fraurnkleider auf den Straßen zu verbieten; weiter hatte die Dresdner Ortsgruppe de» Deutschen Verein» für Volk-Hygiene den Rath ersucht, da» Tragen von Schleppen überhaupt zu verbieten. Der Rath hat nunmehr beschlossen, keine» der beantragten Verbote zu erlassen, viel mehr lediglich dem Verein für BolkShygiene anhrimzugeben, seinerseits durch Ausklärung de» Publikum» auf Abstellung der Unsitte de» Kleider schleppen» oder aus Abschaffung der Schleppe htnzuwirkra. — Dresden hat noch nie zuvor einen derartig ungeheuren Pfingstverkehr gehabt, al» in diesem Jahre. Auf dem hiesigen Hauptbahnhofe liefen ein und au» am Sonnabend 82 Sonderzüge, am 1. Feiertag 114 Sonderzüge und am zweiten Feiertag bi» Nachmittag« 86 Sonderzüge, also inßgesammt 282 Sonderzüge außer den regulären Zügen. Bühlau. Am zweiten Pfingstseiertage Mittag» entstand in der Dresdner Haid« au der Schneise 14 ein Waldbrand, der glücklicherweise