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Nr» Der silchsifche «ette» »AS» Hi» 29. Juli d. I. zur Hinfahrt uad vom 27. Juli bi» 10. August d. I. zur Rückfahrt in Sn- Ipruch genommen werden. Auf Ausflüge, welche von den Thrilnrhmern an dem Sängerfeste auf hem Hinwege nach Graz oder auf dem Rückwege unternommen werden, findet diele veaünstigung leine Anwendung. 2) Die Südbahngesellschaft be willigte einzeln reisenden Festtheilnehmern in der Leit vom 20. Juli bi« einschließlich 12. August d. I. bei der Fahrt in den fahrplanmäßigen Personen zügen eine besondere Ermäßigung in der Weise, daß sür Fahrten in der 2. El. einsachr Personen- zugSfahrkartrn 3. Cl. und ffir Fahrten in der Ä. Cl. halbe einfache Personenzugsfahrkarten 2. Cl. zu lösen sind. Ferner gewährten: 1) Dir Donau- DampsschifffohrtSgesellschast in der Strecke Passau- Pest und zurück die Benützung des 1. Platzes gegen Bezahlung deL 2. Schiffsplatze« und zwar für die Zeit vom 10. Juli bi« IS. August d. I. 2) Die Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrt«gesell- schäft die Fahrt auf dem Eildampser gegen eine Karte 1. Claffe de« Personendampfer« und die Fahrt aus dem 1. Platze de« Personendampfer» gegen eine Karte der 2. Claffe diese« Dampfer«. 3) Die Salzkammergut-Lokalbahn-Aktiengesellschaft ^Salzburg mit Ischl verbindend) eine SOprozentige Ermäßigung de« gewöhnlichen Preise«. — Die Rede, welche bei der Beisetzungsfeier Sr. Majestät de« Allerdnrchlauchtigsten König« Albert von Sachsen am 23. Juni in der katho lischen Hofkirche zu Dresden gehalten wurde, ist jetzt im Buchhandel für 10 Pf. zu haben. Sie tst in Dresden im Kommissionsverlag von Holze L Pahl (vorm. E. Pierson) erschienen. — Sibyllenort wird nach den letztwilligeu Bestimmungen König Albert« an König Georg fallen. Die Königin - Wittwe behält jedoch die Nutznießung. In Zukunft bleiben die sämmtlichen schlesischen Besitzungen der sächsischen KönigS- samilie stets bei dem jeweiligen König. — Durch die sächsische Presse lief jüngst ge legentlich der Beschreibung der sächsischen Königs- ^rust die unrichtige Nachricht, „daß August der Starke, der Erbauer der tzoskirche", in der ältesten tNruft der Kirche ruhe. August der Starke, als Kurfürst von Sachsen „Friedrich August I.", al« König von Polen „August II." (geboren 12. Mai 1670, f 1. Februar 1733), war zwar der erste römisch-katholische Kursürst Sachsens aus der Albertinischen Linie und faßte auch den Plan zur Erbauung der Hofkirche, doch erst sein Sohn und Nachfolger, Kurfürst Friedrich August II. (als König von Polen „August III "), gab im September 1738 den Befehl zur Erbauung dieser schönen Kirche. Der Leichnam Augusts de« Starken wurde in Krakau beigesetzt und nur das Herz diese« Königs „in silberner Kapsel" wurde nach Dresden gebracht und zunächst in der Hof- kapelle am Taschenbrrg (späteren Hauptstaatsarchiv), später (1751) in der Hofkirche beigefrtzt. Der erste in der alten fürstlichen Gruft (unter der SakramentSkaprlle) beigesetzte Kurfürst von Sachsen war Friedrich August H. (f- in Dresden am 5. Oktober 1763), der Stifter der Hofkirche. Neben ihm ruht seine Gemahlin Maria Josepha <(Tochter Kaiser Josephs I ), die ihm im Tode am 17. November 1757 voranging, die Mutter von 14 sächsischen Prinzen und Prinzessinnen. Die ersten in den genannten Ktrchengrüsten beigesetzten fürstlichen Leichen au« dem Regrntenhause Wettin waren die nach der Einweihung der Kirche am -3. Juli 1751 Nacht« nach 10 Uhr au« der bis herigen Hofkapelle hierher überführten Prinzen Karl Friedrich August (geboren 1720, f- 1721), Joseph August (geboren 1721, f- 1728) und die Prinzessin Maria Margaretha (geboren 1727, f- 1734). — Zehn Jahre Sonntagsruhe. Die Feier de« zehnjährigen Bestehen« der Sonntagsruhe im HandrlSgewerbe können die selbständigen und an gestellten Kaufleute am 1. Juli diese« Jahre« begehen. Der in Magdeburg abgehaltene siebente deutsche Handlung«gehilfentag hat die deutschen Handlungsgehilfen aufgerufen, au« Anlaß diese» Gedenktage« allenthalben im Deutschen Reiche Versammlungen zu Gunsten einer besseren Regelung -er Sonntagsruhe zu veranstalten. Wer da weiß, wie buntscheckig die hunderterlei Vorschriften über die Handhabung der Sonntagsruhe im Handel«- Gewerbe in den verschiedenen Orten sind — eine unlängst vom Deutschnatioaalea Handlungsgehilfen- Verband zu Hamburg hrrauSgrgrbene Schrift giebt Hierüber genauen Aufschluß — der wird da« Verlangen der Handlungsgehilfen nach einer einheit lichen reichsgesetzlichen Regelung dieser Frage be rechtigt finden. Ersreulichenoeise unterstützen weile Preise der selbständigen Kaufmannschaft dies« Ford«, -rang, so daß zu hoffen steht, daß unter dem Ein- -ruck dieser Bestrebungen sich die gesetzgrbenden Körperschaften demnächst mit dieser Materie be- fassen werden. — Zur Vorsicht bei der Annahme von Goldstücken sei ermahnt. Al« Konkurrenten unserer deutschen Goldstücke treten seit einiger Zeit die österreichischen 10- und 20«Kronenstücke auf, die wegen ihrer Sehnlichkeit in Größe und Prä gung mit den deutschen Goldstücken leicht verwechselt werden können. Da da» 10-Kronenstück nur einen Werth von 8,55 Mark und da« 20-Kronenstück einen solchen von 17,10 Mark hat, so bringt die Annahme eine» österreichischen Goldstücke» anstatt eine« deutschen einen nicht unerheblichen Verlust mit sich. Also Vorsicht! — Nach amtlichen Feststellungen ist die Toll- wuth der Hunde im Königreich Sachsen in den letzten Jahren wie folgt aufgetreten: 1891: 24 Fälle, 1892: 24, 1893: 102, 1894: 72, 1895: 55, 1896: 79, 1897: 120, 1898: 178, 1899: 113, 1900: 49. Von 1881—1900 kamen Wuth- fälle vor in der AmtShauptmannschaft Zittau 116; Pirna 100; Löbau 73; Dresden, einschl. Stadt, 110; Zwickau 57; Plauen 64; Chemnitz 29; Auerbach 39; Leipzig nur 7; Grimma 2. Von den angrenzenden Ländern ist Böhmen stark ver seucht: 1880—1889: 2583, 1890—1895: 1631 Wuthfälle. Bautzen, 28. Juni. Die diesjährige Haupt- Versammlung des „Verein« Sächsischer Schul direktoren", die hier am 5. und 6. Juli d. I. ab> gehalten werden sollte, ist in Rücksicht auf den Heimgang de« König« Albert auf den 6. und 7. September verschoben worden. 2 Bautzen, 29. Juni. Auch die hiesigen städtischen Collegien haben an Se. Majestät den König Georg und an Ihre Majestät die Königin- Wittwe Carola Beileid«- und HuldigungSadrrssen abgrsandt. Dieselben hatten folgenden Wortlaut: „Sr. Majestät dem König Georg von Sachsen. Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König und Herr! Wie da« gesammte Sachsenvolk, so hat auch un«, die Vertreter der alten Stadt Bautzen und unsere gesammte Bürgerschaft da« Dahin scheiden Sr. Majestät, unsere« verehrten König« Albert, tiefschmerzlich berührt. Da« Andenken an den geliebten Vater de« Vaterlandes und an die Segnungen Seiner von Weisheit, Gerechtigkeit und Güte getragenen Regierung wird auch in unserer Stadt nie erlöschen. Indem Ew. Majestät und dem grsammten Hohen Königshause wir unser tiefste« Beileid bezeigen, wünschen unsere dankbaren Herzen dem Hohen Entschlafenen selige Ruhe und himmlischen Frieden! Ew. Königliche Majestät aber, al« unfern nunmehrigen König und Herrn, bitten wir da« Gelübniß unverbrüchlicher Treue und Ergebenheit, sowie den unterthänigen Wunsch entgegennehmen zu wollen: „Gott der Herr wolle Ew. Königs. Majestät eine lange und gesegnete Regierung verleihen!" In tiefster Verehrung ver harren Tw. Majestät allerunterthänigste treu gehorsamste Rath und Stadtverordnete der Pro vinzialhauptstadt Bautzen de« Kgl. Sächs. Mark- grafenthum« Oberlausitz" — und „Ihrer Majestät der Künigin-Wittwe Carola von Sachsen. Aller durchlauchtigste Allergnädtgste Königin. Ew. Majestät! Wie da« ganze Sachsenvolk, so hat nicht minder die Bürgerschaft der alten getreuen Stadt Bautzen der Heimgang de« geliebten LandeS- vater« auf da« Tiefste ergriffen. Gott gebe ihm eine selige Ruhe und himmlischen Frieden! An Ew. Majestät gerechtem und tiefem Schmerze um den Verlust de« erlauchten Gemahls nehmen wir den innigsten Antheil. Möge der Allmächtige, unter dessen unerforschlichen Rathschluß wir un« in Demuth beugen, Ew. Majestät mit seinem himmlischen Tröste nahe sein! In tiefster Ber- ehrung verharren Ew. Majestät allerunterthänigste treugehorsamste Rath und Stadtverordnete der Provinzialhauptstadt Bautzen de« König!. Sächs. Markgrafenthum« Oberlausitz." —Der Kirchenchor verband der Diöcese Bautzen hielt am vorigen Mittwoch unter Leitung seine« Vorsitzenden, de« Herrn Pastor Secundariu« Haebler. Bautzen im Hotel Gude seine diesjährige Jahreshauptversamm lung ab, bet welcher Herr Kantor Biehle-Bautzen einen hochinteressanten Vortrag über „die Stellung de» Kunstgesange» io den christlichen Kirchen und seine Eingliederung in die «vang.-luth. Liturgie nach den Forderungen der neueren und neuesten Zeit" hielt. — Gestern ist in hiesiger Stadt auf Anregung de« Landesverein« vom rothea Kreuz eine freiwillig« Krankenträgerkolonne in« Leben gerufen worden. Die Leitung und Ausbildung der Kolonne hat Herr Assistenzarzt d.R.vr.msck. Kräh! übernommen. — Am Donner«tag tst voa den Mitglieder» de« Komitee« zur Errichtung eine» viSmarckdenkmal» auf de« Czorneboh, denen sich auch Herr Bürgermeister vr. Zahn und Herr Stadtbaurath Göhr« angeschloffen hatte, der Platz bestimmt worden, auf dem da» Denkmal errichtet werden soll. Er befindet sich auf einem Felsen an der Südseite de» Thurme«. — Die diesjährige Hauptkonfereuz der Herren Geistliche» der Oder lausitz findet nächsten Donnerstag in der Aula de« landständischen Seminar« statt. Zittau. Musikdirektor Albrecht, der seit 1854 al« Organist an der hiesigen JohaoneSkirche wirkte und im vorigen Jahre nicht lange nach seinem Uebertritt in den Ruhrstand hier kinderlo» verstarb, hat sein in der tzirtstraße gelegene« Hau» mit Garten und seine sonstige Hinterlassenschaft, darunter einen werthvollen Flügel, der hiesigen Kirchgemeinde geschenkt. — Der Vorstand de« hiesigen Hauptzollamt«, Herr Oberzollinsprktor Büttner, wird am 1. Juli in gleicher Eigenschaft an da« Hauptzollamt Leipzig I versetzt. Er tritt dort an die Stelle de» Oberzollrath» Welker, der zum Fiuanzrath bei der Kgl. Zoll-Steuerdirektion ernannt worden ist. Die Leitung de« hiesigen Hauptzollamts übernimmt am 1. Juli Herr Ober zollinspektor vr. Meyer, bisher in Pirna. Stolpen, 30. Juni. Die seltene Feier de« 50jährigrn Ehejubiläum», die goldene Hochzeit, begingen am gestrigen Sonntag im Kreise der Familie Herr Privatu« Grafe mit seiner Ehefrau, in der Buschmühle RennerSdorf, in noch voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit. Dem Jubel- paare wurden au« diesem Anlasse von Freunden und Bekannten viele Ehrungen erwiesen. Pulsnitz, 26. Juni. Im nahen Ohorn brannte heute früh in der dritten Stunde da« Wohnhaus de« Zimmermanns Haufe nieder. Königsbrück, 28. Juni. Vor 8 Tagen war der vom Chinafeldzug nach hierzurückgekehrte frühere Pionier Max Frenzel, der sich dem Trünke ergeben hat, mit seinem Vater, dem Töpfer Wilh. Frenzel, in Streit gerathen, der in Thätlichkeiten auSartete. Der unglückliche Vater wurde von seinem ungerathenen Sohn mit dem Fuße gegen den Leib gestoßen. Der bedauernswerte alte Manu erlitt dadurch lebensgefährliche innere Ver letzungen und hat nun nach schweren Leiden seinen Geist aufgegeben. Durch diesen schlimmen Aus gang der Angelegenheit steht dem mißratheneu Sohn, der sich in Haft befindet, eine strenge Strafe bevor. — Im nahen Roßner ist das Stell macher Thieme'sche Werkstattgebäude nebst Stall und Scheune, sowie ein Gerätheschuppengebäude nicdergebrannt. Durch Vernichtung von Hand werkszeug und Rohmaterial ist ein Schaden von 1600 Mk. entstanden. V. Schandau, 29. Juni. Da auch hier daS Wetter ein durchaus schönes ist, so hat sich sofort der Touristen- und Sommerfrischenverkehr wesent lich gesteigert. Der heutige Sonntag wies einen ungemein lebhaften Schwetzbesuch nach, so daß alle die bekannten Thal- und Höhenpunkte besucht wurden. — Die 8. Nummer der Kurliste von Schandau weist 467 Parteien mit 888 Personen nach. Dresden, 27. Juni. In der TageSprrffe findet sich vielfach die Nachricht, daß Se. König!. Hoheit Prinz Max im Herbste d. I. am Hofe zu Dresden dauernden Aufenthalt nehmen werde und für daS Apostolische Vikariat auSersrhen sei. DaS „DreSdn. Journ." ist von zuständiger Stelle ermächtigt, zu erklären, daß diese Nachricht in vollem Umfange unwahr ist. Dresden, 28. Juni. DaS Finanzministerium hat beschlossen, die normalspurige Nebeneisenbahn von Wechselburg nach Chemnitz, sowie deren Zweig linie von Glösa nach Furth bei Chemnitz am I.Juli 1902 dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. Dresden, 29. Juni. DaS Ministerium de« Innern giebt in der gestrigen Nummer de« „Dresdner Journals" amtlich bekannt, daß am 1. Juli d. I. die Landgemeinden Seidnitz, Räcknitz und Zschertnitz mit der Stadtgemetnde Dresden vereinigt werden. Dresden. Die seit längerer Zett angekündigte katholische Zeitung größeren Stils wird vom I. Juli ab erscheinen und zwar vorläufig wöchent lich an jedem Mittwoch uad Sonnabend. Sie nennt sich „Sächsische Volkszeitung". Da« bisher einmal wöchentlich ausgegebene katholische Kirchen blatt geht mit dem Erscheinen der neuen Zeitung ein. Dresden, 30. Juni. Mit Ablauf diese» Monat» scheidet bekanntlich nach 50jährige« Wirken der Präsident de» königlich sächsischen LandeSmedizinalkollegium«, Herr Geheimer Rath vr. Günther, au» de« königlich sächsischen Staat«- dienst au» und tritt in den Ruhestand über. Rudolf Biedermann Günther wurde, de« „Journal" zufolge, am 19. April 1828 in Dresden geboren. Er studirte in Leipzig, promovirte daselbst am 22. Juni 1850 zu« vr. mock. und besuchte als dann noch die Universitäten voa Monwellter, Pari» und Wien. Nachdem er zunächst al» Assistenzarzt am Krei»krankeastift la Zwickau thätig