Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 04.09.1909

• Erscheinungsdatum: 1909-09-04
• Sprache: Deutsch
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• Sammlungen: Zeitungen
• Sammlungen: Saxonica
• Strukturtyp: Ausgabe

aus Amerika erhalten und jetzt auch aus Frankreich, ! Rußland und Oesterreich sehr ausgiebig unterstützt wer i den. Wenn von den 280t)00 Ausständigen 7:50 nener dings die Arbeit wieder aufnahmen, so berechtigt das ! leider noch nicht zu der Hoffnung auf ein baldiges Ende j der unheilvollen Bewegung. — Marokko. Nachdem der gefangene Prätendent ! Bu Hamara infolge der ihm zugefügten Martern > schwer erkrankt ist, haben die Mächte dem Sultan ! Mnlah Hafid in einer Kvllektivnote Torturen verboten, die den Tod ^o der Verstümmelungen zur Folge haben. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 2. September. Der Sedantag wurde auch in diesem Jahre wie üblich festlich begangen durch s Beflaggen der öffentlichen wie privaten Gebäude, Zapfenstreich am Vorabend und Morgenmusik sowie Festaktus am Gedenk tage. Sehr stimmungsvoll war der Festaktus, welcher heute vorm. in der Turnhalle der hiesigen Bürgerschule von 10 11 Uhr staltfand. Den Hauptteil der Veranstaltung bildete die Festrede des Herrn Lehrers Stein sowie eine kürzere An sprache des Herrn Direktor Petzold. Deklamationen der Schüler sowie ein wohlgelungener Festgesang des Schüler chors vervollständigten das Programm. Je ein Allgemeinge sang eröffnete und beschloß die Feierlichkeit. Den eigentlichen Aklus begann Herr Direktor Petzold mit einem Gebet, indem er den 2V. und 30. Psalm verlas Sodann erfolgte die gemeinsame Absingung des Liedes „Die Wacht am Rhein". Rührend wirkte es, das schlichte und doch so unendlich kraft volle Lied, das einst Millionen begeisterte, von den Hellen Kindcrstimmen gesungen zu hören. Nach einigen recht frisch vorgetragenen Deklamationen, die auf die Bedeutung des Tages Bezug hatten, bestieg der Redner, das Podium Mit warmen Worten zeichnete er ein Bild von den ereignißreichen Tagen des 1. und 2. September und deren Wirkung auf die damaligen Eibenstocker Verhältnisse. Auch Eibenstock hätte seine Heldensöhne in den Krieg gesandt, mit Begeister ung Gut und Blut fürs Vaterland in die Schanze geschlagen. — Hierauf, nach Beendigung des ersten Teils der Rede, folgten wiederum Deklamationen der Schüler sowie der Fest gesang des Schülerchors, worauf dann Herr Lehrer Stein seine Rede mit der Schilderung des Einzugs der Truppen in die Vaterstadt und der endlosen Begeisterung, die überall der errungene Sieg hervorgerufen hatte, vollendete. Darauf bestieg nochmals Herr Direktor Petzold das Podium und äußerle sich über die Frage, mit welchem Rechte wir heute noch die Feier eines vor 39 Jahren erfochtenen Sieges be gingen. Er wies darauf hin, daß wir den 2. September nicht allein als Sicgestag, sondern hauptsächlich als Geburts tag des einigen Deutschen Reiches feierten, und fernerhin feiern wollten, ebenso wie Franzosen und Amerikaner auch ihren Nauonaltag hätten. Mit einem Hoch auf Kaiser und Reich klang die Ansprache aus. Mit dem Allgemeingesang „Deutschland, Deutschland über alles" fand der Aktus sein Ende. — Leider ivar der Besuch ein recht mäßiger. Es ist dies sehr bedauerlich, da doch erstens die Veranstaltung um ihrer selbst und ihrer großen Poesie willen, die ihr neben der vaterländischen Bedeutung eigen ist, einen größeren Besuch verdient hätte. Zweitens aber auch unserer Kleinen wegen. Jst's doch ihr Ehrentag! Hoffen wir daher, daß der Besuch im nächsten Jahre zahlreicher sein wird. Eibenstock. Seit einigen Tagen ist mit dem Bau des Biel-Hauses begonnen worden. Möge demselben günstiges Wetter beschert sein, bamit das Gebäude vor Eintritt des Winters unter Dach kommt. Vor dem Weihnachtsfeste sollen die Parterreräume noch zur Benutzung kommen. — Die Wasserleitung reicht seit Dienstag bis auf den Biel. Der Druck ist noch recht beträchtlich. Proben haben ergeben, daß das Wasser noch 8 Meter hoch getrieben werden kann. Der Bau ging ziemlich flott von statten, da meist locke rer Boden zu bewältigen war. Nur in der Nähe der Buche wußte an zwei Stellen mehrmals gesprengt wer den. Es wurden gute Steine und schöner Sand dabei gefunden. Auch auf dem Bauplatze findet man brauch bares Baumaterial. Das Loch auf dem Biele existiert seit dem großen Brande 1862. Man gewann an die ser Stelle Steine jund Sand für den mittleren Freihof, der damals mit in Asche gelegt wurde. — Das erste Geschenk zum Bielhause hat ein Hamburger Herr zu gesagt aus Gründen der Namensvetterschaft, er heißt Biel. Möchten noch recht viele Geschenke sich anschlie ßen! In dieser Hoffnung dem Erzgebirgsverein ein frohes Glückauf! — Eibenstock. Auf der Chaussee von Wildenihal nach Eibenstock ereigneie sich am Mittwoch ein Auto mobilunfall. Zwei mit Hunden bespannte Milchwagen gerieten infolge unbestimmten Ausweichens mit einem Automobil kurz vor dem Dörffeischen Sägewerk in Kollision. Die Führer der Hundefuhpwerke konnten sich noch rechtzeitig durch einen Sprung in den Straßen graben retten; die Wagen wurden von dem Automobil um geworfen und zum Teil zerbrochen, wobei ein -nicht unbeträchtliches Quantum Milch auslief. — Eibenstock. Am Montag den 6. September bleibt wegen des amerikanischen Feiertages (Labor Day) das Bureau des amerikanischen Konsulats in Plauen geschloffen. — Carlsfeld, 30. August. Der Bezirk Aue des Erzgebirgsturngaues unternahm gestern, nach zwei jähriger Pause, wieder eine Zöglingsturnfahrt und zwar nach unserm freundlichen Orte. Die jugendlichen Tur ner sammelten sich in Eibenstock und von da ging'S in fröh licher Wanderung hierher. Die Vorturner hatten im Gast hof erst noch eine Besprechung über einheitliche Beurteilung der Leistungen, ein kurzer Festzug führte nach dem Festplatz und hier begann nun ein anziehendes Bild lebhaften turnerischen Treibens. Zunächst wurden unter der sicheren Leitung des BezirksturnwartS Herrn Kolbe-Schönheide allgemeine Frei übungen auSgeführt, an denen sich 224 Mann beteiligten und die bei guter Ausführung recht ansprachen. Das zahlreich zuschauende Publikum war über die straffe Haltung, welche auf gute Schulung der Zöglinge schließen läßt, recht erfreut. Dann erfolgte ein volkstümliches Wetlurnen in Dreisprung, Weithochfprung, Kugelstoßen, Barren - Armwippen, Pferd- Riesengrätsche und einer Freiübung. Als Sieger wurden aus Eibenstock und Umgebung genannt im I. Jahrgang: Ewald Unger, Schönheide, Jahn 67?/, Punkte; Fritz Stro- belt, Eibenstock 63; Belobigungen: Erich Jugelt, Eibenstock 59«/,; Alfred Schröter, Eibenstock 58'/,; Max Weigel, Eiben stock 55'/«; ö im II. Jahrgang: Max Lorenz, Carlsfeld 72"/,; Willi Arnold, Schönheiderhammer 62'/,; Belobigungen: Hans Seidel, Eibenstock 56'/,; Alfred Lorenz, Schönheide, Tv. Jahn 56'/«; 6 im III. Jahrgang: Louis Heinz, Schön heide, Tv. 71; Carl Leistner, Schönheide, Tv. 70"/,; Belo bigungen : Gustav Schumann, Eibenstock 59'/,; Gustav Lenk, Schönheide, Tv. 58; Curt Blei, Eibenstock 57"/, Punkte. — Damit hatte das schöne, vom Wetter überaus begünstigte, wohlgelungene Turnfest sein Ende erreicht und die Turner zogen mit frohem Sang wieder ihrer Heimat zu. - Blauenthal, 1. September. Ein Radfahrer- unfall ereignete sich auf der fiskalischen Straße von Sosa nach Blauemhal an der letzten Straßenbiegung. Drei unbekannte Radfahrer kamen den Berg von Sosa in ziem licher Geschwindigkeit heruntergefahren. Bei der Straßen krümmung virlor einer der Radler die Gewalt über sein Fahrrad und fuhr an einen Straßenbaum, wobei er in den Straßengraben geschleudert wurde. Der Verunglückte, ein Gastwirt aus Niederplanitz, erlitt eine erhebliche Verletzung am Kopfe. Die Wunde mußte von einem Arzte verbunden werden. — Dresden, 31. August. Zur Errichtung eines Schiller-Denkmals in Dresden hat der Rat bereits 20000 Mk. aus dem Verschönerungsfonds der I)r. Güntzschen Stiftung bewilligt. Er bewilligte aus denselben Mitteln einen letzten Beitrag von 10000 M. unter der Voraussetzung, daß ihm der Ausschuß für die Errichtung des Denkmals den Ent wurf des mit dem Bildhauer Herrn Professor Selmar Wer ner hier abzuschließenden Vertrags mit genauen Situations plänen vorlegt, damit vor Ver'ragsabschluß die Zustimmung der Stadtverordneten zu der g planten Aufstellung des Denk- : mals und zur Uebernahme in städtische Unterhaltung einge holt werden kann. — Die 1907 in Dresden verstorbene Frau verw. IN. Fehrmann geb. Rudolf hat der Ttadtgemeinde ein Vermächtnis von 20000 Mk. mit der Auflage zugewendet, von den Nutzungen eine Freistelle in der Anstalt für epilep tische Kinder in Klein-Wachau bei Radeberg zu begründen. Der Rat genehmigte die vorliegenden Bestimmungen für dieses Vermächtnis. — Chemnitz. Das neue Stadttheater ist am 1. Sep tember in Gegenwart des Königs eingeweiht worden. Zu gleich wurde das neue Stadtmuseum eröffnet. In diesem ist eine prächtige Ausstellung naturwissenschaftlicher und kunstge werblicher Sammlungen ausgestellt. — Frankenberg, 30. August. In würdiger Weise ver lief die Feier des 50jährigen Bestehens der hiesigen Handelsschule. Am Sonnabend brachten die Schüler der Anstalt dem bisherigen Direktor Professor Stadtrat Schulze einen Fackelzug und der hiesige Sängerbund eine Serenude dar. Unter starker Beteiligung insbesondere ehe maliger auswärtiger Schüler wurde am Sonntag im „Roß" ein Kommers veranstaltet, der Beweise hoher Verehrung kür Herrn Direktor Prof. Schulze, der nach 46'/.; jähriger Tätig keit in den Ruhestand tritt, brachte. Sein Nachfolger wird Herr Handclsschuld'.rektor Berthold, bisher in Schneeberg. Viele Spenden wurden der Schule dargebracht. Unter an derem stiftele Herr Kommerzienrat Gärtner (Firma Gärtner L Winkler) in Burgstädt 10000 Mk., deren Zinsen bedürfti- s gen strebsamen Schülern den Aufenthalt in überseeischen Län- ; Lern ermöglichen sollen. Ehemalige Schüler begründeten zu Ehren des bisherigen Direktors eine Johann August Schulze- Stiftung, die Stadt spendete 300 Mk. zur Anschaffung von Lehrmitteln, letztere wurden von verschiedenen Vereinen ge spendet Zwiick.au, 1. Ssptpr. Für den Erweiterungs bau des hiesigen Krüppelheims haben weiter ge spendet Frau Marse vestw. Scheuolzer, hier, 5000 Mk., die Firma F. Mr. FikeMchex, hier, 500 Mark, der Stadtrat zu Buchholz 200 Mark. — Zwickau. In den nächsten Tagen wird man auch in Zwickau Gelegenheit haben, eine Flug maschine flie ge n zu sehen, die von zwei Zwickauer Herren gebaut worden ist. Wie mitgeteilt wird, sollen auf dem Exerzierplatz in der Nähe der Goelhestraße die ersten Flugversuche dieser Zwickauer Herren statlfinden. Daß die Erfinder Vertrauen zu der Maschine haben, geht schon daraus hervor, daß sie ihren Aeroplan zur Teilnahme an dem Wettbewerb um den 20000 Mark-Preis der Gebrüder Opel in Rüsselsheim angemeldet haben. — Aue. Für den Erweiterungsbau des Krüppelheims in Zwickau bewilligten die städtischen Kollegien 200 Mark. — Tannenbergsthal. Zu der in voriger Nummer erfolgten Meldung von der Auffindung der Leiche des Maschinenbauers Untopdörfer aus Mauen im Tannenbergsthaler Forstrevier wird bon zustän diger Stelle mitgeteilt, daß der Tod des Unterdörfer weder durch Unglück noch Mord verursacht worden ist, sondern einzig Selbstmord in Frage kommt. Die Hautabschürfungen im Gesicht hat er sich nach den Er klärungen seiner Verwandten U. in der Trunkenheit zngezogen und sie bereits vor seinem Tode gehabt. — Ostritz. Ein „Komitee der vereinigten Biertrinker" hat sich hier gebildet. Die Herren wollen in der für die Biertrinker jetzt so „schweren Zeit" die „Interessen der Bier trinker" aufs energischste wahrnehmen, vor allem wollen sie gegen diejenigen Wirte zu Felde ziehen, die gegenwärtig das Bier unverhältnismäßig verteuern. — Aus der Sächsischen Schweiz, 27. August. Die vom Samariter-Verein Pirna beim Vorstande des Lan- des-Samariter-Verbandes in Leipzig angeregte Einrichtung von Unfallstationen zur Hilfeleistung für verunglückte Kletterer rc. ist nunmehr ins Werk gesetzt worden. Es find derartige Hilfsstationen im Amselgrundschlößchen zu Rathen sowie in der Schrammsteinbaude bei Ostrau und in der Ott- mühle zu Rosenthal vorhanden. Die Einrichtung dieser Sta- tionen wurde auch von der AmtShauplmannschaft Pirna in der weitgehendsten Weise gefördert. — DerHerrgottschnitzervon Oberwiesen thal. Am nächsten Montag begeht der weit und breit bekannte Oberwiesenthaler Herrgottschnitzer Karl Härtelt mit seiner Ehefrau das Fest der goldenen Hochzeit. Härtelt, der in ganz bescheidenen Verhältnissen lebt, ist 72 Jahre alt, aber noch rüstig und arbeitsfreudig. Er ist der Schöpfer einer großen Anzahl von Weihnachtskrippen und anderen Kunstwerken, die in Oberwiesenthal und vielen anderen Ortschaften aufgestellt sind. Mehrere Male wurde ihm die Ehre zuteil, für Fürstlichkeiten Krippen zu schnitzen. — Nach sächsisch e m I a g d gesetzt beginnt mit dem 1. September wieder die Abschußzeit für weibliches Edel- und Damwild und für die Kälber der beiden Hochwiildarten. Von rmn an können auch wieder Hähne von Auer-, Birk- und Hqselttuild, Schnepfen, sowie Wach teln und Bekassinen geschossen worden. Auch die Jagd auf die beliebten Rebhühnar geht nun wieder auf. In der gesetzlichen Schonzeit stehen noch die Hasen, deren Jggd bei uns am 1. Oktober beginnt, desgleichen Fa sanen außerhalb der Fasanerien. Für weibliche Rehe dauert die Schonzeit bis zum 15. Oktober, für Kram nietsvögel bis zum 15. November. — Forellen dürfen von heute an nicht mehr gefangen und verkauft werden. Bunte Bühne. Sonntag, den 12. Septeniber, findet im „Deutschen HauS" hier ein einmaliges Gastspiel der Dresdner Bunten Bühne statt Sin neugegründetes Unternehmen deS Herrn Rich. Heinemann, Solon Humorist und früherer Mitdirektor der Viktoria Sänger sowie deS hier von keinem wiederholten Auftreten besten« bekannten und beliebten Opernsänger- LinuS Uhlig. DieseS neugegründete Ensemble hat ihr Hauptaugenmerk in erster Linie auf künst. lerisch vollendeten Quartettgefang gerichtet und hat ein gemischtes Gesang- Quartett zusammen gestellt, wie eS bisher über haupt noch nicht von einer derartigen Gesellschaft geboten worden ist. Dasselbe erzielte damit bei seinen im vorigen Monat stattgesundenen Gastspielen in Er kürt und Nürnberg geradezu sensationellen Erfolg. Die Vertreter dieses Quartettes find die Damen Gertrud und Gretel Dorrs, Herr LinuS Uhlig und Paul Martin. Ebenso ist dem Humor der breiteste Spielraum gelassen, vertreten durch die gegenwärtig besten sächs. Salon- und drastischsten Humo risten Georg Ruselli, Rich. Heinemann, Hans Trautmann. Wir machen schon heute auf dieses interessante Gastspiel aufmerksam. Vermischte Vachrichten. Kiel, 1. September. Wie die „Kieler Neuesten Nachrichten" melden, verhaftete bie hiflsige Polizei heute nachmittag den 22 jährigen Gerichtsaktuar Zander und den ehemaligen Gefangenenaufseher, jetzigen Hilfsge richtsdiener Halberg, welche dringend verdächtig sind, an dem Urkundendiebstahl in der Werftasfäre betei ligt zu sein. — Schneefälle. Am 1. September rieselte in Berlin auf die noch im Sommerkleilde prangende Erde leichter, feiner Schnee nieder. Auch auf dem Feldberg im Schwarzwald fiel der erste Schnee. In der Schweiz schneite es in der Nacht auf gestern. Die Schneefälle hielten während des Tages an. Das Thermometer sank auf 3 Grad Kälte. — Der preußische Adler am preußischen K ri e g e rd en km a l in der böhmischen Stadt Treb nitz war von dem tschechischen Bürgermeister entfernt Morden. Jetzt hat die böhmische Statthalterei dem Bürgermeisteramt Trebnitz den Auftrag erteilt, den preußischen Adler am Kriegerdenkmal unverzüglich wie der anzubringen. — Furchtbare Ueberschwemmungen. In Besoeki im Südosten von Java haben verheerende Ueber schwemmungen großen Schaden verursacht. 600 Eingeborene sollen das Leben eingebüßt haben; Eisenbahnbrücken wurden fortgeschwemmt. Die Ernte ist zum Teil vernichtet. Wettervorhersage für den 4. September 1909. Ruhig, heiter, wärmer, trocken. Kirchliche Nachrichten aus der Narochie ^ßenllock vom 29. August bis 4. September 1909. Aufgeboten: w) Max Hugo Voigt, Bäcker in Zschocken, ehel. S. deS i weil. Heinrich Albin Voigt, Bergarbeiters in Oberwürschnitz mit Marie He- j lene Georgi hier, ehel.T. des weil. Heinrich Louis Georgi, Holzschnitzers hier. 77) : Albert Rudolf Flenunift, Werksührer in Wildcnthal, ehel. S. des weil. Karl Robert > Flemmig, WerkführerS ebendaselbst mit Ida Bertha Rothenberger in Stein- ! bach, ehel. T. des Hermann Max Rothenberger, Waldarbeiters daselbst. ! 78) Ernst LouiS Fichtner, Schristsetzer hier, ehel. S. des weil. Ernst Gustav Fichtner, Steinsetzers hier mit Anna Klara Vogel hier, ehel. T. deS Hermann Heinrich Vogel, ans. Stickmaschinenbcsitzers hier. Getraut: 83) Max Curt Felix Fürchtegott Unger, Maschineusticker hier mit Emma Minus geb. Staab hier. Getauft: 240) Hoest Rudi Preiß. 24l) Else Gertrud Schlegel, unehel. Gestorben: M2) Henriette Friederike Radccker geb Rau, Witwe deS Friedrich Herniann Radecker, Waldarbeiters hier, 79 I. 6 M. 4 T. Am 13. Sonntage nach Trinitatis: Vorm. Predigttext: Luk. w, 23—37. Der Pfarrer. Beicht: und heil. Abendmahl bleiben ausgesetzt. Nachm. 1 Uhr: Kindergottesdienst für die Knaben im Alter von 10-14 Jahren. Derselbe. Nächsten Montag vorm. 10 Uhr: Wochenkommunion. Derselbe. Katholischer HottesdientI in Liöenlloch. Sonntag, b. September, vorm. S Uhr in der „Centralhalle". Vorher Beicht-, nachher Tausgelegenheit. Wenke, Kpl. Kirchcnnachrichtcn aus Lchönheide. vom XIII post Irillit. (Sonntag, den 3. September 1909.) Früh. 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl, Pfarrer Wolf. Bonn. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, Pastor Böttger. Vorm. I I Uhr: Unter redung mit der konfirmierten Jugend, Pfarrer Wolf.' Zskahmufik am Sonntag, d. 5. Seplvr., von vorm. '/,12 Ahr ah aus dem Neumarkt. I) „Dir dir Jehova, will ich singen", Choral. L) Ouvertüre „EroS" von Hammer. 3) „Mutterliebe", Psalm von Silcher. 4) „Ständchen" von Eftwolf. 5) „Mei schönes Erzgebirg", Marsch von Schneider. Neueste Nachrichten. — Köln, 3. September, Wie der Berliner Korre spondent der „Köln. Zkg " erfährt, hat die Ausbeute der Deutschen Di amant en ge feilsch af t aus den im Hinterlande der Prinzenbucht jetzt in Abbau befindlichen Feldern im Monat August 8000 Karat betragen. — Kassel, 3. September. Die Zahl der amtlich an- gemeldeten TyphuSkranken betrug gestern 170. Der Landrat warnt die Landbevölkemng, Fuldawaffer zu verwen den, da in dem Fluß gleichfalls Typhusbazillen gefunden wurden. — München, 3. September. Der Bergsteiger Lutz aus Unterprainau sah bei der Besteigung der Zugspitze einen von den drei Herren, die er begleitete, plötzlich abstürzen. Rasch richtete er sich so, daß er den sich überschlagenden, einen Münchener Mediziner, auffangen konnte. Während letzterer nur leichte Abschürfungen davontrug, erlitt der Berg führer durch den gewaltigen Anprall erhebliche Verletzungen. Jetzt half der Gerettete, seinem Retter einen kunstgerechten Verband anzulegen, und ihn zu Tal bringen. — Kopenhagen, 3. Septemiber. Bei günstigem Wind! 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