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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 24.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190908246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090824
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-24
-
Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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Versuchte Preiserhöhung: folgende Tabelle ausgestellt: Steuerbetrug: gelegt werden, der bei den im Herbst.von Frankfurt a. M. aus statifsi-jd-eniden Fahrten des „Z. III" .be nutzt loerdssn wird. D cul^schi-ands Teilnahme an der Luft schi f f k o n f e r e n z. Wie die „Inf." an unterrichteter Stelle erfährt, hat hie deutsche Regierung ihre (Teil nahme an der Äoinfercnz, die Frankreich zur interna tionalen Regelung des Luiftjschiffv-epkohrs vorgeschlagen hat, zugesagt. Bestimmungen über den Zeitpunkt und den Ort der Konferenz sind bischer noch nicht getrof fen wovden, da die französische Regierung damit be schäftigt ist, ein bestimmtes Programm für die Konferenz aufzustellen. Es handelt sich im wesentlichen darum, daß für alle Arten Luftschiffe und Flugmaschinen in ternationale Bestimmungen getroffen werden, nach de nen bisher strittige Fragen ihre Erledigung finden. Hierzu gehört u. a. die Zollhehanchlung in fremden Ländern, die Landuugsbediugungen sowie Führung von Erkennungsmarken und nationalen Abzeichen. — Schädliche Wirkungen unberechtigter Steuerkritik. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die .Leipziger Zeitung* einen beachtenswerten Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Es ist eine unbestreitbare Tat sache, daß die liberalen Parteien des Reichstages gegen die einzelnen Steuergesetze nur aus dem Grunde gestimmt haben, weil die Erbanfallsteuer abgelehnt worden war. War doch in der gesamten liberalen Presse die Notwendigkeit zugegeben worden, daß insbesondere Bier, Tabak und Branntwein einen großen Teil der erforderlichen Neueinnahmen für das Reich zu liefern hätten. Wenn jetzt linksstehende bürgerliche Blätter, teilweise in derselben Tonart wie die sozialdemo kratische Presse, die Bevölkerung gegen die steuerliche Mehr belastung aufreden und die Sache so darstellen, als sei dies eine gegen die weniger bemittelten Volksklassen gerichtete Tat der Reichstagsmehrheit, so ist das nicht zu rechtfertigen. Die Verbündeten Regierungen würden, so notwendig und unabweisbar auch die Schaffung von 500 Millionen Mehr einnahmen für das Reich war, keinesfalls Steuern zugestimmt haben, die einen solchen Charakter getragen hätten, wie ihn ein Teil der liberalen Presse und die sozialdemokratischen Blätter ihnen unterzuschieben bemüht sind. Es ist tatsächlich auch bei dieser neuen Steuerausschreibung so, daß gesagt werden kann, die deutsche Bevölkerung kann sie tragen, da die Bevölkerung vieler Auslandsstaaten schon längst, nament lich was Verbrauchssteuern anlangt, stärker belastet ist. Solche Uebertreibungen der liberalen und sozialdemokratischen Blätter haben nun nicht allein eine Beunruhigung weiter Kreise zur Folge, sondern sie bewirken auch, daß Händler und Produzenten von den neuen Steuern möglichst viel herauszuschlagen suchen. Da ist eine Aufklärung des Publi kums dringend notwendig. Wenn behauptet wird, die neuen Verbrauchssteuern belasteten eine Familie mit hundert Mark und mehr jährlich, so ist dies unrichtig. In Wirklichkeit sollen diese Abgaben, die auf Bier, Branntwein, Tabak, Kaffee und Streichhölzer gelegt sind, 284 Millionen Mark, also auf den Kopf der Bevölkerung jährlich 4,«o Mk., einbringen. Das macht für eine fünfköpfige Familie 22 Mk. jährlich, oder in der Woche rund 43 Pfennige. Es war von vorherein fest gestellt worden, daß die neuen Verbrauchssteuern von den Konsumenten getragen werden sollten. Jetzt versucht man seitens der Produzenten und Händler nicht nur eine volle Ab wälzung des reinen Steuerbetrages, sondern über diesen hinaus noch eine Aufbürdung von dem 3- bis -tfachen Betrage der Steuern. Auf diese Weise sollen den Konsumenten nicht, wie es der Gesetzgeber wollte, 284 Mill. Mk. an neuen Verbrauchs steuern, sondern das Fünffache davon auferlegt werden. In der Berliner .Tägl. Rundschau* ist über diese enorme Be lastung der Konsumenten durch Produzenten und Händler Also nicht gegen die Steuergesetze an und für sich, son dern gegen deren Mißbrauch zur Erreichung geschäftlicher Vorteile muß die Presse die Bevölkerung aufrufen. An vielen Stellen regen sich auch schon die Verbraucher, um die ungebührlichen Preisheraufsetzungen abzuwehren. Dies würde aber mit noch größerem Erfolg und in größerem Umfange geschehen, wenn die Presse durchweg die Interessen der Be völkerung vertreten und nicht lediglich den agitatorischen In teressen dienen wollte. — Ein krasses Beispiel von „Steuerd rücke- Lei" teilt die „Kölnische ZeitMg" mit. Danach hat eine Kölner Kaffeerösterei den Versuch gemacht, etwa 5000 KZ rohem Kaffee der Nachverzollwng zu entziehen. Sie hat diese Menge, in einem weitab 'vom Geschäfte liegenden Keller versteckt umd davon 2000 .wieder heimlich entfernt umd weite,rverkauft. Zollbeamte aber habest das Versteck ausgesumden, den vorhandenen Kaf fen eingezogen Md die Eigentümer, die nun eine schwere Strafe erleiden werden, ermittelt. Bier . . . 100 Mill. M., 720 Mill. M., Tabak . . 43 , 160 , , Branntwein 80 , 280 , , Streichhölzer 25 33 , , Kaffee . . - 36 „ 54 , , 284 M-U. M., 1247 Mill. M., — Oester reich-Ungarn. Mit einer Unver frorenheit, die einfach verblüffend ist, haben tschechis che Führer erklärt, daß „durch die systematischen Ver ätzungen der Tschechen in Wien und NiederösterreM eine Revanchebewegung in den böhmischen Ländern hervorgerufen werde!" Man staunt, mit welcher Un bekümmertheit hier die Tatsachen auf den Kopf gestellt werden. Jahrelang sind die Deutschen Böhmens den ärgsten Pöbeleien von tschechischer Seite ausgesetzt ge wesen, denen man machhlas gegenüber stand. Jetzt, wa man in Wien die Zähne gezeigt hat, wird mit ernster Miene erklärt, die Deutschen seien- die Störenfriede-, und unverblümt wird zu einer „Revanchebewegung" ä la Prag aufgesetzt, Italien. Beim Besuch des Zaren in Italien wird der Sicherheitsdienst noch weit umfas sender un*d energischer sein als hei den Aarenbesuchen in Heinmelmark, Cherbourg und Cowes. Die Not- wendigkei't für diese Maßnahmen läßt sich nicht von der Hand weissen. Mehrere berüchtigte russische Anar chisten haben nämlich Rußland verlassen und sich nach Italien begeben. Die Petersburger Polizei hat Grund zu der Annahme, daß die Terroristen vom revolutionä ren Zentralkomitee den Auftrag erhalten haben, den Zaren bai seiner nächsten Reise nach Italien ums Le ben zu bringen. Die Namen und. Photographien der betreffenden Anarchisten wurden der italienischen Po lizei aus gehändigt, und diesie hat die strengsten Ueber- wachungsmaßmahrnen gatrvffe-n. — Vom Balkan. Die Balkanwirren dür fen einstweilen als gelöst betrachtet werden. Die Kreta frage hat nach Beendigung der lächerlichen Flaggen- Farce dadurch ihre Erledigung gefunden, daß die Schutz- möchte der Insel, unter Respektierung der Oberhoheits rechte der Türkei, eine Neue Verfassung geben werden. Die schwierigere mazedonische Angelegenheit soll durch Heranziehung sämtlicher Signatarmächte oes Berliner Vertrages beigelegt werden. — Die Session des türki schen Parlaments wurde durch Verlesung einer Thron rade geschlossen. — Generaloberst v. d. Goltz. Nach einem in Konstantinopöl eingetrvfsenen Telegramm hat Kai ser Wilhelm seine Zustimmung gegeben, saß General oberst v. d. Goltz abermals iu türkische Dienste tritt, v. d. Goltz übcwnimmt die OberlsituM der im Oktober stattsinderiden Manöver des 2. Kapps und wird im Novembor auch die in Saloniki stattsindenden Manöver des 3. Korps laiten. Sodann folgt die Neuorganisation des 1. Korps. — England. Vor einzigen Tagen wurden, wie schon berschtet, auf verschiedenen englischen Kriegs schiffen Dyn amätpatponen in der Kohle ge funden. Diese Erscheinung wurde anscheinend damit genügend erklärt, hast die Patronen in den Bergwerken gebraucht werden und so- aus Versehen in die Kohle geraten sein müßten. Inzwischen ist aber sestgestellt Warpen, daß die gefundenen Patronen ganz anderer Ars sind als dse zu Spren'gzwecken in Wales gebrauch ten, und die Wiederholung des Vorfalles gibt natür lich zu großen Bedenken Anlaß. Es ist eine sofortige Untersuchung angeordnet worddn. — Schweden. Der General st reik wird vor aussichtlich am morgigen Dienstag zu Ende gehen. Er hat dann gerade 3 volle Wochen angedauert. Von Gothen bürg wird der „Voss. Ztg." berichtet: Der Tex tilarbeiterverein, dessen Mitglieder zur Arbeit zurück zukehren wünschten, wurde vom Landessekretariat ein dringlich gebeten, bis Dienstag auszuhalten, wo wahr scheinlich alles vorüber sein würde. Stadtnotar Tre- derborg, der amtliche Friedenspermittler äußerte, daß die Ausständigen nicht viele Tage mehr aushalten könn ten. Infolge der Geringfügigkeit der Ausstandsunter stützung erlahmt der Ausstandseifer. So erhielt z. B. bei der Auszahlung der ersten Unterstützung am letzten Sonnabend ein Stockholmer Verein mit 992 Mitgliedern nur 500 Kronen. Eine Krone ist -noch keine volle Mark. Als den Mitgliedern die Höhe der Unterstützungssumme in einer Versammlung mitgeteilt wurde brachen viele in Tränen a.us. Wir können nicht »länger hungern, rief einer aus, und wenn wir cs könn ten, unsere Kinder können es nicht! Wir brauchen Ar beit und Essest! Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. August. Gestern fand im Schul garten unserer Bürgerschule das diesjährige Schauturnen des hiesigen Turnvereins statt. Das Fest, als Vor feier des kommenden Sedanfestes gedacht, nahm, bei kühlem, sogar etwa? regnerischem Welter, das indessen der Harmonie des Ganzen absolut keinen Abbruch tat, vielmehr die Aus dauer und Elastizität der Turner wesentlich erhöhte, ohne Zwischenfall seinen programmäßigen Verlauf. Schon am frühen Morgen um 6 Uhr hatten sich die Mitglieder zum Wetturnen (Fünfkampf) zusammengefunden. An demselben beteiligten sich 17 Mann in 2 Riepen. Auf ll Uhr vorm. war das Probe - Wetturnen der Zöglinge für die am 29. August stattfindende Bezirkszöglingsturnfahrt angesetzt, sowie im Anschluß daran ein Hürdenlauf, welchem mit großem Interesse gefolgt wurde. Naturgemäß war der Besuch des zuschauenden Publikums ein recht starker, um so mehr, da die Platzmustk ihren Standort vom Marktplatz auf den Fest platz verlegt hatte und nun sehr stimmungsvoll das Turnen mit einem Choral gleichsam einleitete. Der Nachmittag brachte die Fortsetzung der turnerischen Vorführungen. Wieder hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge zusammeugefunden und verfolgte mit lebhaftem Interesse die Darbietungen. Nach dem Programm wickelten sich zuerst die Freiübungen ab. ES zeigte sich schon hier wieder, daß unter der Zahl der Teil nehmer — es wirkten 104 Mann mit — ein recht turnerischer Geist herrschte. Wie bei den später folgenden Keulenübungen klappte alles ganz gut — ohne Entgleisungen seitens der jungen und jüngsten Zöglinge ging es freilich nicht ab, und es möchte diesen ein wenig mehr Straffheit und turnerischer Geist, der augenscheinlich die an Jahren Reiferen beseelte, zu wünschen sein. ES ist die gesundheitliche Bedeutung der Freiübungen sicherlich größer als die des Geräteturnens, wo bei freilich Gewandtheit und Schönheit der Körperformen in noch vorteilhafterem Lichte erscheinen. Das trat bei dem eleganten Riegenturnen der Mitglieder ganz besonders in Erscheinung, hauptsächlich am Reck. Hier konnte man sehen, daß es nur auf schöne Ausführung, nicht auf die Schwierigkeit ankommt. Kippen, Schwung-Stemmen, freie Felgen, den halben Riesenschwung konnten wohl auch Zöglinge aufweisen, aber hier war alles Vollendung. In der Ansprache bei der Siegerverkündigung tat der Vor stand Herr Lehrer Töpfer der Fahnenweihe vor 60 Jahren Erwähnung und wies hin auf die Sedanfeier, indem er das Turnen in seiner vaterländischen Bedeutung hervorhob. — Zu erwähnen ist noch das Turnen der Turnerinnen, welche mit ihren Leistungen zeigten, wie wohl auch dem weiblichen Ge schlecht Leibesübungen anstehen. — Für alle Leistungen bekun dete auch di« Stadtvertretung, welche mehrfach erschienen war, großes Interesse. — Es folgen nachstehend noch die Na men der Sieger, welche in dem Wettkampf Preise davontrugen. Den 1. Preis mit 79 Punkten errang Herr Ewald Seibel, den 2. Herr HanS Emil Stemmler mit 72 Punkten, den 3. Herr Gustav Oeser mit 68 Punkten, den 4. Herr Emil Flach mit 63 Punkten, den 5. Herr Max Scheffler mit 58 Punkten. Die Sieger erhielten je einen Eichenkranz mit rotweißer Schleife. Außer Wettbewerb beteiligte sich Herr HanS Seidel mit 56 Punkten. Weiter errangen noch folgende Herren nev un blickt s odev da Jetzt ho darunt- nung h den. v abgeha! den, ur asrika, entböte In Le- gekleide raubt, hartn-äcl einigen anstatt ' Lochmai vevschie! der in wegen i — Der hatte de Infolge! pusselt, Krach zi bei Ehe: kn ade ir in die Maie g die Hank der frei waren, i sche Kra bqucharb seine Tc in Brar und verl Ein Koll köpf getc am Som nach Bu stürzte v wurde ü Kranken^ waren di — Vor c Tüllfabr beiter E er beim und von Es wurd rechte zw liche noct Familien Haus in Ernsttjl ters Für beeren, trunken. Leisni alter ges barten F I. an d< teil und e ist das z- mern de schiedentlu ausgeführi sind. Die von Zinn an. In z Einmarksti lich viele < tragen da AuSführur Klang unt erkennen f Auf i lich zu sei- Karren v geschnullt verpackt, ein Sack Rolle Dec kommt dl hängt an sevsäcken. lei Haken ebenso wä Beit. De: jammen, seinem A geht ein ' Karren so wa 4 Mel schenschnu Platz. Peitsi dann setzt in die To Der Z ist nicht aufhörlich teils weit Gebirgspf kahle Fläc größere U Sand ode ein hartes Punkte: Curt Schönfelder (49), Willy Heymann (48), Ernst Siegel (43), Ernst Meyer (38), Gustav Flach (37), Max Stemmler (31), Curt Schubert (27), Herm. Günthel (23), Moritz Gerischer (23), Rudolf Unger (19), Ernst HanS Stemmler (15). — Den Schluß des Festtages bildete der Vereinsabend im Vereinslokal. Heute abend werden unsere Turner zeigen, daß sie auch als echte Jünger Jahns das Tanzbein schwingen können. Zu dem Zwecke findet im Saale des Schützenhauses ein Ball statt und beschließt damit das diesjährige Turnerfest. — Schönheide, 19.. Aug, Seinem Leben selbst ein Ende gemacht hat der Malermeister E. von hier, dessen Frau sich vor- 8 Tagen im schwarzen Teich er tränkte und der sich, wegen Brandstiftung in Zwickau« in Untersuchungshaft befand. Er erhängte sich in seiner Zelle. — Sosa, 19. August. Das dem Handschuhav- beiter Herrn Max Wilhelm Fuchs im Ortsteil Auers bergerhäuser gehörige Wohnhaus nebst Schuppen ist in einer der letzten Nächte vollständig niedergebrannt. Es war schon seit längerer Zeit unbewohnt und das letzte noch dort befindliche Haus. Der günstigen Wind richtung ist es zu danken, daß der nahe gelegene Staatsforst von dem Feuer verschont geblieben ist. — Leipzig., 19. August. Man schreibt von hier: Der Zimmergiefe-lle Robert Georgi, der be kanntlich am 4. d. M. in Pröbel bei Leipzig den Ober- r-cgicru-.gsrat Frhrn. von Wöhrmann ermordete, scheint seine Tat, entgegen anderen Annahmen, doch in vaubmörherischer Absicht begangen zu haben. Er hat noch einem Lei seiner letzten richterlichen Verneh mung abgelegten Geständnis nach seiner Mordtat die goldene Uhr des Freiherrn geraubt, sie aber wegge- worfen, ehe er sich in dem Dorfe Hartmannsdorf in dem Gcmeindeamte stellte. Obwohl die Gegend, die Ge orgi nicht genau bezeichnen zu können behauptet, wie derholt von Gerichtsbeamtem unjd Gendarmen abgesucht Wochen U, konnte die Uhr nicht gefunden werden. Nach wie vor behauptet der jugendliche Mörder, uicht izu wissen, warum er das grauenhafte Verbrechen beging. Er stellt Uvberlegung oder Vorsätzlichkeit beharrlich in Abrede und trägt im übrigen ein sehr gleichgültiges Wesen zur Schau. Georgi wird nach Abschluß der Ver nehmungen zwecks Beobachtung seines Geisteszustandes in eine Irrenanstalt gebracht werden, denn die Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit sind nicht von der Hand zu weissen. < — Leipzig, 19. August. Das Leibgetränk des Leipziger Bürgers, die berühmte Gose, wird nun mehr aus allen Leipziger Sälen, in denen sie bisher in wahren Batterien angefahren wurde, verschwinden. Schuld daran ist natürlich die Biersteuer, die den Ver ein der Saal- und Konzertlokal-Jnhaber Leipzigs vor die Wahl stellte, den Preis für die Gose von 30 auf 35 Psg. zu erhöhen,, oder sie überhaupt nicht mehr auf den Sälen zu veyschänhen, dafür aber Lichtenhainer Bier ein,zuführen. Das letztere wurde beschlossen, die Gase soll <n,ur noch in den Gastzimmern -zum Aus schank gelangen, unch zwar nicht unter 35 Pfg. — Leipzig, 20. August. Am 16. August v. I wurde, wie gemeldet, der 26jährige, aus Reichenbrand gebürtige Pro kurist Walter Dittrich, der bei einer hiesigen Wollengros firma beschäftigt war, nach Unterschlagung von 20000 Mark flüchtig. Wie nunmehr aus Berlin gemeldet wird, hat sich der Flüchtige dort erschossen. Von dem unterschlage nen Gelde fand man nur noch etwa 1000 M. bei ihm vor. Das übrige hat er verspielt und verspekuliert. — Wurzen, 20. Aug. Gestern abend gegen b<7 Uhr ging am Torgauer Platz ein Erntewagen des StadtguteS Gebrüder Eckhardt während der Fahrt nach der Scheune in Flammen auf, die auf sonderbare Art entfacht worden waren. Der Wagen mochte, als der letzte der gesamten Ernte, die zulässige Höhe von 5 Meter erreicht, wenn nicht gar überschritten haben und befuhr die in den letzten Jahren durch Aufschüttungen beträchtlich erhöhte Torgauer Straße quer zur Fahrtrichtung unter den Fahrdrahtleitungen der Industriebahn hinweg. Er faßte mit seiner Ladung den ei nen Draht und brachte ihm den anderen so nahe, daß ein großer Lichtbogen entstand, der in dem Stroh sofort reiche Nahrung fand. Die Ladung brannte bis auf den Wagen nieder. — Annaberg, 20. August. Bei Quellen schürfungen im Ratswalde wurden in Abteilung 11 des RatswaldeS Wasserläufe in ziemlicher Tiefe aufgewältigt, die in der gegenwärtigen Trockenperiode täglich 400 edm auShaltendeS, ganz reines frisches Wasser liefern. In Zeiten reicher Nieder schläge und der Schneeschmelze ist das doppelte Quantum mindestens zu erwarten. Zur Fassung und Zuleitung der Wasser nach den Sammelbassins wurden 24000 Mk. be willigt, teils aus Anleihemitteln, teils aus dem 30000 Mk. betragenden Wasserwerksreservefonds. — Aue, i. E., 20. August. Der Expedient Schneider der Fachschule für Blecharbeiter und Installateure hat sich seit Jahren Unterschlagungen von Geldern auS der von -hm verwalteten Kaffe der Anstalt zuschulden kommen lassen. Er gibt selbst zu, daß es sich um einen Betrag von 5000 Mark bandle. Die Unterschlagungen und deren lange Verheimlichung sei ihm durch die Art der Kontrolle des mit dieser beauftragten Beamten der Schule erleichtert worden. — Die streikenden Fachschüler wollen ihre Be schwerden gegen den Direktor in einer Eingabe dem Mini sterium darlegen. Der Schule gehören 53 Schüler an, unter ihnen befinden sich solche, die schon über 20 Jahre alt sind. Sie haben sich ausnahmslos dem Ausstande angeschloffen. — GroßolberSdorf. In der Nacht vom 18. zum 19. d. MtS. wurde in die hiesige Postanstalt einge brochen. Der oder die Diebe find augenscheinlich durch ein Kellerfenster eingestiegen, durch die getroffenen Stcher- heitSmaßregeln vermochten sie jedoch nicht in die Postdienst räume zu gelangen. Die Einbrecher konnten nicht ermittelt werden. In bedenklicher Weise mehren sich im Ober-Post- direktionSbezirk Chemnitz die Einbrüche. Seit Ende Mai ist dieses schon der 9. Fall, und zwar wurden Einbrüche verübt in Pockau, Oberlichtenau, Schwarzenberg, Oberschlema, Bockau, Zschopau, Blauenthal, Hartenstein und zuletzt hier. Die Ober-Postdirektion Chemnitz hat nun für die Ermittelung der Einbrecher eine Belohnung von 200 Mark ausgesetzt. — Mylau. Eine sinnige Gepflogenheit hat sich hiev seit einer Reihe von Jahren- eingebürgert. All jährlich vereinen sich die jeweilig 50 Jahre alten Män-
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