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den und Sorgen. Aber durch alles zog sich wie ein dichter Faden, die sudelnde Freude — unser Junge kommt! „Ja, ja, Muttichen,, bald dm, ich da, und dann ar beiten wir zusammcm las", muNmel'te Hasso vergnügt vor sich hiin un!d grlisf nach des Vaters Boies. In etwas zurückhaltenderer Art drückte dieser doch ziemlich dasselbe aus. Der Brief schloß: „Wenn Du diese Zeilen erhältst, wird Deine Mlitärzeit so gut wie beendigt sein. Gebe Gott, mein Junge, daß Du aus das Jahr zurückbiicken kannst mit dem Bewußtsein, nach besten Kräften Deine Pflicht getan zu haben. In der alten wie in der neuen Heimat der Pflicht getreu bis ins kleinste hinein, das ist eine sichere Grund lage, auf der DK freudig Dein Leben aufbauen kannst". Hasso faltete den Brief zusammen. Er seufzte, aber zugleich drängte sich ein Lächeln auf seine Züge, die ses sonnige Lächeln, das sein für gewöhnlich ernstes Gesicht so besonders anziehend machte. „Da hast du deinen Jungen» doch noch richtig im letzten Augenblick gefangen^, gab er lachend zu. „Es wird mir wahrhaftig nichts anderes übrig bleiben als nach Rauschebach zu reisen. ,>Die Pflicht voran", wür de der liebe Alte sagen". Wie er sich's vorgenomimen, so führte es Hasso durch. Er kürzte die Berliner Tage und fuhr nach Rauschebach, fand auch reichliche Belohnung für das Opfer durch dcks Bewußtsein, dem! Gutsherrn durch seine Mitteilungen und Angilben an Ort und Stelle einen Dienst geleistet zu häben. «Fortsetzung folgt.) Die vlechpest. Hin Aufruf «« Kommersrischker und Jouristen. Froh, der aufreibenden Berufstätigkeit auf ein paar Wochen entronnen zu sein, schweift der Blick deS Ferienreisenden durch die Wagenfenster über Felder, Wiesen und Wälder, Täler und Höhen; rotleuchtend« Ziegeldächer freundlich in Grün gebetteter Dörfer tauchen auf. Doch — was ist das? Dort an der ersten in der Nähe der Bahn liegenden Scheune hängen häß liche Plakate, auf denen mit riesengroßen Lettern irgendein« Sorte Kake oder Wasteln empfohlen wird. Dort schon wieder, dort noch einmal und so fort ohne Aushören! Bald folgen in bunter Reihe ausgestellte Tafeln, Dachgiebel und alle möglichen Flächen mit Anpreisungen von Schokolade, Zigaretten, vier, Wein, Sekt und Schnäpsen, und damit auch di« Abstinenz ler nicht zu kurz kommen, von Mineralwässern! Ferner steht man mitten in der Natur die Anpreisungen kosmetischer Artikel, pharmazeutischer Speziali- täten und Gott weiß wa- sonst noch alle-, nicht zu vergessen die zahlreichen Empfehlungen von Hotel-, Automobilfirmen, Ausstellungen und dergleichen. Wer darf un» wohl so ohne weiteres daS bißchen Feriensreude vergällen, wer darf uns zumuten, aus unserer Reise nach den Alpen, nach der See soundsoviel hundertmal die Anpreisung irgendeines industriellen Erzeugnisses oder Handelsartikels zu lesen? Dars denn unser durch daS Berufsleben, durch di« Sorgen des Alltags ohnehin schon genug zermarterte- Gehirn gar nicht mehr zur Ruhe kommens Müssen wir, um in unsere Sommerfrische zu gelangen, erst da- Fegefeuer solch widerwärtiger Eindrücke über uns ergehen lasten? Und diese Qual verfolgt unS bis ans Endziel, sie lauert an allen Ecken und Enden, vom Meeresstrand bi» zum Alpenrand — ja bis in die entlegensten Alpentäler, und wir wundern unS schließlich, daß man nicht auch schon den Kühen auf der Alm oder den Seehunden in den Watten die Worte auf da- Fell gebrannt hat: „Kauft X. D.'S Schokolade! oder dergleichen. Und man fragt sich immer wieder, wer den Fabrikanten daS Recht gibt, unsere ganze Landschaft, unsere Dörfer und Städte al« Reklame album zu benutzen, unsere Naturgüter in einer solchen Weise zu verschandeln? Ist eS nicht ein Armutszeugnis ohnegleichen, das sich solche Firmen selbst auSfiellen, wenn sie keine andere Art der Empfehlung ihrer Erzeugnisse mehr wissen, als Stadt und Land mit dieser Art von Reklame vollzu klecksen? Als ob eS keine Zeitungsinserate, keine Reisenden, keine Offert- briese nnd viele andere Mittel gäbe, durch die man für sein Erzeugnis werben kann! Jedenfalls stelle man die Reklametafeln usw. nicht mitten in die Natur hinein! Von allen Auswüchsen unseres modernen Wirtschaftslebens ist diese Naturverschandelung ganz gewiß eine der allerschlimmsten. Und wer auf seiner Reise einem Urheber dieser Reklameart begegnen sollte, der sage eS ihm gehörig auf gut Deutsch; man sage eS auch den Bauern und Grund besitzern, wie ungehörig eS sei, solche Reklameschilder an ihren Höfen, Scheu- nen, Zäunen, aus ihren Wiesen und Aeckern zu dulden, und wie sie damit unbewußt den Interessen ihrer Gemeinde, ja des ganzen Landes schaden! ES muß immer von neuem wieder laut und energisch Protest gegen eine solche unwürdige Verunstaltung unserer schönsten Gegenden erhoben werden; je mehr Stimmen sich geltend machen, desto mehr unterstützt man die dage gen imgange befindlichen Bestrebungen unserer Heimatschutzvereine, erleichtert auch den Behörden die Durchführung der zum Teil schon erlassenen Verord nungen. Und wer photographieren kann, der spare sich noch «in paar Platten aus, um diese häßlichen Plakate mit ihrer Umgebung auch im Bilde festzu nageln und sende sie mit genauen Angaben des Wie und Wo an den Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Dresden A , Schießgafle 24, I., der daS weitere veranlassen wird. Jeder, der mithilft, diesen Unfug aus der Welt zu schaffen, macht sich um daS Allgemeinwohl verdient, beweist, daß er noch gesunden Natursinn hat. LiterarisKes. „Bethel", «ine Monatsschrift für die deutsch-evangelischesFamilie. (HerauSgegeben in Bethel bei Bielefeld. Preis vierteljährig 40 Pfennig.) Äne vornehm auSgeliattete Zeitschrift macht da in ruhiger, unauffälliger Weise auf sich aufmerksam. DaS äußere Gewand wie der Inhalt sind gleich gediegen. Neben der Vertiefung de« Verständnisse- der helligen Schrift in der Hauptsache — denn nur auf solchem Fundamente kann daS christliche Familienleben derart erstarken, daß «S gegen alle auslösenden Einflüsse der Gegenwart «in fester Damm wird — fördert da- Schristchen in zweiter Li nie auch die Pflege von Kunst und Wissenschaft, Geschichte und Natur, kurz aller Schönen und wächst dadurch seine erzieherische Bedeutung. Der Vier- teljahreS-PreiS ist ein äußerst niedriger. ES kann auch für die Hälfte dieses Jahre« abonniert werden mit l Mark. In dem Falle werden di« bisher erschienenen Artikel von k. v. Bodelschwingh unentgeltlich beigefügt, k. v. Bodelschwingh ist ein sehr interessanter und feinsinniger Erzähler. Auch auf den bekannten, von Bodelschwingh ausgearbeiteten „Boten von Bethel , der jedem Uebernehmer eines für 10 Personen eingerichteten Sammeibüch- leinS vierteljährlich kostenlos zugesandt wird, wollen wir noch Hinweisen. Dies Büchlein enthält rührende Episoden aus dem Leben der armen Epilep tiker und Geisteskranken von Bethel. Chemnitzer Marktpreise am 11. August 1909. Weizen, fremde Sorten l2 Mk. SO Pf. bis 13 Mk. SO Pfg. pro 50 Kilo - sächsischer Roggen, niederl sächs. S M 1b o - 9 . 40 - - M / 8°» 8 - preußischer « B 1b B - g . 40 - - . hirfiger - fremder S 7b - - 10 . — - - - - 3 2 TZ 8 Braugerste, fremde — - — — B — . . - - - sächsisch« — —— - * — » — , - o o Futtergerste 7 - 10 - - 7 - 2b » » » o der z bei > 10 Hafer, sächsischer, alt 10 20 - - IO - 3b - - » o I - » neu S bv « B 6 - 7S . - * o - ausländischer » 2b » « » . 60 - - - - Kocherbsen 11 - bO 12 - — - - - o Z? Mahl- u. Futtererbsen 11 — 11 - 50 - - Heu, neues 4 30 4 - 70 - - . altes 5 SO « - 8 . » o . gebündeltes 5 70 - - 8 . 20 - - « o Stroh, Flegeldrusch S 20 3 - SO - Maschinendrusch » - » I Langstroh s LO r . 80 netto. - Maschmendrusch * Krummstroh s w 2 - 50 . - - ' Kartoffeln, inländische 2 - 7S 3 » 2b - - - « Butter 2 SO - , 2 . 70 - - . 1 Malrkasfee-AüMs Kami ksl vielmehr einen krsMxen, sromslisckeo Xsfkeegesckmseb unä ist suck 6er beste Kskkeerusatr. Kanis bst nickt «len «eickiicken umi wiäerlick süssen ffislrxesckmscb Für ein Fräulein, das in der kauf männischen Buchführung, Stenogra phie und Schreibmaschine ausgebildet ist, wird gesucht. Mitteilungen werden erb. unt. n. LS» a. d. Exp. d. Bl. lieäemallv's 11. 6kri8t»pd'8 McklOnM mit Jarbe zum Selbststreichen der Fußböden deSgl. alle andern in Oel geriebenen Lacke, Jirniß, pinsel Aözieypapiere Maurerfchavlonen empfiehlt gut und billig die Drogen- u. Farbenhandlung von RI. LtOLNLttlL». 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