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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 14.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190908143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090814
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-14
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Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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Die Aufstellung eines besonderen frei- sinnigen Kandidaten füri die Reich stagser- s a tz w a h l li,u K ob ung wind in weiten liberalen Krei sen lebhaft bedauert, um, so Mehr, als der national liberale Kandidat Quarck bereit war, zugunsten eines geeigneteren gemeinsamen bürgerlichen Kandidaten zu- rückzutreten. Die ,,Nat. Ztg." beuierkt, der Freisinn habe ausdrücklich erklärt, er habe an Dr. Quarck gar- nichts auszusetzen und sei überdies zu einer Verständi gung über gemeinsam es Vorgehen bereit. Die Auf gabe dieses Standpunktes führe jetzt zu einer Zer splitterung der Kräfte, für de'ren Folgen die Freisinni gen verantwortlich i'eieü. — Die „Berl. N. N." wei sen darauf hin, daß der freisinnig^ Kandidat, der Prä sident des Kobuvger Landtages, Fabrikbesitzer Arnold, ein weit und breit geehrter Parlamentarier sei, gegen den das nationallibevale Plus von 300 Stimmen, das Noch 1907 vorhanden war, .schwer zu kämpfen haben wirst». Die Freisinnigen sagen natürlich, die National liberalen hätten sich mit ihnen auf die Kandidatur Arnolds einigen sollen. Ordensverleihung an einen afrika nischen Häuptling. Dem Häuptling der Soma litruppe in Hagenbecks Tierpark in Stellingen ist vom Kaiser für Verdienste bei der Beschaffung von Kame len für den Feldzug iu Südwestafrika! das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. Diesie Auszeichnung wurde dem schwarzen Manne durch den königlichen Land rat, Gehemirat 1>r. Scheiss in Pinneberg in Ge genwart des stellvertretenden Gemeindevorstehers und einiger G,emeindever,t.reter von Stettingcn-Langeufelde überreicht. Bei der jüngsten Anwesenheit des Kai sers in Hagenbecks Tierpark produzierte der jetzt de korierte Häuptling seine Künste. — Berlin. Der Strafsenat des Kammergerichts hob den Beschluß der Strafkammer, die Kaution des Fürsten Eulenburg von 100000 auf 500000 Mark zu erhöhen, auf. Die 400000 Mark werden ivieder zu rückgezahlt. — Aus den Kolonien. Ein empfindlicher Mangel an Aerzten macht sich in der Gegend von Usambara lDeutsch-Ostafrika fühlbar. Meist sind es Wöchnerinnen, die unter diesem Uebelstande schwer zu leiden haben. Zwei neugeborene Kinder sind zu grunde gegangen und die Mütter sind schwer erkrankt. Gerade in lssambara sollten sich deutsche Aerzte nieder lassen, infolge des Aufblühens des Kaffeeanbaues ha ben sich stattliche Ortschaften entwickelt, in denen auch eine Praxis gesichert erscheint. — Von der Schutz truppe in Südwestafrika traf ein Heimtrans port von 8 Offizieren und 380 Unteroffizieren und Mannschaften.mit dem Dampfer „König" in Hamburg ein. Die Mannschaften wurden zur Reserve entlassen. — Oesterreich-Ungarn,. Kaiser Franz Josef für eine deutsch-tschechische Verstän - digu ng? Prager tschechische Blätter melden,, daß Kai ser Franz Josef am 18. August, seinem Geburtstag, in einer Kundgebung auf die dringende Notwendigkeit einer deutsch-tschechischen Verständigung Hinweisen wird. Die Aeußerungen, des Herrschers sollen dann den Anlaß zur sofortigen Einberufung von neuen deutsch-tschechischen Verstäudiguugskonferenzen bilden. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese tschechische Mel dung bewahrheiten wird, wenn ja, so bleibt erst recht abzuwartem, welches Ergebnis die Versöhnungs-Äon- fevenK zeitigen wird. Derweile wird noch manche Schlä gerei geschlagen werden. — Der Nationalitätenhader in Oester reich. Eine regelrechte Revanchepolitik haben die Deutschen Wiens gegen die Tschechen eingeleitet. Es kam in letzter Zeit schon mehrfach zu recht heftigen Zu sammenstößen, bei der die Tschechen als Quittung für Prag in der Regel furchtbare Kette empfingen. Ein gefährliches Rencontre wird auch für den kommen den Sonntag in eimem Ausflugsort Wiens befürch tet, wohin tschechische Vereine eine Dampferpartie un ternehmen wollen. Die Deutschen organisieren einen richtigen Feldzug, und wollen die Tschechen garnicht zum Landen kommen lassen. Die Polizei will jedoch mit reden und will sogar Militär zur Verstärkung neh men. Man kann nun auf das Kommende gespannt sein. , — Vom Balkan. Aus Konüaniinopel kommen zur Abwechslung beunruhigendere Nachrichten. Die seit eini gen Tagen unterbrochenen militärischen Vorbereitungen, so heißt es, wurden wieder ausgenommen. Das jungtürkische Kommitee ist entschlossen, in Thessalien einzumarschieren und so die Mächte zu einem Druck auf Griechenland in der Kretafrage zu zwingen. — England. Nach einer Aufstellung über die Er träge der englischen Erbschaftssteuer hat der eng lische Schatzkanzler in der am 24. Juli abgelaufenen Woche 16 760000 M. an Erbschaftssteuern eingenommen, also mehr als das Doppelte des Ertrags, der mit durchschnittlich 8 250000 M. wöchentlich bei einem jährlichen Gesamterträge von 429 Millionen Mark geschätzt worden war. Vom 1. April bis zum 24. Juli hatte die Erbschaftssteuer 174 200000 M. oder durchschnittlich 10 400000 M. in der Woche abgeworfen. Um daher den in das Budget eingestellten Gesamtbetrag an Erb schaftssteuer für dieses Geschäftsjahr zu erreichen, hat Schatz kanzler Lloyd George in den noch verbleibenden 36 Wochen nur 257 580000 oder wöchentlich durchschnittlich nur 7200000 M. an Erbschaftssteuern einzunehmen. Das ist nur die Hälfte mehr, als er bereits in den ersten 16 Wochen eingenommen hat. — Schweden. Der Generalstreik flaut letzt sichtlich ab. Am Sonnabend währt er 14 Tage; es darf aber erwartet werden, daß er sich in die neue Woche dann nicht hinüber schleppt. In allen Branchen haben sich schon Arbeiter freiwillig zur Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit ge meldet, und unter denen, die noch im Streik verharren, ist ein erheblicher Prozentsatz von der Nützlichkeit der Fortsetzung dieser mörderischen Kraftprobe überzeugt. Die schwedischen Arbeiter sind seit Jahresfrist ja auch so günstig gestellt, daß sie zur Besserung ihrer Lage wirklich nicht zu dem verzweifelten Mittel eines Generalstreiks zu greifen brauchten. DaS sehen die besonnenen Elemente auch ein, und mit der Einsicht werden auch die Beruhigung und die Ordnung wiederkehren. Der Streik kann natürlich so lange Ueberraschungen bringen, als er nicht völlig erloschen ist. Solche Ueberraschungen sind nach Lage der Dinge aber nicht mehr wahrscheinlich. Für jeden Fall haben sich die Studenten und Lehrer der altberühmten Universität Upsala für den Fall des Ausbruchs eines Land arbeiterstreiks in großen Mengen zur Verrichtung der dringend sten Ernte-Arbeiten freiwillig gemeldet. ES wird darauf hin gewiesen, daß die Armee durchaus zuverlässig ist und auch un schlimmsten Falle zur Regierung stehen wurde. Die ge hässigen Angriffe des Berliner »Vorwärts* gegen die schwe dischen Arbeitgeber wurden von dem sozialdemokratischen Blatt in Stockholm entschieden zurückgewiesen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 13. August. Auch auf Eibenstocker Forstrevier ist nun die Nonne, jener gefräßige Waldschäd- Ung, beobachtet worden, und zwar wurden im Dönitzgrund mehrere der Falter gefangen. Die Nonnenfalter durchziehen jetzt in großen Schwärmen das Vogtland, wie aus Plauen berichtet wird, und scheinen nunmehr auch unsere hiesigen Wälder bedrohen zu wollen. Auch vom Hundshübler und Schönheider Forstrevier wird vom Auftreten der Nonne be richtet. Wie überall an den betreffenden Orten, wo die Nonnenfalter ihre schadenbringende Tätigkeit entwickelten, die umfangreichsten Maßregeln zur Bekämpfung der Tiere durch Absuchung deS Waldreviers durch Kinder, Arbeiter rc. getroffen worden sind, so wird man auch hier nicht umhin können, im Falle, daß größere Mengen der Schädlinge in unseren schönen Waldungen bemerkt werden, was bei der rapiden Vermehrung nicht ausgeschlossen ist, ernste Maß nahmen zu treffen. — Eibenstock. Wie uns nachträglich bekannt wird, ist das Gewitter, das vor wenigen Tagen über Eibenstock und Umgegend herniederging, doch nicht ohne Schaden an zurichten, verlaufen. So schlug der Blitz in die massive Scheune des Oekonomen Herrn Blechschmidt und in das Maschinenhaus des Stickm.-Bes. Herrn Blechschmidt (Messing werk). In beiden Fällen hat der Blitz glücklicherweise nicht gezündet. — In Schönheide schlug der Blitz in der Nähe des Bahnhofs in die elektrische Leitung, so daß teilweise eine Betriebsstörung erfolgtes — Eibenstock, 13. August. Die Heidelbeere n- Ernte in unseren Wäldern geht für dieses Jahr ihrem Ende entgegen. Ziemlich spät setzte sie Heuer infolge des kühlen, regnerischen Wetters ein. Im großen und ganzen waren die Pflücker zufrieden, denn es gab eine Mittelernte. Die Preise waren höher als im Vorjahre. Die Ware fand mei stens glatten Absatz, denn die Hausfrauen, denen das Leben immer schwerer gemacht wird, nahmen die Gelegenheit gern wahr, sich mit einer billigen, wohlschmeckenden Zukost für den Winter zu versehen. — Schönheide, 11. August. Unter dem Verdachte, das vor kurzem abgebrannte Wohnhaus nebst Schuppen des Händlers Albin Lenk am hiesigen Bahnhof in Brand gesteckt zu haben, wurde am Dienstag durch die Gendarmerie der Maler Eichhorn von hier m Haft genommen und an das Amtsgericht Eibenstock eingeliefert. — Schönheide, 13. August. Im schwarzen Teich hier ertränkte sich heute die Frau des Malermeisters Eichhorn. Arbeiter fanden am Ufer des Teiches einen Korb und eine Schürze. Nach längerem Suchen bestätigte sich ihr Verdacht, daß die Eigentümerin der Sachen den Tod im Teiche gesucht habe. Gegen mittag wurde die Leiche geborgen. Du be dauernswerte Frau hat diesen Schritt getan, weil ihr Mann am vergangenen Dienstag gefänglich eingezogen wurde. — Dresden, ll. August. Die Sammlungen für die Dresdner Vogelwiese haben ungefähr 20 000 Mark ge bracht. Etwa 16 000 Mark sind beim Rate eingegangen (da von etwa ^000 Mark durch Büchsensammlungen auf dem Festplatz); etwa 4000 Mark stehen noch aus von den An nahmestellen der Bankiers, Zeitungen usw., so daß man mit einer Gesamtsumme von 20000 Mark rechnen kann. — Dresden. Besuch des Zeppelin-Luft schiffs. Henr Obcrl>ü rgp rmeister Geh. Rat 1)r. Beut ler hat in dec letzten Gesamtratssitzung dem Rate zu Dresden Kenntnis von dpn Schnitten gegeben, die er zur Herbeiführung eines Besuchs des Zeppelin-Luft schiffs in Dresden unternommen hat. Danach hat sich die Berührung Dresdens auf der am 29. August er- fvlgeüden Rückfahrt von Berlin deshalb nicht ermög lichen lassen, weil das Luftschiff am 31. August bereits in Bregenz dem Kaiser vom Oesterreich vorgeführt wer den soll. Dagegen ist ein späterer Besuch Dresdens von der Frankfurter Ausstellung aus nicht ausgeschlos sen. Der Rat zu Dresden bewilligte aus der Ratsoer- fügungssu/mme 300 Mark zuss Herstellung einer An kervarrichtung für dach Luftschiff auf dem Heller, den das Königliche Kriegsministerium zup Landung zur Verfügung stellt. — Riesa, 10. AuMst. Die Uebungen der auf dem Truppenübungsplätze Zeithain und den umliegen den Ortschaften zusqmjmengezogenen Kavallerie-Divi sion sind auf Befehl des Königs abgebrochen wor den, weil die Feldfrücht'e auf dem zu den Uebungen heranzuziehenden privaten Gelände (Fluren, Gohlis, Zschepa, Jacvbshhali, Kreinitz, Lorengkirch) infolge der bisher sehr ungünstigen Witterung zum großen Teil noch nicht abgeerntet werden konnten und deshalb zu hohe Kosten entstehen würden. Alle Kavallerie-Regi menter rüüdn deshalb in den nächsten Tagen nach ihren Garnisonen ab. — Frankenberg, ll. August. Die durch die Presse gehende Mitteilung, die Zigarrenfabrick der Firma Schieck L Sohn habe 150 Heimarbeitern gekündigt, entspricht nicht völlig den Tatsachen. ES kommen etwa 100 Heimarbeiter in Frage, denen für die nächste Zeit die Arbeit aufgesagt wurde, da die Tabakvorräte nachzuverwiegen sind, was einige Tage in Anspruch nehmen wird. Außerdem sollen erst Fest- stellungen über die weiter zu verarbeitenden Sorten getroffen werden. An eine endgültige Entlastung wurde nicht gedacht. — Plauen, 11. August. Der Stadtrat hatte vor kurzer Zeit beschlossen, den großen, mit prächtigen Anlagen versehenen Platz gegenüber der Kaserne »Zeppelin- Platz' zu benennen. Auf die ihm hiervon gemachte Mit teilung hat nun Graf Zeppelin in einem Dankschreiben an den Rat erwidert, .daß er sich durch diesen Beschluß de» Rates der Stadt Plauen — mit der ihn die schöne Erinner ung an seinen Pfingstflug verbinde — sehr geehrt fühle und seinen wärmsten und ergebensten Dank für diese hohe Aus zeichnung entgegenzunehmen bitte'. «) 7) S) 1. Zieh«« 4) 5) t i t d. t 40 60t au! Nr 281! 88224 62512 1000! 63883 88601 Loo !ll 12268 14081 38160 3931k 83632 5494c 71781 73372 93806 93936 3oo!v 10328 1072k 22511 22552 34151 34251 46779 47337 56019 56769 68612 72266 82984 84110 95735 97936 105428 1058 Die S< Aufzunehme ««rs«Sdai 10 Mk. nach sind bei dei zu entnehm« Schnee» - L Rußlan Donnersta deutsch-rus ballon voi drei Insas sich die D es sich ur Berliner L Mitteilung BallonS n freigelassen Insassen o in Sicht üblichen S kamen un! Der Ballc .Tschudi", In der tz und Meß!« - I' Moritz, stnl von 20000« jede Spur. Einige - sucht Amtliche Mitteilungen aus der S. öffeutk. Sitzung des Stadt- verordneteu-Kollegiums zu Hiveustock vom 2. August 1909. Anwesend: 20 Stadtverordnete. Den Vorsitz führt Herr Stadtverord neten-Vorsteher Diersch. Der Rat ist vertreten durch Herrn Bürgermeister Hesse- 1) v. t r v 4. r z d «. d f. d> § h 8- v 6 Z Herr Anregur Biele ir Hirschbei äußert, j 2) Der En. Meldedic 3) Man ge Nachtrag Den nei gabenord Für rich a. di b. dl S e. d H DaSKoll raum, H städtische Herr S> vorrichtu und inn den Rat Rechens schon ver Herr St< Klara A Schlegel Angelege — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — Der Vorsitzende trägt das Gesuch deS Erzgebirgsvereins um städtische Förderung deö BielhauseS vor. Der Stadtrat hat beschlossen, u. den, ErzgebirgS-Zweig Verein zur Errichtung deS BielhauSneubaueS unter Bedingungen Darlehen zu bewilligen, d. dem Verein den angekausten Grund und Boden bedingungsweise zur Bebauung und Benutzung zu überlasten; o. GaS- und Wasserleitung nach dem Biel zu führen und den Auf wand mit 4'/, "/» solange verzinsen zu lassen, als nicht die Ver zinsung durch den Consum deS BielhauseS oder anderer Anschlüffe ermäßigt oder aufgehoben wird; ä. Herrn Stadtbaumeister Lützner zu beauftragen, dem Ansuchen de» ZweigvereinS entsprechend sich der weiteren Förderung deS Bau- unternehmenS mit Rat und Tat anzunehmen. ES erfolgt nun eine allgemeine Aussprache über daS geplante Unter nehmen und die Beschlüsse deS StadtrateS. Gegen die Bewilligung «ine» Darlehens au» dem städtischen Dispo sitionsfonds spricht sich zunächst Herr Stadtverordneter Hohl auS. ES würde städtischerseitS durch Platzüberlastung, Zusicherung deS üblichen SparkassendarlehenS usw. doch sowieso schon großes Entgegenkommen gewährt. Denselben Standpunkt vei tritt Herr Stadtverordneter Drechsler. Er meint, daß man das Baukapital über daS Sparkaffendarlehen hinaus gewiß durch Anteilscheine aufbringen könne. Auf Anfrage deS Herrn Stadtverordneten Pfefferkorn wird bekannt gegeben, daß der Bauaufwand für den BielhauSbau mit 35000 M. ver anschlagt sei. Herr Stadtverordneter Maennel erklärt, daß er in den bisherigen Darlegungen die Angabe vermiss«, ob und welche Verzinsung für den Platz verlangt werden solle. Im übrigen wolle er im Falle der Be willigung de- 2. Darlehens die Bedingung eingeflochten haben, daß die volle Summe von lOkOO M. nur dann gegeben werde, wenn die Brand- Versicherungssumme deS Neubaues den Betrag von 35000 M. erreiche. Herr Stadtverordneter Scheller äußert sich gegen di« Gewährung eines Darlehens auS dem Dispositionsfonds. Hiernach regt Herr Stadtverordneter Clauß an, bei Bewilligung der Darlehen die Bedingung zu stellen, daß der Grund und Boden vom Verein verzinst und etwaiger Reingewinn auS dem Biel für Verein-Unter nehmungen in der Stadt, nicht aber auswärts verwendet werde. Der Stadtverordnetenvorsteher äußert Bedenken dagegen, daß der Verein ein HauS in dem geplanten großen Umfange Herstellen wolle. Nach seinen Erfahrungen hält er es für richtiger, Sommerwohnungen nicht vorzusrhen, sondern den Bau nur für Touristen- und RestaurattonS- verkehr zuzuschneiden. Herrn Stadtverordneten Lorrn, erscheint der Bauaufwand und der Betrag der von der Stadt verlangten Darlehen ebenfalls zu hoch. E« bestätigt darnach Herr Stadtverordneter Clauß, daß der bisherige Bielpächter da» neue Hau» gegen ausreichenden Pachtzins in Pacht nehmen will. Herr Stadtverordneter Heckel spricht sich warm für die Annahme deS RatSbeschluffeS aus. Er sei dafür, auf dem Biel etwa» „Ordentliche»" zu schaffen Man müsse dann selbstverständlich in da» Unternehmen auch etwa» hineinstecken. Ohne Anlagekapital könne man kein Geschäft machen. Herr Stadtverordneter Müller regt an, daß man für den Grund und Boden ein« 3's,°j,ig« Verzinsung fordern möchte Hiernach geht man auf die RatSbeschlüffe im einzelnen ein. Bevor man zu Abstimmungen verschreitet, bringt Herr Stadtverord neter Maennel seine Bedingung für di« Gewährung de» 2. Darlehen», die er vorher wiederholt näher erläutert hatte, nochmal» an. DaS Kollegium beschließt sodann gegen 3 Stimmen, außer dem üb lichen Sparkaffendarlehen zu 's, der BrandversicherungS-Summ«, a. dem ErzgcbirgSzwcigverein 10000 M. Darlehen au- dem städti schen Dispositionsfonds zu 3's, °s. Zinsen zu bewilligen, sofern — Auerbach, 13. August. Wie aus Mylau, Rebesgrün und Falken Kein gemeldet wird, hat der Nonnenfalter in der Nacht vom Montag zum Diens tag die dortigen Wälder beflogen. Er wurde vom Winde aus dem Westen hergeführt. Die Forstbeamten leiteten so fort mit vielen Schulkindern und erwachsenen Personen die Vernichtung deS für die Wälder so gefährlichen Falter» ein. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Die Unsitte, burfüßhg, Rad zu fahren, hat am Mitt woch in Zwickau wieder ein Opfer gefordert, indem ein zwölfjqhrigier Junge mit der großen Zehe des rechten Fußes in das Kettenrad kam, wodurch ihm die Zehe glatt abgerissen wurde. — Bei einem! starken Gewitter schlug der Blitz am Mpntag in Kirchberg in ein Haus, verwüstete mehrere Woh'nräume, schleu derte eine im zweiten Stockwerk mit Waschen beschäf tigte Frau die Treppe hinab! und setzte deren Kleider, in Brand,. Nur, durch das HimzueiLen hilfsbereiter Nachbarn irturhe die am ganzen Leibe lichterloh bren nende Frau gerettet. Sie mußte, lebensgefährlich ver letzt, in ärztliche Behandlung gemhmmen werden. — Bei einem ick Glauchau wohnhaften Fleischermeister wurden bei einer unter Hinzuziehung eines Sachver ständigen var,geuo(mmenen Haussuchung etwa 150 Wür ste verschiedener Sorten vorgesunden, die zum größten Teil verdorben waren. Die gesundheitsschädliche Ware wurde polizeilich beschlagnahmt. — In Dippoldis walde geriet ein 17 jähriger Arbeiter in die gehen de Transmission einer Pappenfabrik; er wurde mehr mals von der Welle herumgeschleudert und geradezu m Stücke gerissen. Knochensplitter rc. waren im gan zen Arbeitsraume verstreut. Der Anschlag des Kör pers an die Wand war so heftig, daß. Ziegelsteine herausgeschlagen wurden. Der Tod des Bedauerns werten ist auf der Stelle eiugetretem — Durch das Automobil eines Fabrikanten aus Tannenbergsthal wurde im böhmischen Grenzorte Hirsch en st and der 12 Jahre alte Sohn Johann der Witwe Lohwasser überfahren und auf der Stelle getötet. Den Wagen führer trifft kein Verschulden, da der Knabe hinter ei nem Geschirr hervor geradezu in das Kraftfahrzeug hickeinlief. — Ueberfahren cknd schwer verletzt wurde durch einen Radfahrer in Rpd ewi s ch eine 90jährige Ehefrau. Den Radfahrer soll jedoch keine Schuld tref fen. — Schenkungen und Stiftungen. Nach einer vom Sächsischen Kirchen- und Schulblatt veröffentlichten Zu sammenstellung betrug die Gesamtsumme aller Stiftungen und Schenkungen für die Kirche, für christliche Liebeswerke, für die Schule, für das allgemeine VolkSwohl und für sonstige Zwecke im 2. Vierteljahre 1909 im Königreich Sachsen 3072069 Mark. — Eine tfch echische Gegenfeierdes Leip ziger U niv e rf ität sjubiläums. Aus Pracha- titz in Böhmen wird geschrieben: In Husinetz, dem Geburtsort Johann Hus', soll qm 15. August die 500. Jahresfeier des Rektorats Hassens begangen werden. Veranstalter sind die Zweigvereine des Prächen, das Protektorat haben übernommen die tschechischen Rek toren, der Stckdenteuverband und die Stadt Husinetz. Die Festrede hält Abg. Prof. Drtiua.
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