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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190908035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090803
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-03
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Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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französischen Poftbeamten-Syndikate, die sich bei dem legren Ausstande konstituirl hatten, verfügt. Sechzehn Postbeamte wurden als Gründer der Syndikate zu je 16 Franks Geldstrafe verurteilt. — England. Am heutigen Montag nachmittag gegen 4 Uhr wird dierussische K a i s e r - F l o t t i l l e vor Spithead eintreffen. Dort werden die hohen Gäste vom König und der Königin von England begrüßt. Abends findet ein Bankett an Bord der englischen Königsjacht .Viktoria and Albert" statt. Bei dieser Gelegenheit werden von den Monarchen Trinksprüche ausgetauscht werden. Auch der eng lische Besuch wird sich ausschließlich auf dem Wasser abspielen. Am Donnerstag abends tritt das Zarenpaar auf dem .Standart" die Rückreise an und wird am Sonnabend dieser Woche mit dem deutschen Kaiser in Kiel eine Be gegnung haben. — Durch Vermittlung des Handelsministers Churchill ist eS gelungen, zwischen den schottischen Grubenar beitern und ihren Arbeitgebern eine Einigung zu erzielen und damit den drohenden Generalstreik sämtlicher Bergleute Englands abzuwenden. — Spanien. Das grausame Verhalten der Revoluti onäre in Barcelona Hal die besonnenen Nolkskreise bewogen, sich wieder enger an die Regierung anzuschließen. In der Mehrzahl der nordspanischen Orte soll wieder Ruhe herrschen. In Barcelona gelang eS einer Streitmacht von 8000 Mann, eine Besserung der Lage herbeizuführen. Die Unterdrückung der Revolution in Barcelona durch ein Blutbad in den Straßen der Stadt hat zwar den Beweis erbracht, daß die Regierung noch über die erforderlichen Machtmittel verfügt, hat andererseits aber auch eine Empörung durch das ganze Land getragen, wie sie in Spanien bisher ohne Beispiel war. Aerger als Hunnen und Hottentotten hatten die Rebellen Barcelonas allerdings gewütet und jeder Menschlichkeit Hohn gesprochen. Besonders richtete sich ihre Mordlust gegen die Klöster. Dutzende von Priestern und Nonnen wurden er barmungslos hingeschlachtet, einige am Altar, das Kruzifix umklammernd, andere in tapferer Gegenwehr. Ueberall legten Vie Revolutionäre Feuer an und stießen die Nonnen, die an den Fenstern der brennenden Gebäude erschienen, wieder in die Flammen zurück, so daß die Unglücklichen lebendigen Leibes verbrannten. Zehntausend Revolutionäre zogen in langem Zuge, mit den verkohlten Resten ihrer Opfer, mit Leichnamen, einzelnen Körperteilen und Köpfen an langen Stangen in den Händen, Vivat rufend und die Marseillaise singend, durch die Straßen, unter den Augen des General kapitäns, der nicht wagte, Feuer geben zu lassen. Ueber 1000 Menschen wurden während der Schreckenstage in Bar celona getötet. Die Mehrzahl der Getöteten gehört natürlich den Rebellen an, die von der Kavallerie zusammengedrängt und niedergeschossen wurden. Ueber die Wirkungen des Barcelonaer Blutbades im Lande ist nur schwer etwas zu erfahren, da die Regierung jede unabhängige Berichterstattung ins Ausland verhindert. Solange sie das tut, ist die An nahme nur allzuberechtigt, daß die Lage in Spanien kritisch ist. Nach einer Londoner Meldung dauern die Straßen kämpfe in Barcelona noch immer fort, trotzdem die Zahl der Toten 1000, die der Verwundeten 1500 längst übersteigt. — Aus Melilla wird Ruhe gemeldet. Die vorge schobenen spanischen Posten konnten am Sonnabend ohne Zwischenfall verproviantiert werden. Lokale und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 2. August. Die 2. Kompanie der Marienberger Unteroffiziervorj chnle unternahm ihren diesjährigen Ausflug nach Eibenstock. Unter der Leitung des Herrn Hauptmann Kruspe vom 105. Rgt. und der Herren Oberleutnant Edler von der Planitz vom Leibigrenadier-Rgt. Nr. 100, Oberleutnant Pichl vom 107. Rgt. un<d Oberleutnant Melzer vom 134. Rgt. trafen die Schüler am Freitag vormittag, von Schwarzenberg kommend (von Schwarzenberg bis Jo hanngeorgenstadt unter Benutzung der Eisenbahn, von letzterem Ort ab zu Fuß), auf dem Anersberge ein. Die beiden hiesigen Militärvereine, sowie der Erzge-, birgsverein bewillkommneten durch eine Abordnung die Gäste, denen mczn unter gütiger Mithilfe wohlwollender Spender Wer, Würstchen mit Semmeln, eine Wander karte vom Auersberg u. a. überreichte. Es entwickelte, sich auf dem Auersberge ein reges Leben. Nur zu schnell verflog die Zeit. Um 12 Uhr wanderte man nach Wil denthal hinab, zog am Delitschdenkmal vorüber, be trachtete mit Verwunderung die noch allzudeutlichen Spuren an den Häusern unid Bachufern vom vorjähri gen Hochwasser und erfreute sich an den schönen Land schaftsbildern, die sich auf der Wildentchaler Straße den entzückten Augen boten. Mit hollem Liederklange schritten alle begeistert durch die "herrlichen Waldungen. An der Waldschenke reihte sich das Musikchor der Un teroffizierschule ein, das sich den beschwerlichen Marsch von Johanngeorgenstadt über den Auersberg nach Ei benstock geschenkt hatte, bei dem unsicheren Wetter auch mit Recht, und nun zog man unter klingendem Spiele und hallendem Trommelschlage in Eibenstock ein. Nach dom die Gäste durch die Stadt geführt worden waren, brachte man sie ins .^Deutsche Haus", wo sie das Mit tagsmahl oinnahmen. Nun konnten die Mannschaf ten ihre Quartiere aussuchen, für die die beiden Mili- tärvereine, unterstützt durch das bereitwillige Entgegen kommen der Bürgerschaft, bestens Sorge getragen hat ten Die wenigen Sturtden benutzten die jungen Leute zu Forschungsreisen durch das Städtchen. Am Nach mittag brachte das Marienberger Musikkorps dem Vor steher des K. S. Militärvereins Eibenstock, Herrn Herm. Wagner, der zufälligerweise an diesom Tage seinen Geburtstag feierte, ein Ständchen. Gegen- abend fand auf dem Neumarkt eine flotte Platzmusik statt. Den Abend beschloß ein Konzert desselben Musikkorps im Deutschen Hause. Es war vorzüglich besucht. Die Bortragsnnmmern wurden sämtlich enthusiastisch aus genommen und der Kapelle reicher Beifall gezollt, na- meutlich auch dem Bivlinisten Herrn Fischer und dem anwesenden Komponisten zweier Musikstücke, Herrn Oberleutnant Edler von der Planitz. Nach der ersten Nr. wurden die Marienberger Wanderer durch den Vor stand des Erzgebirgszweigvereins, Herrn Find eisen, herzlichst willkommen geheißen. Herr Hauptmann Krus pe brachte im Verlauf des Abends Namens seiner Mann schaft den Gastfreunden den besten und wärmsten Dank zum Ausdrucke. Bon Herrn Hermann Wagner wurde mn Hurra auf die Offiziere ausgebracht. An das Konzert schloß sich ein flotter Ball, der allen Fremden wie Ein heimischen eine schöne Erinnerung bleiben wird. Nicht uner- wähnt sei noch, daß den Militärvereinen seitens der Herren Brauereiibes. Männel und Günnel in Wer- nesgrün in dankenswerter Weise je ein beachtliches Quantum Bier zur Bewirtung der Gäste auf dem Anersberge resp. im Deutschen^ Hause zur Verfügung gestellt worden war, dem wacker zugesprochen wurde. Am Sonnabend morgen traten die lieben Gäste unter heiterem Gesang den Heimweg an. Dieser führte sie, nachdem die Stadt nochmals durchschritten worden war, nach Blauenthal, von da per Bahn nach Aue, sodann wieder zu Fuß über den Spiegelwald nach Annaberg. — Möge auch dieses frohe Ereignis dazu beitragen, unser Eibenstock mit seiner herrlichen Umgebung wei teren Kreisen bekannt zu machen. Als Scheidegruß und dankbar drang es aus den Herzen und Kehlen der Abziehenden: Eibenstock i» schi, in Summer gett när hie Und satt'S eich urndtlich a, sei Freid hott m'r do dra! — Eibenstock, 2. August. Die Königliche Baugewerkenschule zu Plauen veröffentlicht im amtlichen Teile der heutigen Nummer eine Be kanntmachung über den Beginn des Wintersemesters, auf welche wir Interessenten und Mitalieder des Baufaches auch an dieser Stelle Hinweisen möchten. Alles Nähere ergibt sich aus der erwähnten Anzeige. — Sch önheid er Hammer,, 29. Juli. Gestern nachmittag stürzte in Muldenhammer der dort bei seiner verheirateten Schwester zu Besuch weilende 8 Jahre alte Sohn Willy des hiesigen Eisenformers Herrn Pilz über das Geländer einer Holztreppe. Hier bei zog sich der Knabe außer, einem Nasenbruch einen komplizierten Schädelbrpch zu. Zum Glück soll Lebens gefahr ausgeschlossen sein. — Schönheiderhammer. Der hiesige Königl. Sächs. Militärverein feierte am gestrigen Sonntag un Garten des Hotel „Carlshof" ein Sommer- verbunden mit Kinderfest. '^3 Uhr bewegte sich die Kinderschar unter dem Vortritt einer Musikkapelle und unter Begleitung einer Anzahl Festjungfrauen und Mitglieder des Militär vereins im festlichen Zuge durch den Ort und nach dem Festgarten. Der Zug, in dem auch die Vereinsfahne mit geführt wurde, bot einen imposanten Anblick, die Mädchen führten Kränze und die Knaben Fahnen mit sich. Obwohl das Wetter nicht allzugünstig war, verlief der Nachmittag in fröhlichster Stimmung bei allerhand Spielen und sonstigen Belustigungen. Die opferfreudigen Familien Hans und Horst Edler von Querfurth, die an dem Feste regen Anteil nahmen, hatten es sich nicht nehmen lassen, die zahlreiche Kinderschar in dankenswerter Weise mit Kaffee und Kuchen zu bewirten, außerdem stifteten sie einen großen Teil der von den Kindern ausgespielten Geschenke. Den Kleinen wird das schön verlaufene Fest unvergeßlich bleiben. — Leipzig, 1. lAttgust. Der zweite Festtag der Un-iversitätsjubelfeier byachte den Höhepunkt der festlichen Veranstaltungen, nämlich die Feier in der Wandelhalle der UniperMckt und den großen histori schen Festzug ber Studentenschaft. Früh am Morgen traf als Vertreter des KaHers der Prinz August Wilhelm von Preußen ein. Am Bahnhofe hatte sich zum Empfange König Friedrich August von Sach sen mit Gefolge eingefunden. Studenten in Wichs bil deten Spalier vom Bahnhofe bis zum Schlosse am Brühl, von wo der König Ach mit feinem Gaste zur Universität am Augustusplatze begab. Hier am, Ein gänge des AugusteuMs.wurden die Fürstlichkeiten durch den Kultusminister vr. Beck, den Rektor Geheimrat Binding, den Prorektor und die Dekane empfangen. Unter Vorantritt von.Pedellen in ihrer historischen Tracht bewegte sich der feierliche Zug in die große Wandelhalle der Universität,.in der sich schon vorher die Ehrengäste, .die Studentenschaft, die „Alten Herren", sowie die Mitglieder der Ersten und Zweiten Kammer eingefunden hatten. Wieder bot jich dem Auge ein überaus farbenprächtiges Bild. Die roten, violet ten, schwarzen und blauen Talare der in- und aus ländischen Universitätslehrer wechselten mit Uniformen aller Waffengattungen. Dazwischen sah man den säch sischen Landesbischof vr. Schäfer (Dresden) in pur purroter Gewandung, und in- bunten Tönen leuchteten die Mützen der Studentenschaft. Im Hintergründe um säumten die Chargierten in" Wichs mit Fahnen und Schlägern das Bild. An der südlichen Längswand der Wandelhalle stand ein Purpurbaldachin, davor die Red nertribüne. Daneben erlhob sich, noch verhüllt, die lebensgroße Marmorstatue des Königs. Hoch oben in den Galerien saß ein Kranz von Frauen und Mädchen, sowie die Sänger des DHomanerchors. Unmittelbar vor der Rednertribüne hatten die Prinzen und Prin zessinnen des Königlichen Hauses, an ihrer Spitze die Brüder des Königs, die Prinzen Johann Georg und Max von Sachsen Platz genommen. Letzterer war wie der in einfachem schwarzen Priesterkleide erschienen. Darüber trug er das grüne Band des sächsischen Ordens von der Rautenkrome. Auf dem Hinterkopfe sieht man deutlich die Tonsur, das Abzeichen des katholischen Priesters. Links von ihm saßen die beiden jungen Söhne des Königs, der Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian, zwei hübsche, geweckt aussehende und erwartungsvoll dremschauende Jünglingsgestal ten, die heute sichren ersten Schritt ins akademische Leben tun sollen. Nach einem Hymnus der Thomaner erhob sich der König und übergab der Universität iv kurzer Ansprache sein Standbild. Darauf trat der Rektor Binding vor das Standbild und schwenkte fern Barett, worauf die Versammlung ein stürmisches Hoch auf den König ausbrachte. Der Rektor Binding sprach dann in kurzer Rede dem Könige den Dank der Universität aus für die anerkennenden Worte und das gnädige Geschenk und gelobte, daß Professoren und Stu dentenschaft in gleichem Sinne wie bisher Weiterar beiten würden. Unmittelbar darauf nahm der Rektor die Immatrikulation des Prinzen Georg und des PrinzenFriedrich Christian vor. Als tat-io orte G tungen scheine, an da- kommt, selbst l lich nic ßung v aus Fr stellt w leute a lange . Meter l geschieh thal die greifbar wird in Die iw Bau b« Teilbäd Tarouc einem s Kurhote Nachr." w ald in eine sta von alle ziel! die ungen h turvölke maßen reits ge den. Sc Dänemo Italien, Merkwü Loch in schäft g, Außerdc gestellt < sind. Nur hielt ihr sondern aufmerkj da fvrtg Wai sein, den en zeigt kindliche kleine H andern i Aus erreicht, bei eine. Die sich der größte Zwicka jetzt a bürg i Kreise, hofft r namen birges der ob« land u sicht be ergeben Perlen, Außerd Perlen der Rektor die einleitenden Worte zu den Prinzen sprach, erhoben sich diese. Der Rektor stellte die üb lichen Fragen, ob die Prinzen bereit seien, die akademi schen Gesetze zu beobachten, wobei es große Heiterkeit erregte, daß der Kronprinz mit seinem lauten „Ja" schon zur Stelle war, bevor der Direktor noch! geendet hatte. Dann legten die beiden Prinzen dem Rektor, durch Handschlagdas Gelöbn.is der Treue gegen die aka demischen Gesetze ab, worauf dieser sie zu eivse aoaäs- miei erklärte. Der Rektor wies" dann darauf hin, daß die Prinzen trotz ihrer Jugend eine ernste Aufgabe auf sich genommen hätten. Freilich sei es" früher sogar voygekommen, daß man selbst Säuglinge immatriku liert habe (große Heiterkeit), 'die letzten dieser Art seien aber jetzt ausMstorben. Die Universität wünsche den beiden jungen Kommilitonen, daß Ae ihre hohen Ziele erreichten, und begleite mit den besten Wünschen ihren Studiengang. Nach dem Gesänge der DHomaner „8al- vum tue regem" ergriff Prof. vr. Wundt das Wort zu seiner Festrede, in welcher er die Geschichte der Uni versität von ihren ersten Anfängen an entwickelte. Ge gen Mittag wurde der große historische Festzug durch die Straßen Leipzigs inszeniert. Dieser bot ein äu ßerst glänzendes Bild. Er bestand aus 14 Gruppen. Die erste, bei der 300 Personen mitwirkten, zeigte den Einzug der Prager Studenten in Leipzig im Sommer 1409. In bunter Reihe folgten die Wider: Gründung der Universität durch "Markgraf Friedrich den Streit baren 1409, Einzug der Wittenberger zur Leipziger Dis putation am 24. Juni 1519, Kurfürst Moritz um 1550, Tilly gibt Leipziger Professoren das Geleit 1631, Stu dententracht zur Zeit der Gründung der ältesten, Kor poration, der Lausitzer Predigergesellschaft 1716, Gott fried Wilhelm Seidnitz, Leipziger Student und Magister, Gotthold Ephraim Lessing, Leipziger Student, Johann Wolfgang Goethe, gleichfalls als Leipziger Student, Faust-Szene aus Auerbachs Keller, Befreiungskrieg 1813: Körner und die Lützaw,scheu Reiter, Leipziger Burschenschaften, Landsmannschaften und Korps in ih ren Trachten während des ersten Drittels des 19. Jahr hunderts, Studentenw.ache während des Straßenauf standes im September 1830, die letzte Gruppe bildeten Chargierte mit der neuen Universitätsfahne. Den Be schluß des Tages bildete eine Festvorstellung im Thea ter und ein Festkonzert im Gewandhause. Der dritte Festtag brachte die Festtafel im Königl. Palais, das Festkonzert im Gewandhaus, die Festvorstellung, im Theater und den großen Kommers in der Halle auf dem Meßplatz, und somit fanden die offiziellen Festtage ihr Ende, während die inoffiziellen Festlichkeiten, wo auch das große Publikum auf seine Rechnung kommen wird, noch etwa 8 Tage andauern werden. Die Fest tafel im Königl. Palais fand, zu 50 Gedecken um 5^/z Uhr statt. Nach der Tafel begab sich der König mit den übrigen Fürstlichkeiten nach dem Gewandhaus zum Festkonzert. Beim Eintritt der hohen Herrschaften in die Hofloge erhob sich das glänzende Publikum und Kul tusminister vr. Beck brachte ein dreimaliges Hoch auf den König aus. Danach begab sich der König zu der Festvorstckllung im Neuen Theater, wo „Philotas" von Lessing-, „Die Laune des Verliebten" von Goethe und" „Die Huldigung der Künste" von Schiller gegeben wur de. Um 7 Uhr 42 Minuten fuhr Prinz August Wil helm von Preüßen vom Thüringer Bahnhof ab, vom Prinzen Johann Gevrg zum Bahnhof geleitet. Gegen 9 Uhr 15 Minuten fuhr der König vom Stadttheater nach der Festhalle auf dem Meßplatz, wo um 9 Uhr 30 Minuten der Festkommers begann, dessen Ehren präsidium der König übernommen hat. Der König wurde in der Kommershalle mit allen studentischen Ehren einpfangen. Geheimrat Köster begrüßte den König und betonte, daß nach den vielen ernsten Feiern dieser Tage nunmehr der Schluß in Leipzig mit einem Freudenfest, einem echt studentischen Kommerse gemacht werden sollte. Als erstes Lied wurde Ernst Moritz Arndts „Sind wir vereint zur guten Stunde" gesungen. Darauf weihte Geheimrat Köster den ersten Trunk dem Rektor Magnificentisfimus und kommandierte einen Salamander auf sein Wohl. Der König antwortete mit einem urkräftigen Salamander auf die Alma Ma ter Lipsien-sis. Darauf ergriff er das Wort, um eine mit Jubel aufgenommene Rede über — die Trinksitte der Studenten zu halten. Der König» nahm die Stu dentenschaft gegen den Vorwurf in Schutz, daß sie in ihren akademischen Sitten und Gebräuchen zu sehr dem Gambvinus huldige, so daß man die -Studenten als Trinker verschreie. Das sei aber der deutsche Stu dent nicht und im übrigen sei der, der nur Himbeer limonade trinke, überhaupt kein richtiger Student? Nach verschiedenen Gesangsvorträgen der Pauliner und Arsionen verließ der König mit Gefolge um 11 Uhr den Kommers, um sich zum Bahnhof zu begeben. — In Meißen fand am Tage darauf aus Anlaß des Leipziger Universitäts-Aubiiläums auf der Albrechts burg Königliche Tafel zu 370 Gedecken statt. Es nah men teil der König, der Kronprinz, Prinz Friedrich Christian, Prinz und Prinzessin.Johann Georg, sowie Prinz Max und Prinzessin Mathilde. — Freiberg, 29. Juli. Im benachbarten Hil- bersdcrf wurde gestern nachmittag gegen 4 Uhr ein Kirchenräuber auf frischer Tat fest genom men. Von Kindern war dem Gemeindevorstand mit geteilt Wochen, daß in der Kirche ein fremder Mann sei. Ms nun der Gemeindevorstand die Kirche betrat, er griff der Unbekannte, der die Opferbüchsen- erbrochen» hatte, die Flucht. Er wurde aber aufgehalten und nun stellte sich heraus, daß der Einbrecher der noch nicht 18 Jahre alte Schuhmachergeselle Krumpelt aus Dres den war. Dem Gendarmen gestand Grumpelt zu, daß er in den letzten Tagen in der, Freiberger Gegend nicht weniger als acht Einbruchsdiebstähle verübt hat, darun ter auch Einbrüche in eine Freiberger und in- die Con- radsdorfer Kirche. Die übrigen Einbrüche hatte Grum pelt in Bauerngehöftetl verMt, wobei er sich vorher erst vergewissert hatte, daß die Bewohner auf dem Felde aweiteten. Das M toriums Angriff Studeni die ihn zur Bes eingelad denken i Graf Z zu zeig, anfangs chischem vom Ho Zwicka und da Kind ni ausgeset Männel Gefängr feiertag sehe Bai Brandsti Versicher wollten, vorsätzlic antwort, sämtlich sowie V — Von Automol stehende darf übe auf den mobiliste Elektrizit
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