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erkennen, daß Melilla infolge der außerordentlich ge schickten Kampfmethode der Kabylen nicht zu halten ist, wenn nicht unverzüglich ganz bedeutende Verstärkungen zur Verfügung gestellt werden. Wenn irgend eine Na tion, so hätte Spanien die Pflicht, durch Befolgung einer friedlichen Politik die daruiederliegenden wirtschaftli chen Kräfte des Volkes zu heben: nicht aber durch grund- und zwecklose Kriiegsunteruehnmngen völlig aufzurei ben. Dieser Mangel an der hausbackensten oolitischen Weisheit mutz und wird für Spanien zunächst noch un berechenbare, aber sicherlich die unangenehmsten Fol gen nach sich ziehen. Tagesgeschichte. Deutschland. Die Nordlandreise des Kaisers endet in den ersten Augusttagen in Swine- inünde. Der Besuch des Zarerypaares. Es be stätigt sich, daß das Zarenpaar mit seinen Kindern am morgigen Dienstag auf Schloß Hemmelmark in der Eckernsörder Bucht, dem Sommersitz des Prinzen Heinrich, eintreffen wird. Der Großherzog und die Großherzogin von Hessen sind bereits seit einigen Tagen dort. Der Besuch des Zarenpaares trägt einen reinen familiären Charakter. Die Prinzessin Heinrich ist be kanntlich eine Schwester der Zarin. Von Hemmelmark fährt das Zarenpaar nach England und Frankreich, um dann auf der Rückreise um den 8. Angust herum viel leicht mit dem Kaiser zusammen zu treffen. Wie zu erwarten war! Bei den Beratun gen im Bundesrar am Sonnabend ergab sich Einhellig keit darüber, daß den bekannten Versuchen, die Talon steuer durch vorzeitige Neuausgabe von Zinsbogen zu vermeiden, unter allen Umständen entgegengetreten wer den muß. Ausführungs-Bestimmungen zu den am kommenden Sonntag im Kraft tretenden Steu- ergesetzen werden in den ersten Tagen dieser Woche amtlich bekannt gegeben werden. Mit dem kommenden Sonntag- dem 1. August, treten, nm es noch einmal hervorzuheben, in Kraft: Die Brausteuer, die 100 Mil lionen, die Schaumweinsteuer, die 5 Millionen Mark jährlich einbringen soll, die Erhöhung des Kaffee- und Teezolles sowie die Nachverzollung dieser beiden Pro dukte, wodurch ein Gewinn von 37 Millionen Mark für das Reich erzielt werden soll. Ferner treten am 1. August in Kraft: Die Erhöhung des Effektenstempels mit 22,5 Millionen veranschlagten Ertrag, die Talon steuer mit 27,5 Millionen, die Steuer von Grundstücks- Uebertragungen mit 40 Millionen Mark, die Erhöhung des Wechselstempels für langfristige Wechsel, die zu sammen mit dem erst am 1. Oktober in Kraft treten den Scheckstempel 19,5 Millionen einbringen soll. Am praktischen Sinn der amerikani schen Arbeiterschaft scheitern die sozialdemokra tischen Utopien, das zeigte sich wieder einmal in einer Rede, die der Vorsitzende der amerikanischen Gewerk schaften Gompers, der nach Europa gekommen ist, um die Lage der Arbeiter zu studieren, in Paris in einer vom Arbeitsbunde veranstalteten Versammlung hielt. Darin warf er den französischen Kameraden vor, daß sie Träumer und Theoretiker seien, die vom gewalt samen Umsturz das Heil erwarten.. Die amerkanische Arbeiterschaft hielte sich nicht bei Theorien auf. Sie verfolge unmittelbar praktische Ziele. Sie erstrebe sofortige Besserung ihrer Lage. Sie sei nicht für Re volution, sondern für Evolution. Er trete gewiß auch für die allgemeine Völkerverbrüderung ein, aber er wünsche nicht die Entwaffnung seines Vaterlandes, sondern wolle, daß es stark bleibe. In der heutigen Weltlage sei der Antimilitarismus eine sündige Tor heit. Was sagen die deutschen „Genossen" dazu? Aus denKo Ionien. Von der inWindhuk veranstalteten Landesausstellung sind die Far mer Deutsch-Südwestafrikas hochbefriedigt. Nicht nur gewährte die Ausstellung einen Ueberblick über die verschiedenartigen Landesprodukte, auch auf industriel lem Gebiet ließ sie die Fortschritte erkennen, die in letz ter Zeit gemacht worden sind. Erstklassiger Käse, Ta bak, Wein und Rosinen zählen ja heute zu den begehr testen Exportartikeln. Ein Farmer Ludwig hatte eine Weinmarke ausgestellt, von dem Prinz Leopold von Bayern gleich mehrere Kisten für seinen Keller bestell te. — Eine trübe Nachricht kommt aus Ostafrika. In Sansibar, also in nächster Nähe der Kolonie, ist der Ausbruch der Pest amtlich festgestellt wor den. Der Gouverneur hat die erforderlichen Quaran tänemaßregeln getroffen und hoffentlich gelingt es, das Land von der Seuche frei zu halten. Der Regierungsdampfer des kaiser lichen Gouvernements von Deutsch-Neu-Guinea ist verschölle n. Der Dampfer war am 3. Juni von Brisbane über Samarei nach Adolfhafen in See ge gangen, wo er am 18. Juni erwartet wurde. Der Dampfer ist bis heute noch nicht in seinem Bestimmungs hafen angelangt, so daß über sein Schicksal ernste Be sorgnisse gehegt werden. Der zweite Dampfer des Gouvernements von Neu-Guinea sowie der Lloyddam- pfer „Waldemar" sind auf verschiedenen Kursen in See gegangen, um Nachforschungen nach dem verschollenen Schiff anzustellen. Anerkennenswerterweise beteiligt sich auch das australische Marinedepartement an der Suche. Sie hat den Regierungsdampfer „Merrie Eng land" ausgesandt. England- Der englische Minister des Aus wärtigen Sir Edward Grey hat dieser Tage im Un terhause eine lange Rede über auswärtige Politik ge halten. Den Hauptanlaß dazu bot ein Antrag der Arbeiterpartei, der sich gegen, die Gastfreund schaft richtete, die England dem Zaren zu erweisen sich anschickt. Begründet wurde der Antrag mit den inneren Zuständen in Rußland, den zahlreichen Hin richtungen von Revolutionären und den in der Tat ab scheulichen Erscheinungen des von der russischen Po lizei unterhaltenen Spitzeltums. Der Antrag gegen den Zarenempfang wurde natürlich vom Unterhause abgelehnt, erlangte aber doch immerhin 79 Stimmen. Sir Edward Grey hatte gegen ihn geltend gemacht, daß es nicht Sache der englischen Regierung sei, Ein fluß auf die inneren Angelegenheiten fremder Länder auszuüben. Dieser Grundsatz bleibt richtig, auch wenn sich die englische Regierung selbst nicht immer danach gerichtet hat. Man braucht nur an die Einmischung der englischen Politik in die türkischen Angelegenheiten wegen der früheren armenischen Verfolgungen und der Bandenkämpfe in Mazedonien zu denken. — Portugal. Ein guter Sohn ist der jugend liche König Manuel II. von Portugal. Er hat sich erboten, die Schulden seines am 1. Februar vorigen Jahres ermordeten Vaters ratenweise zu beglei chen. Die Regierung hatte dem Könige Carlos eine Summe von 8 Millionen Mark vorgestreckt, die Jung- Manuel in Jahres-Raten von 400000 abzuzahlen sich entschlossen hat. Die Raten, die sich auf 20 Jahre verteilen, werden von der 1460000 Mark jährlich be tragenden Zivilliste abgezogen. Der König hat dann immer noch über ein Jahreseinkommen von 1060 WO Mark zu verfügen. Eine stattliche Summe. Türkei. Der Jahrestag der Verfassung, der 23. Juli, der zum türkischen Nation al fest erhoben wurde, hat durch seinen ungetrübten Verlauf bewie sen, daß die inner.cn Verhältnisse der Türkei sich doch endlich befestigt haben. Sultan und Jungtürken ver einten ihre Bemühungen, um den ersten Jahrestag der Verfassung zu einem besonders inhaltsvollen und erinnerungsreichen zu machen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 26. Juli. In der gutbesuchlen außer ordentlichen Hauptversammlung des hiesigen ErzgebirgS- zweigvereins am vergangenen Sonnabend ist der Bau eines zeitgemäßen geräumigen Bielhauses in heimischer Bauweise beschlossen worden. Der Bau soll im Erdgeschoß ein größe res Gastzimmer nach Südosten und ein etwas kleineres reserviertes Zimmer nach Südwesten, in den oberen Räumen aber die Wohnung des Wirtes und eine Anzahl Fremden zimmer enthalten, wovon ein Teil bis auf weiteres als eine Familienwohnung vermietet werden wird. Die Hauptver sammlung hat einen Bauausschuß eingesetzt, der die Bausache weiter betreiben soll, sobald die Verhandlungen mit der Stadt- vertretuna beendet sind. — Eiben st ock. Als im Jahre 1901 oom König!. Ministerium des Jnuern die regelmäßige Untersuch ung der Nahrungsmittel durch die Polizeibehörden an geordnet wurde, fehlte es wicht an Widersprüchen. Jetzt, wo 8 Jahre dahiwgegangen sind und die Einrichtung erprobt ist, wird diese zweckentsprechende Einrichtung sicherlich kein Gegner von ehedem beseitigt wünschen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß durch die Nahrungs mitteluntersuchung manche Waren von fragwürdiger Beschaffenheit aus,gemerzt und vielerlei Fälschungen aufgedeckt und für die Zukunft unmöglich gemacht wor den sind. Nach und nach hat sich die Aufmerksamkeit auch auf die gewerblichen Anlagen, in denen Nahrungs mittel hergestellt, verarbeitet und verkauft werden, mehr gelenkt, und es sind über verschiedene Anlagen, nament lich Fleischereien und Bäckereien^ besondere Polizeivor- schviften erlassen worden. Diesen Vorschriften ist man che Besserung zu verdanken. Für unsere Stadt sind seit Anfang dieses Jahres Polizeivorschriften auch für die Verkaufsstellen von Nahrungsmitteln überhaupt- in Geltung. Manch einschneidende Anordnung enthalten diese Vorschriften, doch ihre Absicht ist nur anzuerken nen und hat eben auch die Ausscheidung von Mißständen zum Zwecke. In erster Linie sollen sie dem Schutze des Publikums dienen, zum andern sind sie freilich auch sehr geeignet, eine den Vorschriften allenthalben ge nügende Verkauisstelle dem Publikum zu empfehlen. Es liegt darum sehr im Interesse der Inhaber der Verkaufsstellen- wenn sie die Anordnungen der Poli zeivorschriften sorgfältig erfüllen. Daß dies letztere tatsächlich auch der Fall ist, beweist die Tatsache, daß der amtliche Nahrungsmittelchemiker wiederholt schon seine Befriedigung über die äußere Beschaffenheit, Ord nung und Sauberkeit in den hiesigen offenen Ver kaufsstellen zum Ausdruck gebracht hat. Es ist nur zu begrüßen, wenn die Polizeibehörde durch maßvol les Eingreifen auf die Verbesserung des für die Wohl fahrt des Menschen so wichtigen Verkehrs mit Nahr- ungs- und Genußmitteln hinstrebt. Eibenstock. Vom Zwickauer Zimmer auf dem Auersberg hat der Gesamtvorstand des Erz gebirgsvereins nun auch eine sehr schöne farbige Künstlerpostkarte anfertigen lassen. Diese ist so eben zur Ausgabe gelangt. Sie ist eine wirkliche Künst lerkarte und hergestellt nach einem eigens von Prof. Müller, dem bekannten Aquarellisten und Zeichner in Dresden, angefertigten Aquarelle. — Schönheide. Der Kgl. Sächs. Militäroerein ,1898* hier hielt am gestrigen Sonnrag nachmittag im Restaurant Feldschlößchen, Webersberg, ein Sommer- u. Kinderfest ab, welches sehr gut besucht war und Mannigfaches an Be lustigungen für alt und jung bot. — Schönheiderhammer. Der hiesige Turnverein hielt am gestrigen Sonntag sein diesjähr. Schauturnen ab. Um 3 Uhr nachmittags bewegte sich die Turnerschar im festlichen Zuge, dem die Unger'sche Musikkapelle voranschritt und der durch eine Anzahl festlich gekleideter Ehrenjungfrauen verschönert wurde, durch den Ort und nach dem am Bahnhof gelegenen Turnplatz. Die Vorführungen am Barren, Reck, Schwebereck und die Stabübungen wurden exakt und mit Schneidigkeit ausgeführt. Am Abend schloß sich im Hotel .Carlshoi* ein fröhlich verlaufener Festball an. — Oberstützengrün, 22. Juli. In der Ttppner- schen Dampfbrauerei war dieser Tage der Schmiedemeister Ernst Bretschneider damit beschäftigt, den großen Schleifstein in Gang zu setzen. Er kam dabei mit der linken Hand in den Antriebsriemen, wobei ihm der betreffende Arm vollstän dig abgedreht wurde. B. wurde mittels Automobile- in das Kgl. Krankenstift nach Zwickau gebracht. — Leipzig, 24. Juli. Iw der gestrigen Sitz ung der Leipziger Stadtverordneten wurde einstimmig und endgültig die Vereinigung der Landgemeinden Möckeru, Stötteritz, Probstheida, Stünz, Düsen und Dölitz mit der Stadtgemeinde Leipzig beschlossen. CH em witz, 22. Juli. Ueber den am Sonn abend gemeldeten' Absturz des sächsischen Kreisturn- warts Rcalgymwasialoberlehrers Ba*rthelin den Al pen, geht der „Chemn. Allg. Ztg." aus Botzen eine tele graphische Meldung zu, wonach Barthel, nachdem er am Montag mit drei geübten Begleitern den Campanile alte bestiegen hatte, am nächsten Tage mit dem tüch tigsten seiner Begleiter den Campanile basso erklet tern wollte, den schaurigsten Gipfel der Brenta-Grup pe. Bei dem sehr schsvierigen Aufstieg fühlte der Be gleiter auf einmal am Sell einen so heftigen Ruck, daß ihm dadurch eine Verletzung, der rechten Hand zu gefügt wurde. Gleichzeitig sah er, wie Barthel iw einem weiten* Bogen den furchtbaren Abrund hinab stürzte. Offenbar ist Barthel abgeglitten, gestürzt und ipas Seil ist infolge des heftigen* Rucks zerrissen. Bar thel ist, wie schon gemeldet, tot., — Die Turner Sach sens verlieren* iw dem Verunglückten einen ihrer tüch tigsten Führer. Er würde im Jahre 1891 vom 14. Deutschen Turnkreis (Kg,r. Sachsen) in den Kreisturn rat und im Januar 1905 zum Kreisturnwart gewählt. Seit 1903 war er Inspektor des* gesamten Chemnitzer Turnwesens und gründete hier die Chemnitzer Lehrer- Turner-VereinigUNtz. — Freiberg. Zu dem gräßlichen Unfall im Elektrizitätswerke zu Colmnitz schreibt die Betriebsleitung: Der Maschinist Schubert hat sich den strengen Betriebs-Vor schriften entgegen im Hochspannungsschaltraum zu schaffen gemacht und ist dabei mit der rechten Hand den 3000 Volt Spannung führenden Sammelmaschinen zn nahe gekommen, wobei er sich eine Hand und den Unterarm durch Verbrennen verlegte. Er konnte sich aber trotzdem allein bis zu den an liegenden Bureauräumen begeben, wo ihn der entgegen kommende Buchhalter des Werkes in Empfang nahm und iür die erste Hilfe sorgte Schubert wurde mit dem nächsten Zuge in das Carola-KrankenhauS in Dresden geschafft. Nach den eingehotten Erkundigungen an Ort und Stelle dürften 6—8 Wochen zu seiner Wiederherstellung genügen. — Reichenbach i. V., 23. Juli. Ein bemerkenswerter Beschluß wurde in der letzten Versammlung der Gastwirte im oberen Vogtland zur Bestimmung über die Eichung der Gläser gefaßt Es wurde beschlossen, bei der Landesregierung um den Wegfall des Eichstnches zu petitionieren, event. soll auf die allgemeine Einführung von undurchsichtigen Gläsern hingewirkt werden. — Auerhammer, 22. Juli. Als in einem hie sigen Steinbruch der Bruchmeister und ein Arbeiter nach der Ursache des Versagens eines Sprengschusses forschten, explodierte der Schutz. Beide Männer wur den von den umherfMgenden Steinen und Schutt so schwer verletzt, daß sie nach der Heilanstalt des Sani tätsrats vr. Pilling in Aue gebracht werden mußten. Dort mußte dem Arbeiter die rechte Hand amputiert werden. Das Augenlicht beider ist stark gefährdet. — Frankenstein bei Oederan. Vor mehreren Wochen sollte hier ein Mord geschehen sein. Der Dienst knecht Beyer war verschwunden und es wurde ermittelt, daß der Dienstknecht Nestler mit ihm Streit gehabt habe; auch waren in einem Kornfelde Spuren eines Kampfes oder eines Lagers entdeckt worden. Nestler wurde deshalb verhaftet. Jetzt ist die Sache zugunsten Nestlers aufgeklärt worden. Von Dessau aus gelangte eine Karte an das Frgnkensteiner Gemeindeamt, auf welcher der vermißte Beyer um Nach sendung seiner Papiere bat. Er erklärte sein Ver schwinden damit, daß er in der fraglichen Nacht sich vor seinen Verfolgern in erwähntem Kornfelde ver steckt und dort dis gegen 10 Uhr früh geschlafen habe. Aus Furcht vor einem Tadel von feiten seiner Dienst herrschaft infolge des Versäumnisses habe er sich auf die Wanderschaft begeben, die nun in Dessau ihr Ende gefunden hätte. So Hat sich die Sache zwar, aufgeklärt, aber durch Beyers Leichtsinn entstand nicht nur gegen einen andern ein so schwerer Verdacht, sondern es sind auch für die Behörden, eine Unmenge Kosten und Ar beiten erwachsen. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Daß es noch gute Menschen unter den Sträflingen gibt, zeigt folgender Vorfall. Bor einigen Tagen war ein Aufseher mit 12 Mann zur Herstellung von Anlagen im städtischen Holze von Waldheim beschäftigt. Der Aufseher rutschte dabei aus, fiel hin und schlug so mit dem Hinterkopf aus, daß er besinnungslos liegen blieb. Die Sträflinge trugen ihn auf eine Bank und warteten, bis er wieder zu sich kam. — Der Verwalter des städti schen Krankenhauses zu Radeberg, vom Endt, wur de auf dem Wege von Pulsnitz nach Radeberg von einem hinter ihm herkommenden Motorrad angefahren. Er wurde von dem Stoße auf das Feld geschleudert und, blieb dort schwer verletzt liegen^ ohne daß sich der Fahrer des Kraftrades um ihn kümmerte, vom Endt blieb die Nacht hindurch hilflos liegen. Am Morgen fand ihn eine Frau, die seine Ueberführung in das hie sige Stadtkrankenhaus veranlaßte. Der Verunglückte hat mehrere Rippenbrüche davongetragen. Die Feststell ung des rücksichtslosen Motorfahrers war bisher nicht möglich. — Am Freitag ereignete sich inOberwiesa ein bedauerlicher Unfall, als man mit dem Trocknen der Spritzenschläuche beschäftigt war. Diese werden an einem mit Haken versehenen viereckigen Holzrahmen mittelst Kette an einer Stange hochgezogen. Als eini ge Personen die getrockneten Schläuche heruntergelas sen hatten und im Begriff waren, andere durchnäßte Schläuche zum Aufziehen herbeizuholen, machten sich einige Kinder an dem Aufzuge zu schaffen und drehten das Viereck hoch. Dieses hakte oben aus und fiel dem 9 jährigen Sohn des Schmiedemeisters Fischer auf den Kopf, wobei ihm die linke Backe abgerissen iwurde. — Am Freitag hat sich ein Mann von der 77 Meter hohen Göltzschtalbrücke in Mylau herabgestürzt und den gesuchten Tod gefunden. Die Persönlichkeit des Lebensmüden, der etwa in der Mitte der zwanziger Jahre steht, und der den Sprung von der obersten Brüstung der Brücke aussührte, ist noch nicht festge- stellt. — In Zsch ock en bei Hartenstein wollte vor