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meinen Kenntnis. Nicht Oesterreichs Geschick war ent schieden worden, sonjdern Italiens, das nun ein frei er, selbständigerer Staat geworden war. Oesterreich hat die Lombardei, mit Ausnahme der beiden Festungen Mantua und Peschiera abgetreten.; Frankreich sollte dieses Gebiet dem König von Sardinien zuweisen. Dazu kamen noch andere Dinge, und zwar solche innerpolt- tischer Art: Der Großherzog von Toskana, sowie die Herzöge von Modena und Parma, sollten wieder, nach dem sie sich verpflichtet, eine allgemeine Amnestie zu erlassen, in ihr Land zurückkehren, und in alter Weise ihre Herrschaftsfuuktionen. ausüben. Außerdem kom men noch andere Bestimmungen. Venetien bleibt öster reichisch, tritt aber der zu bildenden italienischen Kon föderation bei, deren Ehrenvorsitz der Papst überneh men soll. Usw. So hatte man versucht, nach allen Seiten hin zu vermitteln. Im November desselben Jahres fand die ser Präliminarfriede zu Zürich seinen endgiltigen Ab schluß. Europa tat nicht groß verwundert, es hatte sich um andere Dinge zu kümmern. Dieser Züricher Definitivfriede bestand aus drei verschiedenen Doku menten : dem Vertrage zwischen Oesterreich und Frank reich, dem zwischen Frankreich und Sardinien betreffs Zession der Lombardei, und in einem Friedensvertrage in 23 Artikeln zwischen Frankreich, Oesterreich und Sardinien. Er bestätigte die Präliminarien von Villa- franka und legte Sardinien einen bestimmten Anteil -er österreichischen Staatsschuld auf, drei Fünftel des sogenannten Monte Lombard'o - veneto und 54 Mil lionen der Nationalanleihe von 1845; im 18. Artikel der ersten Urkunde ward ausgesprochen, daß die bei den Kaiser sich verpflichteten, mit allem Eifer auf die Herstellung einer italienischen Konföderation unter Vorsitz des Papstes hinzuarbeiten. Das war also die Bestätigung der Vereinbarungen von Villafranka. In Wirklichkeit war diese Verschiebung der Verhält nisse, wie sie durch den Frieden von Villafranka für Italien geschaffen wordien waren, nicht von langer Lebensdauer. Die Ereignisse, die sich nicht ihre Bah nen diktieren ließen, gingen ihren eigenen Weg. Noch ein halbes Jahr innerer Wirren folgte für die apenni- nische Halbinsel. Dann erfolgte die politische Einigung des jungpn Königreiches, die freilich ihre Sanktion und Anerkennund von Seiten Frankreichs mit der Abtret ung Nizzas und Savoyen,s an den westlichen Nachbarn bezahlen mußte. Das Endresultat war die Gestaltung der Dinge, wie wir sie heute noch auf der Karte sehen: ein Oesterreich bis zur Adria und zum Jsonzo, und ein selbständiges Italien bis zum Südrande der Alpen mit den Bergriesen der Seealpen als westliche Grenz wehr und dem veneticmischen Flachlande — das frei lich erst später hinzukam — als nordöstlich vorgescho benste Provinz. Von nun ab verblieb im österreichischen Staatengebiet nur ein verschwindend kleines reinita lienisches Gebiet: Südtirol, Teile von Istrien und Kü stenland, und Dalmatien. Wer heute durch Villafranka kommt, wird sich der großen, weltgeschichtlichen Bedeutung dieser Stätte kaum bewußt werden, hat er n-icht etwa geschichtliche Kenntnis von dem daselbst Vorgefallenen. Und doch entschied sich hier in der Weise Oesterreichs Geschick, daß es fortan seine Politik mehr nach Südosten, nach den Balkanländern hin, ausdehnen konnte, nachdem ihm der Weg nach Italien versperrt worden war. Villafranka, heute eine Distriktshauptstadt in der ttalienischen Provinz Verona, war der Hauptort jener Gegenden«, in denen die Hauptschlachten der Kriegs vom Jahre 1848, 1866 und 1859 geschlagen wurden. Heute ist der Ort eine Stadt von rund 4000 Einwoh nern. Am Tartaro gelegen, geht die Eisenbahn Verona - Mantua-Modena an ihr vorüber. Volkswirtschaft lich ist die historisch so berühmte Stadt fast völlig be deutungslos. >Wer geschichtlich über die Tagesereignisse hinaus zu blicken gelernt hat, wird in dem Frieden von Vil- Lafranka mehr als einen bloßen Abschluß der italienisch- französisch-österreichischen Gegensätze erblicken. In Vil lafranka bauten sich jene Geschehnisse vor, die 1866 und 1870/71 der Karte von Europa eine neue Gestaltung geben sollten. Oesterreichs Hegemonie war nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland zusammenge brochen. Frankreich aber war, durch den augenblick lichen Erfolg übermütig geworden, im Wahne, Herr aller Situationen in Europa zu sein. So gab der Frieden von Villafranka nach zwei Seiten hin seinen Ausschlag, ohne jedoch vorahnen zu lasses daß die Entscheidung für Europa noch ein Jahrzehnt auf sich warden lassen sollte. Das ist nicht zum mindesten das Interessanteste und Lehrreichste vom Frieden zu Villa franka. Per Micht getreu. Von A. v. Liliencron. (3. Fortsetzung.) Auch Wolf Martens Verhalten wurde gewürdigt. Man fand es in hohem Grade anerkennenswert, daß er, der wohl allen Grund gehabt hätte, sich als Erbe von Rauschebach zu betrachten, kein Wort über die bittere Enttäuschung verlor, die ihm das Testament bereiten mußte. Wie schwer ihn aber dieser Schlag getroffen hatte, davon, wußte man in der Umgegend auch zu erzählen, denn man hatte erfahren, daß er totenblaß geworden sei, als diese letzte Willensäußerung des Verstorbenen vorgelesen wurde. Wolf Martens entzog sich übrigens so bald als möglich allen Beobachtungen, die man über seine Per son und seine Verhältnisse anstellen konnte, indem er den Tag nach der Testamentseröffnuug abreiste. Wie hart ihn dieser Umschwung in den Gesinnung gen seines Onkels getroffen hatte, welch ein namen loses Weh ihm dadurch bereitet wurde, das ahnte frei lich niemand; denn Wolf war eine viel zu verschlossene Natur, um einem andern Auge den Einblick in sein innerstes Seelenleben zu gestatten. Selbst wenn er einen Freund besessen hätte, so wäre es doch für ihn unmöglich gewesen, sich diesem anzuvertrauen; denn tue Verhältnisse erforderten von ihm ein unverbrüchliches Schweigen. Zugleich aber stürzte für ihn sein Hoffnungstraum zusammen. Elisabeth von Wartha, die Heißgeliebte, war für ihn unerreichbar geworden. Wohl genügten die ihm vom Onkel überwiesenen Mittel dazu, ihn vor jeder Not zu schützen. Er konnte auch zuversichtlich hoffen, daß es ihm bei eisernem Fleiße möglich sech würde, sich weiter herauszuarbeiten. Aber immerhin war die Möglichkeit für ihn ausge schlossen, einen Hausstand zu gründen, sobald nicht wenigstens etwas Vermögen, mochte das auch noch so bescheiden sein, auf festen der Frau war. Wenn er auch alle Arbeit, alle Sorge und Mühe auf sich genommen hätte in diesem Kampf ums Dasein, er mußte sich sagen, eine Elisabeth von Wartha konnte ihm unter solchen Umständen nicht di,e Lebensgefährtin sein. Diesem zarten, verwöhnten Geschöpf, das in einem vornehmen Hause groß geworden war und keine Ahnung davon hatte, was es hieß, arbeiten und wieder arbeiten, um gleichsam jedem Tage den spärlichen Er folg des Durchkommens abzuringen, durfte er einen solchen Platz nicht zumuten. Es wäre geradezu ge wissenlos gewesen. Noch dazu war er sich selbst nicht darüber klar, ob die Gefühle des angebeteten Mädchens für ihn etwas anderes waren als schrankenloses Ver trauen, aufrichtige Hochachtung, ohne den heißen Herz schlag einer Liebe, die ihn durchglühte von dem Augen blick an, wo er dieser verführerischen Erscheinung zum ersten Male gegenübergetreten war. Als Besitzer von Rauschebach, mit dem Boden unter den Füßen, hätte er siegesfreudig einen Sturmangriff auf Elisabeths Herz gewagt, aber jetzt — hinweg jeder Gedanke an solch eine hirnverbrannte Aussichtslosigkeit! Waren es nun die hohen seelischen Erregungen, die Wolf Martens in Rauschebach erlebt hatte, waren es die sich daranschließendien Kämpfe, die er durch ringen mußte, oder hatte er sich den Keim der Krank heit in der Kreisstadt geholt, wo er von Rauschebach ans einen typhuskranken Schulfreund besucht hatte, kurz, der junge Martens erkrankte sehr bald nach sei ner Heimkehr. Es war ein ernster Typhusfall, der dadurch erschwert wurde, daß die stark mitgenomme nen Nerven und die niedergedrückte Stimmung die Äe- nesung verzögerten. Doch die gesunde Natur Wolf Martens trug den Sieg davon. An einem Augusttage war er so weit, daß er, auf einem Stuhle sitzend, aus dem Fenster auf das Treiben seines Wirtschaftshofes hinausblicken konnte. Die Wangen waren eingefallen, die Augen sahen noch unendlich müde aus, und der schwermütige Aus druck des blassen Gesichtes sprach deutlich genug die Gedanken aus, die durch Wolfs Sinn zogen. — „Herr Nam«. Frl. Gertrud Sauer Herr A. Philipp und Familie . vr. R. Förster . Fr. Förster Stand. vr. pbil. U. 6. I.. Gymn.-Lehrer Seminarist Pension Meichsner. Herr Willy Matthes und Frau „ Alexander Riedig und Frau » Alex. Riedig jun. „ Adolf Riedig „ Walter Krell „ E. Hennig und Frau Anna Frl. Martha Bleyl Frau Thekla Wetterbein Herr Max Schellenberg u. Frau m. 2 Töchtern: Hanne u. Lotte , Fiedler und Frau „ Franz Rahm , Willy Weber Frau vr. A. Proell Herr vr. R. Proell Frau Rabe m. Frl. Tochter Anna Herr Karl Rindfleisch und Frau m. Töchterchen Anna Liese Herr Alexander Bauch u. Frau m. 2 Söhnchen: Alexander und Heinz und Kindermädchen Frieda Andreas Kaufmann Dipl.-Jng. Kaufmann Apotheker Kaufmann Hauptmann Bankbeamter Ingenieur Fabrikant Heimat. Zahl. Berlin-Rixdorf 1 Borna bei Leipzig 5 Freiberg 1 Frankenberg 1 Siegmar, Sa. 2 Gera, R. 2 - 1 » 1 Chemnitz 1 Zwickau 2 Dresden 1 Chemnitz 4 Dresden 2 1 Zwickau 1 Dresden 1 , 1 Chemnitz 2 Dresden 3 Roßwein Siebenlehn 5 P r i v a t l o g i s. Herr Rudolf Drechsel m. Gemahlin, Sohn und Dienstmädchen Frau Johanna verw. Becher Herr Magnus Meinig und Frau Frl. Fritsche Herr Hans Jüchtzer nebst Frau, Sohn und Tochter , Karl Friedrich Ullmann u. Frau Frau Martha Müller Frl. Anna Feyrr Herr Adolf Kinader nebst Frau und Kind Frau vr. Dietel und 2 Kinder Herr Alfred Wagner , Emil Petzold nebst Frau Frl. Frieda Kröhnert Herr R. Voigt und Frau Herr Johannes Sodann und Frau Ungenannt sein wollend Fabrikbesitzer Rentiere Kaufmann Kgl.Oberrechnungsrev. Portier Gerichtsbeamter Kaufmann AmtSgerichtsaktuar Lehrer Kaufmann G a st h o f Herr Spormann u. Frau Mutter , Arthur Kühnert , Robert Jost nebst Frau Oberwildenthal. Burkhardtsdorf Chemnitz Dresden Auerhammer Chemnitz Leipzig Chemnitz Zwickau Chemnitz Limbach DreSden-N. Dessau Apolda Berlin Altmittweida Riesa 4 1 2 1 4 2 1 1 3 3 1 2 1 2 2 2 2 1 2 Name. Stand. Heimat. Zahl. Hotel und Penfio« „Waldfried««", Steinbach. Frau Selma Bartsch Kaufmannsgattin Meuselwitz 1 „ Minna Nebel Bürgermeisterswitwe Schneeberg 1 , H. Kretzschmar Dresden 1 „ vr. Gottschald Justizrätin „ 1 Herr Alban Arnold , Richard Lindner Sofa mit HSlle«gr«nd. Höllengrund. Unterzahlmeister in der Kaiserlichen Schutz truppe für Kamerun in Westafrika 1 Bauassistent für Bahnbau in Kamerun 1 Luftkurort und Sommerfrische Siautenkrauz. Frau Bertha Förster Elisabeth Pracher Marie Zender Frau Gertrud Oswald Herr Waldemar Mahlow , E. Jaquenin , Bernhard Bode „ vr. Johannes Classen m. Frau „ Tobias Eduard Gläser Frl. Anna Frieda Schmidt Herr Georg Friedr. Otto Reinhardt , Otto Schmidt m. Familie „ Arno Ed. Ulbricht Frau Louise Franzbach „ Trude Kleeberg mit Kind Herr Paul Dietsch mit Mutter und Verwandten Frl. Marie Ziller Anna Reinhardt Herr Arthur Schmieder „ Alfred Sachs Frau Helene Jähn mit Kindern Herr August Lehmann mit Frau „ Julius Schubert Frau Emilie Knnitz Herr Rudolf Meyer Frau Alma Schüler mit Kindern , Martha Lacke mit Kindern Herr Emil Bernh. Bauer mit Frau „ Walther Trotz „ Franz Otto , Curt Jäckel , Robert Naumann mit Frau Frl. Minna Männel Herr Paul Werner „ vr. Udo Müller , vr. E. Wimmer , Eugen Lang , Niehler „ W. Ebert , Ernst Fiedler Kaufmannsgattin Lehrerin Lehrerin Kaufmannsgattin Rentier Postsekretär Rentier Professor Kaufmann Realgymnasiast Prokurist Privatier Kaufmann Stütze Handlungsgehilfe Postgehilfe Oberlehrer a. D. Domküster Prioata Klempnermeister Schmiedemeister Eisenbahnassistent Betriebsbeamter Kaufmann Geschäftsführer Schriftsetzer Pfarrer Buchhandlungsgehilf« Professor Forstassessor Oanä. torst. Kaufmann Riesa Leipzig Chemnitz Hamburg Berlin Chemnitz Greiz Meuselwitz Chemnitz Zwickau Leipzig Zwrckau Meißen Chemnitz Aue Leipzig Dresden Chemnitz Leipzig Chemnitz Linda b. Ronneburg Schönheide Leipzig Karlsruhe Hamburg Hamburg Chemnitz Crimmitschau Werdau Frankenberg Chemnitz 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 L 3 1 1 2 3 1 1 1 1 4 2 1 1 1 6 4 2 1 1 1 1 1 1 L 1 1 1 1 1