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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 10.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190907106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090710
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-10
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Monat
1909-07
-
Jahr
1909
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4: Festgesang a. d. Künstler von Mendelssohn, 5 s und b (Doppelquartett) sowie die meisten Nummern des zweiten Teiles besonders ansprachen und lebhaft applaudiert wurden. - Wir sind überzeugt, daß, wenn das nächste Konzert «des Vereins in eine gesellschaft- lichen Veranstaltungen etwas günstigere Zeit gelegt wird, ihm auch in pekuniärer Hinsicht ein voller Er folg beschieden sein wird. ' Glück auf! Eibenstock. (Einges.) Bei der am 4. Juli in Aue stattgesundenen Ausstellung für Hunde aller Rassen, erhielten u. a. auch hiesige Aussteller Preise Md zwar Herr Guido Kieß: auf Neufundländer Raf fe, Hauptklasse l. Preis, Orts-, Jugend-, Ermunter- ungs-, Begrenzte- und Neulings-Klasse je 1. Preis (oder in 5 Nebenklassen 1. Preis); Frau Frieda Ge risch, Reichshof: auf Seiden-Spitz-Rasse, Offene Klasse 1. Preis, Neulings- und Ortsklasse je 1. Preis: Herr Con rad Lippoldt: auf Dalmatiner-Rasse, Hauptllasse 1. Preis; Herr Paul Härtel: aus Dobermann-Hund, Zuchtklasse 3. Preis, Jugendklasse 3. Preis. Aus den Preisen ist zu erkennen^ daß es hier an reinrassigen Hunden nicht fehlt und es wäre nur allgemein er wünscht, die Gründung eines kynologischen Vereines zu veranlassen. Chemnitz, 8. Juli. Von der Zeppelin- Gesellschaft erhielt ein hiesiges Blatt den folgen den Bescheid: Die Fahrt nach Dresden wird al ler Wahrscheinlichkeit nach in diesem Jahre nicht mehr stattfinden. Auch ist es nicht in Aussicht genommen, sie mit der Fahrt nach Berlin zu verbinden, die be kanntlich am 28. August stattfinden wird. Auf der Fahrt nach Berlin wird Sachsen nur zum kleinsten Teil berührt werden, da die Absicht besteht, das Ziel Berlin auf kürzestem Wege zu erreichen. Glauchau, 7. Juli. Seine» Uebermutmit dem Tode gebüßt hat gestern abend hier der Hand arbeiter Mirus, eine stadtbekannte Persönlichkeit, die der Polizei und den Gerichten viel zu schaffen gemacht hat. Als M. um 6 Uhr die Bezirkswache passierte, ent ledigte er sich plötzlich der Jacke und der Mütze, schwang sich auf das Eisengeländer der König Albert-Brücke und sprang in die Mulde, in deren Fluten er vor den entsetzten Blicken der Vorübergehenden verschwand. Da M. als guter Schwimmer bekannt ist, und schon früher ein ähnliches Manöver vollführt hat, zweifelt man, daß er in selbstmörderischer Absicht ins Wasser gegangen ist, neigt vielmehr der Annahme zu, daß er sich beim Sturze tödlich verletzt und seine Waghalsigkeit so mit dem Leben bezahlt hat. Die Leiche ist bis jetzt noch nicht gefunden. — Augustusburg, 7. Juli. ' Hier hat es recht bewegte Wochen gegeben. ' Mit diesem Jahre endet die bisher zwölfjährige 'Dienstzeit des Bürgermei sters Rosenfeld, und'der unter der „Städteord nung für kleinere Städte" stehende Ort hatte zu einer Wiederwahl zu schreiten, ' Es hatte sich eine Strömung unter der Bürgerschaft cherausgebildet, welche das Tun des Stadtoberhauptes glaubte bemängeln zu müssen uno alle Hebel in Bewegung setzte, eure Wiederwahl Rosenfelds zu vereiteln, während eine vorzugsweise jüngere Richtung entschieden für dessen Neuwahl ein trat. Nachdem in öffentlichen Bürgerversammlungen und in der Lokalpresse sich beide Parteien weidlich bekämpft hatten, standen am Freitag die städtischen Kollegien vor der Wahl, deren Resultat war, daß die Wiederwahl des Bürgermeisters Rosenfeld mit 7 gegen 4 Stimmen ab gelehnt wurde. — Zittau, 6. Juli. Der Leiche nfund am Ufer der Lausur ist nickt auf einen Mord, sondern auf einen Selbstmord zurückzuführen. Der Tote hat in der Sonnabend nacht in einem böhmischen Grenzorte gezecht, sich selbst gefesselt und ist dann nackend in den Fluß gesprungen. Die Staats anwaltschaft hat die Leiche bereits freigegeben. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Als am Mittwoch vormittag die Appreteurmeistersgat tin Frau Schaller auf dem Bahnhof Crimmitschau im Begriffe war, sich eine Fahrkarte zu lösen, brach sie plötzlich zusammen. Ein hinzugeholter Arzt konnte nur noch den inzwischen eingetretenen Tod durch Ge hirnschlag feststellen. — lieber 4000 Mark Gemeinde gelder hat der Gemeindediener Otto in Stenn nach und nach unterschlagen. Das Landgericht Zwickau ver urteilte ihn zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Die Feier der goldenen Hochzeit begingen am Montag in Johanngeor genstadt Herr Lokalrichter und früherer Stadtsteu ereinnehmer Adolph Elsner und Gemahlin geb. Krump- holz. — In der Person des Geschirrführers Hummel aus Jägersgrün wurde noch ein Räuber verhaftet, der seinerzeit an dem Ueberfall des Geschäftsmädchens aus Tannenbergsthal, dem 700 Mark geraubt wurden, beteiligt war. Der Erzgebirgsverein zählt nunmehr, nachdem sich auch in Deutsch einsiedel mit Brüderwiese ein Zweigverein gebildet hat, 88 Zweigvereine mit über 13000 Mitgliedern. Der Vor sitzende des Zweigvereins Deutscheinsiedel ist Herr Kan tor Morgenstern. Der Verein zählt bereits 40 Mit glieder. — Für die Reichslagsersatzwahl im 19. Reichs tag swahlkrei se ist der 7. September d. I. als Wahltag bestimmt worden. — Der Tag wird kürzer. Es ist im Lauf des Jahres häßlich eingerichtet, daß auch hier .bei den Rosen gleich die Dornen stehn'. Kaum daß der Juli uns den Sommer und die Aussicht auf ein einigermaßen zuverlässig schöne-'Wetter gebracht hat, werden die Tage schon wieder kürzer, zwar erst nur ganz wenig und unmerklich, jetzt täglich nur um je 1—2 Minuten; aber die Minuten summieren sich zu viertel, halben und ganzen Stunden, und nicht lange währts, da konstatieren wir, vom Augenschein belehrt, nicht ohne einen kleinen Seufzer: .Die Tage werden kürzer!' Noch herrscht freilich der Sommer in vollster Pracht, und die Nächte sind bei schönem Werter — gegenwärtig unter stützt durch herrlichen Mondschein — noch recht lange hell: aber am Webstuhl der Zeit werden die Fäden der Tage im mer kürzer verwebt, und langsam neigt sich das Jahr dem Abstieg zum Herbste zu! Reichstag. Sitzung vom 7. Juli. Nachdem der Reichstag m seiner Mittwoch Sitzung das Muster und Modell Abkommen mit Dänemark und den Handelsvertrag mit Benezuela in erster und zweiter Lesung erledigt hatte, setzte er di« zweit« Lesung der Fi nanzresorm Vorlage fort, und zwar bei der Mühlen-Umsatzstruer. Abg Speck (Ztr) und Rösicke (kons.) begründeten einen Antrag, nach dem dl« Mühlen Umsatzsteuer eine kleine Abschwächung gegen di« KommissionSfassung ersahren sollte. Preußischer Handel-Minister Delbrück sprach sich kurz und entschieden gegen den ganzen Steuergedanken auS, der bayrische Bevollmäch tigte v. Burkhardt schloß sich an. Di« Mühlenumsatzsteuer wurde schließ lich abgelehnt. Abgelehnt wurde gleichfalls der Gesetzentwurf der Kommission betr. Ausfuhrzoll aus Kohlen und Koks. Auf eine Frag« deS Abg. v. Richt Hofen (kons ), wie die Regierung über einen Kali-AuSfuhrzoll denke, antwortete Handel-Minister Delbrück, daß die Regierung stark« Bedenken gegen den Zoll hege, wenn dieser sür die Dauer gedacht sei. Die Sitzung, die um 12 Uhr mittag- begann, endet« nach 8's,stündiger Dauer. Sitzung vom 8. Juli. Der Reichstag erledigte am Donnerstag in einer Dauersttzung, die um II Uhr vormittags begann und um h,7 Ühr abends endigte und der dann um 's,ft noch ewe Abendsitzung folgte, des Besitzsteuer Kompromiß der neuen Mehrheit, in besten Mittelpunkte di« Talonsteuer steht. Abg. Speck (Ztr.) empsahl die Annahme de- Kompromisses und betonte die Notwendig, keit der stärkeren Heranziehung dcS mobilen Kapital-. Schatzsekretär Sydow erklärte: Di« Talonsteuer ist nicht wünschenswert, aber wenn sonst die notwendigen Einnahmen bewilligt werden, und da» Zustandekommen der ganzen Finanzreform von der Talonsteuer abhängig gemacht würde, so wür den die Regierungen kein Unannehmbar aussprechen. Abg. Weber (natl.) erklärte, daß die Regierung in der Besitzsteuersraae umßesallen sei. Preu ßischer Finanzminister v. Rheinbaben betonte, die Regierung habe wenig stens drei wichtige Forderungen durchgesetzt: Den Fall einer Kotierungs steuer, einer Erhöhung der Umsatzsteuer und einer stärkeren Besteuerung ausländischer Wertpapiere. Preußischer Handel-minister Delbrück bat, die Regierung nicht noch zu weiteren Konzessionen zu drängen, nachdem sie sich schwer entschlossen habe, einem solchen in vielen Beziehungen höchst man gelhaften Steuergesetze zuzustimmen. Reichsbankpräsident Havenstein äußerte seine Genugtuung darüber, daß die ausländischen Papiere von der Talonsteuer nicht betroffen würden. Da» Stempelgesetz wurde unter Ab lehnung aller Anträge der Linken in der Kompromißfaffung angenommen, die Talonsteuer mit 222 gegen 134 Stimmen. Die Schecksteuer und der Stempel aus Quittungen werden gleichfalls angenommen, da« am 1. August in Kraft tretende Stempelgesetz mit 217 gegen 131 Stimmen. Endlich wird da» Finanzgesetz und damit di« ganze 2. Lesung der Finanzresorm erledigt. Freitag: Kleine Vorlagen. Vermischte Nachrichten — Im Kampf gegen die Schundliteratur be- deulet einen weiteren Schritt vorwärts der Beschluß, den der Verein der Zeitungsstand-Inhaber zu Hamburg in seiner letzten Versammlung nach einem Vortrag des Vorsitzenden des Hamburger Jugendschriften-Ausschusses Herrn H. Brunck- horst über .Schundliteratur und Straßenhändler' gefaßt hat. Der Verein nahm nach einer eingehenden Debatte ein stimmig eine Resolution an, in der es u. a. heißt: „In Erwägung dessen, daß VerkausSverbote der Polizeibehörde die Schundliteratur nicht vernichten können, zumal, wenn diese Verbote nur einen kleinen Teil der Händler treffen; in weiterer Erwägung dessen, daß eine wirksame Bekämpfung der Schundliteratur nur durch di« gemeinsame Arbeit der Händler und der Freunde guter Literatur auSgesührt werden kann, beschließt der Verein der ZeitungSstand Inhaber zu Hamburg in seiner am 24. Juni 1808 stattfindenden Mitgliederversammlung, in Zukunft keine Schundliteratur — auch nicht in verkappter Form — seilzubieten. Die Mitglieder des genannten Verein- verpflichten sich, der Schundliteratur jeg liche Verwendung, sei es durch heimlichen Verkauf an der Straße, sei eS durch Lieferung auf Bestellung inS Hau», zu entziehen. Sie werden dafür billige, interessante, aber gute Schriften verkaufen, z. Beisp. die Hefte der Deutschen Jugendbücher«, die Bunten Bücher der freien Lehrervereinigung für Kunstpflege. Berlin, die Wiesbadener Volksbücher und die Volksbücher der Deutschen Dichter Gedächtnisstiftung." Möge das Beispiel dieser Männer in Hamburg Nach ahmung finden — mögen in anderen Städten ähnliche Ent schließungen dem Vertrieb und Verkauf jeglicher Schundlite ratur einen Riegel vorschieben. Dann wird es, wenn auch allmählich erst, schon besser werden! „IIa". Was heißt „Jla"? Das soll eine im Sprachgebrauch übrigens nicht unbeliebte Abkürzung für die Internationale Luftschifsahrts-Ausstellung "fein, die morgen Sonnabend in Frankfurt a, M. eröffnet wird. Sie dauert bis zum 1. September. Die „Jla" ist das erste großzügige Unternehmen dieser Art. Sie ist in 12 Gruppen gegliedert und War in der Weise, daß aus ihnen sowohl die Art der Verwendung wie die Geschichte des Luftschiffes erhellt. Der Clou der Ausstellung wird natürlich das Luftschiff des Grafen Zeppelin werden. Auch für Aeroplane bietet die Frank furter Ausstellung eine Gelegenheit zur Konkurrenz bewerbung, sind doch für sie Preise im Gesamtbeträge von 120000 Mark ausgesetzt. — Das englische Gespenster-Luftschiff. Die Annahme, daß nämlich ein Engländer insgeheim Luftschiff-Versuche unternehme, scheint sich zu bestätigen. Die „Daily News" bringen nämlich dip überraschende Nachricht, daß „der fltegssnde Holländer", dessen feurige Scheinwerferaugen, dessen surrende Maschinen und des sen plötzliches Auftauchen und geheimnisvolles Ver schwinden so viele Engländer erschreckte, wirklich exi stiert. Die „Daily News" wollen den „fliegenden Hol länder" in einer Garage kaum eine Stunde Wegs von London entfernt entdeckt und von seinem Eigentümer und Erfinder vr. M. B. Boyd die Versicherung erhal ten haben, daß er es war, der alle jene nächtlichen Flüge ausführt, die so manchen ehrlichen Augenzeu gen in den Verdacht, zu flunkern, brachte. „Wenn alles wahr ist, was der Doktor erzählt," versichert das Blutt, „brauchen wir uns nicht zu fürchten, hinter anderen Na tionen in der Luftschiffahrt zurückzubleiben, vr. Boyd begann seine Flüge im März und setzte sie fort bis in den späten Mai hinein. Seine weiteste Tour führte ihn am 18. Mai bis Belfast. Er kehrte noch dieselbe Nacht zurück, ohne irgendwo gelandet zu sein. Die Ge schwindigkeit auf dieser Fahrt betrug 32 englische Mei len in der Stunde. „Das Geheimnis der Konstruktion seines Luftschiffes", äußerte Boyd, „sei außer ihm nur wenigen Menschen bekannt, und diese könnten Schwei gen. Die Form des Ballons sei nicht ganz die einer Zigarre, sondern mehr oval. Das Luftschiff bestehe aus drei Ballonetts und habe nicht die übliche Gondel. Die Motoren und anderen Apparate seien vielmehr zwi schen die Ballonetts eingebaut. Bon beiden Seiten des Luftschiffes breiten sich Flügssl aus, wie beim Aeroplan. Das Schiff ist 120 Fuß lang und hat Motoren von 300 Pferdekräften. „Die Stärke meiner Motoren und die Gestalt meines Luftschiffes haben hauptsächlich zu des sen Erfolg beigetragen. Das Schiff hat vorläufig vier Propeller, aber ich könnte viel mehr anbringen. Es kann drei Mann und genug Benzin, etwa 600 Gallonen, tragen, um sür 1400 Meilen damit zu reichen", vr. Boyd findet, daß er das Ergebnis seiner achtjährigen Versuche nicht länger geheim halten könne; er hat sein« Erfindung dem Kriegsministerium angeboten, das dem nächst Flugversuche unternehmen wird. Vorher aber soll das Schiff noch auf Anraten der Behörden auf 200 Fuß verlängert und mit vier weiteren Propellern versehen werden. Auch die Motorkraft soll noch be deutend verstärkt werden, um eine Geschwindigkeit von 45 Meilen aus die Stunde zu erreichen. Das Kriegs ministerium wird, wie die „Daily News" erklären, eine Halle für das Luftschiff auf Salisbury Plain errichten. — Große UeberschwemmungentnAme- rika. Aus Missouri und Colorado kommen Nachrich ten, daß infolge der gewaltigen Regengüsse in den letzten Tagen zahlreiche Flüsse aus ihren Usern traten und die Gegend weithin überschwemmten. Mehrer« Städte stehen unter Wasser, zahlreiche Menschen kamen ums Leben, und der materielle Schaden, den die Ueber- jchwemmungen anrichteten, ist sehr groß. Heftige Erdbeben, die an Stärke jenen alichen, die die Katastrophe von Messina bewirkten, Ha sen in Turkestan Md Buchara 'geherrscht. Schon be vor die ersten Meldungen von dem Erdbeben eintrafen, hatten die Seismographen der Meteorologischen Sta tionen dieses genau verzeichnet und man erkannte, daß es eines von (außerordentlicher Heftigkeit war. Scha den ist nur in geringem Umfange angerichtet worden, jene Gegenden sind ja nur schwach bevölkert. — WieistdasKlimainDeutsch-Ostafri- ka? In der Deutsch-Ostafrikanischen Rundschau, dem Organ des Gouverneurs von Rechenberg, heißt es: „Wer mit genügenden Geldmitteln versehen ist, kann die Reise nach den schönen afrikanischen Seenhochlän dern wagen, um sich dort eine unter deutschem Schutz stehende zweite Heimat zu grüüden. Ein für Gesund heit und Wohlbehagen der Europäer geeignetes Klima ist vorhanden. Es sind also die physikalischen Voraus setzungen für eine europäisch^ Besiedlung gegeben/". Das ist umso interessanter, als noch in der amtlichen Denkschrift des Jahres 1907/08 ausgeführt wurde, die Frage, ob in den tropischen Hochländern' Deutsch Ost afrikas eine dauernde Niederlassung von Europäern, d. h. eine vollständige Akklimatisation ohne nachfol gende Degeneration, möglich 'sei, offen gelassen wurde. — Der Musterknabe. Unter dieser Ueberschrift schreibt die Korrespondenz des Deutschen Lehrerver eins: „Es ist eine der oft durch die Zeitungsfpalten gehenden „unbestrittenen Wahrheiten", daß die „Mu sterknaben" d-er Schule im Leben wenig oder nichts leisten, die „Taugenichtse" dagegen die sind, die sich im Leben durchringen und nicht nur für sich persön lich etwas erreichen, sondern auch der Menschheit große Dienste leisten. Man hat auch mit der Zeit eine statt liche Reihe von früheren „Dummköpfen" und „Tau genichtsen" zusammengestellt, die in der Tat zu den Tüchtigsten des Menschengeschlechts gehören. Sieht man sich indessen die Liste näher an, so kommt man meist zu dem Ergebnis, daß diese Geisteshelden entweder das Unglück hatten, mit Lehrern zusammenzutrefsen, die für ihren Beruf überhaupt unfähig waren oder für eine ausgesprochene Eigenart des Kindes kein Ver ständnis und keine Duldung besaßen, oder es sind Men schen, die in ihrer Jugend überhaupt keine Gelegenheit hatten, einen geordneten Schulunterricht zu genießen. Trotzdem wird aus diesen Musterbeispielen schlankweg die „Wahrheit" abgeleitet, daß die Leistungen in der Schule für das Leben von geringer Bedeutung seien. Die Vorwürfe, die daraus konstruiert werden, gelten zumeist der höheren Schule, und diese hätte unseres Er achtens schon längst Veranlassung gehabt, den Nach weis zu erbringen, daß die übergroße Mehrheit der tüchtigen Menschen auch tüchtige Schüler waren. Auf Grund der Schulakten würde eine solche Feststellung leicht möglich sein. Jeder, der seine eigene Schul zeit sich vergegenwärtigt und selbst einige Jahrzehnt« als Lehrer tätig gewesen ist, wird wohl zu der Ueber- zeugUng kommen, daß zwar nicht jedes Individuum di rekt für die Schulbank geschaffen ist, daß manch« per sönliche Eigenart in Konflikt mit der Schulordnung kommt, daß aber im ganzen sich die späteren Fähig keiten nach Art und Stärk« aber bereits in den Schul jahren ,offenbaren, und daß tüchtige Schüler in der Regel auch tüchtige Menschen werden. Man solle jene billigen Wahrheiten deswegen nicht so ohne weiteres laufen lassen. Sie schädigen den Kredit der Schule. Man sollte sich Mühe geben, in die Schulgeschichte der tüchtigsten Menschen genauer hineinzuleuchten und vor allen Djngen an die Erfahrung jedes einzelnen appel lieren. Daß unsere Schulen durchweg oder auch nur in der Mehrheit im Kriege liegen mit denjenigen, die et was werden können, äst ein« krasse Unwahrheit. Wenn es bei einzelnen der Fall ist, so wird damit nur be wiesen, daß die Schulen wie alles Menschenwerk an Un vollkommenheiten leiden und daß man alle Veranlas sung hätte, für dtp Erziehung der Jugend die besten Kräfte zu gewinnen. Im übrigen werden die Tauge nichtse auf der Schulbank Taugenichtse im Leben, und die Dummköpfe mögen hier und da die größten Kartof feln bauen; „Führeg" und „Geisteshelden" macht das Leben aus ihnen in der Regel ebensowenig, wie die Schule es vermochte. Wer Gelegenheit hat, seine eige nen Schüler später im Leben genau zu beobachten, fin det sie als Erwachsene meist so, wie sie auf der Schul bank waren. Nur die größte aller Erzieherinnen, die Not, bringt oft etwas zuwege, was Schule und Leben in gewöhnlichen Zeitläuften nicht vermögen". — Ein neues Torpedo. Interessante Nach richten über ein neues Torpedo kommen aus Japan. Dort soll ein Erfinder Nischimoto dem japanischen Marinem,inistkrium mit gutem'Erfolge ein neues Tor pedo vorgeführt haben, welches eine Stunde hindurch laufen und in dieser Zeit die enorme Entfernung von .30 Seemeilen oder beinahe 50 Kilometer! zurücklegen kann. Die Torpedos, die gegenwärtig von unseren Torpe: lind b die du schwirr, legen, waltig quantr bis zu reicher : weiter auszur düng e Vorläu Sir H nicht m lüft un toren l den, ei nehmer Meilen kann zr überhai che Ent auf Er bemerk' die Erst aber do gen Ja dos mit genau z des zus kann. S die die reichen, lieben r lichen auch die eine wei - l soll, wah bischen L vorzüglicl Hannes 4 Fleischbes jedes am die Lupe worden, ihres Sch Nun besv Beckmann aufzuluch. Passend sucht Berk Schaufensti Offer Empf Kirsche«, Mischobst L rrol 8tsx 8por1- ^voist 01 Ikon «la r Lr empüskl »eld'D«i Bürg. j. 4, k Schuldschein,
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