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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 01.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190907013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-01
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Monat
1909-07
-
Jahr
1909
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ung wir cntgegengehcn, ist sowohl für die wachsenden Verkehrsersordernisse, die sich zwischen Deutschland und Schweden herausgebildet haben, als auch für die guten Beziehungen der beiden Staaten unter einander über haupt ein schöner Beweis, der dadurch noch eine be sondere Bekräftigung erhält, als sich die Herrscher bei der Länder, Kaiser Wilhelm und König Gustav, an der Einweihungsfeier beteiligen werden. Saßnitz liegt auf Rügen, Trelleborg ist der südlichste Ort Schwedens, die Entfernung zwischen beiden Häfen wird von den Fähr dampfern in etwa 5 Stunden zurückgelegt. Nach gegen seitigem Uebcreinkommen wurden von Deutschland und von Schweden je zwei Dampfer gebaut, die beiden deut schen Schiffe „Deutschland" und „Preußen" wurden vom Vulkan gebaut. Von den schwedischen Dampfern wurde der „Koning Gustav V." in Gotenburg gebaut, den andern, die „Königin Viktoria", bestellte Schweden bei einer englischen Werft. Rußland. Warschau, 29. Juui. Der bei der revolutionären Partei verhaßte General Sittin wollte mit seiner Familie von Busk heimfahren und wurde plötzlich von mit Revolvern bewaffneten Män nern überfallen. Seine l9 jährige Tochter wurde von mehreren Revolverschüssen getroffen und war auf der Stelle tot, der General, sein Kutscher und zur Stelle herbeigeeilte Sicherheitsmänner wurden schwer verletzt. Die Attentäter entkamen. — Italien. Das Schicksal der italienischen Arbeiter in Deutschland, die dort für den Fall des Kontraktbruchs mit der Ausweisung bedroht sind, hat in der Deputiertenkammer zu Rom zu recht sonder baren Aeußerungen Anlaß geboten. Was die soziali stischen Abgeordneten dazu sagten, geht uns wenig an ; aber wenn der dreibundfreundliche Minister des Aus wärtigen Tittoni sogar Töne anschlug, die wenig freundschaftlich klangen und sogar mit der Anrufung eines Schiedsgerichts für den Fall drohte, daß Deutsch land die italienischen Arbeiter nicht liebenswürdiger behandelte, dann ist das doch etwas stark. Italien kann sein Arbeiterheer nicht ernähren, wenn dahe« Deutschland italienischen Arbeitern lohnende Beschäf tigung gewährt und sie weit besser bezahlt, als sie in ihrer Heimat bezahlt werden, so sollte doch auch die italienische Regierung damit recht zufrieden sein. Wie oft haben nicht schon französische Arbeiter die uner-, wünschten Konkurrenten über die italienische Grenze zurückgeprügelt! Italien hat die Angelegenheit zum Gegenstand einer diplomatischen Auseinandersetzung mit der deutschen Reichsregierung gemacht. Diese wird die gebührende Antwort hoffentlich nicht schuldig blei ben. Italien befindet sich im offenbaren Unrecht. Belgien. Brüssel, 29. Juni. Die heuti gen Morgenblätter veröffentlichen einen langen Be richt über das belgische lenkbare Luftschiff „Belgique", dessen erste Versuchsfahrt gestern abend bei Boitshort erfolgte. Das Luftschiff ist von Herrn Goldschmidt unter Mitwirkung des französischen Luft schiffers Gerard gebaut und die Geldmittel von dem Industriellen Ernest Selby zur Verfügung gestellt wor den. Das Luftschiff ist ausschließlich in Belgien herge stellt. Es ist mit zwei Motoren von je 60 Pferdestärken ausgestattet und kann 1000 Kilogramm Benzin und Bal last mitnehmen. An Bord befanden sich gestern 4 Per sonen. Das Luftschiff machte einige Schwenkungen und fuhr mit Erfolg gegen den Wind. Die erzielte Ge schwindigkeit war 3l Kilometer in der Stunde, doch könnte diese Geschwindigkeit mit Leichtigkeit auf 40 Kilometer ausgedehnt werden. Die Rückkehr in die Halle erfolgte glatt ohne die geringsten Schwierigkei ten. Die Versuchsfahrten werden weiter fortgesetzt. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 29. Juni. Am Sonntag fand hier die diesjährige F r ü h j a h r s v e r s a m m l u n g der Königl. Sächs. Militär- und Krieger vereine des Bundesbezirks Schwarzenberg in dem mit d>er Königsbüste geschmückten Saale des „Deut schen Hauses" statt. Sie war von 56 zum Bezirk ge hörigen Vereinen dNrch 46 Vertreter und eine Anzahl Kameraden besucht. Als Ehrengäste waren erschie nen die Herren Hauptm. v. Malachowski, Oberleutn. Dörffel, Oberleutn. Willenbevg, Bürgermeister Hesse, Stadtr. Dörffel u. Stadtr. Meichßner. Bei Beginn der Versammlung erfreute di'e Stadtkapelle die Anwesen den mit einem flotten Marsch, während der vereinigte Sängerbund unter Leitung des Herrn Kantor Hennig einige Gesänge, die von vorzüglicher Schulung zeug ten, zum Vortrag brachte. Im Anschluß hieran er öffnete Kamerad Bezirksvorsteher Sekretär Stark- Schneeberg um 2 Uhr die Versammlung, dankte zunächst den Herren Ehrengästen für ihr die Anwesenden sehr ehrendes Erscheinen und die dadurch bekundete Teil nahme an den Bestrebungen des Militärvereinswesens und wandte sich sodann mit Begrüßungsworten an die Kameraden mit der Mahnung, stets eingedenk zu sein der ehrenvollen Pflichten für Kaiser und Reich, König und Vaterland. Seine Ansprache endete mit einem be geistert aufgenommenen dreifachen Hurra auf Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm II. und König Friedrich August. Die beiden Ortsvereinsvorsteher Kameraden Strobelt und Wagner begrüßten die Anwesenden na mens der hiesigen Brudervereine. Herr Bürgermei ster Hesse brachte die Sympathien der städtischen Körper schaften mit einem Hoch auf das Blühen und Gedeihen der Militärvereine zum Ausdruck. Das Präsidialmit glied Herr Schuldirektor Schönfeld-Dresden übermit telte Grüße und Glückwünsche des Bundespräsidiums, wobei er dem Bezirk ein „Glückauf" zurief, während Herr Hauptmann von Malachowsky noch der Verdienste des Bundespräsidiums, des Bezirks- und der Vereins vorsteher gedachte. Darnach würbe in die Tagesord nung eingetreten. Punkt l betraf die Abführung der Bundes- und Bezirkssteuer für 1909. Dem vom Mili tärverein l hier in allen 'seinen Tellen geprüften, vom Herrn Bezirkskassierer Sekretär Limbecker-Oberschlema ausführlich vorgetragenen Kassenbericht für 1908 ist zu entnehmen, daß einer Einnahme von 4329 Mark 21 Pfg. eine Ausgabe von 4264 Mark 25 Pfg. und ein Kassenbestand von 64 Mark 96 Pfg. gegenüberstand. Das Bezirksvermögen betrug 455 Mark 79 Pfg. Die Versammlung erteilte dem Kassierer Entlastung. Des Weiteren erfolgte sodann mittels Zurufs die Wiederwahl des stellvertretenden Bezirksvorstehers Kamerad Schnei der-Lauter. Bei der Beratung der Tagesordnung zur Bundesgeneralversammlung gaben Präsidialmitglied Schuldirektor Schönfeld und Bezirksvorsteher Stark be friedigende Aufklärung; man ermächtigte den Letzteren entsprechende Stellung zu nehmen. Gemäß einem Be- zirksvorstandsausschußbeschlusse genehmigte man ein stimmig die Verleihung einer Bezirks-Ehrenmitglied schaft. Der Zweck der veranstalteten Bundeslotterie zu Gunsten der Bundesunterstützungskassen wurde be kannt gegeben. Die Kameraden Winkler-Aue vom Ver ein 133 und Härtel-Schneeberg vom Verein Kavallerie, Artillerie, Pioniere usw. wurden als Vereinsvorsteher unter Hinweis auf die von ihnen übernommenen Ver pflichtungen mittels Handschlags verpflichtet. Einge gangene Entschuldigungsschreiben von den Herren Amtshauptmann Demmering-Schwarzenberg, Oberför ster Bernhard-Hundshübel, Rittmeister der Reserve Bretschneider-Wolfsgrün und stellvertretender Bezirks vorsteher Schneider-Lauter gelangten zur Kenntnis. Herr Oberlehrer Kamerad Heber-Lauter brachte Herrn Bezirksvorsteher Stark für die Leitung der Versamm lung sowie für seine Tätigkeit für den Bezirk ein begeistert aufgenommenes Hoch, nachdem die Versamm lung den vom Bezirksschriftführer Herrn Kamerad Re gistrator Leistner-Neustädte! abgefaßten Bersamm- lungsbericht genehmigt hatte. Nach einem Schlußge sang der Sängervereinigung, die zu dem schönen Ver lauf der Versammlung wesentlich beigetragen hat und der besonders gedankt wurhe, erfolgte um ^'/z5 Uhr der Schluß der Versammlung mit dem Wunsche: Auf Wiedersehen in Bockau. — Eibenstock. Wie uns das amerikanische Konsulat Plauen mitteilt, bleibt am Montag, den 5. Juli wegen des amerikanischen Feiertages (Jndependence Day) das Bureau in Plauen geschlossen. — Schönheide. Bei dem in Lößnitz am vorigen Sonntag abgehaltenen Gauturnfest errang im Einzelturnen des Fünf-Kampfes Herr Rendant Schreckenbach des Turnvereins „Jahn" Schönheide, trotz einiger .Versager", noch mit 64'/i Punkten den 6. Siegerkranz. Der Turn verein .Jahn" Schönheide blieb weiter Sieger im Faust ballspiel mit 20: 18. — Schönheiderhammer. Zu dem höchstbedauer lichen Radfahrerunfall, dem der 9 Jahre alle einzige Sohn des Herrn Modelltischlers Pilz hier zum Ofer gefallen ist, ist noch folgendes zu berichten: Der Kutscher des Geschirres, an das sich der bedauernswerte Knabe angehangen hatte, schlug mit der Peitsche nach hinten, worauf der Knabe ab sprang und über die Straße laufend in die Räder der nach fahrenden Radfahrer geriet. Die von der Unfallstelle ge flüchteten Radfahrer haben sich am Montag bei den tiefbe trübten Eltern eingefundcn. Es sind zwei junge Männer aus Stützengrün; sie sind, da sie anscheinend den Ernst der Sache nicht erkannt haben, weitergefahren, und haben erst durch die Zeitung erfahren, daß der von ihnen überfahrene Knabe gestorben sei. Die beiden jungen sichtlich niederge schlagenen Leute legten an der kleinen Leiche Blumenspenden nieder und suchten den tiefgebeugten Eltern gegenüber wiederholt ihre Nichtschuld zu beteuern. — Schönheiderhammer, 28. Juni. Im Speisesaale des Hotels „Carlshof" hier versammelten sich am Sonnabend abend nach der Gesamtübung die Mitglieder d'er von Querfurth'schen Hütten feuerwehr zu einer Vereinsversammlung, in deren Verlauf der Eis'enhüttenwerksdirektor Herr Ingenieur Brehm im Auftrage der Firma und des Landesausschus ses Sächs. Feuerwehren Auszeichnungen für langjäh rige Zugehörigkeit zur Hüttenfeuerwehr überreichte. Es erhielten die Herren Former Ernst Fröhlich das vom Landesaüsfchüß sächs. Feuerwehren gestiftete Eh- rendiplom für 20 jährige Dienstzeit, Obermeister Bern hard Hahn für 15 jährige Dienstzeit ein von der Firma gestiftetes wertvolles Ehrengeschenk, ferner die Herren Kommandant Klötzer, Alban Fröhlich, Arno Täubner, Robert Spitzner, Paul Weidlich und Franz Morgner die vom Landesverband vorgeschriebenen Dienstaus zeichnungen für 10 jährige Zugehörigkeit zur Wehr. — Dresden, 27. Juni. Herr Geh. Rat Ober bürgermeister Beutler hat sich auf der Rückreise von Seis auch nach Friedrichshafen begeben und dort län gere Zeit mit dem Grafen Zeppelin verhandelt. Dem Vernehmen nach ist die Gründung einer großen Gesell schaft für Luftschiffahrtslinien in Aussicht genommen, und zwar zunächst unter vorwiegender Berücksichtig ung des Westens von Deutschland. Herr Geh. Rat Beutler hat aber Versuche gemacht, auch Dresden in den Bereich dieser geplanten Luftschifflinien einzube ziehen und in dieser Hinsicht bei dem Grafen Zeppelin das größte Entgegegenkommen gefunden. — Leipzig, 29. Juni. Gegen Uhr abends kam hier der P ar s ev a l b a 1 l o n, der gegen 6 Uhr in Bitter feld aufgestiegen war, in Sicht. Nach einigen Manövern schlug da» Luftschiff die Richtung nach dem Leipziger Meß platze ein, über welchem eS ebenfalls manövrierte. Gegen 7'/« Uhr trat der Ballon nach einigen Kreisflügen über der Stadt die Rückfahrt nach Bitterfeld an, wo er abends 8 Uhr wieder eingerroffen ist. — Plaueni. V., 27. Juni. In den letzten Jahren sind in der Stickerei- und Spitzenindustrve zahlreiche Zahlungseinstellungen vorgekommen, die fast sämtlich zum Abschluß von außergerichtlichen Vergleichen zwischen den Schuldnern und den Gläu bigern geführt haben. In den Kyeisen der hiesigen industriellen Vereinigungen ist die Meinung stark ver treten, daß bei diesen Vergleichen die Gläubiger sich nicht immer sorgfältig unterrichtet haben und oft auch die Unfähigkeit der Schuldner, richtig zu kalkulieren und unkaufmännische, mit jener Unfähigkeit zusammen hängende Preisschleuderei den geschäftlichen Zusammen bruch herbeigeführt haben. Es liege nun weder im eige nen Interesse, noch dem der gesamten Industrie, Fa brikanten der bezeichneten Art besonderes Entgegew- kommen zu zeigen, denn man verschaffe diesen dadurch die Möglichkeit, ihr Geschäft wie seither zu betreiben und die Konkurrenz nach wie vor um jeden Preis zu unterbieten. Um den genannten Uebelständen zu steu ern, haben der Fabrikantenverein, die Bereinigung selbständiger Musterzeichner, der Verein der Lvhnschiff- chenmaschinenbesitzer und die Rohstofflieferanten eine Kommission gewählt, die in zukünftigen Fällen von Zahlungseinstellungen den Gläubigern mit sachverstän digem Rate zur Seite stehen wird. Man hofft, daß die Tätigkeit der Kvmmission der gesamten Industrie von Nutzen sein wird. Rodew i s ch. Heute früh in der zweiten Stun de ereignete sich hier ein schwöret: Ungl-Ücksfall. Der Posthilfsbote Hellmrich aus O b e r st ü tz e n g r ün, ein 23 jähriger Mann, befand sich mit seinem Fahrrade, von Auerbach kommend, auf der Heimtour. Wie so viele Radfahrer befolgte er nicht die Verordnungen, rechts zu fahren, und überfuhr infolgedessen, zumal noch sein Rad ein übermäßig schnelles Tempo hatte, ei nen Passanten der Auerbacher Straße. Beide, der Radfahrer wie der Passant, kamen zu Fall. Hellm rich erlitt einen Schädclbruch und mußte von Polizei beamten und anderen hilfsbereiten Personen von der Stelle getragen werden. Am Vormittag erfolgte seine Ueberführung in das Kreiskrankenhaus in Zwickau. — Jägers grün. Am Sonnabend vormittag ist hier der Gelegenheitsarbeiter Ehrlich, ein jeder ge regelter Arbeit abholder Mensch, verhaftet wor den. Er steht im Verdacht, den Raub an fall, der vor einigen Wochen zwischen Jägersgrün und Mul denhammer verübt worden ist, ausgeführt zu haben. Bekanntlich ist damals einem Mädchen ein Beutel mit 700 Mark Inhalt gewaltsam entrissen worden. Ehr lich hat sich durch größere Geldausgaben verdächtig gemacht. Er hat sich u. a. ein Fahrrad für 140 Mark gekauft und bar bezahlt. 80 Mark hat man auch noch bei ihm vorgefunden. Kleine Mitteilungen aus Sachsen: In Zschorlau sind in zwei Häusern Typhuserkrank ungen vorgekommen. In den betreffenden Häusern wird Abfällwasser benutzt, auf das die Krankheitsur sache zurückgeführt wird. Im ganzen sind über 10 Personen erkrankt. Es sind umfassende Vorsichtsmaß regeln getroffen worden; zu ernsten Besorgnissen liegt kein Anlaß vor. — In Ruppertsgrün erkrankte durch den Genuß unreifer Stachelbeeren nnd dadurch, daß er kaltes Wasser darauf trank, ein sechsjähriger Knabe heftig und starb nach kurzer Zeit. Zur Reichstagswahl im 19. sächsischen Wahlkreise. Am Sonntag fand im „Blauen Engel" zu Zwönitz eine von etwa 50 Heryen besuchte Vertrau ensmännerversammlung von Vertretern der Ordnungs parteien im 19. sächsischen Reichstagswahlkyeise (Stoll- . berg-Aue-Schneeherg) statt. Gegen eine Stimme wurde eine Resolution angenommen, in welcher es Heißt, daß die Vertrauensmännerversammlung nur in der Aufstell ung eines Nationalliberalen eine Erfolg versprechende Lösung der Kandidätenfrage sehe. Ein Ausschuß, zu dem jeder auf nationalem Boden stehende Verein einen Vertreter entsenden soll, soll sich nunmehr mit der Ge winnung eines geeigneten Kandidaten befassen. — Aus emer Menagerie m Welperr m Böhmen ist eine Löwin entsprungen und in die Wälder entkommen. Die Bevölkerung ist aufgeregt. Das Betreten der Wälder ist behördlicherseits verboten. — Die Vorarbeiten zur Gründungeiner sächsischen Zentralstelle für dasSub Mission-wesen werben von der MittelstandS-Vereinigung mit großem Eifer betrieben. Am 28. Juni wurde die Angelegenheit in einer sehr stark besuchten Versammlung deS Ausschusses der Leipziger Innungen beraten. Bürgermeister I)r. Eberle-Nossen, Landtagsabg. Baurat Enke, Stadtverordneter Buchdruckereibesitzer Jul. Mäser und General-Sekretär Ludwig Fahrenbach-Leipzig, vertraten den von der Mittelstand- Vereinigung vorgelcgten Organisation-plan mit großem Nachdruck. Herr Bürgermeister 0r. Eberle entwarf ein anschauliche- Bild von den wirtschaftlichen Kämpfen der Gegenwart. Alle Erwerb-stände seien in festen Verbänden rrganisiert. Da- Großkapital trete seit jeher al- geschlossen« Macht auf. Die Land wirte verständen e- ebenfalls, durch ihre guten Organisationen ihre Inter essen mit Erfolg zu wahren. Da- Gleiche gelte von den Arbeitern. Da zwischen stehe zersplittert da- leider auf wirtschaftlichem Gebiete noch völlig uneinige Handwerk. Wolle eS nicht zwischen diesen organisierten Mächten wirtschaftlich zerrieben werden, dann müsse eS sich ebenfalls wirtschaftlich zusammenschließen. Dazu solle die Zentralstelle für da- Submissionswesen den ersten Schritt bilden. Die Lebhaftigkeit der sich hieran anschließenden Aussprache zeigte, daß trotz mancher vorhandener Bedenken die Leipziger Handwerkerschaft der geplanten Zentralstelle große- Interesse entgegen- bringt. Die Versammlung wählte eine elsgliedrige Kommission, di« in Ge- meinschaft mit dem Vorstande der Mittelstands-Vereinigung den Organisati- onS-Entwurf durchberaten und dem JnnungS-AuSschufl« zweck- Fassung endgiltiger Beschlüsse geeignete Vorschläge unterbreiten soll, -ähnliche Ver sammlungen werden demnächst auch in anderen Städten d«S Lande- abge halten. Theater i« Eibenstock. Wie unsere Leser bereit- aus dem Anzeigenteil« unsere- Blatte- er sehen haben, gastiert am Freitag im „Deutschen Hause" hier zum ersten Male da- Metzcr'sche Schauspiel- und Operetten Ensemble, welche- j. Zt. in Schneeberg Vorstellungen gibt. Ueber die Aufführung der auch für hier angekündigten Operette „Die Förster-Christi" wird von dort ge schrieben: Die „Förster-Christl", eine der beliebtesten modernen Operetten au- einer nicht mehr ganz modernen Zeit — st« spielt im Jahre 1784 — führt« da- Metzer Ensemble am zweiten Operettenabend au-. Direktor, Darsteller und Publikum können mit dem Erfolge zufrieden sein. Di« Direktion, weil sie ein auSverkautte» Hau» hatte, die Darsteller, weil sie für ihre au-gezeichneten Leistungen stürmischen Beifall ernteten und da» Publikum, weil «S einen wahrhaft genußreichen Abend verlebte. Dir Operette ist — besonder« im zweiten und dritten Akte — reich an ein schmeichelnden Melodien; im ersten Akte und stellenweise auch in den folgenden zeigt sie übrigen» eher den Charakter der komischen Oper. Dann führen wieder kaut« wiener Walzerkläng« zur Operette prrück und will sich gar der Melodienreichtum hier oder da erschöpfen, so stellen sich zur rechten Zeit feurig« Ztgeunerweisen ein. Di« Aufführung war wieder «in Meisterstück Metzerscher Regiekunst. Und wie prächtig spielte — nein, lebte Mathilde Wolf da- Förster Christi, wie herzerfrischend zeichnet« sie diesr» sonmgr Raturkind, weich' urwüchsigen Humor bekundete -sie im zweiten Akte, am Hofe Kaiser Josef il. In mancher Szene erinnert« st« an di« Madame San-göne der unvergessenen Jennh Groß. Aber auch di« um fangreich«, anstrengend« Gesang-parti« führte sie mit einer Lust und Lieb« durch, daß ,» «ine Freude war, ihr zuzuhörrn. Eine so tadellose Besetzung der Titelrolle verbürgt« schon allein den Sieg der Aufführung. Doch auch die Träger der anderen Rollen, besonder- da- Zigeunerquartett, da- Emmy Waldau und Lina Helbig Gelegenheit zur Entfaltung ihrer schönen Stimm mittel gab, der stimmlich ebenfalls vorteilhaft begabte Herr Horazek, der den ungarischen Gut-Verwalter temperamentvoll spielt« und sang, der drollig« Humor de- Herrn Suella al- Schneider Walperl, der fein pomttert« Oberhofmeister de» Herrn Rahn, dessen klar«, deutlich« Lu-sprach« auch beim Gesang kein Wort verloren gehm ließ, und — last not Isaet — Direktor Metzer al» Kaiser Josef ll: st« alle und die anderen Nitwirkenden, die «in leistun, hervor 2) S) 4) ») Tei die Foi such Eir Akt der wir De, pfli stell Mit sog' 8) Geg weg bah Wei 7) Die 1) Vo Wei All we. An teri gege keim 8) Gel resst daß kehr, seien und 9) Eine ents, der ' de- I bach. das ä lichst einma T umschi plätsck N front gangs aus u war, einige: Winne: D zwei § erleufl haltun D bemerl allmäk, neuem dem w bacher streich und u feierlic ren wi Si um etl Ist nui niemar Neffe : drian, und do lens ist ins Ge „A der jui erst da, der alb sein all ganz ve was er De die au» „Das n daß er hem al rechtiae erzählt, bewtrts» De: Baumw ren jetz: De: ließ fick wie er f Knochen Dei wurde , Unt beiden f Zimmer der Sa, Auf war der Oberlau zu bleid» richtige
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