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Vermischte Nachrichten. Ein Wunderwerk der Technik, auch in der inneren Ausstattung, wird der neue „Z. IV" sein. Der zwischen den Motorgondeln angebrachte sogen. Laufgang wird zu Passagierkabinen verwendet, die mit vielem Komfort ausgestattet werdem Das Reisen im „Zeppelin" wird somit bald zu angenehmsten Beförde rungsmitteln gehören. — Ein Riesengaunertrick mit dem Ko meten. Das Kometenjahr 19lO scheint auch ein gutes Jahr für die Diebe zu werden. Jedenfalls hat ein Mas sengaunertrick, der jüngst in Salzburg mit dem Kome ten 1910 a verübt wurde, sicherlich den Vorzug der Originalität und Aktualität. Wie der „Inf." aus Wien geschrieben wird, hatten sich mehrere anscheinend höchst „moderne" Diebe iin Salzburg am 29. Januar zu sammengetan, um mit Hilfe des Kometen 1910 a und der Wisfensbegierde des Publikums einen großen Raub zug auszuführen, der sich lohnen sollte Es waren 12 hoffnungsvolle junge Männer, von denen einer ge gen Abend, als der Komet sichtbar werden sollte, auf dem Markt ein großes Fernrohr aufsteklte, um den Kometen zu besichtigen. Kaum wurde er seiner an sichtig, als er mit lauter Stimme ausrief, daß eben der Komet erscheine. Von dem Publikum, das sich an scheinend zufällig um das Fernrohr geschart hatte, lie fen sofort mehrere Männer in die besuchtesten Gasthäu ser, um den Gästen das Erscheinen des Kometen mitzu teilen. Alles stürzte von dem Glas Bier fort, um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Während die „Sterngucker" aber nach der Himmelserscheinung such ten, hatten die freundlichen Mahner eine praktischere Beschäftigung gefunden. Sie benutzten die allgemeine Aufregung, in allen denjenigen Lokalen, die völlig verlassen von Gästen, Wirt und Kellnern dalagen, sämt liche Ueberzieher, Pelze und wertvolle Spazierstöcke beiseite zu schaffen. Der ^Astronom" am Fernrohr hielt durch lange Erklärungen und laute Gespräche das Publikum auf und wußte eine solche Spannung zu erzielen, daß niemand an eine Rückkehr in das Gast haus dachte. Schließlich forderte er die Umstehenden auf, ohne Entgelt selbst einmal das Fernrohr zu be nutzen. Während die Leute sich um das Fernrohr drängten, verschwand der Sterndeuter unbemerkt. Die se ganze Komödie, die noch dadurch lebhafter wurde, daß das „Fernrohr" nur ein Blechrohr in der Form eines Fernrohrs war, eine Linse aber nicht hatte, dauerte ungefähr 1 Stunde. Als die Astronomen nun von dem Gesehenen befriedigt wieder zu ihrem Biertopf zurückkehrten, machten sie die angenehme Entdeckung, daß alle ihre Ueberzieher und Pelzp fehlten. Schnell verbreitete sich die Meldung in der ganzen Stadt, zu mal sie aus allen Gasthäusern drang und überall das selbe zu berichten wußte. Es wurden nach dem Poli zeibericht 283 Ueberzieher und Pelze gestohlen. Je denfalls ein sehr einträglicher „Komet". Die Diebe hatten übrigens den Humor, überall Zettel des Inhal tes zu hinterlassen, daß bei der großen Nähe des wär menden Kometen die Ueberzieher hoffentlich überflüssig seien. — Ein Rekordbrecher im Heiratsschwin del. Ein aristokratisch aussehender Deutscher Emil Karl von Müller, der sich für einen deutschen Baron ausgibt und 12 verschiedene hochklingende Namen führte, wurde vor 10 Tagen in Los Angelos in Kali fornien wegen Bigamie verhaftet, und zwar gerade, als er eines seiner erfolgreichsten Ghebündnisse eingegangen war mit einem hübschen reichen Mädchen. Die Eltern des Mädchens hatten dem jungen Paar einen Pracht vollen Wohnsitz geschenkt und auch ihren Schwiegersohn geschäftlich etabliert mit einem luxuriös eingerichteten Bureau. Müllers Heiratsrekord gleicht fast demjeni gen des berüchtigten Blaubarts Hugo Hach- der vor einigen Jahren in Chicago wegen Ermordung einer seiner vielen Frauen gehängt wurde. Müller wurde von Kalifornien nach Newyork zurückgebracht und auf Grund einer Anzeige, die eine seiner Frauen in New york, eine geborene Vertelmann, die er in Hvboken ge heiratet hatte, gegen ihn erstattete, als ein Heirats schwindler pur oxeellonoo entlarvt Bei seiner Ver nehmung vor dem Michter erklärte Müller, er wisse nicht genau, ob er zwanzig oder dreißig mal verheiratet gewesen war Zu seiner Verhaftung wird weiter ge meldet: Auf dem Bahnhof entstand bei der Ankunft des Zuges, in welchem Müller transportiert wurde, ein Aufruhr unter den vielen Frauen, die sich zu seiner Be grüßung dort eingefunden hatten. Eine von ihnen, die er in Newyork geheiratet hatte, lief über den Per ¬ ron hinweg auf ihn zu, schlug ihre Hände um seinen Hals und versuchte, ihn zu erwürgen. Müller wehrte sie ab und rief: „Ich kenne Sie ja gar nicht!" „Wenn Du sie nicht kennst, dann kennst Du vielleicht uns!" riesen zwei oder drei andere Frauen. Der Polizei gelang es unter großen Schwierigkeiten, den Schwind ler vor der Wut der vielen Frauen zu schützen. Vor läufig sind 19 Frauen von Müller festgestellt worden. Man schätzt die Zahl der von ihm betrogenen Frauen auf 45. Der neueste Tanz der Saison. Aus Amerika, dem Lande der Erfindungen mehr oder we niger nützlicher Art, kommt die Kunde von einem neuen Tanze, der jenseits des Ozeans sozusagen der Schla ger dieser Wintersaison sein soll. Die Idee dieses Tan zes, der - vermutlich nach seinem phantasievollen Ur heber - der „Bellamy-Tanz" genannt wird, besteht da rin, daß man alles umgekehrt als sonst vornimmt. Man tanzt nicht vorwärts, sondern rückwärts und das Ball souper wird in verkehrter Reihenfolge gereicht, es be ginnt mit schwarzem Kaffee und endet mit der Suppe. Zur Vervollständigung der Illusion tragen die Diener Masken auf der Rückseite des Kopfes, während ihr Antlitz verhüllt ist, und den Frack ziehen sie so an, daß der Rückenteil die Brust bedeckt. Es ist wohl kaum zu befürchten, daß dieser ungemein sinnvolle Tanz auch die Ballsäle Europas erobern könnte. Ueberlassen wir ihn neidlos den guten Banke es, die ja stets eine herz liche Freude an. so kindlichen Scherzen zu finden pfle gen. Selbsterkenntnis. In einer abgelegenen kleinen Stadt des schönen Bajuvarenlandes hat ein Berliner Geschäftsreisender, den ein Auftrag seiner Firma dorthin geführt hat, seinen Fleiß durch ein leckeres Gericht Forellen in einem „Keller", wie man dort die Biergärten nennt, belohnt. Behaglich sitzt er auf seinem Stuhl und ruft: „Eine halbe Maß Bier! Die Fische wollen schwimmen." Ein wohlhabender Schlächter und Viehhändler, der am Nebentisch sitzt, ärgert sich über das freie Benehmen des jungen Man nes. Er hat d ie Kraft seiner Kauwerkzeuge an einer ansehnlichen Portion Ochsenbraten erprobt und seinen Teller mit einem Stöhnen des Behagens und dem Ausdruck satter Selbstzufriedenheit in dem breiten, ro ten Gesicht zurückgeschoben. „Warte", denkt er, „so witzig wie der Preuß' bist du auch". Mit dröhnendem Bierbaß ruft er: „Mir bringen Sie a ganze Maß! Der Ochse will saufen!" — Wilde Damen. Im Lemberger städtischen Theater kam es am Dienstag bei der Aufführung des Schauspiels „Die Suffragetten" zu stürmischen Skan- dalszenen. Die zahlreich anwesenden Frauenrechtlerin nen erhoben an einigen Stellen ein ohrenlbetäubendes Geheul, schrien, Pfiffen und johlten. Erst nachdem ei nige der ärgsten Demonstrantinnen, darunter die Frau eines Oberlandesgerichtsrates, von der Polizei gewalt sam aus dem Theater entfernt worden waren, konnte das Stück zu Ende gespielt werden. Einem grandiosen Schwindel der „bes seren Kreise" ist man in jüngster Zeit in Newyork auf die Spur gekommen, indem sich viele Damen die prunkvollen neuen Modeschöpfungen ins Haus kom men lassen, um sie dem Gatten zu zeigen, der doch schließlich der zahlende Teil ist. Nun hat man aber nach dem „B. Lok. Anz." festgestellt, daß diese Da men sich mit den zur Ansicht geschickten Sachen für die abendlichen Veranstaltungen schmücken und am näch sten Tage die geborgten Federn wieder zurückschicken mit dem Bemerken, „daß sie dem Gatten nicht gefal len haben" Derselbe Schwindel wird auch in London getrieben. Man will sich jetzt damit Helsen, daß man die gesellschaftlichen Veranstaltungen durch weibliche De tektivs überwachen läßt. Einen seltsamen Spaß hatte sich ein Kauf mann aus der Umgegend Berlins vor Gericht geleistet. Da er sich mit seiner Frau erzürnt hatte, worauf ihn diese verließ, bestimmte er seine Wirtschafterin dazu, in einer Testamentsangelegenheit vor Gericht als seine Frau aufzutreten. Die falsche Gattin machte jedoch über ihre Personalien so seltsame Angaben, daß die Beamten nach kürzester Zeit hinter den Schwindel ka men. Dem Kaufmann trug das seltsame Manöver eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten ein. — Königin Ena Vor einigen Tagen ist, wie bereits berichtet, von dem im Sommer bevorstehenden freudigen Er eignisse im spanischen Königshause in Madrid in hochoffizieller Form Mitteilung gemacht worden, ein Brauch, der in einer Anzahl südeuropäischer Staaten nach alter Vorschrift geübt wird. Er wird ebenso streng eingehalten, wie die in man ¬ chen Ländern geltende Bestimmung, daß die Entbindung in Gegenwart von Staat-Würdenträgern stattzufinden hat. Di» feierliche Form, in der jene Bekanntmachung in der .Gacela", dem spanischen .Reichsanzeiger" erfolgte, ist sehr interessant. DaS veröffentlichte Schriftstück lautet: .Der oberste Palast chef teilt mir unter heutigem Datum folgende- mit: ,Ew. Exzellenz I Der Doyen der Leibärzte teilt mir unterm 23. Ja nuar folgendes nut: .Eurer Exzellenz! Ich habe die Ehre, Euer Exzellenz zur Kenntnis zu bringen, daß mir Gral d« San Diego, Arzt der hiesigen königlichen Fakultät, unter Heu- tigem mitteilt, daß Ihre Majestät die Königin Dona Victoria Ätgenia (Gott schütze sie!) sich im fünften Monat ihrer vollkommen normalen Schwangerschaft befindet". Auf Be fehl Sr. Majestät de- Königs (Gott schütze ihn!) habe ich da- Vergnügen, dies Euer Exzellenz zu Ihrer Information und Veranlassung des weiteren mitzuteüen. Gott schütze Eure Exzellenz viele Jahre. Im Königspalast, 29. Januar l9!0. Marquis de la Torrecilla, Oberster Palastchef. An den Herrn Präsidenten des Ministerrats". — Wir gratulieren! — Ein Kometengruß? Bei South Norwalk im Staate Connecticut ist am helllichten Tage mit weithin ver nehmbarem Zischen ein Meteorit niedergegangen, der vom Drakeschen Kometen abgebröckelt sein soll. Einer weißglü- henden Kugel von 4 Fuß Durchmesser gleichend, grub er sich in den Boden ein, verzehrte sich in der-Berührung mit der Erde und hinterließ ein mehrere Fuß: tiefes Loch. Di« Be wohner des Ortes betrachten den Meteoriten als ein Himmels zeichen, das den Untergang der Welt ankündigen soll. Landwirtschaftliche». — Das Beschlagen der Stalldecken mit Feuchtigkeit. Die Stalldecken sollen, abgesehen von der Dauerhaftigkeit und der möglichsten Feuersicher- heit, warm halten und so dicht sein, daß sie weder Staubteile nach unten durchfallen, noch auch Staub dünste nach oben durchdrungen lassen. Stalldecken mit Holzgebälk sind nicht dauerhaft genug, da durch die sich im Stall bildenden Dünste die Fäulnis des Gebälkes sehr befördert wird. Massiv gewölbte Ställe sind des- halb vorzuziehen. Leider schließen die dunstdichten mas siven Decken auch den Nachteil in sich daß sie, na mentlich in der kälteren Jahreszeit, stark beschlagen, zuweilen in so.auffallendem Grade, daß die herabfal lenden Tropfen die Tiere stark belästigen. Das Be schlagen der Decke wird noch befördert durch ungenü gende Ventilation, wenn die Stallungen zu groß und zu hoch sind, und wenn die Räume direkt über den Stel lungen leer sind. Das Beschlagen kann also durch Einrichtung einer wirksamen Ventilation vermindert werden und außerdem dadurch, daß der Stall voll kommen mit Vieh besetzt ist. Ferner muß man zu ver meiden suchen, daß die Stalldecke keiner zu starken Ab kühlung von oben her ausgesetzt ist. Die erreicht man, wenn man dafür sorgt, daß in der kühleren Zeit des Jahres womöglich keine Stelle des über der Decke be findlichen Bodenraumes von Heu und Stroh oder son stigen schlechten Wärmeleitern ganz entblößt ist. Schon eine verhältnismäßig dünne Lage von Heu oder Stroh vermag eine starke Abkühlung der Stalldecke zu ver hüten. Beh andlung schlecht fressender P fe r- d e. Schlechten Fressern muß das Futter in ganz klei nen Portionen gegeben werden. Man läßt solchen Tie ren den Hafer Handvollweise einschütten und veranlaßt sie auf diese Weise nach und nach größere Portionen auf zunehmen. Namentlich erweist sich diese Maßregel bei solchen Pferden zweckmäßig, welche langsam fressen, das Futter in der Krippe warm kauen und dann dasselbe wicht zu sich nehmen Als Reihenfolge empfiehlt sich Hafer, Heu und dann Wasser. Durch den Hafer wird zunächst der Hunger gestillt und> während der Hafer im Magen verdaut wird, nimmt das Pferd langsam das Heu auf. Falsch ist es, wenn gleich nach dem Hafer das Wasser gereicht wird: denn dadurch wilH ein großer Teil desselben unverdaut aus dem Magen fortgespült. Das Wasser muß deshalb stets zuletzt ge geben werden. D as Eierle gen d e r Hü hn e r zu fö rd ern. Durch Fütterung mit etwas schwarzem Kümmel, der unter das Hühnerfutter gemengt wird, wird das Eier legen auffällig befördert. — Reinigen der Taubenställe. Die Lar ven des Speckkäfers fressen die jungen Tauben an, so lange dieselben noch nicht flügge sind und hilflos im Neste sitzen Die Eier, aus welchen diese Larven ent stehen, werden von den Käfern in den Taubenmist ge legt. Es ist deshalb unbedingt nötig, daß der Tauben stall mindestens alle Monate einmal gründlich gsreli- niiigt wird. in Ihr Gedächtnis müssen Li« sich, daß es los« ausgewogenen Kathreiners Malzkaffe« nicht gibt. Zwischen Malzkaffe« und Malzkaffe« ist ein Unterschied wie Tag und Nacht! Loser Malzkaffe« ist vielfach weiter nichts wie gebrannte Gerste. Der echte Kathreiners Malzkaffe« kommt nur in geschloffenen Paketen mit Bild des Pfarrer Kneipp zum Verkauf und bietet die sicherste Garantie für Wohlgeschmack und Reinheit. Man achte auf di« bekannt« Packung, es gibt Nachahmungen! ü?« Ixt mm W4chm der Wäsche ist dir Elfenbein- Seife mit Schutzmarke überall beliebt. In saft j-dem Materialwaren, und Scisengeschäft zu haben. Hsrrsn, velolie voi^eitix äi« ^Vimbmo ibror besten Krntt vktlnuebmeu, vollen sieb meinen ?rosi>ekt xr-rtis kom men lassen. 12. sSenrmxaa. Hwotbsksr, LsrUn UV. 45. Usus Lomgstrasss 2. Persil tlerikelL öleick-Locls. IS--1 Spit-on, O-räin-n, S-tisl, Wasob-M soiclo, Ltlokoroisn oto., vbsckaupt " slls rgs-lsn Slotls bsim Wsgoksn «ioäor «I« nou uroräon! vonbbac grtlnct- liebsto Reinigung bsi grösster Lokonung unä Lrbsltung äos Oovodss. Uoders» orkültllokl Alleinig« ^adrilrantan: l-isnsts! L Oo., Ollssslciok-i, «uob äsr seit 34 ckakron voltbokannton Druck una Verlag von Emil tzannebohn in Eibenstock. viertelj. des u. der l blasen" unseren S Trlel Erhebm sichtigen Vermög vor den E U. 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