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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 02.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-191002029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19100202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19100202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1910
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Monat
1910-02
- Tag 1910-02-02
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Monat
1910-02
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Jahr
1910
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Hoffmann, welcher bereit seit dem Jahre 1897 Vorstand unseres Königl. Sachs Forstreviers ist, war seinen Unter gebenen stets em sehr geschätzter und gerechter Vorgesetzter und erfreute sich in allen Kreisen hiesiger Einwohnerschaft deS besten Ansehens, Sein Scheiden von hier wird daher allgemein bedauert. — Schönheide. Im herrlich geschmückten Saale deS Hotels Schwan hier hielt am Sonntag abend von '/,8 Uhr an der Königl. Sachs. Milit ärv erein 1898 zu Schönheide sein diesjähriges Stiftungsfest, zu welchem Vertreter der Kaiserlichen, Königlichen und Gemeindebehör den von hier und Schönheiderhammer, ferner Vertreter der benachbarten Brudervereine, mehrere Ehrengäste und zahlreiche Mitglieder deS Vereins mit ihren Damen erschienen waren, ab. Das Fest wurde eingeleitet durch einen schneidigen Marsch der Unger'schen Musikkapelle. Anschließend hielt Herr In genieur Alberti im Auftrage deS festgebenden Vereins eine Ansprache, in welcher er die zahlreich erschienenen Festteil nehmer herzlich willkommen hieß. Redner ließ seine Ansprache in ein begeistert aufgenommenes Hoch auf Se. Maj. König Friedrich August ausklingen. Mit dem Stiftungsfest war zugleich die KaisergeburtslagSfeier verbunden. Aus diesem Grunde hielt der Vorsitzende des Vereins eine auf diese Feier hindeutendc Festrede, in welcher er zum Ausdruck brachte, daß die Mitglieder des Verein-, mögen die Zeiten kommen wie sie wollen, jederzeit fest und treu stehen zu Kaiser und Reich. Die beifällig aufgenommene Rede gipfelte in einem dreifachen Hurra auf Kaiser und Reich. Deklamationen und Konzertvorträge umrahmten die Feier. Zur Verschönerung des Abends trug ein Theaterstück »Die Dunkelkammer* bei, dessen Rollen mit Bravour gespielt wurden. Ein sich an schließender Ball hielt die Kameraden mit ihren Damen bis in die frühen Morgenstunden in fröhlichster Stimmung ver eint. — Schönheiderhammer. Im Hotel „CarlS- hof* hatten sich die Mitglieder des Königl. Sächs. Mi litärvereins zu Schönheiderhammer am Sonntag nachm. zu einer KaiscrsgeburtStagsfeier vereinigt. Die schlichte Feier verlief aufs Beste. Nachdem der Vorsteher des Verein», Herr Buchhalter Roll, mit sinnigen Worten auf die Be deutung des Tages hingewiesen hakte, feierte er in einer kernigen Ansprache an die Kameraden die Person unseres Kaisers und ließ seine Rede in ein begeistert aufgenommenes Hurra auf den obersten Kriegsherrn ausklingen. Nach ver schiedenen geschäftlichen Mitteilungen wurde die Versammlung durch den Vorsteher geschloffen. — S t ü tz e n g r ü n, 31. Januar. Ihre goldene Hochzeit begingen am 26. ds. Mts. Herr Louis Klauß nebst seiner Ehefrau Wilhelmine geb. Meißner. Sieben Kinder und 27 Enkel nahmen an ihrem Familienfeste teil. - Dresden, 31. Januar. Als heute mittag der Kaufmann Scheel aus Deuben vor dem hiesigen Land geeicht wegen Sittlichkeitsverbrechen zu einem Jahre Gefängnis verurteilt wurde, zog er einen geladenen Revolver aus der Tasche und schoß sich in die rechne Kopfseite, er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Leipzig, 31. Januar. Am Montag morgen brach in der Kartonnagenfabrik von Hugo Aurich zu Reudnitz, Ecke Oststraße und Hohenzollernstraße, ein Brand aus, der einen gefahrdrohenden Charakter annahm. Mehrere Löschzüge hatten ziemlich 2 Stun den zu tun., um des Feuers Herr zu werden. Das »Feuer ist kurz nach Anfang der Arbeitszeit in deir unteren Fabrikräumen ausgebrochen. Auf bis jetzt unerklär liche Weise hatten eine Reihe Kartons und ein Stapel Wellpappe Feuer gefangen Der Schaden dürfte durch Versicherung gedeckt sein Reichenbach i. B , 29. Januar. Einer hie sigen Firma ist von einem auswärtigen Konkursverwal ter der „Betrag" von drei deutschen Reichspfennigen mittels Postanweisung zugegangen für eine Forderung von etwas über 10 Mark. Der Firma sind durch die „Geldsendung" noch 15 Pfg. Unkosten (10 Pfg, Post anweisung und 5 Pfg. Bestellgeld) entstanden. - Der sächsische Frühjahrs-Bußtag fällt in diesem Jahre auf Mittwoch, den 23. Februar. Kitz««« des Bezirksausschusses der Königlichen -mtshaupt- mauuschast Schwarzenberg am 28. Januar 1910. In der heute unter Borsitz deS Herrn AmISbauptmannS Demmering stattgesundenen BezirkSauSschußsitzun« fand «ine außerordentlich reichhaltige Tagesordnung ihre Erledigung. — Genehmigt wurden: ». die Gesuche um Dismembration der Grundstücke Blatt 176 für Bockau und 23 für Beierfeld, d. die Hundesteuerregulative für BurkhardtSgrün und Riederschlcma (letzteres mit Aenderungen), e. daS Gesuch deS Musikdirektor- Gruner in Johanngeorgenstadt um Erlaubnis zur Verwendung eine- FortbildungSschülerS alö Mu siker bei öffentlichen Tanzvergnügen, <1. der geplante Schlachthausne'ubau (Roßschlächterei) der Lina verehel. Kunz« in Jug«l, v. di« Geschäftsordnung für den Gemeinderat zu Bockau, k. die Neufestsetzung der Gehalt-Verhältnisse der Gemeindevorstände von Schönherde und EarlSseld. Befürwortet wurden (der Oberbehörde gegenüber): » die Wahl des Kommerzienrats Heinrich Toelle in Niederschlema zum Gemeindevorstand von Blauenthal, i> der Antrag der Eigentümerin deS selbständigen GutSbezirkS Hammergut Wildenthal aus Bestellung eines noch nicht 26 Jahr« alten WerkführerS als stellvertretenden Gutsvorsteher das. o di« Nachträge zu den Biersteuerregulativen für Zschorlau, Breiten brunn, Grünhain, Raschau, Unterstützengrün und Bockau. Bezüglich der den Gemeinden de- Bezirk- für >910 zu gewährenden staatlichen Wegebauunterstützungen schloß man sich allenthalben den Vor schlägen der Königl AmtShauptmannschast an. Auf daS Gesuch des Stadtgemeinderats zu Johanngeorgenstadt um Gewährung einer Beihilfe zu den Kosten der Schneedeseitigung auf dortigen Straßen im Jahre 1808 beschloß man, eine Staat-unterstützung von 900 M. zu befürworten. Bewilligt wurden aus Bezirksmitteln a. je ein Zuschuß für die Naturalverpflegstationen Schwarzenberg und Schneeberg auf das Jahr Id, b. «ine P ämi« für Ermittelung eines BaumfrevlerS (im Vorjahre), c Gratifikationen für Besorgung des HochwaffeimeldediensteS an Personen im Bezirke, ü. «in« Wegebaubeihilfc von Ibl» M. der Gemeinde Burkhardtsgrün < Wegekorrektion nach Albernau). Berücksichtigt konnte auch ein Gesuch um Gewährung einer Unter stützung au« dem Fonds für Unterbringung Lungenkranker in Heilstätten werden. Anerkannt wurde di« Berufsmäßigkeit der Gemeindevorstände Heink« in Zschorlau und John in Hund-Hübel. Dem von der Amt-Hauplmannschast aufgestellten l. Nachtrag« zum Tanzregulativ für den Bezirk stimmte man zu. Abgelehnt wurden die Gesuch« deS Gastwirts Paul Ficker in Schwarz- bach und de« Kaufmann» Anton Horadschek in Aue um Genehmigung zum Katinenbetrieb beim Straßenbau Aue Bockau (mangel« Bedürfnisse«). Bezüglich de« von der Gemeinde Alderoda ausgestellten OrtSstatut« über di« Pension-Verhältnisse der berufsmäßigen Gemeindebeamten ic. wurde beschloffen, dem Gemeinderat anheimzugeben, den Entwurs erst nach end gültiger Anstellung deS dortigen Schutzmanns wieder hier vorzulegen, die Sache aber bi« dabin ruhen zu lasten Ueber B-lchaffung der durch da» Fürsorgegesetz notwendig gewordenen Mittel sand eine eingehende Besprechung statt; e» soll vorläufig ein« abwar tende Haltung eingenommen werden. Von den Bestrebungen de« LandeSpensionSverband« sür Gemeindebc- amte Sachsen« nahm der Ausschuß Kenntnis und empfahl den Gemeinden de« hiesigen Bezirks angelegentlichst den Beitritt. Der 2. Nachtrag zur Sparkaffenordnung für Lauter soll der Ober behörde befürwortend vorgelegt werden. Die übrigen Punkte der Tagesordnung (darunter 2 Gemeindeanlagen rekurs«) haben für die Oeffentlichkeit kein besonderes Interest«. Sitzung des Hemeluderats Schönheide. vom 28. Januar 1910. 1. Von einer Anzahl geschäftlicher Mitteilungen nimmt man Kenntnis 2. Die Verteilung der Zinsen deS Leopold Gerischer'schen Legat» ist nach den Vorschlägen de» Armenausschusse« zu bewirken. 3. Den Abänderungen einiger formeller Bestimmungen d«S Biersteuerregu lativs wird auch in zweiter Beratung zugestimmt. 4. Die I9I0«r HauShallpläne werden nach dem gedruckt vorliegenden Ent- Wurfe mit einigen unwesentlichen Abänderungen angenommen unter Vor behalt -späterer besonderer Festsetzung der vorgeschlagenen Gemeindebeam tengehälter. Die Fehlbeträge sollen, wie bisher, nach 20 Zehnteilen des einfachen Steuersätze« zur Erhebung gelangen. 6. Dem Vorschläge deS Finanzausschusses gemäß beschließt inan in Zukunft weitere Rücklagen zu den Reservefonds bis auf weitere» nicht mehr zu machen, womit erreicht wird, daß di« längst ersehnte Herabsetzung der Gemeindesteuern bereit« mit Beginn de« JahreS 191 l erfolgen kann. Ueber daß Maß dieser Herabsetzung hat nähere Beschlußfassung bei Fest stellung de« I9l!er HauShaltplans zu geschehen. 6. Der Anregung zur Revision der unteren Klaffen der Steuertabelle näher zu treten, findet die Mehrheit de« Kollegium« keinen Anlaß. 7. Wegen Aenderung des ZinSsußsatzeS hinsichtlich der von der Gemeinde ausgeliehenen Kapitalien tritt man dem Vorschläge deS Finanzaus schusses bei. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 31. Januar. Der Reichstag genehmigte am Montag den Nach tragsetat für Südwestafrika und begann die zweite Beratung des Kolonialetats für 1910. Die Debatte über den südwestafrikanischen Nachtragsetat drehte sich hauptsächlich um "den Vertrag mit der Kolomalgesell- schaft, zu dem die Abgg. Erzberger (Ztr.), Ar ning (natl.), Arendt (Rp.), vonRicht Hofen (kon serv.) und Ledebour (soz.) Ausstellungen zu-machen hatten, die vom Staatssekretär Dernburg beantwor tet wurden. Abg. Erzberger (Ztr.) bezeichnet das koloniale Gemeindewesen für verbesserungsbedürftig und klagt über die Zunahme des Islam in Ostafrika. Abg. Arning (natl.) macht einige allgemeine Bemer kungen. Staatssekretär Dernburg erklärt, mit der Selbstverwaltung müsse vorläufig vorsichtig vorgcgan- gen werden, wegen der noch sehr kleinen Oberschicht und der sehr großen Unterschicht. Die Missionen leisten gutes, wenn sie sich manchmal auch Uebergriffe zu schul den kommen lassen. Die Ausbreitung des Islam ist leider Tatsache, sie erklärt sich daraus, daß diese Kon fession aus bestimmten Gründen dem Neger mehr zu sage. Abg. Dove (freis. Vp.)) meinte, daß das Chri stentum ohne staatliche Unterstützung seine Ueberlegen heit über den Islam zeigen muß. Abg. von Richt hofen wünschte eine Besoldungs- und Rechtsreform für die Kolonien. Abg. Noske (soz.) negierte die Ko lonialpolitik in der Form, wie sie heute betrieben werde Dienstag Fortsetzung. Schluß nach 7 Uhr. Lächsijryer Landtag. U. Dresden, 31. Januar. Zweite Kammer. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 35 Min. Die Tagesordnung enthält ausschließlich Ei senbahnangelegenheiten. Unter Punkt 1 erfolgt zunächst die allgemeine Vorberatung über das königliche Dekret Nr. 20, betreffend mehrere Eisenbahnangelegenheiten. Abg. Gleisberg-Grimma (natl.) beantragt, das De kret an die Finanzdeputation 8 zu verweisen. Redner bedauert, daß trotz der hohen Ueberschüsse aus der Fi nanzperiode 1906/07 nur so wenig Neubauten von Ei senbahnen im Etat in Aussicht genommen worden seien. Von den Bahnen, die früher vom Landtage gewünscht worden sind, sollten gerade 4 Kilometer gebaut wer den. (Lebhaftes Hört! Hört!) Auch mache die auf gestellte Kalkulation vielfach den Eindruck, als ob mit Vorbedacht die Unkosten sehr hoch, die zu erwartenden Erträge sehr ungünstig veranschlagt seien. Eventuell möge man Bedacht nehmen auf den Bau von Industrie bahnen, Einlegung von Omnibuszügen, Einführung des Automobilverkehrs und Elektrisierung der Eisenbahnen. Wenn von Privatseite Wünsche um Erteilung der Kon zession zum Bahnbau heranträten, möchte man doch sol che Petitionen recht wohlwollend behandeln. An der Bedingung, daß das Areal zum Ba'hnbau unentgelt lich abgetreten werden müsse, möge man festhalten, unbillig sei es aber, außerdem noch von den Inter essenten eine bare Zahlung von 25 000 Mk. per Kilo meter zu verlangen. Möge die Regierung doch wirk lich auf Hebung des Verkehrs bedacht sein. (Lebhaf tes Bravo). Abg. Rentsch-Kamenz (kons.) schließt sich dem Vorredner an. Man dürfe mit dem Bahnbau nicht aufhören. Die Regierung habe einen neuen Kurs eingeschlagen, indem sie durch die Forderung der un entgeltlichen Abtretung des Geländes zum Eisenbahnbau den Bahnbau sehr erschwere. Wie würde es heute im Lande aussehen, wenn man früher nicht so intensiv den Bahnbau betrieben hätte? Abg. Merkel-Mylau (nat.-lib.) bemängelt, daß der Bau von Nebenbahnen nicht systematisch erfolge. Finanzminister Dr. von Rüger: Für elektrischen Verkehr seien sehr wohl be reits Pläne erörtert worden, aber zurzeit sprächen noch schwerwiegende Gründe gegen Einführung des Ver kehrs. Um den geringen Umfang des Dekrets Nr. 20 zu rechtfertigen, möchte er darauf verweisen, daß der außerordentliche Etat 39>/z Millionen enthalte. Der frühere übertriebene Eisenbahnbau habe uns an den Rand des Abgrundes geführt. Das schon ohnehin sehr d'chte Eisenbahnnetz nötige zur Vorsicht. Auf 100 Quadratkilometer kämen In Sachsen 20,5 Kilometer Eisenbahnen, gegen 10,2 in Bayern, 10,1 in Württem berg und 8,5 in Frankreich, das doch auch ein industriel les Land sei. Bahnen, die lediglich zur Abkürzung ge- Zur V« Gegen juckende Z — 1 gen Bcr wurde e in Obevl den Bese hatte, er Tri diverse Fl verkaufen. »eld-S Bürg. s. - Schuldfch ich die V Verbreche .Dm eine Mill Schwiege: suchen wii eigneten, möglichst SL s Nach Ml des Für fachen u rem Ma ins Aus - 2 Raibl, N versunke senkunge ser befüi -- tz gas vei ist die sie vergiftet , rot, die ü -C In der s Düffeldor Verschluß! ehrlich ge das Verb ««. -Ich Nein, ,ch .So Sie zu vl „Ein dings der Den Ein! war eine wegs bea Augenbli, (Moriasts Hefichts, u. entzünl Anrunkul der Kinder Knötchen), Or. m«ä.« leiden, mi Patent S 50 Pf. (U stärkst« Fo Kreme 75 baut würden, legten doch der Allgemeinheit große La sten auf. Auch Nebenbahnen müßten eine gewisse Ver zinsung bringen. Die Rentabilität unsrer Bahnen sei keineswegs sehr günstig. Deshalb sei eine genaue Prü fung aller Neubauprojekte erforderlich. 42 Millionen für Eisenbahnzwecke seien eine sehr respektable Lei stung für Sachsen. Man möge kein Mißtrauen gegen die Leitung des Eisenbahnwesens hegen, sondern daran denken, daß uns die früher im Bahnwesen befolgten Grundsätze ein Defizit von 10 Prozent während einer Finanzperiode gebracht hätten. Zu diesen Zuständen zurückzukehren, würde wohl niemand wünschen (Bra vo!) Abg. Günther-Plauen i. V. (freis.) verwahrt sich und seine Freunde dagegen, dgß sie einseitig die großen Städte mit Eisenbahnbauten begünstigt hätten. Man dürfe die berechtigten Eisenbaihnwünsche von heute nicht unter den früher gemachten Fehlern leiden las sen. Abg. Cast an-Chemnitz (soz.): Seine Freunde fragten nicht nach der Rentabilität, sondern danach, ob ein Bahnbau dem wirtschaftlichen und sozialen Wohl stände des Landes diene. (Beifall.) Die weitere D,v- batte trägt rein lokalen Charakter, das Dekret geht schließlich an die Finanzdeputation 8 Damit ist nach mittags l/^4 Uhr nach fünfstündiger Debatte der erste Gegenstand der Tagesordnung erledigt und man be spricht nunmehr in rascher Folge den Rest der Tages ordnung, der den außerordentlichen Etat betrifft. Die in den Titeln 11, 14, 20, 21 und 29 eingestellten Sum men werden einstimmig bewilligt. Die Finanzdepu tation 8 beantragt weiter durch Abg Rentsch-Ka menz als Berichterstatter: Die Petition des Sächsi schen Verkehrsverbandes zu Leipzig um Neu- oder Um bau des Bahnhofes Meißen der Königlichen Staatsre gierung zur Kenntnisnahme zu überreichen und die Petitionen des Gemeinderates zu Großröhrsdorf und Genossen, soweit sie-die Erbauung einer Eisenbahn voü Rammenau nach Großröhrsdorf beziehentlich Pulsnitz betreffen, der Königlichen Staatsregierung zur Kennt nisnahme zu überreichen, soweit sie die Strecke Bi schofswerda Rammenau betreffen, zurzeit auf sich be ruhen zu lassen, die Erbauung einer Eisenbahn von Pulsnitz nach Königsbrück aber auf sich beruhen zu las sen. Die Kammer erhebt die Deputationsanträge ein stimmig zum Beschluß. Damit ist die Tagesordnung er ledigt Nächste Sitzung: morgen oorm. 10 Uhr. gefaßt, l als Robe Es » nächsten Leiche. ( Kassenschi scharfe u Körper h entkleiden die Haar, aber durc mir, als von neue grausigen ich ja all Kurz, ich Geld, da mittels e Tür von .Da, fand sich ausgesühi In dem er i sofort der seines Sc Der ob Herr sei, er köi zur Gatt wenden r Woo der kurze: VL dLLyue. Detektivroman von F. Eduard Pflüger. (22. Fortsetzung.! „Ein derartiger Beweis würde uns interessieren. Vorläufig jedoch sind Sie Robert Mailing und des gemeinsten Verbrechens, des Brudermordes, überführt, wenigstens in den Augen der Polizei. Sie können nichts besseres tun, als noch heute mit mir abreise« und Ihre Sache in aller Ruhe zu verfechten." - „Gut, meine Herren, gestatten Sic mir nur, daß ich meinen Schwiegervater telephonisch hierher berufe und von dem Geschehenen in Kenntnis setze, inzwischen will ich Ihnen die Geschichte in jener unheilvollen Nacht im Zusammenhang« erzählen." ..Ist etwas einzuwenden gegen den Vorschlag des Herrn-" fragte der Polizeichef. .Nein.' .Dann bitte telephonieren Sie an Ihren Herrn Schwieger vater, wir werden ihn hier erwarten." Mailing tat, wie ihm erlaubt, setzte sich dann wieder an seinen Schreibtisch und begann in einfachen, klaren Worten: „Ich muß voransfchicten, daß die Aktiengesellschaft, die meinen Namen trug, sich infolge einiger mißglückter und sehr kostspieliger Versuche am Rande des Bankerotts befand. Kein Mensch wollte auf das nunmehr fertige und einwandsfreie Tieffeemodell einen Pfennig Geld leihen. Ich sah keinen Ausweg niehr, wollte jedoch meine Ideen retten und beschloß freiwillig in den Tod zu gehen, um die Lebensversicherungssuinme, die meinem Bruder zufallen mußte, testamentarisch in erster Linie für die Ausführung deS Modelles bestimmen zu können. Herr Doktor Dalberg wird wissen, daß nach dem bürgerlichen Gesetzbuchc ein einfacher letzter Wille, wenn er von Anfang bis zu Ende handschriftlich aus gezeichnet ist, Rechtsgiltigleit hat." „Ein solcher letzter Wille fand sich nicht." „Ganz recht, es fand sich ein Kodizill zu meinem Testament, das ich durch meinen Buchhalter und meinen Portier beglaubigen ließ. Nachdem dies geschehen war, arbeitete ich, um noch einmal alle Zahlen nachzuprüfcn, um das .Modell wirklich einwandsfrei fest zu legen. Ich arbeitete mit jener fieberhaften Spannung und lener erhöhten Gehirntätigkeit, die einem Menschen im Angesicht des Todes eigen ist. Da hörte ich plötzlich ein eigentümliches Geräusch im Kassenzimmer und als mir klar wurde, daß ein Spitzbube in unseren leeren Kassenschrank ein Loch zu machen strebte, schossen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf, ich gestehe zu, daß ich im Augenblick an die hohe Versicherungs summe gegen Einbruchsdiebstahl dachte und um den Diebstahl zu befördern, drehte ich das elektrische Licht ab und verharrte m schweigender Spannung, bis der willkommene Bursche mit seinem Raub davon gegangen." Die beiden Polizeileute tauschten einen Blick des Verständnisses. Mailing jedoch fuhr ruhig fort: »Ich muß aber wohl ein Geräusch verursacht haben, daS dem Spitzbuben verdächtig vorkam, denn kurz darauf, schlich er in mein Zimmer und ehe ich mich recht besinnen konnte, was geschah, buhte eine Blendlaterne auf und ich war in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt. Beachten Sie die eigenartig, Psychologie des Falles. Ein Mensch, der dm festen Vorsatz hctt^ seinem Leben ein Ende zu machen kämpft, da «in anderer ihm diesen Gefallen tun will, in eigentlich unverständlichem instinktive« Selbsterhaltungstrieb gegen den Tod an. Ich warf den Burschen nieder, ringe mit ihm und fasse dabei plötzlich ein Messer, das trotz der Dunkelheit des Zimmers matt leuchtete. In diesem Augenblick wußte ich, daß ich die Oberhand behalte. Ich stoße zu, höre noch ein eigentümliches Knirschen, mit dem der scharfe schwedische Dolch die Rippenknorpeln durchstößt und fühle dann einen warmen klebrigen Strom über meine Hand laufen. Ich war gerettet, der Spitzbube stürzte nieder, ich stehe auf, mache Licht und erkenne trotz eines langen falschen Bartes in dem Unglück lichen meinen eigenen Bruder Robert. Ich will mit ihm sprechen, aber er wälzt sich mit dem Gesicht gegen die Erde, wirst mir einen Blick tödlichen Hasses zu und stirbt, ohne ein Wort zu sprechen. * ,Na, das könnm Sie ja alles vor dem Untersuchungsrichter vorbringen.* Malling ließ sich nicht unterbrechen und fuhr fort: .Ich reiße ihm den falschen Bart herunter und mehr als j« fällt mir plötzlich bei dem Toten die furchtbare Aehnlichkeit auf, die er mit mir hat. In diesem Augenblick ist auch mein Plan
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