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Amts- MÄMWM Abonnement viertelj. I M. 50 Pf. »inschließl. ve« »Jllustr. UnterhalwngSbl.* u. der Humor. Beilage »Seifen- blasen* in der Expedition, bei unser»» Boten sowie bei allen Retch«vosta.tst«!ten. Lrlegr.-L-rcssr: Amtsblatt. für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol- genden Tag. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. Ltü ------ 57. Aahrga « g. .-.n.s Dienstag, den 25. Januar L«L« Im GüterrechtS-Register ist heule auf Blatt 30 eingetragen worden, daß zwischen dem Handelsmann ttvr»»»«» und seiner Ehefrau LSI» SvtiütLer geb. Dümmler, beide in Sofa, durch Vertrag vom 15. Januar 1910 die Verwaltung und Nutznießung am Vermögen der Ehefrau ausgeschlossen ist. - Eibenstock, den 22. Januar 1910. Königlich cs Amtsgericht. Das Verbot de« Nuschelns, Schlittschuh- und Schneefchuhlaufeus auf städtische» Straßen wird hiermit in Erinnerung gebracht. Stadtrat Eibenstock, den 24. Januar 1910. Hesse. L. Mittwoch, den 26. Januar 1SI0, von vormittags 10 Uhr an sollen zu Schönheide folgende Sachen, nämlich: IS Stühle, 2 Tische, 2 «lriverschränke, 1 Vertiko, 1 Pseilerspiegel mit Eonfol, 1 Sofa, 1 Sofattsch, 5 Billardstöcke, 1 zweiläufiges Ge wehr, l chahrrad, 1 «üchentasel, 225» Stück Zigarre«, 8 Katz Lager bier, l PSkelfatz, ein großer Posten Wei» in Flaschen und Fässern, 3 Katz Cognak, 6 Fatz Branntwein u. a. m an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Versteigerungslokal: Bayrischer Hof. Eibenstock, den 24. Januar 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Anher erstatteter Anzeige nach sind die Einlage bücher Nr. 8868, 8245 und 8248 hiestger Sparkasse, auf L<o»L und I^aul L>«»Ir lautend, bei einem Schadenfeuer mit verbrannt. Zufolge Antrags genannter Personen werden die etwaigen Inhaber dieser Bücher auf gefordert, ihre Ansprüche zur Vermeidung deren Verlustes unter Vorlegung der Bücher bis zum 25. April 1910 bei der hiesigen Sparkassenoerwaltung anzumelden. Schönheide, am 18. Januar 1910. Der Gcmeinderat. eine Erhöhung der Gebühren der Rechtsanwaltschaft gedach Unverantwortliche Quertreiberei. Herr Devnbuog ist cmgmMicklich der Mattn des T-ages, soweit die Kommissions-v erhandln ngen in Krage kommen. Die Beratung des Kolontaletats in voriger Woche hat zu einer glänzenden VsrtvauenAkundgebung geführt, der sich selbst die Sozialdemokraten angeschlos- Isen haben. Vielfach hatte man versucht, den Staats sekretär, mit dessen Politik man wicht einverstanden war, em Bein zu stellen, mit dem Erfolge, daß inan Herrn Dernibuvg zu einen: glänzenden Triumpfe ver halfen halt. Es ist ja zur Genüge bekannt, daß der jetzige Staatssekretär des Reichskolonialamtes einigen Grüppchen ein Dorn im Auge ist, die es noch immer nicht verwinden können, daß ein.Kaufmann, der nie mals eine amtliche Stellung bekleidet hat, an die Spitze dieses wichtigen Amtes getreten ist und nun haben sich einige Unzufriedene hinzugefellt, welche sich in ih ren Kolonialintereffeu geschädigt glaubten. Schon seit Monaten könnte man eine, wenn auch oft recht ge schickt verborgene Miniertätigkeit gegen die Stellung Dernburgs beobachten, alle Augenblicke wurden kleine Pfeile abgesandt, um dem verhaßten Mann das Leben schwer zu machen. Herr Devnbuyg hat aber einen ziemlich breiter: Rücken und es kommt ihm zugute, daß er die Dinge nicht lediglich aus den Akten kennt, sonderm aus seinen Reisen in die Kolonien an Ort und Stelle manche Erfahrung gesammelt hat, die ihm jetzt bei der Verteidigung seiner Politik trefflich zu statten kommt. Dies gilt in Sonderheit von den Dingen in Südwestafrika, wo sich seit der Zeit der Diamantfunde vielfach Stimmen des Mißtrauens geregt haben, na türlich von solchen Leuten-, die sich durch die Maßnah men der Kolonialvermaltung geschädigt glaubten. Ge wiß ist es jedem unbenommen, a>n den Maßnahmen der Verwaltung Kritik zu üben, und es kann zum TM auch nicht schaden, daß diese scharf gehalten ist. Immerhin aber muß man in den Grenzen des Zu lässigen bleiben urid dabei nicht über die Schnur hauen, wie -dies jetzt tn der Eingabe der Lüdeuitzbuchter, an der Spitze deren Bürgermeister, geschehen- ist. Der Ton, der in dieser drahtlichen Eingabe angeschlagen ist, ist glücklicherweise bei uns noch nicht denkbar, er erinnert etwas -an hinterweltliche Sitten. Nicht ge nug damit, daß inan diese Eingabe dem Kolonialamt zugesaudt hat, man hat sie auch mehreren Blättern zugestellt, welche willig ihre Spälten den Angriffen auf Derniburgs Kolonialpolitik geöffnet halten. Hier war mau aber so schlau, die Kraststellen zu unter drücken, freilich wohl schwerlich wegen Herrn Dernburz, sondern wohl mehr, uzn sich nicht selber eine Belei digungsklage auf dem Hals zu laden. Nachdem nun mehr aber die Angelegenheit in der Kommission zur Sprache gelangt ist und dort zu einer einstimmigen Vertrauenskundgebung für den Staatssekretär geführt hat, braucht man nicht mehr anzustehen, diese Aus gebürt mißvergnügter Stimmung zu veröffentlichen und mau muß staunen, daß ein, Bürgermeister ein derartiges Pamphlet mit seiner Unterschrift deckt. Man sollte es nicht glauben, daß man einem Beamten Be- günstigungspolitik und sogar „an Erpressung grenzende Nötigungen kleinerer Gesellschaften" vorwirft. Weis ter spricht mcrn von freier Entscheidung dc>s Staats sekretärs geflissentlich Begünstigung der Kolonialge schäfte, und was dergleichen mahr ist. Ein derartiger Schimpfton fällt auf die Absender zurück und spricht nicht gerade für die Lautevkeit deren Absichten. Eine Verstimmung ist bei Leuten, die sich in ihren Interes sen zurückgesetzt (fühlen, begreiflich, nimmer aber darf sie zu einein derartig unerhörten Vorgehen führen und sie wird hoffentlich in unserer Kolonialgeschichte vereinzelt bleiben-. Wie aber oft der Geist, der das Böse will, das Gute schafft, so hat er Gelegenheit ge geben zu zeigen-, wie man jetzt auf dem Gebiete der Kolonialpolitik Deutschlands auf der rechten Bahn ist. Tagesgeschichte. Deutschland. — Fürstlicher Besuch zu Kaisersgc- burtstag. Nach der „Nordd. Allg. Ztg." werden, so weit bis jetzt bekannt, zum Geburtstage des Kaisers am 27. Januar in Berlin anwesend sein: der König von Sach sen, der König von Württemberg, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, der Großherzog und die Groß herzogin von Hessen und bei Rhein, der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen, der Großherzog von Meck lenburg-Schwerin, der Großherzog von Oldenburg, Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen, der Prinz und die Prinzessin von Rumänien, Prinz Johann Georg von Sachsen, Herzog und Herzogin von Sachlen-Koburg und Gotha, Herzog von Sachsen-Altenburg, Herzog und Her zogin von Anhalt, Landgraf Chlodwig von Hessen-Phi- lippsthal-Barchfeld, Fürst von Hohenzollern und Prin zessin Auguste Viktoria von Hohenzollern, Prinz und Prin zessin Friedrich Karl von Hessen, Fürst zu Waldeck und Pyrmont, der Erbprinz zu Schaumburg-Lippe in Ver tretung des Fürsten zu Schaumburg-Lippe, Prinz und Prinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe. — Staatssekretär v. DerNburg. Die Mitteilung, dem Staatssekretär Dernburg würde schon in nächster Zeit der Adel verliehen werden, klingt unter der Voraussetzung, daß dem ehemaligen Bunkdirektor an der Nobilitierung gelegen ist, nicht unwahrscheinlich. DieKolo- nialpolckik des Herrn Dernburg hat so durchschlagende Er folge erzielt, daß ihm, von einigen sozialdemokratischen Ab geordneten abgesehen, einhellige Anerkennung zuteil wird. Auch seitens der deutschen Ansiedler in den Kolonien wird dem Staatssekretär Lob gespendet, wie denn auch der An griffsdepesche des Bürgermeisters von Lüdcritzbucht ein von mehreren Bürgern des Ortes unterzeichnetes Anerkennungs schreiben an den Staatssekretär gefolgt ist. -DerKampf zwischen Kirche und Re - gierung in den Reichslanden ist nicht ganz deigelegt. Das Organ des Straßburger Bischofs Dr. Fritzen schreibt nämlich: In der Sache ist der Konflikt keineswegs beigelegt, die Gegensätze der grundsätzlichen Beurteilung des Falles bestehen vielmehr fort. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder in einem neuen Konflikt auf einander prallen. Auf Grundlage der vom Statthalter vertretenen Anschauung ist eine Verständigung nicht möglich. Friede kann nur eintreten, wenn in Zukunft ähnliche Eingriffe in die Kirchengewalt seitens der Staatsregierung nicht geschehen. — Der Allgemeine deutsche Lchrerverein wies einige von Bischof Fritzen gegen ihn erhobenen Angriffe als unbegründet zurück. Angriffe gegen die katholische Kirche als Religions- Gemeinschaft hat sich der Verein nie zuschulden kommen lasten, die Forderung religionslosen Moral-UnterrichlS niemals erhoben. An katholische Lehrer har der Verem endlich nie das Verlangen gestellt, sich von ihrer Kirche abzuwenden. — Neuregelung der RechtsanwaltSge- buhren. Im ReichSjusttzamt wird zurzeit Material für die geplante Neuregelung der Gebühren der Rechtsanwälte gesammelt. Es ist zunächst, schreibt die „Neue politische Eorrespondenz", an die Vorstände der Anwaltskammer ein bestimmtes Fragematerial versendet worden, da an maß gebender Stelle durchaus anerkannt wird, daß bei der Acnde- rung unserer ^gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse auch an werden muß. — Die Eosinfärbung derFuttergerste wird in Zukunft nicht mehr durch 2, sondern nur noch durch 1"/„ Eostn stattfinden. Die amtlichen Prüfungen haben zwar zu dem Ergebnis geführt, daß auch Magen und Eingeweide von Schweinen, die mit 2 prozentiger Eosingerste gefüttert waren, keine rötliche Färbung aufwiesen. Da aber von an derer Seite das Gegenteil behauptet wurde, traf das Reichs schatzamt die erwähnte Anordnung. Oesterreich-Ungarn. — Das ung arische KabiueltKhuen-Hedervary, das sich am heutigen Montag dem Parlament oorstellt, wird einen üblen Empfang finden. Die beiden maßgebenden Par teien beschlossen, ihm gleich in der ersten Sitzung das vollste Mißtrauen auszusprechen. Nutzland. — Petersburg, 22. Januar. Das Kriegsgericht hat heute abend gegen Woskressenski alias Petroff, der für schuldig befunden wurde, den Chef der politischen Poli zei, Oberst Karpow, ermordet zu haben, zum Tode durch den Strang verurteilt. England. — Die Wahlen haben den Konservativen bis zum Schluß der vergangenen Woche fortgesetzt ganz unerwartete Gewinne gebracht, so daß auch die Optimisten unter den Liberalen nicht mehr zu behaupten wagten, daß diese für sich die Mehrheit im Unterhause weiterhin bilden könnten. Es scheint, wenn der Rest des Wahlakts nicht noch ganz auf fallende Ueberraschungen bringt, dabei bleiben zu sollen, daß die Partei öer Iren das Ausschlag gebende Gewicht erhält. Der alte Joe Chamberlain, der gleich am ersten Wahltage sein Mandat erhielt, will seinen Platz im Unterhause nur dann einnehmen, wenn die konservative Partei die Mehrheit erhält. Geschieht das, so wird Balfour, dessen jüngste deutsch-feind liche Rede noch in frischer Erinnerung ist, Premierminister. Allerdings wird für diesen Fall eine baldige Wiederauflösung des Parlaments vorausgesagt. — London, 23. Januar. Bis gestern abend waren insgesamt 218 Unionisten, 186 Liberale, 32 Arbeiterpartei und 67 Nationalisten gewählt. Gestern wurden 33 Unio nisten, 26 Liberale, 3 Vertreter der Arbeiterpartei und ein Nationalist gewählt. Bisher sind 503 Sitze besetzt; es stehen noch 137 Sitze aus. BlMorika — Eine neue Verschwörung in Nica ragua? Wie aus Managua gemeldet wird, hat Madriz die Verhaftung aller Führer der Konservativen dort und in Granada angeordnet. Als Grund für diese Maßnahme wird die Entdeckung einer weitverbreiteten Verschwörung gegen seine Regierung angegeben. Aste« — Die Ablehnung des amerikanischen Vorschlages wegen Neutralisierung der Mandschurei-Eisenbahn durch Rußland und Japan war zu erwarten, sie hat aber zweifelsohne zu einer weiteren Verminderung des amerikanischen Einflusses im fernen Osten geführt. In Japan besteht eine große Gereizt heit gegen die nordamerikanische Union, die wahrscheinlich das Gegenteil von dem erreichen wird, waS sie bezweckte. Aller Voraussicht nach werden sich Rußland und Japan jetzt enger Zusammenschlüßen, um gemeinsam ihre Interessen in Ostasien zu wahren. «Lokale und sächsische Wachrichten. — Eibenstock, 24. Januar. Vergangenen Sonn abend, den 22 Jan., hielt die Freiwillig eTurner- feuerwehr ihre Hauptversammlung in den Räu-