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Amts- M AWckebtiltt Il^snnsmsnl »iertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. dr« »Jllustr. UnterhalkungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen- blasen^ in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. kelegr.-Törkssr: A»t,blatt. für den öchrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Mmgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — —n 5K. Jatzrga»,. ! — Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnserti onspreis: de kleinspaltige Zeile l2 Pf. Iw amtlichen Teile die gespulte, e Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 2ltz S8. Dienstag, de« 18. Mai ZWO«. Im Muster-Register ist eingetragen worden: Nr. 442: Firma I*aal in Eibenftock, drei versiegelte Pakete, enthaltend 140 Muster von Seidenstickereien, Fabriknummern: 8986, 8995, 8997—99, 9013-14, 9016—17, 9022, 9029—40 9042—60,9063—64,9081—82,9097 bis 9101, 9102—14, 9132-37, 9139-60, 9162—63, 9165—71, 9172-75, 9178, 9195, 9206, 9212—43, 9245, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 30. April 1909 nachmittag 5 Uhr. Nr.'443: Firma ^»al »««Lei in Eibenstock, ein versiegelter Umschlag, enthaltend 50 Muster von Strckereibesätzen, Fabriknummern: 9185 bis 86, 9267, 9269—70, 9276—86, 9335, 9342, 9344—45, 9348—51, 9365, 9374- 79, 9381 bis 89, 9391, 9393—9401, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 12. Mai 1909, vormittag 11 Uhr. Eibenstock, den 13. Mai 1909. Königliches Amtsgericht. Der Geburtstag Sr. Mas. des Königs Friedrich August wird in diesem Jahre nach folgendem Programm gefeiert werden: Montag, den 24. Mai 1909, abends 7 Uhr: Zapfenstreich. Dienstag, , 2b. , - , früh 6 . Weckruf durch das Stadtmusik- korps, nachmittags ' ,2 Uhr Festmahl im Rathanssaale. Die städtischen und öffentlichen Gebäude werden FlaggenschMUck erhalten. An die gesamte Einwohnerschaft ergeht das Ersuchen, auch ihrerseits durch Beflaggen der Häuser oder auf sonstige Weise zu einer würdigen Feier dieses Tages nach Kräften beizutragen. Stadtrat Eibenstock, am 15. Mai 1909. Hesse. M. Die Nr«. IS «nd 237 der SchankstSttenverbotslifte find z« streichen. Stadtrat Eibenstock, den 17. Mai 1909. Hesse. M. II. Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Besitzer der an der Haupt- und an der oberen Straße gelegenen Häuser dafür zu sorgen haben, daß an jedem, einem Sonn oder Festtage vorausgehenden Wochentage die Straße längs der Häuser und der daneben gelegenen Gärten bis zur Mitte durch Beseitigung von Stroh, Heu, Papier, Unrat usw. ge reinigt wird. Macht sich bei dieser Reinigung das Kehren der Straße nötig und ist dabei Staub vorhanden, so ist die Straße vor dem Kehren mit Wasser zu besprengen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnung werden mit Geld bis zu 30 M. bestraft. Der Gemeindevorstand zn Schönheide. Am 15. Mai 1VÜS war der 2. Termin der diesjährigen Gemeindeeinkommen- ftener fällig. Es wird dies mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorzugehen ist. Der Gemeinderat zu Schönheide. Aas neue sächsische Wasitgeseh. Im Gesetz- und Verordnungsblatt für das König reich Sachsen wird soeben unter dem Datum des 5. Mai 1909 das neue Wahlgesetz für die Zweite Kammer der St ändeversammlun g, sowie die dazu gehörige Ausführ ungsverordnung, die vom 7. Mai 1909 datiert ist, amt lich bekannt gegeben. Das Wahlgesetz selbst ist aus den Verhandlungen des letzten Landtags bekannt. Die Ausführungsverord nuwg enthält 26 Paragraphen, die sich mit dem Wahl gesetz selbst, mit der Vorbereitung hierzu und der Er mittlung und Bekanntgabe der Resultate beschäftige«. Zu Paragraph 1 ^Wahlkreise) wird bestimmt, daß, soweit die Wahlkreise der Stadt Leipzig, und Chem nitz auch Landgemeinden und selbständige Gutsbezirke umfassen, die Abgrenzung der Wahlkreise im Einver nehmen mit den Amtshauptmannschaften zu geschehen habe, lieber Meinungsverschiedenheiten entscheidet die Kreishauptmannschaft. Pärggraph 9 des Wahlgesetzes lautet: „Stimm berechtigt ist jeder Sachse männlichen Geschlechts, der eine direkte Staatssteuer im Königreich Sachsen ent richtet, bei Abschluß der Wählerliste das 25. Lebens jahr vollendet hat, seit mindestens 2 Jahren die säch sische Staatsangehörigkeit besitzt und seit mindestens 6 Monaten seinen Wohnsitz im Orte der Listenaufstel lung hat." — Die Bestimmung, daß der Wähler 6 Mo nate am Orte der Liste nauf st ellung ge>vohnt haben muß, erläutert Paragraph 2 wie folgt: „Ist ein Ort in mehrere Wahlkreise geteilt, so braucht der Wähler nicht auch noch zur Ze!it der Wahl im Wahlkreise, in wel chem er wählen will, zu wohnen, vielmehr genügt es in diesem Falle, wenn er in einem der Wahlkreise wohnt, in die der Ort der Listenaufstellung geteilt ist. Er kann sein Wahlrecht aber nur in dem Wahlkreise aus üben, in dem er zur Zeit der Aufstellung der Liste gewohnt hat". Paragraph 10 k: „Ausgeschlossen vom Stimmrecht sind Personen, die bei Abschluß der Wählerliste mit den seit länger als einem Jahre fälligen direkten Staats oder Gemeindesteuern im Rückstände sind", wird dahin ausgelegt, daß als Steuerrückstände nicht nur die als Reste fortgeführten, sondern auch die als nneindring lich in Wegfall gestellten Beträge, dagegen nicht die auf Ansuchen erlassenen Steuerbeträge gelten. Ueber die Bildung der Wahlbezirk? innerhalb der Wahlkreise wirst» in Paragraph 7 des Gesetzes angeord net, daß, falls eine Amtshauptmannschaft die Bereini gung einer Ortschaft ihres Bezirks mit einer oder meh reren Ortschaften eines benachbarten Bezirks für ange messen HM, die beiden in Betracht kommenden Amts hauptmannschaften die Bezirksausschüsse zu hören ha ben. Die Entscheidung von Meinungsverschiedenheiten wird wieder den Kreishauptmannschaften überlassen. Jeder Wahlbezirk soll em möglichst zusammenhängendes Ganzes bilden. Die Wahlhandlung hat nach Paragraph 16 vormittags 10 Uhr zu beginnen und ist frühestens nachmittags 2 Uhr zu beenden. Ihre Dauer darf bis auf höchstens neun Stunden verlängert werden. Die zur Stimmabgabe festgesetzte Zeitdauer darf, sobald sie bekanntgegeben worden vst, nachträglich nicht abgekürzt werden; es müßten dann aille in die Liste eingetrage nen Wähler bereits ihre Stimme abgegeben haben. Die übrigen Paragraphen der Ausführungsverordnung be treffen im wesentlichen einzelne Teile des Wählgeschäfts, das Verhalten der damit betrauten Behörden, die For mulare für die Wählerlisten, die Benachrichtigung des Wählers von dem Datum der Wahlhandlung und die einzelnen Funktionen der Feststellung und Bekannt gabe des Wahlergebnisses. Tagesgeschichte. Deutschlan d. Das Kaiserpaar trifft am heutigen Montag in Wiesbaden ein, wo es den Festspielen beiwohnen wird. Am Sonntage weilte der Kaiser in Karlsruhe zum Besuch beim Großherzog von Baden. Der Besuch trug rein privaten Charakter. In Wien besuchte das Kaiserpaar auch die Kaisepgruft, wo es an den Ruhestätten der Kaiserin und des Kronprinzen Gebete verrichtete. Die Abreise aus Wien erfolgte Sonnabend nachmittags — Die Friedensfeier in Wien. Eine Frie den sfeier im schönsten Sinne des Wortes ist die Begegnung unseres Kaiserpaares mit Kaiser- Franz Josef in Wien. Fviedensfeier deshalb, weil der Dreibund und die Treue der in ihm verbundenen Staaten zu einander den während der Balkanwirren des Winters bedrohten europäischen Frieden erhalten haben. Das ist klar und deutlich in den Tvinksprüchen, die die beiden Kaiser ausg?tauscht haben, ausgesprochen worden. Waren auch alle Mächte Sistig, die während des Winters entstandener! Schwierigkeiten ohne krie gerische Verwicklungen auszugleichen, so führte Kaiser Franz Josef aus, so sei es doch vor allem der uner schütterlichen Bundestreue des Kaisers und des Königs von Italien zu danken,, daß man mit Befriedigung auf die erreichten Erfolg? zurückblicken könne. Unser Kaiser sprach in tiefer Empfindung von dem Segen, der auf dem von Deutschlands alten Heldenkaiser ge gründeten Bund geruht hat, und wünscht die Erhal tung dieses Bundes bis in die fernste Zukunft. Unum gänglich war es auch, daß beim Feste nochmals des drit ten Verbündeten, des Königs von Italien, gedacht wur de, zwischen den beiden Kaisern und ihm fand ein Herz kicher Delegrammwcchsel statt. — Die Vertagung der R e i chs f i n a n z r e - form: Endlich ein Beschluß, der wenigstens für einige Wochen in dem Wirrwarr des Hin und Her iiber die Finanzreform Klarheit bringt! In Uebereinstimmung mit den Wünschen der verbündeten Regierungen ver tagt sich der Reichstag am Dienstag bis auf weiteres, bis die Regierung die Ersatzsteuervoplagen rusgcar- beitet hat. Das wäre unnötig, wenn Fürst Bülow nicht an dem Wunsch und der Hoffnung festhielte, die Fingnzreform mit dem Block zu machen, denn er könnte sie sofort haben, wollte er sich auf Zentrum und Kon servative stützen. Die Regierung wird sich mit der Ausarbeitung ihrer Ersatzsteuervovlagen zweifellos be eilest, so daß der Reichstag im Juni wahrscheinlich schon wieder zur Beratung dieser Vorlagen zusammentrrten kgnn. Dann hätte ab,er wieder die Kommissionsarbeit zu beginnen, auch müßte noch die ganze zweite Lesung in der Kommission stattfinden. Ob da das Reformwerk während des Sommers zustande gebracht werden wird. ist doch zweifelhaft. Aber für den Augenblick sind mir aus dem Trubel heraus und können wenigstens Himmel fahrt und Pfingsten ohne Sorge vor innerpolitischen Ueberraschunigen feiern. In dem Seniorenkonoent, der auch am Dienstag noch einmal zusammentritt, wur de nicht nur der Vertaguugsbeschluß, „zunächst bis Ju ni",, gefaßt, sondern auch der eiwheLlige Wunsch bekun det, daß die verbündeten Regierungen möglichst bald dem Reichstage die Ersatzsteue.rn zugehen lassen möch ten, da über diese doch zunächst das Plenum beraten und sie dann erst der Kommission überweisen ivill. Da die Finanzkommission, die unmittelbar vor dem Abschluß der ersten Lesung mit der zweiten erst beginnen will, wenn ihr vom Reichstage die neuen Steuervorlagen überwiesen sind, so erfreut sich die Finanzreform bis auf weiteres einer vollständigen parlamentarischen Schonzeit. Der Reichskanzler ließ dem Seniorenkonoent mitteilen, es sei der Wunsch der verbündeten Regier ungen, daß die Reform noch in diesem Sommer verab schiedet würde. — Die „Köln. Zig." kann in einem Berliner Telegramm erklären, daß der Reichskanzler nach wie vor der Ansicht ist, daß die Finanzreform nicht gegen die Liberalen gemacht werden dürfe. Es müsse zunächst festgestellt werden, welche indirekten Steuern vom Reichstage zu erreichen seien, alsdann werde man an die zweite Frage, an die Besteuerung des Besitzes herantreten. - Für den Posten eines Vor sitzenden in der Finanzkommission kommt in erster Linie der konservative Abgeordnete von Richthofen, danach Abgeordneter von Gamp, von der Reichspartei, in Be tracht. Ein Zentrumsmitglied nimmt den Posten nicht an, der bekanntlich auch von den Freisinnigen und Na tionalliberalen zurückgewiesen wird. Die Sitzung des Z e n t r a l v o r sta n d e s der nationalliberalen Partei ist auf den nächsten Donnerstag, den Himmelfahrtstag, anberaumt worden. Die Berliner Stadtverordneten wer den bekanntlich einen Besuch in England machen. Auch König Eduard ivird sie empfangen. Der Tag des Em pfanges im Buckingham-Palast ist auf den 24. Mai »festgesetzt. Im Juni werden etwa 100 englische Kirchenmänner einen Besuch in Deutschland machen. Trotz aller Besuche und schönen Reden wird aber immer die Partei der Hetzgeister in England die Oberhand behalten. Der Militärballon „Parseval 2", der Sonnabend eine neue Füllung erhalten hatte, stieg in Tegel um 10 Uhr 35 Minuten auf. Er wandte sich zu nächst nach Westen, flog bis Spandau und kehrte dann nach Tegel zurück. Das Luftschiff schien dann oben in den Lüften mit Schwierigkeiten zu kämpfen; es fuhr zwar gegen den aus Osten wehenden starken Wind an, aber man sah, daß der Bällonkörper des Luftkreuzers sich nach einer Seite umdog, Allem Anschein nach hatte der Ballon einen Knick erhalten. Um 1 Uhr landete das Luftschiff, dem Mannschaften des Luftschifferba taillons im Automobil zu Hilfe eilten, in der Nähe der Schillingstraße in Reinickendorf-West. Die Luft- schisfersoldatcn zooeu das Luftschiff am Seile nieder; nach einer Viertelstunde stieg der „Parseval 2" ivicder auf und landete gegen 2 Uhr glatt auf dem Tegeler Schießplatz. Das Ende der schwarzen Musiker. Die