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Gunsten de« Antrag« Wölzl betont, daß di« Aushebung d«r Octroi» für die beteiligten preußischen Gemeinden ein starke« Anziehen der Steuerschraube zur Folge haben würde. Da« wäre um so bedauerlicher, al- «- sich beson der- um kleinere Gemeinden handelte und weil wegen der Beamtenbesvldung so wie so ein« Tteuererhöhung erfolgen müsse. 4. Iteffuug 5. Klaffe IKK. König!. HSchs. Landes-Lotterie, gezogen am 17. April. 50000 M. auf Nr. 106020. 5000 M. auf Nr. 68756 3000 M. aus Nr. >2O8l 27265 26515 36010 86407 37662 89706 40253 47909 50702 52677 60607 66071 66388 726l0 76825 78869 86203 87950 90545 94232 96563 97761 104027 2000 M. auf Str. 718 2898 11377 12024 13558 19658 31761 37221 38919 43653 45216 46746 61024 64528 71789 80317 80706 81590 86708 92559 93822 97535 IOS864. 1000 M. auf Nr. 1187 1735 4648 8741 12216 14973 16382 21124 28141 24732 25580 26949 27679 30651 41201 47712 55137 63744 65954 69981 73776 74295 75360 75705 77949 81117 87614 88154 90195 95328 101252 101838 102656 103381 104016 105027 108687 108873 56» M. auf Nr. 1822 2198 2904 3398 4184 6031 7007 8323 11746 11812 14195 19705 22029 24897 25001 28026 29095 34712 36040 40931 41181 42461 42758 42907 46344 47564 51059 51434 52971 55207 57151 59825 61417 61921 67090 67487 69361 74398 75193 81809 82654 84450 84740 87342 89521 91265 93307 95486 97285 98921 100360 101627 101882 103242 103789 109933. 5. Ziehung, gezogen am 19. April.g 5606 M aus Nr. 102834. 3600 M. auf Str. 2071 9900 20075 21790 22620 26437 47354 49558 52678 61352 62664 66006 71944 72545 72940 73887 74089 74211 74455 76088 78285 80991 86995 95392 99464 104736 106674 269» M. auf Str. 7480 17418 22182 23515 29470 37780 38513 48105 51781 58222 65477 65509 69903 70998 73487 75744 83484 84773 91911 93362. U'Ott M. auf Str. 527 840 2519 5902 5946 6857 7946 11249 11990 13358 13899 14905 16011 19513 30022 31550 34287 35277 36555 38581 39635 40656 40954 43788 44453 45620 46835 47508 47652 48754 49126 51285 52037 59654 60772 61847 65180 68924 72202 81431 82297 82371 85701 88063 90445 93010 94010 94508 94783 102424 103809 104141 104984 106171 106803 108662. 59» M. auf Nr. 2016 7997 10586 11298 11796 12271 15539 16635 20687 21694 24065 24546 26709 28477 28491 30266 31552 32834 35076 36727 36981 37698 37908 40414 44502 49370 55006 62996 66700 67435 68827 69987 70043 71591 76900 80342 80875 84415 84515 85751 87898 89937 90948 91028 91332 94407 97467 99899 100867 101431 103457 108192 Am Scheideweg. Von Eberhardt Forst. <1. Fortsetzung.) Statt jetzt aber mit der endlichen Errungenschaft zufrieden zu sein und sich an der Gegenwart genügen zu lassen, eilte die geflügelte Phantasie des sonst so gediegenen Mannes, angesichts des blühenden, reich begabten Jünglings an seiner Seite, schon wieder in die Zukunft voraus und malte ihm diesmal ein Luft gebilde so eigener Art, daß er sich zu Anfang durch aus nicht mit diesem befreunden konnte, aber auch den Gedanken daran nicht ganz zurückweisen mochte. Denn weshalb sollte Gottfried Wetterow, dem er längst schon Sohnesrechte in seinem Herzen eingeräumt hatte, nicht auch noch sein Schwiegersohn werden? Und so führte er den Schützling nicht nur mehr und mehr in seine kleine, nur aus Frau und Tochter be stehende Familie ein, sondern schickte ihn auch, nachf- de>m er sieben volle Jahre hindurch unter seiner Auf sicht gearbeitet hatte, mit einem guten Wechsel und den nötigen Empfehlungsbriefen versehen über das Meer, um sich gleich allen Söhnen des alten Hauses in frem den Ländern ditz Kenntnisse und Erfahrungen anzueig- neu, deren der gebildete Kaufmann vor allem bedarf. Und ebenso gab er Gottfried als Talisman gegen die mancherlei Gefahren der Fremde ein Ahnen des Köst lichen mit, das er ihm zugedacht hatte. Und als dieser bei seiner Rückkehr die ehrlichen Augen voll und klar zu den klugen, forschenden des väterlichen Freundes erheben konnte, wurde ihm wirklich die Hand der Er-- bin zuteil. Ob es nun die kühle Ueberlegenheit seines über alles von ihm geliebten jungen Mädchens oder das Uebermaß des Gebotenen war, das einen seltsamen Druck auf Gottfried Wetterow übte, und den schein-' bar Glücklichen zu unablässiger Tätigkeit drängte? A. W. Sartorius schüttelte oft bedenklich den Kopf; war aber doch anderseits sehr stolz auf den Schwie gersohn. Denn wie der Genius dem hervorragenden Arzt die sichere Diagnose, dem Dichter die Inspiration, dem schaffenden Künstler die Macht der Gestaltung gibt, hatte er dem jungen Geschäftsmann den scharfen Blick, die ruhige Besonnenheit und den kühnen Wagemut, des Feldherrn verliehen, der das Kleinste zu beachten und das Größte zu erreichen versteht. Und zu dieser hohen Begabung hatte sich volle 25 Jahve hindurch auch noch ejin seltenes Glück als stän diger Begleiter gesellt. Nun aber war Hm Fortuna mit einemmal untreu geworden und hatte ihn gelockt und geneckt, bis er in dem vergeblichen Bemühen, sie miedet zurückzugewin nen, die ««gehäuften Schätze verlor. Und nun — der Körper des Unglücklichen bebte förmlich vor seelischer Qual — zeigte sich ihm über dem Abgvund wieder das Glück so deutlich, so greif bar, daß er nur die Hand danach ausstrecken durfte. Gottfried Wetterow war noch nicht mittellos. Es stand ihm im Gegenteil ein so großes Kapital zur Verfügung, daß er sich an einem' neuen Unternehmen beteiligen konnte, das Hm reichten Ersatz für die er littenen Verluste versprach. Aber dieses Geld war nicht sein, war das Eigen-» tum Fremder, die es Hm im guten Mauben an seine Rechtschaffenheit anvertraut hatten, und durfte des halb nur in mündelsicheren Papieren angelegt werden. Dieses neue Unternehmen aber, das ihm die ersehnte Rettung in Aussicht stellte, war nicht ganz ohne Ge-- fahr. Es konnte gelingen, ja, er war sogar fest über zeugt, daß es gelingen würde, aber er hatte dessen Ausgang nicht in seiner Gewalt. Und so war es ein Vertrauensbruchz der zum Verbrechen wurde, falls das Wagnis doch nicht gelang. Aber blieb es nicht ganz dasselbe, auch wenn es gelang? Stand er nicht, sobald er sich an dem Eigentum anderer vergriffen hatte, vor Gott und seinem eige nen Gewissen als ein Ehrloser da? Me lange, lange hatte er nicht mehr an den Gott seiner Kindheit gedacht! Seine Zeit, sein Geist, sein Wissen und Wollen war stets so beansprucht ge wesen, daß er immer nur der Zukunft und Gegenwart lebön und sich nicht mit längst Vergangenem beschäfti gen konnte. Heute aber, in dieser furchtbaren Nacht wurde ganz plötzlich, ganz unvermittelt diese Vergangenheit in ihm wach, meinte er, das strenge, ehrenwerte Gesicht des Vaters, die wunderschönen strahlenden Augen der Mut ter unsagbar liebevoll auf sich gerichtet zu sehen. Der Mutter, die allabendlich mit dem Knaben zu beten pflegte; des Vaters, der ihm sterbend noch seinen Wahl spruch: „Recht tun und Gott "vertrauen!" ans Herz gelegt hatte. Noch konnte er mit reinem Gewissen vor Gott und Menschen bestehen. Noch ging er, wenn ihm die Kraft dazu wurde, als ein armer, aber ehrlicher Mann aus dieser Krisis hervor. Und er schreckte auch persönlich mit keinem Gedanken vor einer Niederlage zurück. Es war nur die schwere Verantwortung für Frau und Kinder, die ihn erzittern machte; der an Verzweiflung grenzende Schmerz, der Tochter des alten Patrizier hauses das nicht mehr biete"« zu können, was sie von jeher als ihr besonderes Recht zu beanspruchen Pflegte. Und dennoch ein Schmerz, dem er nicht nachhängen durfte, der ihü vielmehr jetzt, gerade jetzt in das Gott vertrauen hineinführeü sollte, in dem er sich als der echte Sohn seiner Eltern bewähren konnte. Während nun der Unglückliche' in der Stille der Nacht den schweren Kampf eines Menschen mit den natürlichen Regungen des Herzens und seinem Ge wissen kämpfte, wachte in dem Mansardenstübchen eines vierstöckigen, rauchgeschwärzten Hauses der Vorstadt ein anderer, ebenfalls in den Fünfzigern stehender und mit dem Schicksal derselben Firma beschäftigter Manu. Wie jedoch dessen ganze Erscheinung in starkem Kontrast zu der gewinnenden Persönlichkeit Gottfried Wetterows stand, so brächte auch das gleiche Ergebnis eine entgegengesetzte Wirkung hervor. Denn das „Endlich!", womit er lange nach Mitter nacht die auf seinem Arbeitstisch liegenden Bücher bei seite schob, hatte nichts mit Schreck und Bedauern oder irgend welcher rein menschlichen Anteilnahme gemein, sondern glich vielmehr dem Triumph eines Menschen, der sich an dem langersehnten Ziel seiner Wünsche erblickt. Solange Konrad Volkmann zurückdenken konnte, hatte er den frischen, fröhlichen Knaben beneidet, der sich in dem stattlichen Vorderhause ihm gegenüber einer glücklichen Kindheit erfreuen durfte, während er hun gern und frieren mußte und nur selten ein freundliches Wort von der Mutter, aber immer Schläge von dem trunkenen Vater bekam. Mit brennenden Augen hatte das verlassene Kind aus dem zweiten Stock des nahen Hintergebäudes nach dem Wohngemach der Wetterows hinübergesehen. Dort — der Frieden, die Sauber keit, das ganze, wohlige Behagen des gediegenen Bür gertums, hier — die Armut in ihrer schlimmsten Ge stalt. Schmutz an den Wänden, den Kleidern, den weni gen, zerbrochenen Möbeln; zerschlagene Fensterscheiben, zerschlagenes Geschirr und über dem allen ein die ganze Luft verpestender, widriger Branntweingeruch. Mit diesem ersten Einblick aber in das Paradies eines andern wurde neben dem heißen Verlangen auch eine große Erbitterung in dem Herzen des Verstoßenen wach. Und diese Bitterkeit erstarkte, als die Kinder zn- sammenkamen und Konrad Volkmann den grellen Gegensatz beider je länger um so tiefer empfand. Er nahm wohl das Butterbrot, den Apfel, das gewissenhaft für ihn zurückgelegte Stück Kuchen aus der Hand des Gespielen, doch er wußte ihm keinen Dank. Der frem de Junge hatte es ja und gab ihm nur von seinem Ueberfluß ab. Und ebenso erkannte er auch später die Kameradschaftlichkeit des kleinen Gymnasiasten nicht an, mit der dieser immer noch zu dem Vvlksschüler hielt. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. Hamburg. Der Senat hat zu dem vom 1l. bis 18. Juli d. I. stattfindenden deutschen Bundes schießen 150 000 Mark' für Preise gestiftet. Der ge plante Festzug, in welchem eine große Anzahl historische Gruppen eingereiht werden, wird eine Länge von 7 Kilom. erreichen. Die 181 Scheibenstände werden in mitten der Stadt auf dem Heiligengeistfelde errichtet. In weißen, festlichen Kleidern haben sich in Berlin zwei verheiratete Schwestern, die aber beide ihre Männer verlassen hatten, mit Lysol ver giftet. Die eine war drei Jahre, die andere drei Mongte verheiratet gewesen. Zweifel am Lebensglück, Naihrungssorgon und Lebensüberdruß haben die Un glücklichen in den Tod getrieben. Eine leidige Tat sache ist es, daß in "d<en großen Städten die meisten die ser Selbstmörder in den Tod gehen, ohne mit irgend Jemand' über die Absicht gesprochen zu haben, der sie doch vielleicht auf andere Gedanken hätte bringen kön nen. Dem gewaltigen Menschentrubel steht die un überbrückbare persönliche Einsamkeit oft gegenüber. — Verhängnisvolle Osterfeuer. Die in Rheinland und Westfalen üblichen Osterfeuer haben in diesem Jahre viel Unglück verursacht. Beim Ab>» j brennen eines Osterfeuers bei Wattenscheid warf ein Knabe ein brennendes Scheit nach einem zuschauen-, den Mädchen. Düs Mädchen stand sofort in Flammen und starb bald darauf an den erlittenen Verletzungen. In Langenscheid gerieten beim Osterfeuer die Kleider eines neunjährigen Mädchens in Brand. Alle Kin der flüchteten und das br!e"nnen-e Kind ebenfalls, bis es bewußtlos zusiammenbrach und allein auf dem Felde verbrannte. In Castrop geriet durch ein Osterfeuer ein schuppen in Brand. Beim Aufräumen der Trüm mer fand die Feuerwehr die verkohlte Leiche eines Knaben. — Selbstmord eines Hund ertfünfzeh ri jäh ri gen. Der älteste Mann Serbiens, der l 15- jährige Kosta Nikolic, machte durch einen Gewehr schuß seinem Leben ein Ende. ' Nikolic lebte unter gün stigen materiellen Verhältnissen im Orte Krajkovac bei Prvkuplje. In der letzten Zeit kränkelte er viel, und dies hat ihn auch zu dem Selbstmorde getrieben. Ni kolic hat an dem serbischen Befreiungskriege lebhaften Anteil genommen. Zwickauer «iehmarktsvericht vom 10. April 1009. Zum verkauf standen: 261 Großvieh (Ochsen, Bullen, Kühe, Färsen Stiere und Rinder), 127 st 8 l b e r, 271 Schake und Hammel und 1070 Schweine. Sir P-eis« verstehen sich bei Rinden, und Schafen für 50 ßss Schlachtgewicht, bei Kälbern für 50 Ic^ Lebendgewicht und bei Schweinen für 5» ß« Lebendgewicht mit 20 pCt. Lara per Stück —. Be zahlt wurden: Ochsen: ») vollflnschtge, auSgemästete höchsten Schlacht, werte- bi» zu 6 Jahren 71—73 d) junge fleischige nicht auSgemästete und ältere «»»gemästete 67 69, v) mäßig genährte, junge, gut genährte älter, 60 - 85 ä) gering genährt« jeden Altert . Bullen: a) vollfleischtge höchsten Schlachtwcrte» 65—66, b) mäßig genährte junge und gut genährt« älter« 62—63, o) gering genährt« 59 . stühe und Färsen (Stiere und Rinder): ») vollfleischtge auSgemästete Färsen, Stiere und Rinder Höch- sten Schlachtwerte» 70 , V) vollfleischtge auSgemästete stühe Höchste, Schlachtwerte- di- zu 7 Jahren 66—68, e) ältere auSgemästete stütz« und wenig gut entwickelte jüngere stühe und Färsen 63—65, ck) mäßig genährt« stüh« und Färs«n 52 —55 v) gering genährte stühe und Färsen 42 Rk Bezahlt wurde für 1 Pfund: Kälber: a) feinste Mast. (Bollmast) und beste Saugkälber 53- 55 l>) mittlere Rast- und gute Sauakälber 50—51, e) geringe Saugkälber 46—48 6) ältere gering genährte Kälber (Frekferj . Schafe: «) Mastlämmer und jüngere Masthammel 36 . b) älter« Rasthammel 34 , v) n.äßig genährte Hammel und Schatt (Rerzschase) 30 . Schweine: ») vollfleischige der feineren Rasten und deren streu,ungen im Alter bi» zu 1'/« Jahren 66—68, d) fleischige 63 64 o) gering entwickelte, sowie Sauen 57—62 Pfg. für 1 Pfd Oeflerreichische Ochsen . Tendenz: Rinder mittel, sonst langsam. Mitteilungen des Königs. Standesamts Liöenstock vom 14. bis mit 20. April 1909. Aufgebot«: ». hiesige: Der Kutscher Karl Gustav Eichler hier mit der Anna Marie Nötzoldt hier. Der Fleischer Ernst Walther Brandt bier mit der Martha Olga Heymann hier. Der Maschinensticker Paul Ernst Unger hier mit der Marie Anna Unger hier. b. auswärtige: keine. Eheschließungen: (Nr. 24) Der Installateur Adolf Alexander Kurt Weber in Colmnitz mit der Stickerin Clara Bertha Punk hier. Geburten: (Nr. 96—104) Dora Elise, T. de- Kunst- und HandelS- gärtners August Friedrich Wilhelm Siewert hier. Gertrud Marie, T. deS Kaufmanns Ernst Curt Flach hier. Haiti Johannes, S. deS Stickmaschinen-- besitzerS Max Emil Schmidt hier. Elsa Frieda, T. deS Zimmermann- Heinrich Gustav Müller hier. Hannchen Else, T. des Fabrikarbeiter- Ernst Max Unger in Blauenthal. Lotte Johanne, T. des Fabrikarbeiter- Bernhard Gustav Unger hier. Klara Elise, T. des Maschinenstickers Ernst Paul Röhlig hier. Hierüber 2 unehel. Geburten hier. Sterbefälle: (Nr. 61 - 63) Kurt Alfred Radecker, S. des Handarbeiter- Han- Walther Radecker hier 5 M. 19 L. Der Rentenempfänger u. frühere Kontorist Friedrich Ernst Georgi in Muldenhammer 73 I. 2 M 5 T-. Kurt Fritz Hannawald, S. Bäckers Walther Hannawald hier, 2 I. 18 T Wettervorhersage für den 22. April 1909. Nordostwind, aufheiternd, Abkühlung, Nachtfrost. Neueste Nachrichten. — Frankenberg, 21. April. Der Mörder des Fräulein Menzel ist gestern Abend in der Per fon des 18 jährigen Konditorgehilfen Baldauf von ei nem Chemnitzer Polizeihunde aufgespürt worden. Bal dauf hatte sich hinter den Backofen der Humboldt- Konditorei versteckt. — Berlin, 20. April. Unter dem dringenden Verdacht, den Geldbriefträger Eulenburg überfallen und beraubt zu haben, wurde ein Kaufmann au? Schöneberg verhaftet. — Haag, 20. April. Das von Holland und Vene zuela unterzeichnete Protokoll über die Beilegung der Streitfragen zwischen beiden Ländern ist heute abend veröffentlicht worden. — Paris, 20. April. Die junge Gattin eines englischen Millionärs wurde in dem Vorort Choisy durch Unvorsichtigkeit des Chauffeurs aus dem Automobil geworfen und von einem Trambahnwagen überfahren und getötet. — Bukare st, 20. April. KönigCarol empfing heute in Anwesenheit der gesamten königlichen Fami lie den deutschen Kronprinzen mit Gefolge, um die Mitteilung zu seiner Ernennung zum preußischen Genevulfelidmarschall entgegenzunehmen Der Kron prinz verlas einen eigenhändigen Brief Kaiser Wil helms, in welchem dieser dem Könige seine Glückwün sche zum 70. Geburtstage ausdrückt und Hm den Rang eines Genera-lfeldmarschalls verleiht. Der König dankte tief bewegt, er erinnerte daran, daß er rn Preußens Heer die Kriegskunst erlernte, welche Hm gestattet habe, seine junge Armee zum Siege zu führen. Abends fand zu Ehren des deutschen Kronprinzen ein Galadincr statt. Bei dieser Gelegenheit brachte König Carol einen Trink spruch aus, in welchem er dem Kronprinzen für seinen Besuch und dem Kaiser für die gezollte Aufmerksamkeit dankte, in der er ein neues Unterpfand der verwandt schaftlichen Gesinnung des Kaisers und der langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Län dern erblickt. Der König schloß mit den besten Wün-- schen für den Kaiser und das kaiserliche Haus. Kron prinz Wilhelm dankte für die liebenswürdige Aufnahme und hob hervor, daß der König sich kriegerische Lor beeren ums Haupt gewunden und sein Land in mehr als 40jähriger Regierung zu reicher Blüte geführt und außerhalb des alten Vaterlandes dem Hohenzollern- uamen neuen Ruhm und Ehre erworben habe. Der Kronprinz schloß mit den besten Wünschen für den König, die königliche Familie und das Land. Beide Toaste wurden, mit stürmischem Beifall ausgenommen. Nach dem Diner fand eine Galavorstellung im National theater statt. Der König verlieh dem Kronprinzen die Kette zum Orden Karls I. —^Ko,nst!anlin opel, 20. April. (Meldung der Agence HavaS.) Der Ministerrat trat heute unter dem Vorsitz Tewfik Paschas zu einer Beratung'zusammen. Wie verlautet, bewilligte er dem Sultan für dessen Abdankung eine Frist bis morgen abend s — Konstantinopel, 20. April. Die Lage er scheint heute Abend völlig verändert, so daß man die Abdankung des Sultans nicht mehr für wahrscheinlich hält. In allen Telegrammen der Truppen wird die Person des Sultans mit großer Schonung behandelt. — Washington, 20. April. Zwei amerikanisch« Kreuzer stnd zum Schutze der amerikanischen Interessen nach dem Mittelmeer beordert worden.