Volltext Seite (XML)
pesche: „Herzlichen Dank für Dein Telegramm und Deine warme Anteilnahme an dem neuen Erfolge des Reichslustschiffes. Auch Ich herbe mich aufrichtig ge freut, daß der „Zeppelin I" unter militärischer Führung und mit militärischer Bemannung allen Schwierigkeiten zum Troß so Hervorragendes geleistet hat". Münchens. April. Das Reichsluftschiff Zeppelin I ist nach einstündigem Aufenthalte um 3 Uhr Ri Minuten in südwestlicher Richtung abgefahren. Bei der Abfahrt spielte die Musik. Das Publikum brachte den Lustschiffern durch Hochrufe und Tücherschwenken stürmische Ovationen dar. Das Wetter hatte sich auf geklärt: es wehte nur ein leichter Nordwest. Die Lan dung in Manzell erfolgte um 7 Uhr 55 Minuten. Stuttgart, 3. April. Dem „Schwäbischen Merkur" zufolge hat derKönig folgendes Glückwunsch telegramm an den Grasen Zeppelin gerichtet: „An gesichts der neuen großartigen Leistung des Luftschif fes kann ich mir nicht versagen, wiederum meinen herz lichen Glückwunsch in alter Teilnahme an Ihrem Le benswerk auszusprechen". Oesterreich-Ungarn. Die österreichische Regierung wird den Mächten in einer Zirkularnote noch vor dem Feste die Annektion Bosniens und der Herze gowina anzeigen. Die Mächte werden daraus ihre An erkennung der Annektion in Wien aussprechen lassen. Eine Balkankonferenz erscheint, nachdem die Balkan- Umwälzung auch noch diesen formellen Abschluß ge funden hat, überflüssig und wird deshalb wahrschein lich unterbleiben Serbien. Der österreichisch ungarische Ge sandte Gras Forgach übermittelte am Donnerstag mittag dem Minister des Aeußern, Milvwanowitsch, die Antwort der österreichisch-ungarischen Regierung. Diese nimmt darin die serbische Note vom 30. März zur Kennt nis, spricht den Wunsch nach nachbarlichen Beziehungen aus und erklärt, daß die neuen Handelsvertragsver- handlungen sofort aufgenommen werden können. Mit dem 1. April ist zwischen Oesterreich-Ungarn und Ser bien der vertraglose handelspolitische Zustand einge treten. — Der Er-Kronprinz Georg von Serbien scheint für das Land keine minder große Gefahr werden zu wollen, als es der Kronprinz Georg gewesen ist. Der Wackere will nicht außer Landes gehen, sich vielmehr in Nisch niederlassen und dort mit Hilfe der ihm ergebenen Offi ziere und Militärpartei eine kräftige Agitation gegen die gegenwärtige Regierung betreiben und namentlich auch den König schützen, den die am Ruder befiudliche radikale Partei zu stürzen suche. Zur Deckung der durch die Kriegsoorbereitungen völlig erschöpften serbischen Kriegskassen wird eine Ausländsanleihe von 300 Millionen Franken ge gen Verpfändung bestimmter Erwerbssteuern vorbe reitet. -- Die Auszahlung der staatlichen Gehälter und Pensionen am 1. April ist nur teilweise möglich gewesen. Italien. Der Köni g will, wie es heißt, das Erdbebengebiet Unteritalien noch einmal besuchen. Es verlautet, daß er gleichzeitig mit dem Expräsidenten Roosevelt die Reise nach Messina antreten wird. Roosevelt traf am Sonntag früh an Bord der „Ham bürg" in Neapel ein. — Schweden. „Svenska Telegram-Byrau" teilt mit, der König habe den schwedischen Gesandten in Berlin aufgefordert, das Ministerium des Aeu- ßern zu übernehmen, worauf Graf Taube in zu stimmendem Sinne geantwortet hat. Die Ernennung erfolgt erst dann, wenn Graf Taube sein Abberufungs schreiben überreicht hat. Gleichzeitig hat der König den Grasen Taube von dem Posten eines außerordent lichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers am deutschen, bayerischen, sächsischen und badischen Hof ent hoben. Lokale und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 4. April. Kaum ist der April ins Land gezogen, so läßt er uns auch seine Launen fühlen. Statt der schönen warmen Tage, welche uns der März an seinem Ende bescherte, wieder Schnee und Kälte! Hoffentlich hat der unbeständige Geselle bald ein Einsehen und bedenkt uns zu den kommenden Festtagen mit linderen Lüften. Eibenstock. Zu unserem Berichte über die Schulentlassungsfeier in vorig. Nr. sind noch die Namen der drei mit Prämien bedachten Schüler nachzutra gen. Es sind dies die Konfirmanden Walter Pfaff, Paul Wendler, Robert Flemmig. - Eibenstvck. 5. April. Das Interesse der ver flossenen Woche galt den Schulprüfungen und Entlas sungsfeiern. Freitag nachmittag hatte die Handels schule die ihrige änberaumt. Dazu hatte sich eine ansehnliche Zahl Zuhörer eingefunden. Den Prüfungen schlossen sich Schülervorträge in englischer, französischer und deutscher Sprache an. Herr Direktor Jllgen hob in seiner Entlassungsrede den Wert der Persön lichkeit hervor: ausgehend von den Worten unseres Geistesheroen Göthe und hinweisend auf die großen Männer der Geschichte, forderte er die nun ins Leben hinaustretenden Schüler auf, jenen Vorbildern nach- zustreben und stets darauf hinzuarbeiten, Persönlich keiten in ihrem Wirkungskreise zu werden. Mit den besten Wünschen für ihre Zukunft entließ er die ab gehenden Schüler. Herr Max Ludwig, als erster Vorsitzender des Schulvorstandes, nahm Veranlassung, allen, die sich um die Förderung der Schule verdient gemacht haben, den Dank dafür auszusprechen. Aus Klasse I erhielten 3 Schüler Prämien und zwar: Erhardt Flemmig, Johannes Schmidt, Kurt Arnold. Belobigt wurden ans Klasse I folgende Schüler: Hagert, Fugmann, Siegel, Schwarz, Neumerkel: aus Klasse II: Georg Bauer, Hans Pfefferkorn: aus Klasse III: Hilmar Rehuig, Karl Günther, Hans Al brecht Unger. Von der Mädcheuabteilnng wurde allen abgehenden Schülerinnen das beste Zeugnis ausgestellt: einige davon wurden besonders belobt. Eibenstock, 5. April. Mit der Entlassung der abgehenden Schüler, welcher gestern und heute die Ausstellung der Schükevarbeiten vorausging, schloß die gewerbliche Zeichen sch ule heute vormittag die Reihe der diesjährigen Schulfeiern. Die Anstalt kann damit aus ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken Ostern 1800 mit 6 Schülern eröffnet, weist dieselbe heute den stattlichen Bestand von 46 Besuchern aus. Einen sprechenden Beweis von den Fortschritten in den Leist ungen der Schule gaben die ausgestellten Zeichnungen der Zöglinge der verschiedensten Berufsarten. Herrn Stadtbaumeister Lütznier gebührt uneingeschränktes Lob für den Fleiß, mit welchem er sich der Sache wid met. Für das Handwerk wird der Segen dieses Unter richtes nicht ausbleiben. Der Herr Stadtbaumeister wies in seiner Entlassungsrede die scheidenden Schüler nochmals aus Zweck und Ziele der Schule hin und er mahnte sie, auch in Zukunft weiter zu streben und für ihre Vervollkommnung im Berufe besorgt zu sein. Mit herzlichen Wünschen sür ihr ferneres Fortkommen entließ er sodann dieselben. Von den die Schule Ver lassenden wurde der Schlvsserlehrling Fr. Krauß mit einer Prämie bedacht. Herr Schneiderobermeister Pfefferkorn richtete zum Schluß ebenfalls das Wort an die Schüler, indem er ihnen, zurückblickend auf die bescheidene Bildungsgelegenheit früherer Zeit, den Wert des ihnen gebotenen Unterrichtes vor Augen führte und sie ermahnte, davon in der Zeit den rechten Ge brauch zu machen. - Möge die Schule auch zukünftig den betretenen Pfad weiter wandeln zum Wohle des gesamten Handwerkerstandes! Dies sei unser Wunsch beim Eintritt in das zweite Jahrzehnt ihres Bestehens. Schönheide, 3. April. Der Kirchenvorstand beschloß, den Bau der in diesem Jahre auf dem hiesigen Kirchhofe zu erbauenden Parentation shalle Hrn. Baumeister Emil Schmidt hier zum Preise von 21 700 Mark zu übertragen. — Schönheide. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend brachen in den Keller eines hiesigen Fabrikanten Diebe ein. Denselben fielen eine große Anzahl Flaschen Wein in die Hände, welche für eine bevorstehende Hochzeit bereit gehalten wurden. Außerdem demolierten dieselben noch verschiedene Schlösser. Allem Anschein nach wollten sie auch ins Kontor, um die Kasse zu plündern, da Zahltag in Aussicht war. Durch das Geräusch erwacht, riefen die Bewohner des Hauses um Hilfe. Einer der gefährlichen Patrone besaß noch die Frechheit, mit einem Knüppel nach einer zum Fenster herausrufenden Person zu werfen. Den Einbrechern gelang es, unerkannt zu entkommen. Leipzig, 1. April. Die neue Wertzu wachssteuer in Leipzig, deren Erträgnis man auf 350000 Mark schätzte, wird den Erwartungen durchaus nicht entsprechen. Der Rat teilt den Stadtverordneten zur Begründung der Steuererhöhung von 140 auf 150 Prozent unter anderem mit, daß die Steuer in den 3 ersten Monaten dieses Jahres rund nur 25 000 M. er geben habe. Demnach werde der Jahresertrag der Steuer, selbst wenn man mit einer weiteren Belebung des Grundstücksmarktes und demnach einer Steigerung der Einnahmen aus der Wertzuwachssteuer rechne, nicht höher als aus 150000 Mark geschätzt werden können, was einem Minderertrag von 200000 Mark gleich kommt. Leipzig, 2. April. Am 21. Januar d. I. ver übte, wie seinerzeit gemeldet, der Bäckergeselle Fried rich Otto Polet aus Bitterfeld ein Revolverattentat auf die Familie seines Meisters, des Bäckers Agri- cola in L-eipzig-Volkmarsdorf aus Rache wegen der erfolgten Arbeitskündigung. Als an dem genannten Morgen die Familie um den Kaffeetisch saß, trat Po let in das Zimmer, zog nach kurzem Wortwechsel einen Revolver aus der Tasche und feuerte auf Frau Agricola und deren 18jährige Tochter Schüsse ab. Die Kugeln trafen, verursachten aber glücklicherweise keine gefähr lichen Verletzungen. Polet flüchtete und feuerte bei der Verfolgung noch mehr Schüsse ab, ohne jedoch zu treffen. Dann begab sich Polet in seine Kammer, wo er von Polizeibeamten ans dem Bette liegend, mit dem Revolver in der Hand gefunden und verhaftet wurde. P. gestand, daß er sich wegen der Entlassung habe rächen wallen. Von der Leipziger Jugend-Abteilung des König!. Landgerichts Leipzig, die den Angeklagten abzuurteilen hatte, da er noch nicht 18 Jahre alt war, wurde gegen ihn wegen versuchten Todschlags auf eine Gefängnisstrafe von 2 Jahren erkannt. Leipzig. Der neue gewaltige Bau des Han - delshosesin Leipzig, der ain der Stelle, wo zuvor der alte Burgkeller, wohl die älteste Trinkstätte Leipzigs, und etwa ein Dutzend anderer Gebäude gestanden, von der Stadtgemcinde im Zentrum der Stadt zu Meß zwecken errichtet worben ist, naht seiner Vollendung. In seinen Mauern wird auch ein großes Restaurant eröffnet werben, das den Namen des historischen „Burgkellers weiter führen soll. Die Bewirtschaftung desselben ist jetzt vom Rate Herrn Max Hoffmann über tragen worden, der früher als Oekonom das kau männische Vereinshaus und alsdann die Gastwirtscha im Zoologischen Garten in Leipzig bewirtschaftet hat. Die Pachtsumme soll dem Vernehmen nach über 25000 Mark betragen. Chemnitz, 2. April. Der inhaftierte Stöck- lin (v. Ecklin) bat dem Untersuchungsrichter ein volles Geständnis abgeLegt und dabei eingeräumt, noch weitere l20000 Stück Aktien im Werte von 120 Mil lionen Mark gefälscht zu haben, die er aber glücklicher weise nicht in Verkehr setzen konnte. Bor seiner Flucht nach Italien weilte er kurze Zeit in Chemnitz und mie tete die zweite Etage eines Hauses, wo er nach seiner Angabe die gefälschten Papiere in einer Wand ver mauerte. Chem »i tz. Sonnabend nachmittag in der sech sten Stunde kamen im Stadtpark zwei Männer dazu, als im Chcmnitzfluß ein kleines Mädchen angeschwom- mcn kam. Den beiden Männern gelang es, das Mäd chen, das nn'vcit des Users vom Wasser getrieben wurde, ans Land zu bringen. Die Männer trugen das Kind, ein l l Jahre altes, in Vorstadt Kappel wohnhaftes Schulmädchen, sofort in eine nahegelegene Schank wirtschaft, woselbst es mit trockenen Kleidern versehen und sodann seinen inzwischen in Kenntnis gesetzten Ver wandten übergeben wurde. Aus Furcht vor Strafe war das Kind in den Fluß gesprungen. Chemnitz. Die Chemnitzer Handelskammer richtete folgenden telegraphischen Protest gegen die neue Fernsprechgebührenordnung an den Reichstag: „Der dem Reichstag vorgelegte Entwurf einer Fern sprechgebührenordnung ergibt, daß die Reichsregierung in keiner Weise den von Handel und Industrie, nament lich auch vom Deutschen Handelstag gegebenen An regungen entsprochen hat. Obwohl die beteiligten Ber- kehrskrei.se sich nahezu einmütig für eine — wenn auch veränderte Beibehaltung der Pauschgebühr ausge sprochen hatten, wird trotzdem in dem jetzigen Entwurf von der Reichsregierung das System der Pauschalge- bühr wiederum verworfen und an ihrer Stelle eine kombinierte Gesprächs- und Grundgebühr vorgesehen. Da somit der vorliegende Entwurf gegenüber dem früheren keinerlei Verbesserungen enthält, erblicken wir in ihm eine wesentliche Verteuerung des gesamten Fern sprechverkehrs, durch welche Handel und Industrie em pfindlich geschädigt werden. Wir erheben daher im Hinblick auf die einstimmig gefaßten Beschlüsse der Han delskammer Chemnitz und des Deutschen Handelstages den schärfsten Widerspruch gegen den vorliegenden Ent wurf, insbesondere aber gegen die Abschaffung der Pau schalgebühren, und bitten den Deutschen Reichstag, dem Entwurf die Zustimmung zu versagen." — Zwickau, den 3. April. König Friedrich August von Sachsen hat auf Ansuchen des Zwickauer Keglerverbandes das Protektorat über das vom 12. bis mit 16. Juni hier stattfindende 12. Sächsische Bundeskegeln über nommen. Plauen. Fünfzehn Jahre Zuchthaus wegen zahlreicher Einbruchsdiebstähle hat der Weber Hermann Paul Pelz aus Steinpleis noch zu verbüßen. Die se Strafe, die gesetzlich höchste Zuchthausstrafe, hat das Landgericht Zwickau dem schweren Verbrecher aufer legt, der auch im dringenden Verdacht steht, den Groß steinberger Mord an der ledigen Modistin Conrad aus geführt zu haben. An Händen und Füßen gefesselt wurde Pelz am Freitag morgen von zwei Transpor teuren von Leipzig, wo die Untersuchung geführt wird, hierher gebracht, um sich wegen zweier neuen Ein bruchsdiebstähle in Schneidenbach am 5. Oktober 1908 zu verantworten. Der Angeklagte ist geständig, bei zwei Gutsbesitzern in das erste Stockwerk cingestiegen zu sein. Es sielen ihm als Beute über 700 Mk. bares Geld, zwei Uhren von erheblichem Werte und andere Gegenstände in die Hände. Auch zwei Dienstmädchen wurden von dem Verbrecher um ihre Ersparnisse ge bracht. Für die äußerst fvechen Einbruchsdiebstähle Iwerden ihm vier Jahre Zuchthaus und ein Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte in der Dauer von zehn Jahren zuteil. Diese Strafe kann Pelz nicht verbü ßen, da er, wie erwähnt worden ist, die gesetzlich höchste Strafe bereits erhalten hat. Aue, 2. April. Der Obererzgebirgische G a st w i r t s v e r b a n d beschloß in seiner hier abge haltenen Verbandssitzung, für die Au s st e l l u n g, wel che mit dem im Juni d. I. hier stattfindenden 23. sächs. Gastwirtsverbandstag verbunddn sein wird, einen Ehrenpreis zu stiften. Ferner beschloß man, dem säch sischen Verbandstag einen Antrag zu unterbreiten, nach welchem einheitliche Bestimmungen über die Zahlung von gerichtlichen Zeugengebühren angestrebt werden sollen. — Buchholz, 2. April. Gestern abend ist das, Herrn Albin Schulz gehörige Weinrestaurant „Zur Loreley" durch Feuer zerstört worden. Der Brand ist in einer Schlafstube entstanden, in der nur eine Viertel stunde vorher ein fünf Jahre alter Knabe zu Bett ge bracht worden war. Das arme Kind hat Brandwun den am Kopf, an den Armen und an der Brust erlitten. Der Zufall wollte es, daß die Feuerwehr zu einer Haupt versammlung einberufen war. Statt über feuerwehr technische Fragen zu beraten, mußte die Wehr werk tätige Hilfe leisten. Bad - El ster, 3. April. Die Birkhähne bal zen hier seit voriger Woche in großer Anzahl. König Friedrich August wird Ende April zur Birkhahn jagd hier erwartet. — Zittau, 3. April. Das Krematorium wird nächsten Dienstag in Betrieb genommen werden. An diesem Tage wird die Leiche des Sanitätsrates vr. Leßhafft aus Görlitz eingeäschert werden. — Kleine Mitteilungen aus Sachsen: Um die demnächst sreiwerdende Bürgerweisterstelle in Buch- Hol z sind 32 Bewerbungen eingegangen. Es befinden sich unter den Bewerbern 7 Bürgermeister, 6 Stadträte, 1 Poli- zeirat, 3 Stadtschreiber, 8 Ratsassessoren, 2 Rechtsanwälte, 4 juristische Hilfsarbeiter und l Hauptmann a. D. Von den Bewerbern sind 7 außerhalb Sachsens tätig. — Einen hi storischen Fund machte Herr Gutsbesitzer Forbnger in Beiers dorf bei Werdau. Er fand ein Buch, das aus dem Jahre 1616 stammt, also ein Alter von 293 Jahren hat. Es wurde von einem Kaspar Forbnger angefangen und von besten Nach kommen teilweise weitergeführt; gewiß eine Seltenheit, da die Be sitzung in diesem Zeitraum nicht in andere Hände übergegangen ist. — Im Königreich Sachsen wurden im vorigen Herbste auf insgesamt 125664 Hektar Land 1814397 Tonnen Kar- toffi-ln gebaut, d i. 14,>< Tonnen pro Hektar. — In Zwickau gründete eine Anzahl Gewerbetreibender, darunter die Ober meister der Innungen, eine Gewerbebank, bezw.Kreditgenosten schaft. - In Werdau entstand am vorigen Donnerstag nachmittags zweimal Feuer; in der dritten Stunde kam in einer Watte- und Fließfabrik in der Albcrtstraße durch Selbst entzündung ein größerer Wollbrand zum Ausbruch, der der art um sich griff, daß die Feuerwehr in Tätigkeit treten mußte. Nach vieler Blühe gelang es, das Schadenfeuer zu unter drücken. Der entstandene Schaden ist groß. In der fünften Stunde brannte es im Schlägereiraum einer größeren Fabrik an der Mühlenstraße. Hier gelang es aber dem Arbeit»-