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Donnerstag, den 12. Dezember 1801 ^1145 , und Bestellungen werd« bet allen Postanstall >«v*- Reiche«, für Bischofswerda und llmgeg« Pf. Zettüngiboten, sowie in der Exprd. i. Bi Lhm. leisten und am Was Du bc- und wenn es kosten sollte, sondern thue -«»»sPuachftalle Nr. ist». Verden bei allen Postanstaltrn de« deutsche» >eud bet unser« N. angenommen. «echOmvfSnrrlstAer Jahr««««. Der diesjährige Christmarkt, an welchem nur hiesige Gewerbtreibende feilhalten dürfen, beginnt Eormtag, den IS. Dezember und endigt Dienstag, de« LS Dezember dieses Jahres, Nachmittags « Uhr Wegen Erlangung von Buden und Ständen wollen sich die betreffenden Marktfieranten rechtzeitig beim Vorsitzenden des Marktausschusses, Herrn Stadtrath Kasper, melden. . k Den Anordnungen des Marktausschusses ist bei Vermeidung von Geldstrafe bis zu 60 Mark und beziehentlich sofortiger Wegweisung vom Markt genau nachzugehen. Bischofswerda, den 5. Dezember 1901. Der Stadtrath. Ist» Lange. rmfarata, welch« tu Resau Matt« di« weitrste Berbrrittm, Mm, mach« bi» Montag, Mittwoch und Freitag früh 9 Uhr anaruomm« und koktet di« virraespaltrnr Lorxuszelle 10 Pf., unter „Eingesandt* 20 Pf. Geringster Ksrratmbrtrag 2b Pf. — Einzeln« Nummer 10 Ps. Seine 1815 erfolgte Ernennung zum Chef des sächsischen Husaren- (heute Königin-Husaren) Regi ments bereitete ihm unaussprechliche Freude. 1821 unternahm er in Begleitung seines Bruders Clemens seine erste Reise nach Italien, welche ihm schwer vergällt wurde durch den jähen Tod des Bruders zu Pisa am 4. Januar 1822. Prinz Johann blieb wie bisher unablässig be sorgt für die Bildung seines großen und tief angelegten Gvstes und vergaß neben Künsten und Wissenschaften auch die Rechts- und staatswissen schaftlichen Studien nicht, so daß er schon 1825 im Geheimen Finanzkollegium als Vicepräsident fungieren konnte. Inzwischen hatte Prinz Johann sich am 21. Novbr. 1822, nach vorausgegangener Prokurationstrauung zu München am 10. Novbr., mit der Prinzessin Amalie von Baiern vermählt und dainit einen Herzensbund geschlossen, wie er nur selten auf den Thronen der Herrscher zu finden ist. Königin Amalie war geistig und körperlich ein Ideal edler Weiblichkeit, fromm und von großer Herzensgüte. Sie bescheerte ihrem Gemahl in 51 jähriger Ehe einen Kranz von neun blühenden Kindern, die aber, bis auf drei noch heute unter den Lebenden weilenden, nämlich König Albert, Prinzfeldmarschall Georg und Groß herzogin-Wittwe Elisabeth von Genna, alle bei Lebzelten ihrer Eltern in ein frühes Grab sanken, ein Schicksal, das König Johann zwar in frommer Ergebung trug, aber ihn doch tief darnieder beugte Sein erster Sohn, der hoch verehrte König Albert, wurde geboren am 23. April 1828. In demselben Jahre erfolgte die Ausgabe der ersten zehn Gesänge von Dantes Hölle, welche Prinz Johann unter dem Namen Philalethes (— Wahrheitsfreund) aus dem Italienischen mit seltener Meisterschaft übersetzt hatte. Später folgten die übrigen Theile der göttlichen Komödie in einer Schönheit der Sprache und einer Tiefe der Gedanken, wie sie von keinem Zweiten erreicht worden ist und Johann von Sachsen einen ganz hervorragenden Platz sichert unter den Koryphäen der ethischen Wissenschaft und höheren Dichtkunst. Vollständig mit dem dritten Theile, das Paradies, erschien das Werk 1849 und trug den Ruhm von Philalethes durch die ganze gebildete Welt. Welche edlen Gesinnungen den Prinzen Johann beseelten, das ergiebt sich vor Allem auch aus den Grundsätzen, welche er selbst für die Erziehung seiner Söhne niederfchrieb und aus den Lebens- regeln , welche er seinen Söhnen mitaab, als sie sein HauS verließen. In letzteren heißt eS unter Anderem: „Sei treu und beharrlich, denn der größte Feind der Jugend ist der Leichtsinn, der den Saamen guter Vorsätze sofort wieder aus dem Herzen reißt. Nur wer au-harrt bis zum Ende, wird selig werden. Sei treu und beharrlich in Deinem Glauben', denn er ist der sicherste Ifönig Mann von Sachsen. * 12. Dezember 1801. -f 29. Oktober 1873. Ein Gedenkblatt zu seinem 100. Geburtstage von Max Dittrich. Hundert Jahre vollenden sich in diesen Tagen, seitdem die Eltern des regierenden Sachsenkönigs Albert ins Leben traten. Königin Amalie wurde geboren am 13. November 1801, zugleich mit ihrer Schwester, der nachmaligen Königin Elisabeth von Preußen, Gemahlin Friedrich Wilhelm IV., als Zwillingstöchter des ersten Königs von Baiern, Max Joseph I. Ihr Gemahl, der spätere König Johann, dagegen erblickte das Licht der Welt am 12. Dezember 1801 als dritter Sohn des Prinzen Maximilian, des jüngsten Bruders des ersten Sachsenkönigs, Friedrich August des Gerechten. Achtzehn Jahre hindurch wurde der 12. Dezember im Sachsenlande und überall, wo Sachsen wohnen, als allgemeines Freudenfest von Volk und Heer, Kirche und Schule, und neunzehn Jahre lang, von 1854—1873, hat König Johann der Weise über sein Land und Volk regiert. Ein alter Sachse, der jene achtzehn 12. Dezember alle mitgefeiert hat, in Heller Begeisterung als Schüler und Soldat, Lehrer und Publizist, möchte daher auch den bedeutungsvollen diesjährigen Geburtstag des Königs Johann, den man in der Heimath in Schulen und vaterländischen Vereinen nicht ver gessen wird, seinerseits dazu benutzen, in der Tagespresse, so gut er's vermag, noch einmal den seltenen unvergeßlichen Menschen und Fürsten, Dichter und Landesvater, sowie seine wechselvollen äußeren Schicksale ins Gedächtniß der Sachsen von heute zurück zu rufen. War König Johann doch der besten Einer unter den führenden Geistern wie der geborenen Herzöge dcr Deutschen, ein edler, hochsinniger Mann, der mit Elfer und Selbstlosigkeit dem Baterlande gedient hat und seinem Volke ein Führer und Vorbild, eine Helle Leuchte auf dem Wege zu jeglicher Mannestugend gewesen ist, sein ganzes Leben lang. Die Kindheit dieses seltenen Wettiners war eine harmonische und glückliche, sein Vater, ein frommer und kcnntnißreicher Herr, wies seinen Kindern selbst den Weg zu innigem festem Glauben, zu den Quellen der Wissenschaften, zu Tugend und Edelsinn, zu Poesie und Kunst. Von seiner früh verstorbenen Mutter, einer Herzogin von Parma , erbte Prinz Johann seine Vorliebe für italienische Sprache und Litteratur. In seine Jugendjahre hinein fiel der Abglanz des Ruhms des großen KriegShelven Napoleon, aber auch der tieft Schatten, den sein Sturz über Sachsens Fürstenhaus und Volt warf. Die Folge war, daß de» Prinzen Herz all sein Leben lang erfüllt blieb von militärischem Geiste und Empfinden, die Armee aber sein Stolz und seine Freud« war. Konkursverfahren. In dem Nachlaßkonkurse des Fuhrwerksbesitzers und Schnittwaarenhändlers Karl Heinrich Jakob in Niederneukirch soll die Schluß- vertheilung erfolgen. Der verfügbare Massebestand für die nichtbevorrechtigten Forderungen an 2623 M. 43 Pf. beträgt 695 M. 52 Pf. Das Schluß- verzeichniß liegt auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Königlichen Amtsgerichts zur Einsicht aus. Bischofswerda, den 9. Dezember 1901. Friede. Tparschuh, Konk.-Verw. Freund im Leben, der Tröster im Leiden, die festeste Schutzwehr in Versuchungen, ein himm lisches Licht in der Nacht des Todes. Laß seine Leuchte nicht durch Mangel an Nahrung in Dir erlöschen. Sei treu und beharrlich in Erhaltung sittlicher Reinheit, denn nur die reines Herzens sind, werden Gott schauen. Sittenreinheit ist des Jünglings schönster Schmuck, erhält die Kraft und Heiterkeit der Seele. Sittenreinheit ist ein Kleinod für den Fürsten, bewahrt ihn vor manchem unfürstlichen Handeln, vor manchem Mißbrauche seiner Macht und Stellung und wirkt günstig auf die Sittlichkeit in vielen Kreisen. Sei treu und beharrlich in Deinen Arbeiten, denn nur der Arbeitsame kann etwas Tüchtiges Abend froh sich zur Ruhe legen, gönnen hast, das führe zu Ende Dir noch so viel Anstrengungen Beginne nicht zu viel auf einmal, lieber recht, was Du vor hast" Der Ruhm des Prinzen Johann und seiner ausgezeichneten Charaktereigenschaften drang weit über die Grenzen des Sachsenlandes hinaus und war die Ursache, daß ihm 1829 die Krone Griechen lands angeboten wurde. Er schlug sie aber aus, Prinz Otto von Baiern nahm sie an, doch brachte sie ihm kein dauerndes Glück; er legte sie nach einer Reihe von Jahren freiwillig wieder nieder und kehrte nach der Heimath zurück. Das Sachsen volk verstand des Prinzen Johann hohen Geistes flug, seinen vornehmen Sinn, nicht sogleich. Man beschuldigte ihn sogar wegen seiner Konfession der Hinneigung zum Jesuitlsmus und liebte ihn namentlich in den unruhigen vierziger Jahren, als er Oberkommandant der Kommunalgarde war, ganz und gar nicht. In Leipzig fanden 1845 gegen ihn sogar Demonstrationen statt, und mußte Militär gegen dieselben einschreiten. Auch bei seinem Regierungsantritte 1854 erhoffte man in den breiten Schichten des Volkes in Sachsen nicht allzuviel Gutes von diesem Könige, ein Urtheil, das aber sehr bald durch die Thatsachen wider legt wurde. Dcr anregende belebende Einfluß des Monarchen machte sich sehr bald auf allen Ge bieten des Staatslebens geltend. „Der Jurist unter den Königen und der König unter den Juristen- war einer der Ehrennamen, welche das dankbare Volk dem König Johann beilegte. Er schaffte m seinem Lande die Todesstraft ab und führte die Schöffengerichte ein, welche heute in ganz Deutschland Recht sprechen helfen. Schon als Prinz hatte er 1836 den Zentralverein für Fürsorge für Strafentlassene ins Leben gerufen, eme Vereinigung edelgesinnter Männer, die auch heute noch über das ganze Deutsche Reich in Zweigvereinen auSgebreitet ist und viel Segen bringt, dem Einzelnen, wie dcr Gesammtheit. Da» Sachsenland blühte unter König Johanns wohl wollender, einsichtiger und fester Regierung rasch Der sächsische Zqähter, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« »«d Umgegend. Amtsblatt da «gl. Aatrhuuptwamschuft, da Kgl. SchulWettirm u. des Kgl. HauptzollamtcS zu Blwyin, sowie de- Kgl. Amtsgerichts und des Stadttat-eS zu vischosswadu. sei««««», L«««»«aO» end GSnutdenM, tostet einschließlich d« Lmmadard» erscheinend ex „»«So- trIMche« Vettmg«- vterteljtlhrltch M«rk 1 V0 Ps. Nummer der Zeitung «Preisliste «»70.