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stützungSauSschusse de» Berlin» überwiesen wurden. Betreff» der 25jährigen Feier de» Bestehen» de» Gebirgsverein» im Sommer 1902. hat der Central« au»schuß bereit» ein Programm aufgestellt, da» bet der nächsten Delegirtenversammlung bekannt gegeben eventuell genehmigt werden muß. Herr Lehrer Fickenwirth au» Dresden, al» Vorsitzender de» Ausschusses für die Schülerherbrrzrn rrferirt über den Besuch derselben und weist noch außerdem auf die Novrmbernummer de» BereinSorganS hin. Hierauf macht Herr Gottwald-Königstein Mit theilungen über die Thätigkeit de» WegweiserauS- schaffe-, der CentralauSschub wird darüber betreff» der Ausgaben Feststellungen machen. Schluß dieser Delegirtenversammlung erfolgte °/i7 Uhr nach Verlesung de» Protokolls durch Herrn Pastor Wallenstein. Dresden, 16. Nov. Auf Antrag zahlreicher Mitglieder de» Stadtverordneten-KollrgiumS findet nächsten DirnStag, Mittags 12 Uhr, eine außer ordentliche öffentliche Sitzung der Stadtverord neten statt, auf deren Tagesordnung al« einziger Gegenstand der Beschlußvorschlag de» Herrn Stadtverordneten Bicevorstehrr» Rechtsanwalt vr. Häckel zu einer Protesterklärung gegen die Be schimpfung de» deutschen Heeres von 1870/71 durch den englischen Kolonialminister Chamber lain steht. Dresden, 15. November. Der Gesangverein österreichischer Eisenbahnbeamtrn in Wien traf heute Morgen kurz nach acht Uhr mit Sonderzug auf dem hiesigen Hauptbahnhose ein und wurde von den zahlreich erschienenen Vertretern der Dresdner Sängerschaft aufs Herzlichste begrüßt. Dresden, 17. Novbr. Bei dem Kammer» zu Ehren der Wiener Sänger, der am Sonnabend im großen GewerbehauSsaale stattfand, hielt Oberbürgermeister Beutler eine Rede, welche be geisterten Widerhall fand, und überreichte im Auf trage der Stadt den Sängern eine silberne Kanne. Dresden, 17. November. Dir Wiener Sänger unternahmen heute (Sonntag) einen Ausflug nach Meißen. Bon der Behörde und dem Verein zur Hebung de» Fremdenverkehrs wurden sie auf dem Marktplatz herzlich begrüßt. Abend» traten die Sänger vom Hauptbahnhof in Dresden nach begeisterten Ovationen der Dresdner Gesangvereine die Rückreise nach Wien an. Leipzig. Die durch da» Hinscheiden des Herrn Prof. vr. Lion erledigte Stelle eines Direktors für da« städtische Schulturnen soll nicht wieder besetzt werden, da die Lehrerschaft in den Seminaren turnerisch ebenfalls gut ausgebildet wird. 1200 Mk. für die Aufstchtsührung über den Turnunterricht an den städtischen Volksschulen stellte der Rath jedoch neu im Etat ein. — DaS Bereinswefen ist an unserer Universität—vielleicht leider! — sehr entwickelt, denn eS bestehen nach der eben erfolgten Semesterzusammenstellung über 60 Korporationen und Vereine an der Universität. Leipzig. Die am Freitag Abend abgehaltene studentische Kundgebung gegen die bekannten Be hauptungen Chamberlains war sehr zahlreich be sucht, auch von akademischen Lehrern. Bon letzteren sprachen die Herren Geh. Hofrath Prof. Strohal und Pcof. Kirchner. — In akademischen Kreisen ist eS mit lebhafter Befriedigung ausge nommen worden, daß schon jetzt mit den wissen schaftlichen Vorbereitungen zur Feier des 500jähr. Bestehens der Universität Leipzig im Jahre 1909 begonnen wird, und daß deshalb bereits eine Summe von 6000 Mk. im StaatShauShaltplan eingestellt ist. — Nach dem Ergebniß der bau polizeilichen Erörterungen hat sich für die Direktion deS Palmengartens die Nothwendigkeit ergeben, die ganze Saaldrcke einschließlich deS DeckmgesimseS vollständig beseitigen und durch eine Holzdecke er setzen zu lassen. — Ein 36jähriger Maschinen fabrikant wurde am Freitag früh in einem Gehölz mit durchschnittener Kehle entseelt aufgefunden. ES liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. Treffende Worte haben die Kampfgenossen von Crimmitschau u. Umg. gegenüber den Chnnber- lainschen Verdächtigungen gesunden. Nach dem „Crimmitsch. Anz." beschlossen sie folgende Erklärung: „Wir sind vor dreißig Jahren hinauSgezogen ins Feld, weil unser König uns rief, aber nicht um Beute zu machen, zu plündern und zu rauben. Wir sind hinau - gezogen al» Söhne unsere» Balke», dir zum Kriegsdienst und zur Heerfolge ihrem König und Herrn verpflichtet sind, aber nicht al« Söldner, die für schnöden Sold ihre Hand in» Blut eine» für seine heiligsten Güter heldenhaft ringenden Volke» tauchen. Wir sind gerufen worden, um di« natio nale Ehre, da» Palladium der Freiheit, da» Recht der selbständigen Entscheidung in unseren eigenen Angelegenheiten zu vertheidigen gegen den Erbfeind unsere« Volke», aber wir sind nicht gerufen worden, Vetheiligung sein diesjährige« Stiftungsfest mit TesangSkonzert und Ball. Alle Gesangsstücke de» gewählten Programm» wurden exakt und mit richtigem Berständniß und vollkommener Be herrschung de» Stoffe« vorgetragen.. Stürmischer Beifall lohnte die Vortragenden für ihre Leistungen. Gewaltig ergreifend packte u. A. „Friedrich Rothbart". Auch dem Humor war die-mal mehr Zeit zugewiesen, al» die« sonst bei den Festen de» Männergrsangvereio» in der Regel der Fall war und trug auch da» Couplet „Demitz hebt sich" viel zur allgemeinen Heiterkeit bei, berührte und kritisierte e» doch verschiedene Ortsverhältnisse ohne verletzend und auffällig zu sein, wa« man nicht immer von Couplet», die auswärtige Coupletsänger bisweilen zum Bortrage bringen, sagen kann. Die vielen Vorarbeiten und Mühen de« Vor sitzenden, de» Dirigenten und der aktiven Mit glieder wurden dankend anerkannt, indem man dem Vereine ein dreifaches Hoch brachte, in welches alle Hörer einstimmten. Der glänzende Ball brachte noch mancherlei Ueberraschungen. Noch sei bemerkt, daß der Herr Dirigent vor 17 Jahren den Verein begründet und bisher geleitet hat und hoffentlich noch lange segensreich leiten wird; er hat sich stet» bemüht, den Gesang zu heben und nur solche Gesänge einzuüben, die da» Herz ver edeln und dem „Zotengesange" entgegenarbeiten. Seine aktiven Mitglieder sind ihm gern gefolgt und haben gute Erfolge erzielt. -Burkau, 17. November. Das Fest der goldnen Hochzeit feierte am Sonnabend, den 16. November, da» Karl Zenker'sche Ehepaar allhier. DaS Jubelpaar, welches sich einer seltenen geistigen und körperlichen Rüstigkeit er freut, wurde von vielen Seiten hoch geehrt und mit Geschenken und Glückwünschen bedacht. Möge dem wackeren Ehepaar noch eine lange Reihe froher Tage beschirden sein. I-. Pirna, 17. Nov. Heute Nachmittag von 4 Uhr an fand im Hotel Kaiserhof die zweite diesjährige Delegirten-Versammlung vom Gebirgs verein für die sächsische Schweiz statt. Herr Stadt rath Prof. vr. Lehmann au» Dresden, als Vorsitzender deS GesammtvereinS, eröffnete und leitete dieselbe, derselbe gab seine Freude darüber kund, daß heute 31 Sektionen durch 73 Delegirte vertreten sind, inSgesammt sich aber gegen 100 GebirgSvereinler eingefunden haben. Betreffs der Bertheilung der Gelder zu Baubeihülfen rc. stimmte die Delegirten- Versammlung auf Anregung deS CentralauSschusseS bei, daß man dem Ausschuß für die Schüler herbergen auf 1902 wiederum 200 Mk. ge währe. Zur Bertheilung an einzelne Sektionen waren dieses Mal nur 650 Mk. vorhanden, so daß nur die Gesuche von 5 Sektionen berücksichtigt werden konnten. ES erhielten folgende Sektionen zur Instandhaltung der Wege resp. Anlegung solcher, sowie dieHerrichtung eines Aussichtspunktes Geldbeiträge: Sebnitz 250 Mk., DürrröhrSdorf 170 Mk., Dohna-Wesenstein 100 Mk., Hohnstein 30 Mk. und Lauenstein 100 Mk. Nach diesem wurden die Gesuche der Sektionen: Cossebaude« Osterberg, Goldne Höhe und Cunnersdorf b. König stein erwogen und sollen dieselben nächstes Jahr berücksichtigt werden. Punkt 4 der Tagesordnung kam hierauf zur Verhandlung und betraf dies die Haftpflicht des GebirgSvereinS wegen der von demselben geschaffenen Anlagen. Da der Verein keine eigenen Wege unterhält und nur zwei Besitz- thümer im BereinSgebiete unterhält (Wehlener Ruine und BabiSnauer Pappel), diese Haftpflicht dem GebirgSverrin nicht besonders nahe tritt. Betreff etwaiger Unglücksfälle auf der oberen Schleuse, bei Kahnfahrten daselbst, ist man mit einer Ver sicherungsgesellschaft in Verbindung getreten. Der Bericht über den dermaligen Stand de« botanischen Gartens zu Schandau durch Herrn Srminarober- lehrer Wolf auS Pirna ist als sehr günstig zu bezeichnen. Die Weihe dieses vom Verein ge schaffenen Gartens soll nach Pfingsten 1902 er folgen. Sektion Dresden wird nächstes Jahr für diesen botanischen Garten 50 Mk. spenden. Punkt 3 der Tagesordnung „Umzüge resp. Ausflüge de» GesammtvereinS oder einzelner Sektionen mit Musik", wurde ohne weitere Debatte klar gelegt, sie unter werfen sich den jetzt bestehenden behördlichen Be stimmungen, wie die» andere Corporationen befolgen müssen. Die Errichtung einer Gedenktafel für den verstorbenen verdienstvollen vr. Theile hat der CentralauSschub in die Hand genommen und soll diese Gedenktafel, laut dieser Versammlung, im botanischen Garten zu Schandau ihren Platz finden. Hierauf gab der Herr Vorsitzende bekannt, daß der Besuch der oberen Schleuse in diesem Jahre bis her den stärksten Besuch aufzuweisen hat. E» stad 14,118 Fahrscheine vrrkauft und dafür 4213,20 M. eingenommen worden. Nach Abzug der Unkosten rc. verbleiben 1074 M. Reingewinn, di« dem Unter- L»a Ler sächsische W-MKr. Wette«. LG«. um da» mühsam in schwerer, treuer Arbeit er rungene Gut eine» anderen Volke» in unseren Besitz und unsere Machtsphäre zu bringen. Wir sind gerufen worden und haben gekämpft unter den Augen edler, ehrliebeader, gerechter und gütiger Feldherren, unter den Augen «ine» obersten Kriegsherrn, wie der selige Kaffer Wilhelm gesegneten Andenken» war, unter der Führung von Feldmarschällen, deren Namen leuchten am Himmel der Geschichte, wie Kronprinz Friedrich, Prinz Friedrich Karl, Kronprinz Albert, und wie sie alle heißen. Unter ihren Augen haben wir gekämpft, in ihrer Zucht haben wir gestanden, von ihrem Geiste waren wir angerührt und geleitet. Und da will man un» vergleichen mit jenen Süldnerschaaren, die nicht bloß gegen die Männer sondern auch gegen die Weiber und Kinder Krieg führen, die die Brandfackel schleudern in die letzte Habe der Heimath und Familie, aber nicht minder Freiheit und Ehre liebenden Farmer», damit er nicht bloß rechtlos, nicht blo» besitzlos, sondern auch kinderlos und heimathlo» sei. Wir ehemaligen Soldaten, wir Veteranen und Kampfgenossen, treiben keine hohe Politik. Die Politik, die wir treiben, ist die Politik der Vaterlandsliebe und der nationalen Ehre. Wir lassen un» den Schild nationaler Ehre nicht besudeln, wir weisen die gegen un» gerichteten Anschuldigungen und Vorwürfe in der Kraft und mit dem Nachdruck eines guten Ge wissens zurück. Sie mögen und werden auf da» Haupt der Schuldigen fallen nach dem Worte : „Worinnen du einen anderen richtest, darinnen verdammst du dich selbst"." Selbständige Richter sind im neuen StaatS- hauShaltplane vorgesehen 2 je 9000 Mark, 81 mit 6000 bi- 8400, durchschnittlich 7200 Mark, darunter 6 je 6000 Mark, 439 mit 3600 bis 6000, durchschnittlich 4800 Mark, davon 87 je 6000 Mark, 87 „ 5400 „ 91 „ 4800 „ 87 „ 4200 „ 87 „ 3600 7 erste Staatsanwälte 7200 bi» 9000, durch schnittlich 8100 Mark, 45 Staatsanwälte 3600 bis 6600, durchschnitt lich 5100 Mark. In Zugang kommen: 15 selbständige Richter mit durchschnittlich 7200 M. 85 „ „ „ „ 4800 „ 7 Staatsanwälte „ „ 5100 „ Auch die Zahl der Landgerichtsdirektoren (mit durchschnittlich 7200 Mk.) wird um 8 vermehrt. Die Vermehrung macht sich erforderlich: bei den LandgerichtSdirrktoren infolge der nöthig ge wordenen Vermehrung der Civilkammern und der Kammern für Handelssachen, bei den selb ständigen Richtern infolge deS Anwachsens der Geschäfte und insbesondere der nöthig gewordenen Vermehrung der Civilkammern bei den Land- gerichten. UeberdieS sollen die jetzt nur mit Assessoren besetzten Richtrrstellen in größerem Um fange al» seither mit selbständigen Richtern besetzt werden. Bei den Staatsanwälten ist die Stellen zahl erhöht worden, um die jetzt nur mit Assessoren besetzten StaatSanwaltSstellen in größere« Umfange als seither mit selbständigen Staats anwälten besetzen zu können. Vom Landtage. Dresden, 15. November. In der heutigen Sitzung der Ersten Kammer erfolgte nach Vor trag auS der Registrande und Beschlußfassung auf die Eingänge zunächst die Berloosung der Sitz plätze. Alsdann schritt man zur Wahl der ordentlichen vier Deputationen. Die Wahl der Mitglieder für die erste, zweite und vierte Depu tation geschah durch Zuruf, die für die dritte Deputation vermittels Stimmzettel. Darauf konsti tuierten sich die Deputationen und wählten ihre Vorsitzenden und Schriftführer. E» wurden ge wählt in die erste Deputation Ihre Excrllenzea die Herren Staatsminister a. D. v. Nost,tz-Wall« Witz (Bors.) und Wirkl. Seh. Rath v. Charpentier (stellvertretender Vorsitzender), sowie die Herren Oberbürgermeister vr. Beck (Schriftführer), Ober bürgermeister vr. Schröder, Rittergutsbesitzer v. Trebra-Lindeaau, Oberbürgermeister a. D. Geh. Rath vr. Georgi und Kammerhrrr Sahrer v. Sahr (Ehrenberg); in die zweite Deputation Se. König!. Hoheit der Prinz Georg (Vorsitzender) und die Herren Oberbürgermeister Geh. Finanz rath a. D. Beutler (stellvertretender Vorsitzender), Vizepräsident v. Zezschwitz, Kammerhrrr Sahrer v. Sahr (Dahlen) (stellvertretender SchrisiMwH Geh. Kommerzienrath Hempel, , --