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« IG» - «i. > im Reich-Haushalt. Da dir Bundesstaatey durch die Matrikulardeiträge für die Au»gaben de» Reicheö auskommen müssen, sp„ wird zur Deckung de- Drsicit» für da- neue Etat-jahr wohl nur da- Mittel der Erhöhung der Matrckularbeiträge übrig bleiben, -ul die Dauer kann den Kassen der Einzrlstqaten eine solche Mehrbelastung aber nicht aufgrbürdet werden, und wird man auf Steigerung der vom Reiche zu erhebenden Ein« nahmen sinnen müssen, zumal auf ejgrn plötzlichen Aufschwung der deutschen Industrie und ein An« wachsen der Zollrinnahmen nicht zu rechnen ist. Hoffentlich tauchen in dieser Zett finanzieller Calamitäten nicht wieder die alten Monopol« Projekte aus! Politische Weltschau. Am Sonnabend Nachmittag fand beim Kaiserpaare im Neuen Palai-zu Pots dam eine größere Tafel zur Frier de- Geburts tage- de- Königs von England statt. An derselben nahmen u. A. auch der Reichskanzler Gras Bülow und der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes Freiherr v. Richthofrn, der britische Botschafter Sir Frank LaScelleS nebst sämmtlichen Mitgliedern der Botschaft, der britische Militär« bevollmächtigte Oberst WaterS, die ChesS deS Civil«, Militär« und Marine-Kabinett» u.sw. Theil. Die Kaiserin wird, Meldungen Berliner Blätter zufolge, zur vollständigen Wiederherstellung ihrer Gesundheit einen Aufenthalt im Süden nehmen, sobald die Aerzte den Antritt dieser Reise gestatten. Die Prinzessin Viktoria Luise und die beiden jüngsten kaiserlichen Prinzen werden, wie weiter verlautet, ihre erlauchte Mutter nach dem Süden begleiten. Darüber, ob bereit» ein be stimmter Ort für den geplanten Kuraufenthalt der kaiserlichen Herrschaften in Aussicht genommen ist, vernimmt man noch nichts Näheres. Der Kaiser hat in einem Erlaß an den Reichskanzler seine Befriedigung über die Ergebnisse der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung für die EtatS- jahre 1896—1900 auf Grund des ihm vorgelegten Bericht» ausgesprochen. Der Monarch gedenkt in seiner Kundgebung mit besonderer Genugthuung auch der werthvollen Leistungen der nach Ostasien entsandten Feldpostexpedition' und der Marine- schiffsposten, weist auf die befriedigenden finanziellen Ergebnisse der Reichs-Post- und Telegraphen verwaltung hin und ermächtigt schließlich den Reichskanzler, allen Betheiligten seinen Dank aus zusprechen. Mit der vollständigen Fertigstellung deS neuen Entwurfs des Zolltarifs für die parlamentarische Behandlung geht, eS nun schier im Eilzugstempo vorwärts. Da» Plenum deS BundrSrathS gedenkt sich bereits in einer an diesem Dienstag abzuhaltenden Sitzung mit dem von den Ausschüssen durchberathenen Entwürfe des Zolltarifs zu beschäftigen, möglicherweise er- folgt dann bereits in gedachter Sitzung die definitive Genehmigung deS Entwurfs seitens de» BundeSrathe». Wa» die viel erörterte Frage de» angeblichen großen Defizit» im ReichShauS- haltSetat für 1902 anbelangt, so bestreiten jetzt die osficiösen „Berl. Pol. Nachr." die kürzliche Blätterangabe, daß die- Defizit 140 Millionen Mark betragen werde; da» Blatt meint, die Posten des Extra-Ordinarium» seien so reichlich dotirt, daß auch ohne Schädigung der verschiedenen Kulturbrdürfnisse Abstriche zur Ermöglichung der Bilanciernng des Etat« vorgrnommrn werden könnten. Hoffentlich geht diese etwa» optimistisch klingende Auffassung de» Berliner Regierungs blattes von der Herstellung de» Gleichgewicht» im RrichShauShaltetat für 1902 in Erfüllung! ; Beim Wiederzusammentritte de» Reichstage« wird sich wahrscheinlich eine Personalveränderung in seinem gegenwärtigen Vor stände vollziehen. E» heißt bestimmt, daß der bisherige erste Vizepräsident, der konser vative Abgeordnete vr. v. Fr ege diese» sein parlamentarische» Ehrenamt niederzulegen be absichtige; für diesen Fall wollen die Konservativen, dem Vernehmen nach, den Grafest,Mo zu Stol berg-Wernigerode al« Kandidaten für den ersten Bicepräsidrntenposten präsevtiren. Die im kriegsgerichtlichen Prozesse wegen der DiSciplinarvergrhen auf hem Kreuzer „Gazelle" verurtheilten Mitglieder der Besatzung desselben haben Berufung eingelegt. Die süddeutschen Regierungen ge denken nächstens eine Konferenz abzuhalten, in welcher eine Verständigung über die Reform der Etsenbahnpersoaentarife für Süd- deutschlaad herbeigeführt werden soll. Der fortschreitenden Protestbewegung Le» fckchfisch« GrMIer Getto H. Kolonialminister Chamberlain ausgesprochene Sagästa schart zugesetzt Bcschimpfung der deutschen Truppen in Frankreich werdrn bei den Hevorste(, 1870/71 hat sich nun auch die in Eiienach abge« heftige Reibungen zwischen der republikanischen haltene Konferenz der thüuigischen Pfarrvereine und Her katalanischen Partei befürchtet. d ru ck giess« «enugthuu Die.« Seit« eiste Ja st er bürg geht deut« hat. Die- hatten ihr an einer s Sie faßten emporzuhe! den Armer wer ihn u wehrte. L dem Borst Kenntniß Ehrenerklä sich damit schied jedo Der Briga von der Abend vor Familie d« Abschied»;! versuchte r persönliche herbeizufül (Neu Die Lon! Artist l ihr worin vo Soldaten gesagt wai unsere Afrika he von Grav gut also wie die < asrika th von ungrh heit al» viel zu gi al» Gast mann Der richten" w Frage aw Beleidiger die Grenz« nicht umhi sie ja au im Reich»! man auch von Vera doch, den Denkzettel Wien KorresponI man in Hindernisfi türkischen sollen glau daß die S betreffende gedeuteten Sla» srist mit neuer Prsi überzeugt, Pari deS Admir scheinlich > fchastrr Cc stantinopel Dem verstorbenen Li-tzung-Tschang sind, wie die- in China Sitte ist, nach seinem Tode noch ganz besondere Au-zeichnungen und Ehrungen zu Theil geworden. So ernennt ein kaiserliche» Edikt Li'Hung-Tschang zum Marqui» und giebt ihm den neuen Namen Li-wen-Tschung. Auch die Nachfolger Li-Hung-Tschang'S in seinen Stellungen als Bevollmächtig« China» gegenüber den fremden Mächten und al» Gouverneur der Provinz Pet- schilt sind ernannt worden. Da« CabinettSmitglied Wang-wen-Tschao würde zum neuen Bevollmäch tigten ernannt, während rin gewisser Juanschikai Gouverneur von Petschili geworden ist. Dieser Juanschikai ist aber nicht etwa mit dem reform freundlichen Gouverneur der Provinz Schantung zu verwechseln, sondern e» ist, wie „Reuler'S Bureau" zu melden weiß, eine unbekannte Persön lichkeit, die bislang da» unbedeutende, allerdings sehr einträgliche Amt eine» Getreidrkommiffar» in einer Stadt de» Inneren von Schantung bekleidete. Wang-wen-Tschao, der neue Bevollmächtigte China«, ist bereit» 74 Jahre alt, schwerhörig und soll yeder Staatsmann noch Diplomat sein; seine Er nennung gilt auch nur als eine provisorische. - .—- -- - ' '' " ' ' ' ' - -- ' ' . in Deutschland gegen die vom englischen sitzende» Bischöfen dem liberalen Ministerin» "" ... . ... wird.---In Barcelona chenden städtischen Wahle« „Agence? de» Stuße kaiserlichen erklärt, dc erhobenen hat, Inder 1. Die le, stehenden Z in Gemäßl veutionen gegenwärti Zwecken di Befreiung Zollfreiheii »rntioneu den Bau größrrung zwecken, , religiösen Nisse, die 1896 in stantinopel worden stn angeschlossen. Sie faßte eine Resolution, welche sich scharf gegen die Verunglimpfungen von Seiten Chamberlain» und weiter gegen die englische Kriegführung in Südafrika wendet und die ge« sammte evangelische Geistlichkeit Deutschland» zu einem bezüglichen gemeinsamen Protest auffordert. In Schi er stein am Rhein gelangt am 17. November die Büste de» Burengeneral» Christian Dewet zur Enthüllung, wa» wohl die erste derartige Huldigung für den berühmten Burenführer auf deutschem Boden ist. In Oesterreich ist jetzt die Nationali tätenfrage plötzlich auch auf da» akademische Gebiet hinübergespirlt worden. Nachdem zu nächst dir Italiener mit der Forderung ausge treten waren, daß ihnen die österreichische Regierung eine besondere Universität bewilligen möge, kommen nun auch die Slovenrn mit dem Verlangen einer ihnen zu gewährenden eigenen Universität. Circa 300 slovenische Studenten veranstalteten am Freitag an der Wiener Universität eine Kund gebung zu Gunsten der Errichtung einer slove« Nischen Universität in Laibach; schließlich wurden die Demonstranten von deutsch-nationalen Studenten au» der Aula hinausgedrängt. Am gleichen Tage setzten auch die italienischen Studenten in Innsbruck, vereint mit italienischen Arbeitern wieder eine lärmende Straßendemonstration in Szene; die Polizei sah sich genöthigt, mit blanker Waffe zur Wiederherstellung der Ordnung vorzugrhen. Die geplante neue deutsche Sch ul ort ho« graphie wird, wie im deutschen Reiche, so auch in den deutschen Theilen Oesterreichs zur Ein führung kommen. Die bezüglichen Konferenz- Verhandlungen im österreichischen Unterrichts ministerium wurden am Freitag abgeschlossen. Der niederländische Generalkonsul in Pretoria soll seinen Posten verlassen haben und nach Europa abgereist sein. Im nieder ländischen Ministerium hat man indessen noch keine Bestätigung dieser Nachricht empfangen. Der französisch-türkische Konflikt scheint nunmehr infolge der Nachgiebigkeit der Pforte gegenüber den Forderungen Frankreichs im Princip beigelegt zu sein. Die französische Flotille in den türkischen Gewässern hat bereit» Ordre erhalten, die Insel Mytilene und die türkischen Gewässer überhaupt sofort wieder zu verlassen, sobald der Jrade des Sultan» über die Annahme der französischen Forderungen ergangen sein wird; doch soll das Geschwader noch in der Näh: der türkischen Gewässer bleiben, bi« die Pforte den Anfang mit der Erfüllung der von ihr gegebenen Zusagen gemacht haben wird. Ge wiß kann man nur lebhaft wünschen, daß dergestalt die französische Flottenexpedition nach den Küsten Kleinasiens ohne bedenkliche Nachwirkungen auf die allgemeine Lage und den europäischen Frieden bleibe. Die Entscheidung über den geplanten General streik der französischen Bergleute ist bi» nach den 25. November vertagt worden. Die italienische Regierung hatte be schlossen, ein Geschwader in die türkischen Gewässer behufs Abstattung eine» Höflichkeits besuches abzuschicken. Dieser Besuch wird aber in Rücksicht auf die Entsendung de» französischen Geschwaders unter Admiral Caillard nach Mytilene einstweilen verschoben werden, man möchte italie« nischerseitS den Franzosen keinerlei Anlaß zum Mißtrauen geben. König Eduard VII. hat am Sonnabend zum ersten Male seinen Geburtstag al» Herrscher de» britischen Weltreiche» begehen können, er vollendete am 9. November sein 60. Lebens jahr. Ob der englische Monarch diese» sein jüng ste» Geburtsfest wohl mit besonders freudigen Empfindungen gefeiert haben mag? Man sollte wenigstens meinen, der sich noch immer ohne Auf hören hinjiehende lange opferreiche Krieg in Süd afrika müßte dem König Eduard die Geburtstag», stimmung verleidet haben! Der mit der Thron besteigung König Eduard» zur Erledigung gelangte Titel eine» Prinzen von Wale» besitzt jetzt wieder seinen Träger. Der von seiner Reise nach den englischen Colonien zurückgelehrte englisch« Thronfolger, der Herzog von Uork und Corn wall, ist zum Prinzen von Wale» und zu gleich zum Grafen von Chester ernannt worden. Im spanischen Senat haben sich bei der Berathuna der Vorlage über die religiösen Ge nossenschaften groß« Culturkampfdebatteu entwickelt, bei denen namentlich von dem im Senat Berlin, 9. Nov. Der „ReichSanzeigrr" ver öffentlicht eine Bekanntmachung de» Reichskanzler», wonach die Einfuhr und Durchfuhr von Leibwäsche, alten Kleidungsstücken, gebrauchtem Bettzeug, Hadern und Lumpen aus Glasgow verboten wird, ausgenommen als Reisegepäck, doch kann alsdann Desinfektion verlangt werden. Berlin, 9. Nov. Der „Reichsanzeiger" ver öffentlicht eine Bekanntmachung deS Reichskanzler», nach welcher die silbernen Zwanzigpsennigstücke vom 1. Januar 1902 ab nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten; bis zum 31. Dezember 1902 werden sie bei den Reichs- und LandeSkassrn in Zahlung und zur Umwechselung angenommen. Berlin, 9. Nov. Der „Nord. Allg. Ztg." zufolge ist zwischen der deutschen und der britischen Regierung über die Entschädigungsansprüche der auS Südafrika auSqewiesenen ReichSangrhörigrn ein Abkommen getroffen worden, durch daS eine schnellere Erledigung der Ansprüche ermöglicht wird, als durch Kommissionsverhandlungen. Unter Verzicht auf die Prüfung der Einzrlfälle ist die Zahlung einer Pauschalsumme vereinbart worden, deren Vertheilung unter die Berechtigten den betheiligten Regierungen obliegt. Für die deutschen Interessen sind 30,000 Pfund Sterling gesichert, nahezu die Hälfte der von der englischen Regierung bewilligten Gesammtentschädigung, und er möglicht den Ersatz aller unmittelbaren Schäden, so weit sich solche nach den Ermittelungen der deutschen Bevollmächtigten als berechtigt herauSgestellt haben. Stettin, 9. Nov. Heute Vormittag fand in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin, der Großherzogin Marie und des ErbgroßherzogS von Mecklenburg- Strelitz der Stapellauf des Linienschiffes statt. Die Tausrede hielt Großherzog Friedrich Franz, der dem Schiff den Namen „Mecklenburg" verlieh, Die Taufe selbst vollzog Großherzogin Marie. Unter lauten Hurrahrufen de» zahlreichen Publi kum» glitt „Mecklenburg" majestätisch in« Wasser. Um 12 Uhr 50 Min. traten die hohen Herr schaften die Rückfahrt an. Stettin, 9. Nov. Nach dem Stapellauf unternahmen die Herrschaften eine kurze Rundfahrt durch den Hafen, landeten um l^/z Uhr am Dampfschiffsbollwert und begaben sich mit einer Ehren-ESkorte de» Kürassier-Regiment» „Königin" nach dem „Preußischen Hof". Hier fand um 2Uhr ein Frühstück statt, an dem außer den mecklen burgischen Fürstlichkeiten Staatssekretär v. Tirpitz, die Direktoren de» „Vulkan", sowie mehrere höhere Offiziere und Vertreter des Reichsmarineamt» theilnahmen. Hamburg, 9. Nov. Die „Hamb. Börsen halle" meldet: Die LärgerSdorfer Portland« Crmentsabrik, Aktiengesellschaft, erhielt von einer großen fran»ösischen Unternehmrrgesrllschast den Zuschlag auf die Lieferung sehr bedeutender Quantitäten Trment für den Bau eine» neuen Hafen» in Montevideo unter vortheilhaften Be dingungen. Eine große Anzahl ausländischer Crmentfabriken war um die Lieferung in Wett« bewerb gebeten. Jena, 7. Nov. Eine Versammlung, die von «ehr al» tausend Personen besucht war, nah« «ine Eingabe an den Reichskanzler au, «ich welcher der deutsche Gesandte in Loadou de« Befremden über ChamberlaiuS Schmähungen TuS-